Rezension: Winterzauber im kleinen Café an der Mühle

Dieses Buch hat das Autorenduo via Instagram verlost und ich habe eines der liebevoll signierten Exemplare gewinnen dürfen. Herzlichen Dank dafür :-)

Reiheninfos:
1. Das kleine Café an der Mühle
2. Winterzauber im kleinen Café an der Mühle
3. Frühlingsglück im kleinen Café an der Mühle

Winterzauber im kleinen Café an der Mühle - Barbara Erlenkamp

Beschreibung des Verlages:
Sophies Leben läuft gerade großartig – Peter ist ihr absoluter Traummann, und das Bistro brummt. Auch die stressige Adventszeit wird Sophie gut überstehen, glaubt sie. Aber weit gefehlt! Kurz vor Weihnachten steht Sophies Leben plötzlich Kopf. Es kommt nicht nur zu einem riesen Streit mit Peter. Zu allem Überfluss zetteln die beiden Dörfer Wümmerscheid und Sollensbach im großen Weihnachtswettbewerb einen unerbittlichen Kleinkrieg an – und Sophie steckt mittendrin.

Inhalt:
In diesem zweiten Band der Reihe um das kleine Café an der Mühle ist die Besitzerin Sophie wieder voll in ihrem Element. Das Bistro läuft gut und erstrahlt in weihnachtlichem Glanz. Wie es auf dem Land aber geschehen kann, zetteln die zwei grossen Dorfvereine der zusammengelegten Dörfer Wümmerscheid und Sollensbach eine Fehde an, die im Wettkampf um die "Goldene Weihnachtskerze" (dem Preis des alljährlichen Weihnachtswettbewerbs) gipfelt. Als wäre dies noch nicht genug, zerstreitet sich Sophie auch noch mit ihrem Freund Peter und ein plötzlicher Wintereinbruch sorgt für Chaos auf den Strassen. Wenn das nur alles gut geht...

Meine Meinung:
"Winterzauber im kleinen Café an der Mühle" ist definitiv das letzte Weihnachtsbuch dieser Saison und vor allem auch mein letztes gelesenes Buch im Jahr 2020. Und es hat bei mir noch einmal für beste Unterhaltung, ein wenig Ablenkung und ein paar romantische Lesestunden gesorgt. Ich liebe es ja immer sehr, wenn Geschichten in Cafés und B&Bs spielen (dazu HIER gleich noch eine Reihenempfehlung) und träume dann insgeheim immer selber von einer kleinen Karriere im Gastgewerbe. Im kleinen Café an der Mühle wird es angenehm winterlich und die Besitzerin Sophie sorgt gemeinsam mit ihren guten Freundinnen für gemütliche Weihnachtsstimmung. Einzig am Anfang wurde mir ein wenig zu viel und detailliert geplaudert und vor allem war ich auch irritiert darüber, dass Sophie ein paar eindeutige Anzeichen komplett falsch gedeutet hat (mehr sage ich nicht dazu). Das wirkte leider eher unrealistisch. Ansonsten aber fand ich die einzelnen Figuren äusserst sympathisch dargestellt und mir hat der erste Band gar nicht gefehlt. Ich kann mir aber gut vorstellen, den bald zu lesen (und der dritte Band ist ja auch schon erschienen).

Schreibstil und Aufbau:
Die detaillierten Beschreibungen der ganzen Dekoration, des idyllischen Bistros und der Speisen (auch wenn mir da ein wenig zu viel Fleisch im Spiel war ;-) ) haben wir sehr gut gefallen. Ausserdem ist überraschend viel Spannung aufgekommen und besonders gut gefallen hat mir, wie die Beziehung zwischen Sophie und ihrem Freund Peter dargestellt ist. Oft liest man ja in solchen Romanen nur von eitel Sonnenschein oder dann von an den Haaren herbeispekulierten Dramen, damit es noch einmal interessant wird. Hier ist es eher so, dass der Alltag insgesamt zwar harmonisch wirkt, dass aber die auftretenden Konflikte sehr nachvollziehbar und dadurch total realistisch - wie aus dem Beziehungsnähkästchen geplaudert - daherkommen.

