Lese-Statistik Januar 2021

Hallo ihr Lieben

Wie geht es euch? Und wie war der erste Lesemonat des Jahres 2021?

Mein Lesemonat:
Ich erzähle euch zuerst ein wenig, wie mein Lesemonat 2021 war. Zu meinem privateren Monatsrückblick kommt ihr ganz unten in meinem Post.
Gestartet hat mein Januar sehr ruhig und entspannt HIER könnt ihr noch einmal ein paar Worte zu unserem Silvesterfest lesen. Ausserdem habe ich mir buchtechnisch so einiges vorgenommen für 2021. HIER kommt ihr zu meinen Plänen und HIER zu meinen Lesechallenges für das Jahr 2021, ich werde den Post nach und nach aktualisieren und die gelesenen/abgebrochenen/aussortierten Bücher mit Rezensionslink und/oder Datum versehen.
Ich habe im Januar viel und gerne gelesen und habe meinen SuB deshalb (und weil ich bei den Neuzugängen ganz streng mit mir war) ordentlich abbauen können. Mir ist klar, dass ich das so nicht durchziehen kann (zumindest, was die Neuzugänge anbelangt), aber ich möchte versuchen, mein Lesetempo beizubehalten, mich nicht ablenken zu lassen und konsequent abzubrechen. Ein aussortiertes Buch ist schliesslich ebenfalls ein Buch weniger auf dem SuB ;-)

Meine gelesenen Bücher im Januar 2021

Ein packender und unterhaltsamer Krimi von einem mir bisher unbekannten Schriftsteller

Dieses Buch erzählt die Geschichte einer grossen Liebe und einer starken Freundschaft, Herzensbuch

Eine wundervolle Idee und viel Herzblut der Autorin, aber leider gar nicht überzeugend umgesetzt

Eine grosse Inspiration und viele hilfreiche Gedanken zum Leben als Künstlerin/Künstler

Provokation, Satire und eine zum Nachdenken anregende Handlung

Thriller, der erst am Ende Fahrt aufnimmt, aber mit einer einzigartigen Sprache überzeugt

Alle Rezensionen und Seitenzahlen im Überblick:
Claude - Debussy   (182 Seiten, keine Rezension)
Der Tanz der Möwe - Andrea Camilleri   (269 Seiten)
Balzac und die kleine chinesische Schneiderin - Dai Sijie   (208 Seiten)
Nimmroth - Livia Fröhlich   (440 Seiten)
The Practice - Seth Godin   (272 Seiten)
Unterwerfung - Michel Houellebecq   (272 Seiten)
Hörig - Petra Hammesfahr   (320 Seiten)

Abgebrochen:
Die Analphabetin, die rechnen konnte - Jonas Jonasson   (abgebrochen nach 138 Seiten)

Alle Zahlen:
Gelesene Bücher: 7
Abgebrochene Bücher: 1
Somit in die Leseeule: 8 Franken
Gelesene Seiten: 2'101 Seiten
Durchschnittliche Seitenzahl pro Tag: 67.77 Seiten
Geschenkt bekommene Bücher: -
Buchgewinn: -
Buchprämien: -
Rezensionsexemplare: 1
Gekaufte Bücher: -
Eingesammelte Bücher: -
Gesamte Neuzugänge: 1
SuB am Monatsbeginn: 120
Aktueller SuB: 112
Differenz: - 8

Mein Januar privat:
Der Januar hat wirklich wundervoll und ruhig und voller Kraft und Energie gestartet und weil die Schule in den Kantonen, in denen ich unterrichte, erst am 11.1. wieder begonnen hat, haben der Liebste und ich uns nach Silvester in Selbstquarantäne begeben und am 10.1. nach genau einem Jahr endlich wieder einmal meine Oma (mit Maske und Abstand) besucht. Es war so schön... Sie wird im April 90, spricht aber davon, dass sie nicht mehr kann, weshalb wir sie unbedingt sehen wollten. Obwohl ich oft mit ihr telefoniere (körperlich ist sie leider nicht mehr so fit und ausserdem ist sie mittlerweile fast komplett erblindet, aber im Kopf ist noch alles da, was natürlich nicht ganz einfach ist), war es um so schöner, wichtiger und wohltuender, sie endlich wieder einmal zu besuchen.
Dann sind vom Bundesrat neue Massnahmen beschlossen worden und die Kulturbranche wurde ein weiterer Monat lang auf Eis gelegt. Das Prozedere ist mittlerweile bekannt, aber ich werde mich wohl nie daran gewöhnen, gleich fünf verschiedene Konzerte auf einmal abzusagen/zu verschieben und die stetige Alarmbereitschaft und Ungewissheit, der konstante Austausch mit Mitmusikerinnen und Veranstalterinnen und die Planung und Probenarbeit, die ja trotzdem permanent weiterlaufen, sind wirklich eine extreme organisatorische und emotionale Herausforderung.
Der Lockdown der Geschäfte hingegen betrifft mich zum Glück gar nicht, da ich wirklich fast nie einkaufen gehe. Einzig die regelmässigen Gänge ins Brockenhaus meines Vertrauens kann ich mir aktuell nicht gönnen, aber das tut meinem SuB gut, schliesslich kaufe ich dort oft fast nur Bücher ;-) Für mich war es eine sehr positive Erkenntnis, dass "shopping" wohl definitiv nicht zu meinen Hobbys gehört, dass ich nahezu komplett ohne neue Kleider, Schmuck und "Dinge" auskomme und schon in den letzten Jahren fast nur Bücher (in der Lieblingsbuchhandlung, was weiterhin möglich ist), Noten (die ich im Fachgeschäft, aber in der Regel online kaufe) und Lebensmittel gekauft habe.
Die Schulen sind weiterhin offen, was auch für die Musikschulen gilt (und langsam aber sicher nerven die gemütlichen Homeoffice-Bilder bei Insta, wenn man sich bei Wind und Wetter und Dunkelheit und Eisglätte nach Draussen begibt, um die Kinder anderer zu "bespassen", aber selber seinen einen grossen Teil seines Berufs nicht mehr ausüben kann...) und einzelne Vorkommnisse mit Eltern und auch die langen Wege, die ich jede Woche in Kauf nehme, haben mich dazu bewogen, einzelne Aspekte meiner beruflichen Situation zu überdenken und gegebenenfalls zu verändern. Es ist noch nichts spruchreif, aber ich werde meine Erfahrungen und Überlegungen gerne mit euch teilen, sofern sich etwas ergibt.

Was beschäftigt euch denn gerade so?

Rezension: Hörig

Hörig - Petra Hammesfahr

Beschreibung des Verlages:
Eine Kusshand hatte er ihr zugeworfen. Und ein wehmütig sehnsüchtiges Lächeln.
Im August vor sieben Jahren.
Ehe ein Gerichtsdiener die Tür hinter ihm und den beiden Polizisten schloss.
Und jetzt stand er hier vor der Tür.
Sie fühlte ihr Herz flattern und gleichzeitig den stählernen Ring um die Brust, der es zusammenpresste.
«Hallo», stammelte sie endlich und machte den ersten, winzigen, unsicheren Schritt auf ihn zu.
Für die Presse war er ein Dämon. Für Patrizia die große Liebe. Als Heiko Schramm zu einer langjährigen Gefängnisstrafe verurteilt wurde, brach für sie die Welt zusammen. Erst viel später akzeptierte sie, was alle zu wissen glauben: Dass er sie nie geliebt und nur benutzt hat. Diese Erkenntnis hat sie vor allem Ed zu verdanken, ihrem früheren Psychotherapeuten und jetzigen Ehemann.
Sieben Jahre später steht Heiko vor ihr. Und Patrizia kann nicht anders, als mit ihm zu gehen. Zurück bleibt eine Nachricht von ihr: «Es tut mir leid, Ed.»
Während Ed alle Hebel in Bewegung setzt, um sie zu finden, erkennt Patrizia nach und nach die entsetzliche Wahrheit ...

