Der folgende historische Roman habe ich bei Lovelybooks gewonnen und durfte damit an einer Leserunde teilnehmen, die von der Autorin begleitet wurde.
Der scharlachrote Pfad - Kerstin Groeper
Beschreibung (von ExLibris.ch):
Der
Winter des Jahres 1870/71 ist hart und die Lebensmittel sind knapp.
Wah-bo-sehns, eine junge Frau vom Stamme der Crow, trauert um ihren
Ehemann, als ihr Dorf von einer Gruppe Lakota (Sioux) angegriffen wird.
Sie fällt mit ihrem Kind in die Hände der Feinde und sieht voller Angst
einer ungewissen Zukunft entgegen. Doch Tschetan-withko, genauso einsam
wie sie, nimmt sie zur Ehefrau und adoptiert das kleine Mädchen.
Dieses
Buch erzählt das Schicksal einer Gruppe Lakota in der letzten Phase des
Freiheitskrieges ihres Volkes. Es erzählt von ihrem täglichen Leben,
ihrer Liebe und ihrem Hass, ihrer Ohnmacht und ihrem Kampf. Nach der
Schlacht am Little-Bighorn-Fluss werden die Indianer gnadenlos gejagt
und auch die Gruppe von Tschetan-withko und Wah-bo-sehns zieht sich
unter unmenschlichen Entbehrungen und schweren Verlusten mitten im
Winter nach Kanada zurück. Besonders die Frauen werden mit ihren Kindern
zu Opfern eines Vernichtungsfeldzuges der weißen Soldaten.
Meine Meinung:
Ich muss anmerken, dass ich bereits eine Menge Unterhaltungs- und auch Fachliteratur zum Thema Indianer gelesen habe, weil mich deren Geschichte und vor allem die Grundhaltung zur Natur schon immer fasziniert haben. Somit bin ich wohl besonders kritisch, wenn ich einen Indianerroman lese und es ist mir sehr wichtig, wie die Indianer, ihre Gebräuche und ihre ganze Geschichte in Romanen dargestellt werden, die als "historische Romane" untertitelt werden.
Kerstin Groeper hat da aber wirklich sehr gute (Recherche-)Arbeit geleistet und wenn die Indianer in ihrer Erzählung manchmal sehr linkisch, wenn nicht sogar primitiv daher kommen, so hat dies in erster Linie mit ihrem teilweise eher unbeholfenen Schreibstil und nicht mit ihrer Darstellung dieser Menschen zu tun. Aber dazu später. Sofort aufgefallen sind mir auch die unzähligen Fehler, die sich in den Roman geschlichen haben und die nicht mit der Autorin, sondern vor allem mit dem Verlag zu tun haben. Dies aber nur eine Bemerkung am Rande.
Generell hat mir die Handlung, der Inhalt, die Beschreibungen von Personen, ihrer Kultur, ihren Erlebnissen und ihrer Geschichte sehr gefallen. Nur mit dem Schreibstil konnte ich mich so gar nicht anfreunden, was aber wirklich auch Geschmacksache ist.
Die Handlung:
Es passiert viel auf diesen knapp achthundert Seiten, sehr viel sogar. Und man fragt sich, ob es vielleicht sinnvoller gewesen wäre, das Buch in zwei bis drei Teile aufzusplitten und dafür vertiefter auf gewisse Ereignisse einzugehen. An der Handlung selber kann ich aber wirklich nichts aussetzen. Ein Gesamtkonzept, welches sich von der ersten bis zur letzten Seite durchzieht, klare Strukturen und eine sinnvolle Vermischung historischer und romanesker Elemente machen die Geschichte spannend und lesenswert. Leider wurden meiner Meinung nach wichtige Personen zu sehr in den Hintergrund gedrängt und manchmal hat es mich auch erstaunt, wie schnell die Zeit verstrich. Kaum hatten sich die Indianer in ihrem Winterquartier eingerichtet, kam auch schon wieder der Frühling und der nächste Winter.
Weil dieser Roman zudem verspricht, die Rolle der Frau sehr ins Zentrum zu stellen, muss ich auch hier eine kleine Kritik anbringen: die Frauen, ihre Rechte und Pflichten und vor allem die Gedanken und Träume, die sich mit sich herum trugen waren mir viel zu wenig beleuchtet. Natürlich kamen die Frauen bereits sehr viel häufiger zu Wort, als in anderen Indianerromanen, aber ich hätte mir da noch einige Details mehr gewünscht.
Schreibstil:
Neben den vielen Fehlern, die das Lesen teilweise sehr erschwert haben, hat mich zuweilen auch der Schreibstil irritiert. Aufzählungen endeten konsequent in Aneinanderreihungen, die teilweise gar nicht zusammen passten, in denen Komma an Komma gefügt wurde und in denen ohne ein letztes "und" dann irgendwann ein Punkt folgte. Extreme Gedankensprünge innerhalb von einzelnen Sätzen verwirrten zusätzlich. Lange, durchdachte und korrekt gebaute Sätze wiesen darauf hin, dass es die Autorin durchaus beherrscht, mit der Sprache zu spielen. Warum aber wurden so viele kurze, fast schon kindliche Sätze verwendet, die die Qualität ganzer Aussagen und Abschnitte zunichte machten?