Meine Empfehlung:
2020 hatte es in sich und daher habe ich sehr viele Bücher gelesen, die mich in erster Linie unterhalten und mir ein wenig Ablenkung verschafft haben. Mit "Winterzauber im kleinen Café an der Mühle" ist dem Autorenduo Barbara Erlenkamp dies und noch viel mehr gelungen. Ich habe das Buch wirklich sehr gerne gelesen, mich in das gemütliche Bistrot gesehnt und die Weihnachtsstimmung auch Ende Dezember noch sehr intensiv geniessen können. Von mir gibt es eine herzliche Leseempfehlung für dieses Buch.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Winterzauber im kleinen Café an der Mühle
Autorin: Hinter dem Pseudonym Barbara Erlenkamp steht das Ehepaar Christine und Andreas J. Schulte. Er ist Journalist und Krimiautor. Sie hat bereits in ihrer Schulzeit zusammen mit einer Freundin ihren ersten Roman geschrieben und arbeitet heute als technische Redakteurin. Das Ehepaar Schulte lebt mit seinen beiden Söhnen seit mehr als 25 Jahren auf dem Land, in der Nähe von Andernach am Rhein. Unter dem Pseudonym Barbara Erlenkamp schreiben sie zusammen moderne, humorvolle Frauen- und Unterhaltungsromane.
Taschenbuch: 272 Seiten
Sprache: Deutsch
Verlag: Bastei Lübbe
Ersterscheinung: 30.09.2020
ISBN: 978-3-404-18380-7

Rezension: Tage voller Weihnachtszauber

Dieses Rezensionsexemplar hat mich über die Bloggerjury von Bastei Lübbe erreicht, vielen Dank.

Tage voller Weihnachtszauber

Beschreibung des Verlages:

Lena lebt im Kinderheim. Wie jedes Jahr wünscht sie sich zu Weihnachten nur eines: eine Mama. Doch nicht irgendeine, sondern ihre eigene. Die aber kennen weder Heimleiterin Henriette Jonas noch Erzieher Lukas. Doch in diesem Jahr wird alles anders, als ein schräger Aushilfsweihnachtsmann nicht nur das Waisenhaus durcheinanderbringt, sondern auch Henriette den Kopf verdreht, Lukas ein Date verschafft und Lena ein Versprechen macht. Die Zeit drängt, denn bis zum Fest sind es nur noch wenige Tage...

Inhalt:
Es ist kurz vor Weihnachten und Lukas, der als Erzieher in einem Kinderheim arbeitet, macht sich Sorgen um eine junge Frau, deren Leben er vor Jahren gerettet hat. Lena, die in ebendiesem Kinderheim lebt, wünscht sich nichts sehnlicher zu Weihnachten als ihre leibliche Mama und der alte Rocker Manni wird versehentlich Aushilfsweihnachtsmann im Kinderheim, das von Henriette Jonas, welche an das Gute im Menschen glaubt und nur das Beste für ihre Schützlinge will, geleitet wird. Die Weihnachtszeit ist die Zeit, in der manchmal das Unmögliche möglich wird und in welcher der Glaube der Menschen an das Gute Berge versetzen kann.

Meine Meinung:
Hach, dieses Buch, es hat mich so viele Male überrascht. Wie die Geschichte ausgehen würde und wie alles zusammengehört, war mir zwar nach wenigen Seiten klar, aber ich bin immer noch total begeistert davon, wie der Alltag im Kinderheim geschildert wird. Ausserdem haben mir die Figuren alle sehr, sehr gut gefallen und obwohl sie immer wieder aufeinanderzugegangen sind, ist doch niemand aus der Rolle gefallen. Überrascht aber hat mich, wie wenig die Romantik gewichtet wird und obwohl da das eine oder andere Knistern klar erkennbar wird, endet das Buch weder mit einem Heiratsantrag (wie so viele Weihnachtsromane, come on), noch beinhaltet sie heisse Momente der Verführung. Vielmehr nähern sich Menschen langsam und realistisch einander an und die Kraft der Freundschaft (und natürlich die Magie des Weihnachtsfestes) wird ins Zentrum gerückt, was mir sehr gut gefallen hat. Ausserdem bringt vor allem der alte Rocker Manni sehr viel Humor in das nicht ganz einfache Thema, was ebenfalls für ganz viel Unterhaltung sorgt und die Stimmung an den entscheidenden Stellen ein wenig auflockert.