Inhalt:
Patrizia ist als junge Frau dem Schwindler Heiko Schramm aufgesessen und hat sich in diesen verliebt. Bei seiner Verhaftung hat sie jeglichen Lebensmut verloren und wird anschliessend von ihrem Vater zu Ed, einem erfolgreichen Therapeuten, gebracht. Dieser hilft ihr zu verstehen, was geschehen ist, übt aber ebenfalls viel zu grossen Einfluss auf sie aus und als er sie irgendwann nach der Therapie heiratet, ist sie zu einer gefügigen, hübschen und pflichtbewussten Ehefrau herangezüchtet worden. Deshalb erstaunt es Ed um so mehr, dass Patrizia plötzlich verschwindet und dass dabei alles darauf hindeutet als hätte sie sich mit Heiko Schramm aus dem Staub gemacht. Doch wie hängt das alles zusammen? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Meine Meinung:
Dieses Buch wollte ich unbedingt lesen, nachdem Julia vom Blog Julias Sammelsurium das Buch Das letzte Opfer von Petra Hammesfahr als eines ihrer Jahreshighlights aus 2020 genannt hat. Und ich wurde nicht enttäuscht. Schon Julia hat nämlich einen ganz eigenen und auch aussergewöhnlichen Schreibstil bemerkt, der mir ebenfalls aufgefallen ist. Ausserdem hat mir der ganze Plot sehr gut gefallen, der eine junge Frau, die eigentlich von zwei Männern gleichzeitig abhängig ist, ins Zentrum rückt. Zuerst verfällt Patrizia nämlich Heiko Schramm und wird dann von ihrem Psychologen und späteren Ehemann Ed abenfalls wie ein Püppchen geformt. Da hätte ich mir noch ein wenig mehr Kritik an diesem zweiten Abhängigkeitsverhältnis, in das Patrizia von ihrem späteren Ehemann gezwängt worden ist, gewünscht. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau.
Ein wenig zu kritisieren habe ich aber den Aufbau. Die Handlung entwickelt sich eigentlich sehr ruhig und langsam und wird erst ganz am Schluss so richtig spannend. Diese Längen erfordern beim Lesen ein wenig Durchhaltevermögen.
Die Figuren hingegen fand ich sehr gelungen gestaltet. Einzig Ed hat mich enttäuscht. Eigentlich hätte er Patrizias Hinweise, die sie ihm nach ihrem Verschwinden mit Heiko unauffällig zu hinterlassen versucht hat, viel besser und schneller verstehen und so der ganzen Sache schneller auf die Schliche kommen müssen. Aber auch ist eine Bemerkung am Rande, schliesslich wäre die Geschichte sonst viel schneller zu Ende gewesen, was definitiv mehr gestört hätte ;-)

Sprache:
Julia hat das schon wundervoll geschafft und nun möchte auch ich den Versuch wagen, meine Faszination für Petra Hammesfahrs Schreibstil in Worte zu fassen:
Hammesfahr zeigt gleichzeitig die Innenwelt der Protagonistin und die sich stetig entwickelnde Handlung auf. Das fühlt sich an, als wäre man mitten im Geschehen, zugleich hat man aber auch eine Aussensicht auf die Handlung. Das fesselt ungemein und lässt sowohl Rückblenden, als auch innere Monologe zu und so wird erzählt, wie Heiko Schramm sich Patrizia annähern konnte und wie die Therapiesitzungen bei Ed abgelaufen sind aber auch, welche Gedanken sich Patrizia zu machen beginnt und welche Schlüsse sie daraus zieht, was ungemein faszinierend ist.

Meine Empfehlung:
Die Spannung in diesem unblutigen Thriller baut sich langsam auf und wird erst gegen Ende verstärkt. Das ganze Setting, die Grundidee, die ambivalente Protagonistin und die flüssige Erzählsprache haben mich aber überzeugt und ich empfehle euch dieses Buch trotz Längen im Mittelteil sehr gerne weiter.

Zusätzliche Infos:
Titel: Hörig
Autorin: Petra Hammesfahr schrieb mit 17 ihren ersten Roman. Mit ihrem Buch "Der stille Herr Genardy" kam der große Erfolg. Seitdem schreibt sie einen Bestseller nach dem anderen, u.a. "Die Sünderin", "Die Mutter" und "Erinnerungen an einen Mörder". Die Autorin lebt in der Nähe von Köln.
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag:Rowohlt
Erscheinungstermin: 01.10.2013
ISBN: 978-3-644-49001-7

Rezension: Unterwerfung

Unterwerfung - Michel Houellebecq

Beschreibung des Verlages:
Es ist vielleicht der umstrittenste Roman der letzten Jahre: ›Unterwerfung‹ handelt vom Zusammenprall der Kulturen und stellt Fragen zum Verhältnis von Orient und Okzident, von Judentum, Islam und Christentum – Fragen, die heute so relevant sind wie nie. Goncourt--Preisträger Michel Houellebecq präsentiert sich als furchtloser Gesellschaftsdenker, der die bestimmenden Spannungsverhältnisse unserer Epoche mit großer Ernsthaftigkeit – und zugleich mit virtuoser Ironie – ausdeutet.
Er erzählt in ›Unterwerfung‹ die Geschichte des Literaturwissenschaftlers François. Der Akademiker forscht im Frankreich einer sehr nahen Zukunft zu dem dekadenten Schriftsteller Huysmans, der ihn sein Leben lang fasziniert. Zugleich verfolgt er die Ereignisse um die anstehende Präsidentschaftswahl: Während es dem charismatischen Kandidaten der Bruderschaft der Muslime gelingt, immer mehr Stimmen auf sich zu vereinigen, kommt es in der Hauptstadt zu tumultartigen Ausschreitungen. Als schließlich ein Bürgerkrieg unabwendbar scheint, verlässt François Paris ohne ein bestimmtes Ziel. Es ist der Beginn einer Reise in sein Inneres.

Inhalt:
Der Literaturwissenschaftler und Universitätsprofessor
François beobachtet in und um Paris beunruhigende Veränderungen, welche die nahende Präsidentschaftswahl begleiten: die Bruderschaft der Muslime erlangt mehr und mehr Stimmen und beginnt, die Macht im Land mit Plünderungen, Ausschreitungen und radikalen Vorschriften an sich zu reissen und zu verteidigen. Gleichzeitig verändert sich auch das Privatleben des Protagonisten und lediglich der Mann einer Arbeitskollegin scheint seine Sorgen um die eigene Heimat, die eigenen Werte und Traditionen zu verstehen. Als François Paris auf gut Glück verlässt, muss er sich bewusst werden, in welche Richtung sich seine persönliche und berufliche Zukunft entwickeln soll, damit er sich selber vor dem privaten Verfall retten kann.

Meine Meinung:
Ein paar Jahre nach dem Erscheinungstag der französischen Originalausgabe (der ausgerechnet auf den Tag des Anschlags auf Charlie Hebdo fiel) habe ich mit ein wenig Abstand zum Geschehen dieses Buch gelesen, weil ich mir endlich selber eine Meinung zum Buch bilden wollte. Ich bin mir sicher, dass dieses Buch hauptsächlich eine sehr provokative Satire ist, die zwar mit teilweise fragwürdigem Humor aufspielt, aber gleichzeitig auch einen fesselnden Sprachsog erzeugt, dem ich mich nicht entziehen konnte. Die Hauptfigur ist ein sexistisches Arschloch, das zwar mit Mitte vierzig im besten Alter sein sollte, aber bereits äusserst verlebt wirkt und sich aufgrund seines Lebenwandels zu recht Sorgen um seine Gesundheit zu machen beginnt. Dabei wird ein fasznierender Einblick in die Innenwelt von
François geboten.
"Unterwerfung" ist in meinen Augen kein rassistisches Buch, sondern ein - durchaus an die Grenzen des guten Geschmacks gehendes - intellektuelles Gedankenexperiment, dessen Erscheinungstermin leider unter einem schrecklich schlechten Stern stand. Das Buch ist eine Satire, die mit den Stereotypen sowohl der französischen Kultur (Entenleber, Weisswein und Zigaretten), als auch der Muslimischen Religion (Polygamie, diskriminierte und verhüllte Frauen) spielt und zudem sehr gesellschaftskritisch die französische "Elite" in Presse, Politik und Bildung an den Pranger stellt. Deren Bequemlichkeit, Sexismus und Akeptanz der von der neuen muslimischen Regierung konstruierten Privilegien - die aber natürlich dafür sorgen, dass andere Menschen, respektive vor allem Frauen, stark diskriminiert werden - ist nämlich mitschuldig daran, dass die Bruderschaft der Muslime es so leicht hat, an die Macht zu kommen und Frankreich fast problemlos zu übernehmen. Keine einzige Figur in diesem Buch kommt gut weg und trotzdem ist es faszinierend, diese Geschichte zu lesen, sich eigene Gedanken dazu zu machen, dabei diverse Szenarien durchzuspielen und am Ende wieder in die eigene Realität zurückzukehren und dabei erleichtert aufzuatmen.

Schreibstil:
Der Schreibstil von Michel Houellebecq erinnert mich ein wenig an den Stil von Charles Bukowski, Houellebecqs Sprache wirkt aber ein wenig gewollter (vor allem in Bezug auf die provokative und sexistische Art) und ausserdem weniger schrullig-liebenswert, sondern definitiv kantiger und abweisender als Bukowskis Sprache. Rezensionen zu Bukowskis Bücher und meine Meinung zu seinem Schreibstil findet ihr HIER und HIER.
Houellebecqs Sprache erzeugt ausserdem einen unfassbaren Sog. Sie erzählt eine Geschichte, die fasziniert und gleichzeitig anwidert und ich bin mir sicher, dass dies genau der Effekt ist, den der Autor erreichen will. Sie scheint gleichzeitig intellektuel, fliesst aber auch immer mal wieder ziemlich leicht daher und vor allem die letzten hundert Seiten des Buches habe ich sicher auch deshalb komplett in einem Rutsch verschlungen.

