Rezension: Der Tanz der Möwe

Der Tanz der Möwe - Andrea Camilleri
Commissario Montalbanos fünfzehnter Fall

Reiheninfos:
1. Die Form des Wassers
2. Der Hund aus Terracotta
3. Der Dieb der süßen Dinge
4. Die Stimme der Violine
5. Das Spiel des Patriarchen
6. Der Kavalier der späten Stunde
7. Das kalte Lächeln des Meeres
8. Die Passion des stillen Rächers
9. Die dunkle Wahrheit des Mondes
10. Die schwarze Seele des Sommers
11. Die Flügel der Sphinx
12. Die Spur des Fuchses
13. Das Ritual der Rache
14. Die Tage des Zweifels
15. Der Tanz der Möwe
16. Das Spiel des Poeten
17. Das Lächeln der Signora
18. Das Labyrinth der Spiegel
19. Die Spur des Lichts
20. Eine Stimme in der Nacht
21. Das Nest der Schlangen

Beschreibung des Verlages:
Der Todestanz einer Möwe als Vorbote düsterer Ereignisse? Leider nur zu wahr, denn kurze Zeit später ist Commissario Montalbanos Lieblingsmitarbeiter Fazio verschwunden. Als Montalbano ihn unter abenteuerlichen Umständen wiederfindet, ist die Freude von kurzer Dauer. Denn Fazio kann sich an nichts erinnern, auch nicht an die beiden Toten neben ihm. Montalbano weiß schon bald, dass er sich hier auf dem Terrain der Mafia befindet, und merkt zu spät, dass er eine bedeutsame Verabredung verpasst hat ... 

Inhalt:
Commissario Montalbano sieht eine Möwe qualvoll sterben und streitet anschliessend mit seiner Partnerin. Als wären dies schlechte Omen, verschwindet sein Mitarbeiter Fazio und bald stellt sich heraus, dass Montalbano auf der Spur einer sehr gefährlichen Sache ist. Hinter dem Rücken seines Vorgesetzten setzt er seine Arbeit trotzdem fort und steckt bald mitten in einer Ermittlung gegen die Mafia.

Meine Meinung:
Gleich zu Beginn des Buches sah ich mich einer Situation gegenüber, in der ich mich (im Vergleich zu einigen von euch) sehr selten befinde: die Partnerin des Ermittlers trägt den Namen Livia, heisst also wie ich. Das war ziemlich unterhaltsam für mich, zumal die beiden gleich zu Beginn des Krimis in einen Beziehungsstreit geraten, was mich gleichzeitig unangenehm berührt als auch zum Lachen gebracht hat.
Aber auch abgesehen von diesem Aspekt bin ich bestens unterhalten worden. Auf dem Präsidium, auf dem Montalbano arbeitet, gibt es nämlich einige nicht allzu kompetente Mitarbeiter, die aber mit ihrem Charme überzeugen oder mit einem unerwarteten Geistesblitz dennoch zur Lösung des Falles beitragen.
Ausserdem bleibt die Handlung bis zum Ende spannend, was unter anderem an der sehr aussergewöhnlichen, aber auch zielführenden Ermittlungsmethode liegt, die Montalbano anwendet.

Schreibstil:
Montalbano ermittelt, indem er sich in die einzelnen Figuren hineinversetzt und sich dabei genau vorstellt, wie etwas abgelaufen ist, was nichts für schwache Nerven ist. Dies liegt an den detaillierten Beschreibungen des Autors, die aber nicht nur für ein wenig Gruselfaktor sorgen, sondern die auch beste Unterhaltung garantieren und immer mal wieder das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Montalbano ist nämlich ein absoluter Geniesser und lässt sich von seiner Haushaltshilfe und dem Wirt seines Stammlokals regelmässig kulinarisch verwöhnen, was natürlich auch für literarisch-kulinarische Höhenflüge für uns Leserinnen und Leser sorgt.

Meine Empfehlung:
Es erstaunt mich sehr, dass Andrea Camilleri mir bisher gar kein Begriff war. Sein humorvoller Krimi mit der spannenden Handlung und dem eigenmächtigen Ermittler hat mich bestens unterhalten und ich hoffe, bald weitere Krimis aus der Reihe lesen zu können. Ich empfehle euch das Buch und den Schriftsteller sehr gerne weiter.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Der Tanz der Möwe
Autor: Andrea Camilleri, 1925 in dem sizilianischen Küstenstädtchen Porto Empedocle (Provinz Agrigento) geboren, arbeitete lange Jahre als Essayist, Drehbuchautor und Regisseur sowie als Dozent an der Accademia d’arte drammatica Silvio D’Amico in Rom. Dort lebt er mit seiner Frau Rosetta in dem Stadtteil Trastevere im Obergeschoss eines schmucken Palazzo, wobei er seinen Zweitwohnsitz in Porto Empedocle in Sizilien nie aufgegeben hat. Sein literarisches Werk, in dem er sich vornehmlich mit seiner Heimat Sizilien auseinandersetzt, umfasst mehrere historische Romane, darunter „La stagione della caccia“, 1992, „Il birraio di Preston“, 1995, und „La concessione del telefono“, 1998, sowie Kriminalromane. In seinem Heimatland Italien bricht er seit Jahren alle Verkaufsrekorde und hat auch bei uns ein begeistertes Publikum gefunden. Mit den Romanen um den Commissario Salvo Montalbano eroberte er auch die deutschen Leser im Sturm, und seine Hauptfigur gilt inzwischen weltweit als Inbegriff für sizilianische Lebensart, einfallsreiche Kriminalistik und südländischen Charme und Humor.
Sprache: Deutsch
Aus dem Italienischen von: Rita Seuß, Walter Kögler
Fester Einband mit Schutzumschlag und Lesebändchen: 269 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Ersterscheinung: 11.03.2016
ISBN: 978-3-404-17257-3

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