Schreibstil:
Es ist Anja Marschall gelungen, viel Humor in einer eher tragische Familiengeschichte unterzubringen und dabei ganz viel Weihnachtszauber aufkommen zu lassen. Das Wunder von Weihnachten und ein ganz besonderes Glitzern durchziehen dieses Buch und lassen viel Stimmung aufkommen. Die einfühlsame Sprache schafft es, die einzelnen Figuren sehr vielseitig zu charakterisieren. Ausserdem habe ich beim Lesen förmlich den Schnee unter meinen Schuhen knirschen und die Lichter in den Strassen der Stadt aufleuchten sehen.

Meine Empfehlung:
Viel Humor, eine Prise Kitsch und Romantik, ganz viel Freundschaft, eine tragische Familiengeschichte, ein mutiges kleines Mädchen und eine Heimleiterin, die anpackt und an das Gute im Menschen glaubt, sowie der ganz besondere Zauber, der Weihnachten inenwohnt, sprühen nur so aus jedem Satz dieser Geschichte und machen "Tage voller Weihnachtszauber" zu einem weihnachtlichen Lesevergnügen, das wie ein Film vor dem inneren Auge vorbeizieht und ganz viel Lust auf lange Winterspaziergänge im Schnee und Lichterglanz weckt.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Tage voller Weihnachtszauber
Autorin: Anja Marschall, geb. 1962 in Hamburg, arbeitete als Erzieherin, Pressereferentin, Journalistin, EU-Projektleiterin, Apfelpflückerin in Israel, Zimmermädchen in einem Londoner Luxushotel und Kioskverkäuferin an den Hamburger Landungsbrücken. Sie veröffentlichte mehrere Spannungsromane, von lustig bis historisch, kriminell bis hinterhältig. Tage voller Weihnachtszauber ist ihr erster Roman ohne Leiche. Anja Marschall lebt mit ihrer Familie in Schleswig-Holstein.
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 367 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Ersterscheinung: 30.09.2020
ISBN: 978-3-404-18378-4

Frohe Weihnachten mit "Schreibtisch mit Aussicht" im Gepäck

Meine Lieben

Dieses Weihnachtsfest ist für einige von uns nicht ganz einfach, aber wir werden das - allen Umständen zum Trotz - gemeinsam durchstehen und uns hoffentlich ganz bald wieder in grösseren Gruppen treffen können. Bis dahin können wir so viel Licht, Liebe, Mut, Durchhaltevermögen und Hoffnung, wie nur möglich gebrauchen. Dazu passt "Schreibtisch mit Aussicht" wunderbar, es portraitiert nämlich 23 Autorinnen und ihren Weg. Es ist feministisch, mutig, kritisch und ehrlich und es regt zum Nachdenken an und spendet Trost und Kraft.

Die 23 Berichte und das Vorwort der Herausgeberin Ilke Piepgras habe ich wie einen Adventskalender verwendet (was hervorragend gepasst hat) und deshalb darf ich heute heute meine Rezension zum Buch präsentieren (Spoiler: ich empfehle es von ganzem Herzen).

Passt gut auf euch auf, geniesst ein wenig Ruhe und wir lesen uns bald wieder
Livia



Schreibtisch mit Aussicht - Ilke Piepgras (Herausgeberin)

Beschreibung des Verlages:

Vom Glück des Schreibens und von dessen Preis, von Routine und Ritualen, von Vorbildern und Verzicht: 24 bedeutende Schriftstellerinnen erzählen davon auf sehr persönliche Weise.
Schreiben ist harte Arbeit, das gilt unabhängig vom Geschlecht, und es ist Synonym für allerhöchste Konzentration. Bislang sind Werkstattberichte von Frauen rar. Dieses Buch versammelt nun erstmals Beiträge über die Schnittstelle von Leben und Kunst. Mal ergreifend und offenherzig, mal pragmatisch und wirklichkeitsnah reflektiert jeder Text auf eigene Art weiblichen Schöpfergeist und räumt mit überholten Schriftstellerinnen- Klischees auf. Was bringt Schriftstellerinnen dazu, zu schreiben? Womit kämpfen sie im Alltag, was beflügelt sie, was lässt sie dranbleiben? Dieses Buch feiert die Vielfalt und Größe schreibender Frauen.