Meine Empfehlung:
Meiner Meinung nach kommt man nicht um diese Lektüre herum, wenn man sich selber eine Meinung bilden, mitreden und sich fesseln, provozieren und auch ein wenig schockieren lassen will. "Unterwerfung" ist ein Buch, das zum Nachdenken anregt, aber auch nach dem passenden Lesezeitpunkt verlangt. Den habe ich definitiv erwischt, weshalb ich eine Leseempfehlung für dieses Buch ausspreche.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Unterwerfung
Originaltitel: Soumission

Autor: Michel Houellebecq, 1958 geboren, gehört zu den wichtigsten Autoren der Gegenwart. Seine Bücher werden in über vierzig Ländern veröffentlicht. Für den Roman ›Karte und Gebiet‹ (2011) erhielt er den renommierten französischen Literaturpreis, den Prix Goncourt. Sein Roman ›Unterwerfung‹ (2015) stand wochenlang auf den Bestseller- listen und wurde mit großem Erfolg für die Theaterbühne adaptiert und verfilmt. Zuletzt erschien ›Serotonin‹ (2019).
Sprache: Deutsch
Aus dem Französischen von: Norma Cassau, Bernd Wilczek
Taschenbuch: 272 Seiten

Verlag: Dumont
Erscheinungstag: 20.06.2016
ISBN: 978-3-8321-6359-4

Kurzrezension: The Practice

The Practice - Seth Godin

Beschreibung des Verlages:
From the bestselling author of Linchpin, Tribes, and The Dip comes an elegant little book that will inspire artists, writers, and entrepreneurs to stretch and commit to putting their best work out into the world.
Creative work doesn't come with a guarantee. But there is a pattern to who succeeds and who doesn't. And engaging in the consistent practice of its pursuit is the best way forward.
Based on the breakthrough Akimbo workshop pioneered by legendary author Seth Godin, The Practice will help you get unstuck and find the courage to make and share creative work. Godin insists that writer's block is a myth, that consistency is far more important than authenticity, and that experiencing the imposter syndrome is a sign that you're a well-adjusted human. Most of all, he shows you what it takes to turn your passion from a private distraction to a productive contribution, the one you've been seeking to share all along.
With this book as your guide, you'll learn to dance with your fear. To take the risks worth taking. And to embrace the empathy required to make work that contributes with authenticity and joy.

Meine Meinung:
Ich kann euch gar nicht sagen, wie gierig ich dieses Buch verschlungen habe. Erst gerade habe ich ja komplett begeistert "Kreativität" von Melanie Raabe gelesen. Darin geht es vor allem darum, wie man sich inspirieren lassen, wie man Ideen sammeln und kreative Ideen und ganze Projekte planen und realisieren kann. "The Practice" ist eigentlich die perfekte Ergänzung dazu, ein Buch, das sich dann mit dem Durchführen, dem Machen, dem Lernen und konstanten Üben und Entwickeln befasst. Es richtet sich auch an Menschen, die in der Freizeit kreativ arbeiten wollen aber vor allem Menschen, die einen kreativen/künstlerischen Beruf ausüben. Dabei werden diverse Schwierigkeiten, denen man beim Ausüben eines solchen Berufs begegnet, thematisiert. Allen voran die Notwendigkeit, permanent, zielstrebig und diskussionslos weiterzuarbeiten, auch wenn man gerade weder Lust, noch grosse Inspiration hat. Wenn man also einfach schreiben, ein Instrument üben, einen Dialog im Drehbuch überarbeiten oder Bilder retuschieren muss, auch wenn man sich gerade nicht so fühlt, als wäre man von der Muse geküsst worden. Auch geht es darum, mit und für die richtigen Menschen zu arbeiten, für sich selber einzustehen, sich die richtige Kundschaft/das richtige Publikum zu suchen und sich zu vermarken und motivieren. Diese Schwierigkeit und Situationen kenne ich aus meinem Beruf natürlich sehr gut und ich habe von diesem Buch sehr viel für mich mitnehmen können und werde es auch einigen Berufskolleginnen und Kollegen empfehlen und schenken, da es diverse hilfreiche Inputs enthält und konkrete Ideen und Lösungsvorschläge bereithält.

Meine Empfehlung:
Von mir gibt es eine sehr herzliche Leseempfehlung für dieses hilfreiche und inspirierende Buch, das mich noch lange begleiten wird.

Zusätzliche Infos:
Titel:
The Practice
Autor: Seth Godin is the author of 18 international bestsellers that have changed the way people think about work and have been translated into 38 languages – among them Unleashing the Ideavirus, Permission Marketing, Purple Cow, Tribes, The Dip, Linchpin, Poke the Box, and All Marketers Are Liars. He writes the most popular marketing blog in the world and speaks to audiences around the world. He is the founder of the altMBA, the founder and former CEO of Squidoo.com, the former VP of Direct Marketing at Yahoo!, and the founder of the pioneering online startup Yoyodyne. You can learn much more about him at sethgodin.com..
Sprache: Englisch
Hardcover mit Schutzumschlag: 272 Seiten
Verlag: Penguin
Erschienen am: November.2020
ISBN:  978-0-593-32897-2

Mein SuB kommt zu Wort, 20.01.21

"Mein SuB kommt zu Wort" 

Hallo ihr Lieben

Wie geht es euch denn so? Hier wird fleissig gelesen usand damit meine liebe SuBrina und ich auch so motiviert durchziehen, sind wir heute wieder bei Annas SuB-Aktion dabei. Und nun lasse ich SuBrina an die Tastatur und werde im Verlauf der Woche ein wenig bei euch stöbern.

Wie groß bist du aktuell (Du darfst entscheiden, ob du nur Print oder eBook & Print zählst)?
Hey ihr Lieben
Aktuell wiege ich 116 Bücher, was sechs Bücher weniger sind, als bei meiner letzten Wortmeldung im November 2020. Ausserdem bin ich mit 120 Büchern in den Januar gestartet und mein Frauchen und ich sind sehr stolz, dass wir ein wenig abbauen konnten seit Jahresbeginn. Drückt uns die Daumen, dass wir so erfolgreich weiterschrumpfen dürfen.

Wie ist die SuB-Pflege bisher gelaufen – zeig mir deine drei neuesten Schätze auf deinem Stapel!
Es sind in diesem Jahr noch keine Bücher hier eingezogen und mit einer Ausnahme, die bald hier eintreffen wird, soll das auch so bleiben :-)

Welches Buch hat dich als letztes verlassen, weil es gelesen wurde? War es eine SuB-Leiche, ein Reihen-Teil, ein neues Buch oder ein Rezi-Exemplar und wie hat es deinem Besitzer gefallen (gerne mit Rezensionslink)?
Gestern hat mein Frauchen "Nimmroth, TraumLos" von Livia (hihi) Fröhlich beendet. Leider hat Livia (also Livia-Frauchen) sich sehr schwer getan mit dem Buch, obwohl sie es eigentlich so gerne lesen wollte und sich ein besseres Fazit gewünscht hätte... Aber lest selbst, die REZENSION ist schon online.


Lieber SuB, wir wünschen ein gesundes neues Jahr! Und mit dem neuen Jahr kommen ja immer gerne gute Vorsätze, die meist schnell vergessen sind. Deswegen gilt unsere erste Aufgabe diesen Vorsätzen, auf das sie direkt gemeistert werden: Welches Buch soll dein Besitzer:in auf jeden Fall 2021 lesen?
Ohhhh, die Frage haben wir schon erwartet. Mein Frauchen hat dazu einen eigenen Post getippt (HIER) und ein paar Bücher sind auch bereits gelesen. Ein Buch sollte sie aber 2021 zusätzlich auf jeden Fall lesen und zwar ist das "Legende" von Ronald M. Schernikau. Livia hat sich das von ihrem Mann zu Weihnachten gewünscht und lieb, wie er ist, hat er ihr das Buch tatsächlich geschenkt. Sie hat bereits begonnen und mag es auch sehr, kommt aber nur langsam voran, weshalb sie sich unbedingt ein wenig beeilen sollte.

Und ihr so? Wie geht es euch und was sind eure Pläne für 2021? Wir stöbern spätestens am Wochenende bei euch vorbei und freuen uns schon auf ganz viele Buchtipps.

Alles Liebe
SuBrina (und Livia)

Rezension: Nimmroth

Nimmroth, TraumLos - Livia Fröhlich

Beschreibung (via):

Eine buchstäblich traumhafteTrilogie mit Küstenflair
Lynnea, weltversetzt wider Willen, offenbart sich in Nimmroth alles, was ihr abenteuerlustiges Herz begehrt:
Träume, die vor ihren Augen zum Leben erwachen, ein Landsitz voll prasselnder Kamine und wundersamer Gegenstände, eine Großfamilie, scheinbar verschworen, doch voller Geheimnisse ... und der charmante, aber auch verdammt komplizierte Traumwächter Tarou.
Doch Lynnis Zuhause ist woanders. Jemand anderes. Bei dem Versuch, beide Welten zu vereinen, stößt sie auf eine Jahrzehnte zurückliegende Familientragödie, die nicht nur ihre Liebe in Frage stellt. Plötzlich steht ein Leben auf dem Spiel. Um es zu retten, muss Lynni ihre Träume jagen.