Inhalt:
"Schreibtisch mit Aussicht", das sind ein Vorwort und 23 Berichte von Autorinnen, insgesamt also 24 Texte, die sich perfekt als Adventskalender lesen lassen. Texte von 24 Schriftstellerinnen, die alle ihren einzigartigen Werdegang haben und die sich schreibend eine eigene Welt erschaffen, von ihrem Alltag und ihren Gewohnheiten, ihrer Inspiration und ihren Sorgen erzählen und sich mit Sexismus im Literaturzirkus oder der Vereinbarkeit von Familie und Beruf auseinandersetzen. Und somit ist "Schreibtisch mit Aussicht" ein feministisches Buch, ein kritisches und poetisches Buch, eine Liebeserklärung an das Schreiben (auch wenn es sich dabei manchmal um eine Hass-Liebe handelt) und das geschriebene Wort.

Meine Meinung:
Ich bin so froh, dieses Buch entdeckt zu haben und nachdem es mir bei Instagram einige Male begegnet war, musste ich es mir sofort kaufen. Auch meiner besten Freundin habe ich es gekauft (wir haben uns gemeinsam durch den Advent gelesen) und einigen weiteren lieben Menschen habe ich es ebenfalls schon empfohlen und geschenkt. Nicht nur habe ich zahlreiche weitere Autorinnen entdeckt (im Anhang finden sich übrigens die Kurzbiografien aller Autorinnen), ich habe auch Einblicke in ganz unterschiedliche Leben, Gedankenwelten und Haltungen zur eigenen Arbeit gewinnen dürfen.
Einige Texte sind mir besonders in Erinnerung geblieben. So zum Beispiel das Interview mit Elena Ferrante und die bewegenden Worte von Anne Tyler (die mir vorher zu meiner grossen Schande noch kein Begriff war) Meg Wolitzer, Elif Shafak, Zadie Smith und Mariana Leky. Aber auch Leila Slimanis und Sybille Bergs Texte haben mich für sich eingenommen. Eher nicht so überzeugt hat mich das Kapitel aus der Feder von Olivia Sudjic und je mehr Kapitel ich lesen durfte, desto öfter wiederholten sich auch einige Themen. Wenn nämlich Schriftstellerinnen über ihre Arbeit schreiben, erwähnen sie unverhältnismässig oft die Familienplanung, die Familiensituation (und die daraus folgenden Konflikte, was Aufgabenteilungen, Zuständigkeit und Zeitmanagement anbelangt) und das Gefühl, immer noch im Schatten der Männer in der Literaturwelt zu stehen. Sie schreiben von Ablenkungen während der Arbeit und davon, nicht ernst genommen zu werden. Schreiben gilt in den Augen vieler schliesslich nur als Hobby, vor allem, wenn es Frauen tun, die von ihrem Mann und Ernährer mitfinanziert werden. Aber genau diese Wiederholungen zeigen eben auch auf, wo immer noch strukturelle Benachteiligungen und Sexismus anzutreffen sind und dass noch ein weniger Weg vor uns liegt und genau in diesen Erkenntnissen und klaren Haltungen liegt sehr viel Mut und Stärke.
Aber auch die Texte, welche sich wirklich mit dem Akt des Schreibens selber, dem Suchen und Finden von Inspirationen und dem Kampf um jedes passende Wort erzählen, haben mich fasziniert und mich dazu angeregt, über mein eigenes Arbeiten, meine Inspiration und meine Routinen nachzudenken.

Meine Empfehlung:
Diese Anthologie verschafft zahlreiche Einblicke und regt zum Nachdenken an. Sie versammelt Texte von Autorinnen, die ihre Arbeit, ihr Autorinnensein und ihre Karriereplanung literarisch betrachten und gibt somit Stimmen eine Bühne, die sonst eher ungehört verhallen: Frauen, die schreiben und sich damit ihren Lebensunterhalt verdienen, Frauen, die nicht mehr länger im Schatten ihrer Männer stehen wollen und Frauen, die sich trotz und ohne Kinder dieser anspruchsvollen und fordernden Arbeit stellen, ihrem inneren Drang folgen und Wort um Wort zu Papier bringen.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Schreibtisch mit Aussicht
Herausgeberin: Ilka Piepgras, geboren 1964, studierte in München Politische Wissenschaften und begann, 1991 als Reporterin bei der Berliner Zeitung zu arbeiten. Nach einem Studienjahr in Harvard wechselte sie 1999 zur deutschen Ausgabe der Financial Times Deutschland, wo sie die Buchseiten in der Weekend-Beilage betreute. Sie ist Autorin der Bücher Meine Freundin, die Nonne und Wie ich einmal auszog, den Tod kennenzulernenund dabei eine Menge über das Leben erfuhr und arbeitet heute als Redakteurin im ZEITmagazin.
Sprache: Deutsch
Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen: 288 Seiten
Verlag: Kein & Aber
Erschienen am: 3. November 2020
ISBN: 978-3-0369-5826-2

Rezension: Kreativität

Dieses Rezensionsexemplar ist mir vom btb Verlag zur Verfügung gestellt worden. Vielen herzlichen Dank. 

Kreativität - Melanie Raabe

Beschreibung des Verlages:

Kreativität ist eine Lebenseinstellung

Kreativität macht glücklich – und sie hilft uns dabei, die Herausforderungen des Lebens zu meistern, im Großen wie im Kleinen. Melanie Raabe, SPIEGEL-Bestsellerautorin und selbst lange auf der Suche nach ihrem „ganz persönlichen Ding“, erklärt in diesem Buch, weshalb wir alle kreativ sind und wie wir die Inspiration finden, um auf das zu stoßen, was uns im Innersten ausmacht und weiterbringt. Dabei geht es um Mut und Beharrlichkeit, Leichtigkeit und Durchhaltevermögen, um Originalität und Schnapsideen, um Produktivität und Prokrastination, ums Scheitern und vor allem: ums Weitermachen, auch wenn ein rauer Wind bläst. Denn Kreativität ist mehr als der gelegentliche Geistesblitz. Kreativität ist eine Lebenseinstellung.

Inhalt:
Alle Menschen sind kreativ, einige von uns stehen aber ihrer eigenen Kreativität im Weg. Melanie Raabe erzählt aus ihrer eigenen Perspektive vom Entwickeln von Routinen, vom Beginnen und Beenden. Sie teilt ihre Erfahrungen und ergänzt diese mit hilfreichen Ideen, Vorschlägen und Listen, welche dabei helfen können, eigene Routinen in den Alltag zu integrieren, immer mal wieder kreativ zu werden und so im Beruf und Privatleben neue Wege zu gehen.

Meine Meinung:
Dieses Buch habe ich bei einigen tollen Blogerinnen (unter anderem bei Petzi von Die Liebe zu den Büchern) entdecken dürfen. Zu ihrer grandiosen Rezension kommt ihr HIER. Melanie Raabe war mir als Autorin schon länger ein Begriff, aber bisher habe ich keines ihrer Bücher gelesen, nun aber habe ich sie mir alle auf die Wunschliste gepackt. Sie erzählt nämlich in "Kreativität" unter anderem von ihrer eigenen Inspiration und von Erlebnissen, welche sie in ihre Bücher eingebaut hat. Damit hat sie meine Neugier geweckt. Der Einstieg in "Kreativität" ist mir sehr leicht gefallen und innerhalb von wenigen Seiten war ich komplett überzeugt: dieses Buch ist perfekt für mich.

Weshalb mich dieses Buch bereichert:
Melanie Raabe geht davon aus, dass alle Menschen kreativ sind/kreativ sein können. Kreativität ist in unserem Leben oft eine Problemlösungsstrategie, hilft uns aber auch, bei der Arbeit und im Privatleben neue Wege zu gehen und Projekte zu entwickeln. Mein Beruf ist kreativ und ich benötige eine grosse Menge an Kreativität und Durchhaltevermögen oft nicht nur beim Musizieren selber, sondern vor allem auch beim Planen von neuen Konzertreihen, beim Pflegen von Kontakten und Interagieren mit anderen Künstlerinnen und Künstlern. Nun könnte man meinen, dass ich ein Buch, das sich mit Kreativität befasst, gar nicht mehr lesen müsste. Raabe hat es aber geschafft, mich noch einmal daran zu erinnern, was mich und meine Arbeit ausmacht, sie hat mir mit ihren überschaubaren Listen (und ich liebe Listen) eine Übersicht über ganz unterschiedliche Teilbereiche meiner kreativen Arbeit, aber auch über sinnvolle Herangehensweisen verschafft und immer wieder habe ich mir Zitate herausgeschrieben und Seiten im Buch zum Nachschlagen markiert. Denn auch wenn wir alle immer wieder kreativ sind, so hilft es doch, sich stets klar zu machen, was man genau erreichen will und auf welchem Weg man dies am liebsten versuchen möchte. Sobald etwas nicht klappt, gibt es dann immer noch zahlreiche Alternativen und Anpassungen, die uns trotzdem zum Ziel bringen können. Irgendwann einmal hat man sich aber genug Gedanken gemacht und es geht an den interessantesten (und manchmal auch schwierigsten) Teil des kreativen Arbeitens: das Machen, das Tun, das Beginnen und genau diese Hürde, die wir alle überwinden müssen, um kreativ und aktiv zu werden und vielleicht sogar in einen Flow-Zustand zu kommen, diese kann ich mit Melanie Raabes Tipps nun noch einfacher und konsequenter überwinden.