Inhalt:
Als Lynnea erfährt, dass ihre Eltern aus verschiedenen Welten stammen und dass sich hinter ihrer Herkunft einige Geheimnisse verbergen, ist es schon zu spät: sie befindet sich bereits in der fernen Welt Nimmroth, wo sie von ihren Verwandten mit offenen Armen und Herzen empfangen wird. Nach und nach erfährt sie, wie es in Nimmroth zu und her geht und lernt ihre eigenen Gaben und den gutaussehenden Tarou näher kennen. Bald schon muss sie sich auf eine gefährliche Reise begeben, die einige drängende Fragen ein für alle mal beantworten soll.

Was mir sehr gut gefallen hat:
Ich folge Livia Fröhlich schon länger auf Instagram und habe dabei tiefe und beeindruckende Einblicke in ihre Arbeit gewinnen dürfen, weshalb ich mir "Nimmroth" unbedingt endlich kaufen und mir selber ein Bild vom Inhalt dieser Reihe machen wollte. Voller Überzeugung kann ich sagen: hinter Nimmroth stecken enorm viel harte Arbeit, ganz viel Herzblut, Schweiss und Tränen. Das geht vom durchdachten Plot bis hin zur detailverliebten Umsetzung (beispielsweise hat jede Person im Buch, die irgendwie einen Brief/ein Schriftstück verfasst, eine eigene Handschrift), der ganzen Aufmachung, den liebevollen Illustrationen an den Kapitelanfängen und, und, und. Ausserdem ist das Lektorat wirklich einwandfrei gelungen und ich muss sagen, dass dies meine grösste Sorge war. Zu oft habe ich nämlich bisher vor Fehler strotzdende im Selbstverlag erschienene Bücher lesen müssen. Und ich spreche nicht nur von der Rechtschreibung, sondern von fehlenden Worten und Satzteilen, Sätzen, die nicht annähernd zusammenpassen und Handlungssprüngen, die irgendwann keinen Sinn mehr ergeben... Dies alles war bei "Nimmroth" so gar nicht der Fall und somit war das Lesegefühl insgesamt ein sehr angenehmes. Auch die leichte Sprache und die vielen sehr schönen Beschreibungen haben wir wirklich gut gefallen. Livia Fröhlich ist es definitiv gelungen, ganz eine eigene Welt mit eigenen Naturgesetzen, Traditionen, Sprachen, Wesen und Abenteuern zu erschaffen.

Was mir nicht gefallen hat:
Nicht gefallen haben mir die - trotz eigentlich stimmiger Handlung - auftretenden Längen. Diese finden sich vor allem dann, wenn die Familie versucht, Lynni mit den Gebräuchen und Wesen von Nimmroth bekannt zu machen. Ewig lange Gespräche und viel zu sehr ins Detail gehende Beschreibungen nehmen uns Leserinnen und Leser die Lust und Freude am Entdecken und servieren uns alle Abläufe bereits auf dem Silbertablett, statt diese direkt in eine Szene einzuweben. Mit Längen kann man mich jagen und so schön die Aufmachung auch ist: die übergrossen und ziemlich vollen Buchseiten machen das Lesen nicht angenehmer, wenn sich die Handlung zieht.
Ausserdem haben mir viele Dialoge zweischen Lynni und Tarou nicht gefallen. Dazu muss ich ein wenig ausholen, werde aber nicht spoilern, sondern lediglich erwähnen, was im Klappentext schon angedeutet wird. Lynni wirft ein Auge auf Tarou, was aus diversen Gründen, die ich nicht nennen werde, kompliziert ist. Sie benimmt sich ihm gegenüber wie ein kleines Kind, er lässt den besitzergreifenden Macho heraushängen. Zu allem Übel mischt sich die ganze Familie in die Liebesgeschichte der beiden ein und zwar nicht erst, nachdem sie mit ihrem Geflirte alle zu nerven beginnen, sondern von der ersten Sekunde an. Die beiden sind füreinenander bestimmt (oder so scheint es zumindest), alle bekommen es sofort mit und von da an wird diese "Beziehung" in fast jeder Szene breit getreten. Aber hallo? Die müssen sich doch erst kennen lernen? Das macht alles gar keinen Sinn. Oder bin ich einfach definitiv aus dem Teenager-Romanzen-Alter heraus?
Ein letzter Punkt, der mich gestört hat, war leider ausgerechnet Lynni....die eigentlich so kluge und sicher auch mutige Protagonistin beginnt spätestens ab der ersten grösseren Herausforderung zu nerven. Sie möchte etwas wagen, sie möchte Antworten auf ihre Fragen finden, aber sie ist einfach nur wehleidig und schwach, muss sich die ganze Zeit von einer Begleitperson (oft natürlich Tarou) aus der Patsche helfen lassen und bringt alle permanent in grosse Gefahr. Ja, klar, sie ist neu in Nimmroth, aber gerade komplett unfähig muss sie ja eigentlich nicht sein.

Warum mir ein Fazit so schwer fällt:
Ich habe Livia Fröhlich als Instagrammerin schätzen gelernt. Die Betreuung ihrer zahlreichen Fans über die sozialen Medien ist total liebevoll und aufmerksam gestaltet, aber dem gelungenen Plot zum Trotz hat mich "Nimmroth" leider nicht wirklich überzeugen und schon gar nicht verzaubern können. Da hat eine starke Frau eine riesige Arbeit geleistet und selbst etwas auf die Beine gestellt (was mir persönlich immer total imponiert), aber leider denke ich, dass es der Geschichte trotzdem gut getan hätte - und es tut mir wirklich leid, das zu sagen - wenn sie in einem richtigen Verlag erschienen und entsprechend auch durch mehrere Hände gegangen wäre und dadurch vielleicht noch ein wenig stimmiger, packender und vor allem erwachsener hätte gestaltet werden können. Vielleicht aber bin ich wirklich die einzige, der dieses Buch nicht zugesagt hat, vielleicht ist Fantasy halt doch nicht mein Genre, vielleicht verstehe ich die Mechanismen dieser Welten und Figuren einfach nicht (da bliebe aber dann noch zu klären, weshalb ich "Harry Potter", "Der Herr der Ringe", "Die Tribute von Panem", die Tintenherz-Trilogie, die Seelen der Nacht-Trilogie und, und, und geliebt habe...). Aber ich werde jetzt das Buch noch ein wenig nachhallen lassen, mir überlegen, ob der offene Schluss mir reicht, um dem zweiten Band eine Chance zu geben (denn natürlich interessiert es mich, wie die Geschichte weitergeht) und mir einen entspannten Abend machen. Vielleicht kennt jemand von euch das Buch? Es würde mich total interessieren, wie es euch gefallen hat.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Nimmroth TraumLos
Autorin: Livia Fröhlich, 1985 in Berlin geboren und aufgewachsen, ist im Herzen ein Küstenkind, was sie in ihre Bücher überträgt. Sie liebt die Weite der Strände und Weiden sowie die Freiheit, zu träumen. Eine Leidenschaft, die ihre Kindheit prägt. In imaginäre Abenteuer und Freundschaften verstrickt, verliert sie sich früh mit Herz und Seele in fremden Welten.
Nach der jahrelangen Arbeit in einer Au-Pair-Agentur hängt sie das BWL-Studium an den Nagel und eröffnete ein Café für Kinder, in dem sie ihre kleinen und großen Gäste mit Geschichten voller Magie verzauberte.
Seit 2016 widmet sie neben ihrer großen Familie ihre volle Zeit dem Schreiben.
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 440 Seiten
Erschienen bei: BoD
Erscheinungsdatum: 13.09.2018
ISBN: 978-3-7528-3938-8

Rezension: Balzac und die kleine chinesische Schneiderin


Balzac und die kleine chinesische Schneiderin - Dai Sijie

Beschreibung des Verlages:
Zwei pfiffige chinesische Studenten, die zur „kulturellen Umerziehung“ in ein abgelegenes Bergdorf ans Ende der Welt verschickt wurden, merken bald, dass sie nur eine einzige Möglichkeit haben zu überleben: Sie müssen in den Besitz jenes wunderbaren Lederkoffers gelangen, der die – verbotenen – Meisterwerke der westlichen Weltliteratur enthält. Denn nur mit ihnen können sie den Widrigkeiten ihres Daseins entkommen – und vielleicht am Ende das Herz der Kleinen Schneiderin gewinnen.

Inhalt:
Zwei Freunde, Luo und der namenlose Ich-Erzähler, werden zur Zeit der chinesischen Kulturrevolution zur "kulturellen Umerziehung" in die Berge geschickt, wo sie mit einfachen Bauern zusammenleben und schwerste Arbeit verrichten müssen. Es kommt aber, dass sie das Vertrauen des Laobans gewinnen können und dabei das Privileg erlangen, einmal im Monat in die nächste Stadt zu reisen, dort einen Film zu sehen und diesen dann der Dorfbevölkerung im Detail zu erzählen. Während ihren Ausflügen in die Stadt verliebt sich Luo in eine junge Schneiderin und gleichzeitig entdecken die beiden Freunde, dass der Brillenschang, der ebenfalls zur Umerziehung im Dorf ist, verbotene Bücher bei sich versteckt. Fortan sind es die Bücher, welche die beiden Freunde besitzen wollen. Mit ihnen - so hoffen sie - können sie die kleine Schneiderin für sich einnehmen und sich zudem Literatur erschliessen, die ihnen bis anhin verwehrt geblieben ist.