Meine Empfehlung:
Ganz besonders erwähnen möchte ich die zahlreichen und grandiosen Illustrationen von Inka Hagen (die in meinen Augen in diesem Buch viel zu wenig gewürdigt wird). Das Buch ist durchgehend zweifarbig und sehr aufwendig gestaltet. Es bietet wertvolle Tipps, bietet Anleitungen um die Gedanken zu sortieren und mit der kreativen Arbeit zu beginnen und ist so ein liebevoller literarischer A*tritt und hilft dabei, bei Durchhängern den inneren Schweinehund zu besiegen. Mir hat es für meine Arbeit bereits einige Male die Augen geöffnet und ich freue mich darauf, bald wieder darin zu blättern und ausserdem ist das umfangreiche Literaturverzeichnis eine grössere Stöberrunde wert. Von mir gibt es deshalb eine sehr herzliche Leseempfehlung.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Kreativität
Autorin: MELANIE RAABE wurde 1981 in Jena geboren. Nach dem Studium arbeitete sie tagsüber als Journalistin – und schrieb nachts heimlich Bücher. 2015 erschien DIE FALLE, 2016 folgte DIE WAHRHEIT, 2018 dann DER SCHATTEN. Ihre Romane werden in über 20 Ländern veröffentlicht, mehrere Verfilmungen sind in Arbeit. Melanie Raabe betreibt zudem gemeinsam mit der Künstlerin Laura Kampf einen erfolgreichen wöchentlichen Podcast rund um das Thema Kreativität, „Raabe & Kampf“. Melanie Raabe lebt und arbeitet in Köln.
Hardcover mit Schutzumschlag: 352 Seiten
Sprache: Deutsch
Verlag: btb Verlag
Erschienen am: 02. November 2020
ISBN:
978-3-442-75892-0

Rezension: Weihnachtshaus

Dieses Rezensionsexemplar wurde mir vom FISCHER Taschenbuchverlag zur Verfügung gestellt, vielen Dank.

Weihnachtshaus - Zsuzsa Bánk

Beschreibung des Verlages:

Zwei Freundinnen betreiben ein Café in Frankfurt am Main. Es ist Weihnachtszeit, Advent. Die eine ist Mutter von zwei Kindern, ihren Ehemann hat sie vor Jahren verloren. Ihre Freundin Lilli ist früh Mutter geworden und hat ebenfalls eine schwierige Vergangenheit. Mit einer guten Gabe Humor und Lebensklugheit meistern die beiden Frauen ihren Alltag – als Mütter, als Freundinnen, als Geschäftsfrauen und als Hausbesitzerinnen. Denn einige Zeit zuvor haben sie zusammen ein Wochenendhaus im Odenwald gekauft, unbewohnbar noch, das Dach offen, keine Fenster. Doch immer wieder Ziel ihrer Gedanken und Träume: Irgendwann einmal Weihnachten in diesem Haus feiern, alle zusammen, das wäre wunderbar! Doch so eingespannt, wie sie in ihrem Lebensalltag sind, brauchte es wohl einen Engel, der sich um alles kümmert ...
Eine berührende Weihnachtsgeschichte von einer innigen Freundschaft, vom Loslassen und Annehmen, vom Aufbrechen und von Momenten, in denen man das Leben beim Schopf packen muss. In diesem Advent scheint vieles möglich, die Zeit des Haderns ist vorbei, die Nacht leuchtet hell, und das Universum schickt seine Grüße ...

Inhalt:
Zwei Freundinnen, zwei Schicksale und ein gemeinsames Projekt: ein Café, das Menschen mit seiner gemütlichen Atmosphäre empfängt und ein Haus, das seit Monaten renoviert werden sollte. Die Arbeiten gehen aber langsam voran und das Leben kommt immer wieder dazwischen. Das Leben ist es aber auch, das vor Weihnachten Schicksale miteinander verknüpft und Menschen neue Chancen eröffnet. Und dieser vorweihnachtlichen Stimmung wohnt ein besonderer Zauber inne.

Meine Meinung:
Vielleicht erinnert ihr euch an meine begeisterte Rezension zum Buch "Die hellen Tage" von Zsuzsa Bánk und weil ich gerade wirklich sehr, sehr, sehr in Weihnachtsstimmung bin und schon lange endlich wieder einmal ein Buch von Zsuzsa Bánk lesen wollte, habe ich "Weihnachtshaus" beim Verlag angefragt.
Auch "Weihnachtshaus" hat mich begeistert, mich mit warmen, poetischen Worten in den Arm genommen und mir eine tragische Geschichte erzählt und gleichzeitig den Wert einer guten Freundschaft vor Augen geführt. Die Protagonistin hat ihren Mann verloren und versucht, ihren Kindern jedes Jahr ein besonderes Weihnachtsfest zu bescheren. Ihre beste Freundin Lilly packt an, wo sie nur kann und versteht sie, wie keine andere, denn auch Lilly hat ihre nicht ganz einfache Vergangenheit. Es hat sich so wunderbar natürlich und liebevoll angefühlt, wie die beiden Frauen Hand in Hand arbeiten, wie sie sich gegenseitig mit ihrer Präsenz und Aufmerksamkeit, sowie kleinen und grösseren Gesten im Alltag beschenken und wie sie miteinander ihr Café aufgebaut haben und nun von einem Weihnachtsfest in ihrem Wochenendhaus im Odenwald träumen.

Sprache:
Obwohl so wenig gesagt wird, lässt sich doch so viel aus dieser Geschichte herauslesen. Einige Leerstellen werden bewusst nicht gefüllt und die ganz eigene, sehr melancholische und zugleich poetisch und einfühlsam erzählende Sprache passt perfekt zur Handlung. Ihrem Stil treu bleibend, verwendet Bánk Wiederholungen als Stilmittel und ergänzt diese mit Rückblenden und detaillierten Beschreibungen, lässt uns Leserinnen und Leser aber auch die Kälte der Jahreszeit, den Schmerz eines Verlustes und einiges an Verzweiflung spüren. Dennoch ist dieses Buch enorm tröstlich, hoffnungsvoll und positiv.

Meine Empfehlung:
Eigentlich liest sich dieses Buch perfekt nach "Kurt" von Sarah Kuttner und bietet nach der Aufarbeitung des Schmerzes sogar eine Perspektive, Hoffnung und Zukunft und ich lege es euch gerade in stressigen, traurigen und einsamen Zeiten - aber natürlich auch generell - sehr ans Herz. Es hat mich berührt und mit seinen warmen Worten, den Beschreibungen von Gerüchen, Dekoration und einem Gefühl von Weihnachten wunderbar durch einen schönen Adventstag begleitet und ich habe nun richtig Lust bekommen, ganz bald (nicht erst wieder in einigen Jahren) weitere Bücher von Zsuzsa Bánk zu lesen.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Weihnachtshaus
Autorin: Zsuzsa Bánk, geboren 1965, arbeitete als Buchhändlerin und studierte anschließend in Mainz und Washington Publizistik, Politikwissenschaft und Literatur. Heute lebt sie als Autorin mit ihrem Mann und zwei Kindern in Frankfurt am Main. Für ihren ersten Roman »Der Schwimmer« wurde sie mit dem aspekte-Literaturpreis, dem Deutschen Bücherpreis, dem Jürgen-Ponto-Preis, dem Mara-Cassens-Preis sowie dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ausgezeichnet. Für »Unter Hunden« aus ihrem Erzählungsband »Heißester Sommer« erhielt sie den Bettina-von-Arnim-Preis. Auch ihre Romane »Die hellen Tage« und »Schlafen werden wir später« wurden große Erfolge. Zuletzt erschien »Sterben im Sommer«.
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 112 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch
ISBN: 978-3-596-00056-2