Meine Meinung:
Dai Sijie ist mir seit "Der kleine Trommler" ein Begriff und doch sind Jahre vergangen, bis ich zu einem weiteren Buch von ihm gegriffen habe. "Balzac und die kleine chinesische Schneiderin" habe ich erst gerade im Oktober im offenen Bücherschrank entdeckt, es lag also nur ganz kurz bei mir auf dem SuB, aber ich wollte es unbedingt sofort befreien und das war eine sehr, sehr gute Entscheidung. Das Buch hat mich gefesselt, mir enorm gut gefallen und mich mit seiner Geschichte, in der es um eine starke Liebe und eine noch stärkere Freundschaft geht in seinen Bann gezogen.

Handlung:
Luo beim Versuch zu beobachten, der jungen Schneidern, die keine schulische Bildung genossen hat, aber um so lebenstauglicher ist, die Werke der westlichen Literatur näherzubringen, hat bei mir immer wieder Erinnerungen an "Pygmalion" von George Bernhard Shaw heraufbeschwört (wer das Buch nicht kennt, vielleicht kennt ihr ja "My Fair Lady"). Auch dort nimmt sich ein gebildeter Mann einer weniger gebildeten Frau an, um sie - voller bester Absicht aber natürlich komplett sexistisch - in seine Klasse der Gesellschaft einzuführen und das "Experiment" verläuft anders als geplant, weil Pygmalion plötzlich beginnt, eigene Entscheidungen zu treffen.
In Dai Sijies Roman kommen aber noch zwei weitere Komponenten hinzu, welche diese Geschichte  um so spannender und liebenswerter machen: erstens spielen die politische Situation, das Verbot gewisser Literatur und die um so grössere Sehnsucht nach Büchern, Bildung und Unabhängigkeit eine grosse Rolle und zweitens steht Luo nicht alleine da, sondern hat seinen besten Freund an seiner Seite. Dieser ich-Erzähler ist es auch, der Luo stets den Rücken frei hält und seine Geschichten so feinfühlig und aufmerksam, aber auch humorvoll und (selbst-)kritisch erzählt, dass man ihm gerne noch viel länger "zuhören" und ewig in diesem Buch lesen möchte.

Meine Empfehlung:
"Balzac und die kleine chinesische Schneiderin" hat mich berührt und in eine ganz andere Zeit und an einen fernen Ort entführt. Gerade jetzt, wo grössere Reisen nicht möglich sind, habe ich diese Reise nach China enorm geschätzt. Dai Sijie hat mit diesem Werk einen Roman geschaffen, der nicht nur gesellschaftskritisch ist, sondern auch eine enorme Liebeserklärung an die Literatur und Kultur, das Lesen und Erzählen beinhaltet und zudem eine zarte Liebesgeschichte erzählt und eine starke Freundschaft thematisiert. Von mir gibt es dafür eine sehr herzliche Leseempfehlung.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Balzac und die kleine chinesische Schneiderin
Originaltitel: Balzac et la petite tailleuse chinoise
Autor: Dai Sijie, geboren 1954 in der Provinz Fujian in China, wurde von 1971 bis 1974 im Zuge der kulturellen Umerziehung in ein Bergdorf geschickt. Nach Maos Tod studierte er Kunstgeschichte und emigrierte 1984 nach Paris. „Balzac und die kleine chinesische Schneiderin“, sein erster Roman, wurde ein großer internationaler Erfolg und in einer französisch-chinesischen Produktion erfolgreich verfilmt. Zuletzt erschien von ihm auf deutsch „Der kleine Trommler“.
Sprache: Deutsch
Aus dem Französischen von: Giò Waeckerlin Induni
Fester Einband mit Schutzumschlag und Lesebändchen: 208 Seiten
Verlag: Piper
Erscheinungstermin: 3. Auflage 2001
ISBN: 3-493-04289-9

Rezension: Der Tanz der Möwe

Der Tanz der Möwe - Andrea Camilleri
Commissario Montalbanos fünfzehnter Fall

Reiheninfos:
1. Die Form des Wassers
2. Der Hund aus Terracotta
3. Der Dieb der süßen Dinge
4. Die Stimme der Violine
5. Das Spiel des Patriarchen
6. Der Kavalier der späten Stunde
7. Das kalte Lächeln des Meeres
8. Die Passion des stillen Rächers
9. Die dunkle Wahrheit des Mondes
10. Die schwarze Seele des Sommers
11. Die Flügel der Sphinx
12. Die Spur des Fuchses
13. Das Ritual der Rache
14. Die Tage des Zweifels
15. Der Tanz der Möwe
16. Das Spiel des Poeten
17. Das Lächeln der Signora
18. Das Labyrinth der Spiegel
19. Die Spur des Lichts
20. Eine Stimme in der Nacht
21. Das Nest der Schlangen

Beschreibung des Verlages:
Der Todestanz einer Möwe als Vorbote düsterer Ereignisse? Leider nur zu wahr, denn kurze Zeit später ist Commissario Montalbanos Lieblingsmitarbeiter Fazio verschwunden. Als Montalbano ihn unter abenteuerlichen Umständen wiederfindet, ist die Freude von kurzer Dauer. Denn Fazio kann sich an nichts erinnern, auch nicht an die beiden Toten neben ihm. Montalbano weiß schon bald, dass er sich hier auf dem Terrain der Mafia befindet, und merkt zu spät, dass er eine bedeutsame Verabredung verpasst hat ... 

Inhalt:
Commissario Montalbano sieht eine Möwe qualvoll sterben und streitet anschliessend mit seiner Partnerin. Als wären dies schlechte Omen, verschwindet sein Mitarbeiter Fazio und bald stellt sich heraus, dass Montalbano auf der Spur einer sehr gefährlichen Sache ist. Hinter dem Rücken seines Vorgesetzten setzt er seine Arbeit trotzdem fort und steckt bald mitten in einer Ermittlung gegen die Mafia.

Meine Meinung:
Gleich zu Beginn des Buches sah ich mich einer Situation gegenüber, in der ich mich (im Vergleich zu einigen von euch) sehr selten befinde: die Partnerin des Ermittlers trägt den Namen Livia, heisst also wie ich. Das war ziemlich unterhaltsam für mich, zumal die beiden gleich zu Beginn des Krimis in einen Beziehungsstreit geraten, was mich gleichzeitig unangenehm berührt als auch zum Lachen gebracht hat.
Aber auch abgesehen von diesem Aspekt bin ich bestens unterhalten worden. Auf dem Präsidium, auf dem Montalbano arbeitet, gibt es nämlich einige nicht allzu kompetente Mitarbeiter, die aber mit ihrem Charme überzeugen oder mit einem unerwarteten Geistesblitz dennoch zur Lösung des Falles beitragen.
Ausserdem bleibt die Handlung bis zum Ende spannend, was unter anderem an der sehr aussergewöhnlichen, aber auch zielführenden Ermittlungsmethode liegt, die Montalbano anwendet.

Schreibstil:
Montalbano ermittelt, indem er sich in die einzelnen Figuren hineinversetzt und sich dabei genau vorstellt, wie etwas abgelaufen ist, was nichts für schwache Nerven ist. Dies liegt an den detaillierten Beschreibungen des Autors, die aber nicht nur für ein wenig Gruselfaktor sorgen, sondern die auch beste Unterhaltung garantieren und immer mal wieder das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Montalbano ist nämlich ein absoluter Geniesser und lässt sich von seiner Haushaltshilfe und dem Wirt seines Stammlokals regelmässig kulinarisch verwöhnen, was natürlich auch für literarisch-kulinarische Höhenflüge für uns Leserinnen und Leser sorgt.

Meine Empfehlung:
Es erstaunt mich sehr, dass Andrea Camilleri mir bisher gar kein Begriff war. Sein humorvoller Krimi mit der spannenden Handlung und dem eigenmächtigen Ermittler hat mich bestens unterhalten und ich hoffe, bald weitere Krimis aus der Reihe lesen zu können. Ich empfehle euch das Buch und den Schriftsteller sehr gerne weiter.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Der Tanz der Möwe
Autor: Andrea Camilleri, 1925 in dem sizilianischen Küstenstädtchen Porto Empedocle (Provinz Agrigento) geboren, arbeitete lange Jahre als Essayist, Drehbuchautor und Regisseur sowie als Dozent an der Accademia d’arte drammatica Silvio D’Amico in Rom. Dort lebt er mit seiner Frau Rosetta in dem Stadtteil Trastevere im Obergeschoss eines schmucken Palazzo, wobei er seinen Zweitwohnsitz in Porto Empedocle in Sizilien nie aufgegeben hat. Sein literarisches Werk, in dem er sich vornehmlich mit seiner Heimat Sizilien auseinandersetzt, umfasst mehrere historische Romane, darunter „La stagione della caccia“, 1992, „Il birraio di Preston“, 1995, und „La concessione del telefono“, 1998, sowie Kriminalromane. In seinem Heimatland Italien bricht er seit Jahren alle Verkaufsrekorde und hat auch bei uns ein begeistertes Publikum gefunden. Mit den Romanen um den Commissario Salvo Montalbano eroberte er auch die deutschen Leser im Sturm, und seine Hauptfigur gilt inzwischen weltweit als Inbegriff für sizilianische Lebensart, einfallsreiche Kriminalistik und südländischen Charme und Humor.
Sprache: Deutsch
Aus dem Italienischen von: Rita Seuß, Walter Kögler
Fester Einband mit Schutzumschlag und Lesebändchen: 269 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Ersterscheinung: 11.03.2016
ISBN: 978-3-404-17257-3

Lesend ins Jahr 2021: Pläne für 2021

 Lesend ins Jahr 2021


Hallo ihr Lieben

Wie fit seid ihr nach dem gestrigen gemütlichen Lese-Miteinander? Ich kämpfe trotz viel Kaffee und Yoga immer noch ein wenig mit der Müdigkeit, was aber sicher auch daran liegt, dass ich bis knapp halb vier gelesen und dann auf meinem Buch eingeschlafen bin, was sich dann mit dem frühen Aufstehen nicht so gut vertragen hat... ;-)

Gemeinsam mit Angelika und Kathi habe ich am vergangenen Wochenende schon viele schöne buchige Stunden verbringen dürfen. Nicht nur haben wir gestern - wie oben erwähnt - gemeinsam gelesen, sondern wir haben am Samstag auch ausführlich auf unsere Lesehighlights im Jahr 2020 zurückgeblickt. Natürlich dürft ihr eure Beiträge auch jetzt noch verlinken, wir nehmen die gerne in unsere Listen auf.
Meinen eher persönlichen Jahresrückblick findet ihr übrigens HIER. Weil das nun aber definitv genug Rückblicke sind und wir das Jahr 2020 gedanklich ziehen lassen und auf das aktuelle Jahr blicken wollen, haben wir euch unsere Pläne für das Bücherjahr 2021 zusammengestellt.

Hier findet ihr alle weiteren Beiträge zur heutigen Aktion:

 

Und hier findet ihr meine buchigen Pläne für 2021

21 für 2021

Vielleicht habt ihr es bereits bei Instagram gesehen (HIER), aber natürlich möchte ich das in diesem Post auch noch einmal detailliert ausführen. Ich tue es nämlich Melli gleich und habe mir eine Liste von 21 Büchern, die ich unbedingt bald lesen will, für das Jahr 2021 zusammengestellt.
Die 21 Bücher, die ich im Jahr 2021 lesen (oder aussortieren) will:
  1. Die Witwen von Eastwick - John Updike
  2. Der Zorn des Skorpions - Lisa Jackson   (aussortiert am 14.7.21)
  3. Tote Augen - Karin Slaughter
  4. Bis ans Ende der Meere - Lukas Hartmann
  5. Alles auf dem Rasen - Julie Zeh   (beendet am 21.3.21)
  6. Superhero - Antony McCarten   (beendet am 30.5.21)
  7. Hörig - Petra Hammesfahr   (beendet am 30.1.2021)
  8. Secondhand-Zeit - Swetlana Alexijewitsch
  9. Melnitz - Charles Lewinsky
  10. Das Haupt der Welt - Rebecca Gablé
  11. Die drei Sonnen - Cixin Liu   (beendet am 3.11.21)
  12. Der Tanz der Möwe - Andrea Camilleri (beendet am 5.1.2021)
  13. Die Schuld der anderen - Gila Lusiger
  14. Der Tod in Venedig - Thomas Mann
  15. Tagebuch - Anne Frank   (beendet im April 2021)
  16. Matto regiert - Friedrich Glauser
  17. Das dreißigste Jahr - Ingeborg Bachmann   (beendet am 8.7.21)
  18. Ausgesetzt - James W. Nichol
  19. Der Derwisch und der Tod - Meša Selimović
  20. Die Analphabetin, die rechnen konnte - Jonas Jonasson   (abgebrochen am 5.1.2021)
  21. Der ewige Gärtner - John le Carré
Und weil ich heute Nacht noch so viel gelesen habe, kann ich "Der Tanz der Möwe" bereits abhaken.


Ein weiterer Stapel...

Vielleicht habt ihr bei meinem Beitrag Mein SuB kommt zu Wort vom 20.11.20 gesehen, dass ich eigentlich im Jahr 2020 noch einige Pläne gehabt hätte: ich wollte (fast) alle Neuzugänge aus dem Jahr 2020 auch noch im Jahr 2020 beenden. Das ist mir nicht wirklich gelungen, deshalb werde ich mich diesen Büchern im aktuellen Jahr ebenfalls widmen:
  1. Die Marschallin - Zora del Buono
  2. Sie hat Bock - Katja Lewina   (beendet am 17.3.21)
  3. Unterwerfung - Michel Houellebecq   (beendet am 25.1.2021)
  4. Das Benefizium des Ettore Camelli - Isabelle Huser   (abgebrochen am 26.4.21)
  5. Das Kind, das nicht fragte - Hans-Josef Ortheil   (beendet am 29.3.21)
  6. Madame Piaf und das Lied der Liebe - Michelle Marly   (beendet am 15.4.21)
  7. Schreibtisch mit Aussicht - Ilka Piepgras (Herausgeberin)
  8. Skorpione im eigenen Saft - Juan Bas
  9. Claude Debussy - Jean Barraqué   (beendet am 13.1.2021)
  10. Nalas Welt - Dean Nicholson   (beendet am 14.4.21)
  11. Kaleidra, wer das Dunkel ruft - Kira Licht   (abgebrochen am 12.5.21)
  12. Kurt - Sarah Kuttner
  13. Nimmroth - Livia Fröhlich (beendet am 19.1.2021)
  14. Diese eine Lüge - Dante Medema   (beendet am 6.6.21)
  15. Das Winterkarussell - Anna Liebig

Einige der Bücher habe ich bereits geschafft, aber auch diese Liste hält definitiv noch einzelne tolle Titel bereit, da bin ich mir sicher.

Meine buchigen Challenges für 2021

Natürlich habe ich auch noch zwei Challenges ausgewählt, die mir dabei helfen sollen, meinen SuB abzubauen. Es handelt sich dabei um die Motto Challenge 2021 und die Buchclub-Challenge 2021. Dazu habe ich einen eigenen Post verfasst, den ihr HIER finden könnt.


Und sonst so?

Insgesamt habe ich drei grosse Ziele, die ich wirklich intensiver verfolgen möchte, damit es mir bald gelingen kann, aktuellere Literatur nach Lust und Laune zu lesen und zu kaufen, ohne dabei immer meinen SuB im Hinterkopf haben zu müssen.

Diese wären:

  1. SuB insgesamt verjüngen, alte Titel aussortieren oder lesen
  2. SuB in den zweistelligen Bereich lesen
  3. Vermehrt diverse Titel, aber auch viel Backlist lesen und mich nicht von den tollen Neuerscheinugen blenden lassen
 
Und nun seid ihr an der Reihe. Welche (buchigen) Ziele nehmt ihr für 2021 in Angriff?
Lasst es uns gerne unter unseren Posts wissen, damit wir euch besuchen und verlinken und damit wir einander gegenseitig unterstützen und anspornen können.

Lest gut und auf bald
Livia

Meine buchigen Challenges für 2021

Hallo ihr Lieben

Ich weiss ja nicht, wie es euch geht, aber irgendwie scheinen Challenges bei Buchblogger:innen aktuell nicht mehr so hoch im Kurs zu stehen, wie auch schon. Deshalb hat es sehr lange gedauert, bis ich mich überhaupt mit dem Thema auseinandergesetzt und mich nach einigem Hin und Her sogar für zwei Challenges entschieden habe.

Für diese beiden Challenges habe ich mich entschieden:

 
(entdeckt bei Steffis Bücherhöhle)

Ich freue mich auf monatliche Aufgaben, die mich sicher herausfordern werden, und auf neue Blogs, die ich beim Stöbern ganz sicher entdecken darf. Weil man die Aufgaben immer erst von Monat zu Monat erfährt, lässt sich hier das Lesen nicht so genau planen, aber genau das finde ich immer sehr spannend.

HIER geht es zu meiner Challenge-Seite





 
(entdeckt bei Mell loves Books)

Hier sind die 21 Aufgaben von Anfang an bekannt, was die Leseplanung ein wenig einfacher macht, was aber von der Menge her sicher nicht ganz einfach zu bewältigen ist. Die Aufgaben klingen aber alle total spannend, weshalb ich mich auch schon sehr auf diese Challenge freue.

HIER geht es zu meiner Challengeseite

Lesend ins Jahr 2021: Gemütliches Lese-Miteinander


Heyhey ihr Lieben

Es ist wieder einmal so weit, mein gemütliches Lese-Miteinander geht in eine weitere Runde und ich freue mich schon total darauf und hoffe, dass ganz viele von euch heute Nachmittag und Abend ein wenig Zeit zum Lesen und Plaudern finden. Die beiden Frauen vom Blog Lesendes Federvieh und ich stellen euch abwechslungsweise ein paar buchige Fragen und plaudern über dies und das. Wer ist mit dabei?