Lese-Statistik November 2020

Hallo ihr Lieben

Bald ist auch das Jahr 2020 schon wieder Geschichte und dieses Jahr (und wohl auch noch ein paar Folgejahre) werden wohl definitiv auch wirklich in die Geschichte eingehen.
Meinen Arbeitsalltag betrifft die aktuelle Situation insofern, als dass im Kanton Bern durch die 15-Personen-Regelung auch das Konzertleben fast wieder komplett stillsteht. Kleinstformationen versuchen trotzdem, sich irgendwie über Wasser zu halten und so habe auch ich mit meiner Duopartnerin und einem Schauspieler zusammen am Sonntag drei Familienkonzerte für je 15 Personen gespielt. Freude bringt das aber längerfristig nicht (auch wenn wir froh sind, überhaupt spielen zu können). Seit ein wenig mehr als einem Monat herrscht ausserdem auch in einigen Regionen im Unterrichtszimmer Maskenpflicht (auch für alle, welche Blasinstrumente unterrichten), was natürlich komplett sinnfrei ist und den Unterrichtsalltag unnötig verkompliziert.
Aber nicht alles ist schlecht in diesem speziellen Jahr. Der Liebste hat seine Masterarbeit bestanden und wird bald sein Diplom bekommen und auch wenn diese Zeit für uns alle zehrend ist, habe ich einen schönen Geburtstag feiern dürfen (diesmal nur mit dem Liebsten alleine) und wir haben den November ruhig ausklingen lassen können.

Nun aber genug gejammert, ich zeige euch meine gelesenen Bücher aus dem November:

Eine wahre und bewegende Familienchronik, die ein wenig langsam erzählt wird, aber berührt

Ein älterer, aber sehr packender Krimi voller Überraschungen, eine Entdeckung für mich

Ein Kriegsroman, der eine spannende Seite des Krieges beleuchtet, aber leider einige Längen aufweist

Ein extrem wichtiges, lehrreiches und bewegendes Buch, das viel mehr Leserinnen und Leser verdient

Ein liebevoll bebildertes und gemütliches Buch voller Anleitungen zum Backen, Basteln und Geniessen

Ein liebevoll erzähltes Buch mit einer starken jungen Protagonistin, das zur Adventszeit passt

Dieses Buch thematisiert einen schmerzhaften Verlust und alles, was nach dem Tod eines lieben Menschen bleibt

Alle Rezensionen und Seitenzahlen im Überblick:

Ihr sollt wissen, dass wir noch da sind - Esther Safran Foer   (288 Seiten)
Tod in Florenz - Magdalen Nabb   (288 Seiten)
Das Alphabethaus - Jussi Adler Olsen   (592 Seiten)
Generation Haram - Melisa Erkurt   (192 Seiten)
Adventszeit in der Valerie Lane - Manuela Inusa   (144 Seiten)
Das Winterkarussell - Anna Liebig   (336 Seiten)
Kurt - Sarah Kuttner   (240 Seiten)
Der Ackermann und der Tod   (70 Seiten, Reclam, wird nicht rezensiert)

Diese Bücher sind bei mir eingezogen:

Kurt - Sarah Kuttner (selbstgekauft)
Generation Haram - Melisa Erkurt (Rezensionsexemplar)
Adventszeit in der Valerie Lane - Manuela Inusa (Rezensionsexemplar)
Das Winterkarussell - Anna Liebig (Rezensionsexemplar)
Diese eine Lüge - Dante Medema (selbstgekauft)
Schreibtisch mit Aussicht - Ilka Piepgras (Herausgeberin) (selbstgekauft)
Nimmroth - Livia Fröhlich (selbstgekauft)
Nalas Welt - Dean Nicholson (Buchprämie der Lesejury)
Kaleidra, Wer das Dunkel ruft - Kira Licht (Buchprämie der Lesejury)


Alle (ungeschönten) Zahlen:

Gelesene Bücher: 8
Abgebrochene Bücher: -
Somit in die Leseeule: 8 Franken
Gelesene Seiten: 2'150
Durchschnittliche Seitenzahl pro Tag: 71.66 Seiten
Geschenkt bekommene Bücher: -
Buchprämien: 2
Rezensionsexemplare: 3
Gekaufte Bücher: 4
Eingesammelte Bücher: -
Gesamte Neuzugänge: 9
SuB am Monatsbeginn: 116
Aktueller SuB: 118
Differenz: +2 (und ich bin froh, dass das nicht mehr sind...)