Ablauf:
17.00 Uhr: Beginn, Vorstellungsrunde
18.30 Uhr: 1. Update
20.00 Uhr: 2. Update
21.00 Uhr: 3. Update
22.00 Uhr: 4. Update
23.00 Uhr: 5. Update
24.00 Uhr: Fazit, Ende


Wer ist dabei?

 

17.00 Uhr

Ich freue mich total, dass - der spontanen Ankündigung zum Trotz - so ein tolles Grüppchen zusammengefunden hat, um heute gemeinsam zu lesen. Der Liebste und ich haben heute schon ganz viel im Haushalt gemacht, waren spazieren und hatten nachher (also gerade vorhin) Kaffee und Kuchen und nun geht es ans Lesen, perfektes Timing, würde ich sagen.
Wie immer werden heute ein paar buchige Fragen gestellt und das Ein- und Aussteigen ist jederzeit möglich. Ihr müsst selbstverständlich auch nicht alle Fragen beantworten, sondern könnt euch den Abend ganz nach Lust und Laune einteilen. Was denkt ihr? Wollen wir gleich starten?
Hier kommen die ersten Fragen und wie immer beginnen wir mit einer kleinen Vorstellungsrunde:

1. Mit welchem Buch bist du heute am Start?
2. Wo liest du heute? Vielleicht magst du uns sogar deinen Leseplatz zeigen.
3. Hast du dir für heute ein (Lese-)Ziel gesetzt?

1.
Ich bin heute gleich mit zwei Büchern am Start. Einmal lese ich aktuell "Die Analphabetin, die rechnen konnte" von Jonas Jonasson und lese dort auf Seite 89 weiter. Ausserdem möchte ich unbedingt sofort mit "Der Tanz der Möwe" von Andrea Camilleri beginnen und schauen, wie mir das Buch gefällt um dann zu entscheiden, womit ich weiterfahre.


2. Ich habe mir "meine" Ecke im Sofa mit Kissen und Decke schön gemütlich eingerichtet und werde sicher zuerst ein wenig hier lesen. Evtl. verkrieche ich mich später ins Bett, mal sehen.

3. Ich möchte heute 200 Seiten lesen, was sicher nicht ganz einfach wird, da ich mich wahrscheinlich vor allem am Ende des Lese-Miteinanders in den Kommentaren verlieren werde, was aber immer sehr, sehr schön ist ;-) Ausserdem möchte ich schon heute ein wenig stöbern gehen. Eure Blogs habe ich in den letzten Wochen ziemlich vernachlässigt und ich habe mir fest vorgenommen, im Jahr 2021 nicht nur mehr bei euch mitzulesen (statt beispielsweise sinnlos zu scrollen) und vor allem auch Kommentare zu hinterlassen. Damit werde ich heute sicher schon beginnen.

Um 18.30 Uhr geht es weiter mit der nächsten Frage. Die findet ihr dann direkt im Post von Lesendes Federvieh

Schnee, bittesehr (ein Bild vom heutigen Spaziergang)


18:30 Uhr

4. Wie gefällt dir dein Buch bist jetzt?
5. Was gibt es denn bei euch Leckeres zum Essen oder Snacken?

4. Ich habe mit "Der Tanz der Möve" begonnen und mir gefällt der Schreibstil bisher sehr (obwohl ich noch nicht so viel zum Lesen gekommen bin) ausserdem habe ich schon einen Verdacht, in welche Richtung es gehen könnte. Ganz witzig: die Freundin des Kommissars heisst Livia. Es irritiert und amüsiert mich gleichermassen ;-)

5. Zum euch alle eifersüchtig machen:

Wir hatten am Nachmittag ja gerade noch Kaffee und Kuchen und werden erst irgendwann zwischen 19.00 und 20.00 Uhr essen. Mein Mann wird für uns kochen (hat er zumindest angekündigt), ich kann mich also nachher einfach an den gedeckten Tisch setzen :-)


20.00 Uhr

So, ihr Lieben, ich habe tatsächlich etwas zu Essen bekommen. Der Liebste hat noch Spätzle im Kühlschrank gefunden und mit Gemüse und ein wenig Tomatenmark ein leckeres Gericht gezaubert. Jetzt habe ich uns noch einen selbstgemachten Tee aufgebrüht und es gibt dazu ein paar Pralinen und später vielleicht sogar ein Glas Wein, mal sehen, was der Abend noch bringt ;-)
Weiter geht es jetzt erst einmal mit der nächsten Frage:

6. Wie hast du Silvester gefeiert? Hast du feste Traditionen oder ist das immer anders?

6. Früher haben wir Silvester immer mit der Familie gefeiert (und manchmal einzelnen Gästen, aber immer im kleinen Rahmen). Mit leckerem Essen, Eis zum Nachtisch und "Dinner for one", dann wurden zwei, drei kümmerliche Raketen gezündet (irgendwann gab es dann nur noch Wunderkerzen) und wir gingen weit nach Mitternacht schlafen, nachdem wir noch einen Film gesehen und ein wenig geplaudert hatten.
Dann sind wir Kinder alle nach und nach ausgezogen und seit einigen Jahren haben der Mann und ich eine eigene Tradition entwickelt. Wir laden gute Freunde ein (ich koche vorher ein bis zwei Tage lang, er putzt vorher ein bis zwei Tage lang :-) ), wir essen gut und viel und gehen kurz vor Mitternacht mit allen Gästen und einer Flasche Champagner auf das Feld hinter dem Haus. Dort zählen wir rückwärts, schicken ein paar stille Wünsche in den Nachthimmel, öffnen die Flasche, stossen miteinander an, machen ein paar Erinnerungsbilder und beobachten das Feuerwerk in der Nachbarschaft. Nachher wärmen wir uns in der Wohnung wieder auf und spielen Spiele bis uns die Augen zufallen.
In diesem Jahr haben wir das genau gleich gemacht, wenn auch im sehr kleinen Rahmen. Wir haben unsere Trauzeugenpaare eingeladen und hatten einen wunderschönen Abend. Vor allem, weil es kurz vor Mitternacht - also gerade, als wir nach Draussen gingen - in dicken Flocken zu schneien begann, was dem Jahreswechsel einen besonderen Zauber verliehen hat.


21.00 Uhr

Wow, Leute, die Zeit vergeht unendlich schnell. Aber ich nähere mich seitenzahlmässig dem dreistelligen Bereich an und das Buch gefällt mir richtig gut. Ich hoffe, das bleibt so.
Bei Lesendes Federvieh ist die nächste Frage online:

7. Geht ihr gerne auf Lesungen? Wenn ja, welche habt ihr zuletzt besucht?

7.
Ich glaube, dass ich gerne (und öfter) auf Lesungen gehen würde, wenn die denn hier in der Region so häufig stattfinden würden. Klar, aktuell ist so oder so alles anders. Aber in der Schweiz sind Lesungen leider nicht so eine grosse Sache, wie in Deutschland oder Österreich. Diogenes veranstaltet hier natürlich viele Lesungen und die kleinen Verlage machen das auf regionaler Ebene sicher auch, aber wenn das nicht so in der Nähe ist und dann auch noch unter der Woche abends irgendwann, schaffe ich es zeitlich nicht, da ich ja oft bis spätabends arbeite (und am Wochenende, wenn es denn wieder Konzerte gibt, so oder so). Deshalb war ich bis jetzt erst ein einziges Mal bei einer Lesung und zwar bei einer Lesung von Lukas Hartmann zu seinem  Buch "Ein Bild von Lydia" (Diogenes). HIER findet ihr ein paar Bilder davon. Die Lesung war wirklich total spannend und ich kann mir gut vorstellen (hoffentlich bald) weitere Lesungen zu besuchen.


22.00 Uhr

Ich bin tatsächlich im dreistelligen Bereich angekommen und es ist total spannend geblieben. Ich freue mich auf das Weiterlesen und werde mir zuerst noch ein paar Seiten gönnen und dann wieder bei euch stöbern. Vorher gibt es aber natürlich noch die nächste Frage:

8. Wenn du für einen Tag lang dein Leben mit einer Figur in deinem Buch tauschen könntest. Welche wäre das und warum?

8.
Genau genommen, bin ich ja eine Figur im Buch ;-)
Nein, Spass, bei Seite. Ich wäre am liebsten die Ermittlerin, würde also mit dem Kommissar tauschen. Seit meiner Kindheit, faszinieren mich Krimis, die ganze Ermittlungsarbeit und die immer höher entwickelten technischen Möglichkeiten. Ich habe Krimis immer schon gerne gemeinsam mit meinem Vater gelesen und geschaut. Das machen wir jetzt noch und rätseln immer, wie alles zusammenhängen könnte und wer wohl welche Motiva haben könnte. Ich denke, es ist sehr anstrengend, sich mit uns einen Tatort oder einen Wallander anzusehen... Wer weiss, wenn ich sportlich und nicht so tolpatschig wäre, könnte ich eine gute Kriminalistin sein ;-)



23:00 Uhr


Schade, dass die Runde schon ein wenig kleiner geworden ist, aber dafür komme ich nun auch mit dem Lesen total voran und bin fast auf Seite 150. Ich glaube zwar nicht, dass ich die 200 noch knacke, aber ich werde sicher nahe an mein Ziel kommen und dann wahrscheinlich im Bett noch ein wenig lesen. Ich bin übrigens auch noch gar nicht müde, was mir morgen, wenn ich früh aufstehe, sicher zum Verhängnis wird, aber tja, dafür werde ich heute noch lange lesen können :-)
Die neue Frage ist schon online:

9. Entspricht das Buch deinem normalen Genre-Beuteschema oder liest du gerade über deinen Tellerrand hinaus?

9.
Ich lese immer mal wieder einen Krimi und mag besonders die Krimis von Henning Mankell sehr gerne, bin aber auch dabei, die Brunetti-Reihe von Donna Leon oder die Hary Hole-Reihe von
Jo Nesbø zu vervollständigen. Wenn ich alle Bücher habe, möchte ich die dann einmal chronologisch lesen.
Ab und zu passiert es aber leider, dass ich einen Krimi oder Thriller lese, der mich komplett enttäuscht und dann muss ich jeweils wieder ein wenig Pause machen und ich muss auch ehrlich sagen, dass ich in letzter Zeit eher mit heile-Welt-Büchern unterwegs war. Aber das kann man ändern, mein SuB gibt auf jeden Fall einiges an Krimis her (einmal ein Vorteil, wenn der SuB gross ist ;-) ).


 
24.00 Uhr

Ihr Lieben, das war wieder einmal sehr schön. Ich könnte noch ewig bei euch stöbern. Hoffen wir, dass es ganz bald ein Wiederlesen gibt :-) Wir sind übrigens froh und dankbar, wenn ihr uns ein kleines Feedback zum heutigen Leseabend gebt.

Angelika und Kathi, ich danke euch von Herzen für die Mitorganisation und die Flexiblität ;-)
Und ich freue mich schon sehr darauf, morgen wieder von euch zu lesen.

Und nun noch zu meinem persönlichen Fortschritt: ich bin bis Seite 178 im Buch "Der Tanz der Möwe" gekommen, was mich wirklich überrascht, da ich so viel gestöbert und kommentiert habe. Wer weiss, vielleicht beende ich das Buch heute sogar noch?

Alles Liebe an euch alle, macht euch einen schönen Abend, schlaft gut und startet morgen frisch und erholt in die Woche

Wir lesen uns
Livia

Lesend ins Jahr 2021: Best of 2020 und buchige Jahresstatistik

Lesend ins Jahr 2021
Hallo ihr Lieben

Das wird definitiv ein längerer Post, also schnappt euch gerne einen Snack und ein Getränk eurer Wahl und dann wünsche ich euch ganz viel Vergnügen beim Lesen und Stöbern.

Im Rahmen der Aktion "Lesend ins Jahr 2021", die ich gemeinsam mit den Bloggerinnen von Lesendes Federvieh veranstalte, möchte ich euch heute meine liebsten Bücher aus dem Jahr 2020 zeigen.


Die weiteren Beiträge der Aktion


Es wird heute ein letztes Mal Zeit, um zurückzublicken und meine Highlights mit euch zu teilen. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie lange es gedauert hat, meine liebsten Bücher aus dem jahr 2020 zu finden. Irgendwie, war es schon lange nicht mehr so unklar, welche Bücher mich wirklich fesseln konnten, da ich 2020 oft nicht bei der Sache war, viel Unterhaltung und einige Sachbücher gelesen habe und nun doch kein Buch vorzuweisen habe, das alle überragt. Also ist es eine bunte Auswahl an Büchern geworden, die alle einen Platz in meinem Herzen gefunden haben und die ich euch jetzt noch einmal genauer zeigen will (obwohl mir heute die Fotos wirklich nicht zu gelingen scheinen...).

Meine buchigen Highlights im Jahr 2020

(Die Bücher stelle ich euch jetzt alle noch einmal einzeln vor und mit einem Klick auf das jeweilige Bild kommt ihr direkt zu meiner Rezension)

Ein informatives, kritisches, politisches, spannendes und unterhaltsames Buch für alle Leser*innen

Ein extrem wichtiges, lehrreiches und bewegendes Buch, das viel mehr Leserinnen und Leser verdient

Berührend und wunderschön erzählt, voller Liebe, Freundschaft und Abenteuer

Ein absolut bereicherndes und überzeugendes Buch, das mich wirklich weitergebracht hat


Wichtig, klug, provokativ und unterhaltsam. Ein absolutes MUSS für alle Frauen und Männer

Dieses langsam erzählte melancholisch-poetische Buch hat mir den September ver-bitter-süsst


Zwanzig Portraits, zwanzig viel zu wenig bekannte Frauen, toll recherchiert, kurzweilig erzählt

Ein ehrliches, bewegendes Buch über den trans Mann Linus, das einfach in jedes Bücherregal gehört

Ein poetisches, melancholisches Buch, das Hoffnung auf eine positive Zukunft verspricht, unbedingt lesen

Eine grandiose, gesellschaftskritische und packende Lektüre aus Japan, berührend und unterhaltsam

Für dieses musikalisch-literarische Schmankerl gibt es eine sehr, sehr herzliche Leseempfehlung!

Ein bewegendes und sehr politisches Buch über eine emanzipierte Frau, das Leben und die Liebe


Weiter geht es mit der Anzahl gelesener Bücher im letzten Jahr

Gelesen habe ich insgesamt 67 Bücher (drei weniger als 2019, was total in Ordnung ist) und es zeigt sich, dass ich - wie so oft - sehr motiviert ins Jahr gestartet bin und dass ich dann ab März ein wenig in ein Loch gefallen bin, was sich auch in meiner Lese-Statistik nachlesen lässt. Im Mai sind die Schulen wieder geöffnet worden, ich war also wieder mehr im Zug unterwegs, entsprechend mehr habe ich gelesen. Im Juni hatte ich erneut eine eher schwierige Zeit (HIER) und ab dann ist es für mich wieder aufwärts gegangen. Ich bin selber überrascht, wie sehr mein persönliches Wohlbefinden mit meinen gelesenen Büchern zusammenhängt. Wenn es mir gut geht, lese ich in der Regel sehr viel mehr, als wenn es mir schlecht geht.


Gelesene Seiten im Jahr 2020

Insgesamt habe ich im Jahr 2020 20'456 Seiten gelesen, was deutlich weniger ist, als 2019 (27'531). Auch hier lässt sich ablesen, dass ich im Jahr 2020 oft andere Dinge im Kopf hatte, als meine Bücher ;-)



Diese (vielen) Bücher habe ich 2020 bei mir einziehen lassen

60 Bücher sind im letzten Jahr bei mir eingezogen und tatsächlich ist es mir zwar gelungen, meine Nezugänge im Vergleich zum Vorjahr (67) ein wenig zu reduzieren, aber das sind immer noch viel zu viele Bücher, die hier die Regale füllen und den SuB nicht wirklich schwinden lassen. Am Anfang des Jahres war ich motiviert und hatte - ich wiederhole mich - andere Dinge im Kopf, gegen Ende des Jahres habe ich aber viele Bücher secondhand gekauft (immerhin) und mir Trost in vielen Weihnachtsbüchern gesucht, was aber erstaunlich gut funktioniert hat.


Die Neuzugänge verteilen sich folgendermassen

Erstaunlicherweise habe ich es geschafft, meine Rezensionsexemplare zu reduzieren (von 28 auf 21), aber ich habe mehr Bücher gekauft, als im letzten Jahr. Die meisten davon zwar secondhand und die anderen in der regionalen Buchhandlung, aber das kan ich trotzdem noch verbesern und mich endlich wieder vermehrt meinem SuB zuwenden.


Ganz zum Schluss noch die Entwicklung des SuBs

Leute, was war ich stolz, als der SuB endlich geschrumpft ist. Aber dann...habe ich secondhand ganz viele Bücher aus der Brunetti-Reihe gekauft (die Reihe möchte ich nach und nach vervollständigen) und ausserdem habe ich gegen Ende des Jahres vor allem einige Weihnachtsromane hier einziehen lassen. Eigentlich wäre ich sehr nahe daran gewesen, den SuB in den zweistelligen Bereich zu bringen (und drückt mir die Daumen, dass ich dies 2021 endlich schaffe), aber das hat sich am Ende als nicht realistisch herausgestellt. Dass mein SuB nicht noch höher ist, liegt daran, dass ich ab und zu ein paar ungelesene Bücher aussortiert habe. Immerhin :-)


Und nun bin ich sehr gespannt auf eure Jahresrückblicke. Lasst mir gerne den Link zu eurem Post im Kommentarfeld, ich werde auf jeden Fall auf einen Gegenbesuch vorbeikommen.

Ich wünsche euch noch einen wunderschönen Abend und gehe nun ein wenig lesen und stöbern.
Alles Liebe und auf in ein buchiges Jahr 2021
Livia