Personen:
In diesem Buch wimmelt es nur so von Personen und auch wenn man gewisse davon, wie zum Beispiel Wah-bo-sehns und Tschetan-withko, von Anfang an begleitet, so ist es doch schwer, Hauptpersonen zu bestimmen, was mir auch gut gefallen hat und was durchaus in der Absicht der Autorin gelegen hat.
Leider rückten dann doch einige Personen, die ich eigentlich wichtig gefunden hätte, für meinen Geschmack zu schnell und zu häufig in den Hintergrund. Das ist natürlich auch wieder Geschmacksache, aber auf mich wirkte dass dann so, als würde die Geschichte mit jeder weiteren eingeführten Figur oberflächlicher. Dies ist sehr schade, weil die Autorin am Anfang des Romans überzeugend gezeigt hat, dass sie es sehr gut beherrscht, Figuren, deren Aussehen und Charakter zu beschreiben.
Meine Empfehlung:
Aufgrund der teilweise hohen Brutalität und der sinnlich beschriebenen Sexualität wird dieses Buch erst ab sechzehn Jahren empfohlen, was ich für angemessen Empfinde.
Generell denke ich, dass dieses Buch allen Menschen gefallen könnte, die sich für die Indianer, ihre Rituale und ihre Geschichte interessieren, die einen nicht zu hohen literarischen Anspruch an ein Buch haben und die ein wenig Zeit mitbringen.
Zusätzliche Infos:
Autorin: Kerstin Groeper
Taschenbuch: 789 Seiten
Sprache: Deutsch
Verlag: TraumFänger Verlag
ISBN 978-3-941485-23-5
Tagesgedanken: Veganpflicht
Tagesgedanken: Veganpflicht
Ich beziehe mich in diesem Post auf einen Artikel aus der Gratiszeitung 20Minuten und die darin enthaltenen Informationen.
Der Artikel kurz zusammengefasst:
In den Städten Basel und Bern werden von Veganern Initiativen im Rahmen des Projekts Sentience lanciert. Die Initiativtexte enthalten die Forderung nach mindestens einem veganen Menu in Kantinen von öffentlichen Schulen, Spitälern, Universitäten, Heimen und der Verwaltung, wenn dort mehr als ein Menu auf der Speisekarte steht. Weiterführend sollen Köche in der Zubereitung von veganen Speisen und Schulkinder im Umgang mit der veganen Ernährung weiter gebildet und geschult werden.
Argumente der Initianten:
Mit dieser Initiative wird eine politische Diskussion zum Thema vegane Ernährung angeregt. Ökologische und gesundheitliche Werte werden vermittelt z.B. die Reduktion des CO2-Ausstosses und des Wasserverbrauchs. Mit der Verpflichtung der oben genannten Betriebe werden Menschen dazu ermuntert, vermehrt auf tierische Produkte zu verzichten und sich Gedanken zum Thema zu machen.
Argumente der Gegner (zusammengestellt aus dem Artikel und den Leserkommentaren):
In der so oder so schon den Bürger bevormundenden Schweiz soll das stärkste politische Mittel, eine Initiative, nicht dazu genutzt werden, um über Speisekarten von Kantinen usw. abzustimmen. Immer mehr Gesetze schränken die Bevölkerung zu stark ein und wecken damit auch den Unmut jedes einzelnen Bürgers. Ausserdem gibt es bereits in jeder Kantine veganes Essen. Salat und Pommes lassen sich überall bestellen, Gemüseteller mit Reis oder Kartoffeln kann man sich zusammen stellen lassen und zusätzlich gibt es Restaurants, die sich auf eine vegetarische oder vegane Speisekarte konzentrieren oder sogar beschränken und die als Ausweichmöglichkeit dienen können.
Meine Gedanken zum Thema:
Ich finde das Vorhaben der Initianten eine absolute Frechheit und bevor es jetzt zu lauten Entsetzensschreien kommt, werde ich euch meine Gedanken der Reihe nach erläutern. Meiner Meinung nach ist es wirklich nicht nötig, Kantinen vom Gesetz her zu verpflichten, vegane Menus anzubieten. Das gehört für mich in keinen Gesetzestext und das wird wohl auch der Hauptgrund sein, weshalb die Initiative abgelehnt werden wird. Schweizerinnen und Schweizer wollen nicht noch mehr Gesetze, die jeden Atemzug regulieren.
Zudem kann ich, wie viele andere, die absolut intoleranten und militanten Veganerinnen und Veganer und ihre Anliegen nicht mehr hören und sehen. Wer jedem auf den Teller schaut und immer den anderen Vorwürfe macht, kann selber kein verantwortungsvoller Mensch mit reinem Gewissen sein, sonst müsste er nicht ständig seine Mitmenschen kritisieren, um besser darzustehen. Es sollte in der heutigen Zeit wirklich nicht länger nötig sein, dass Menschen, die Fleisch und tierische Produkte essen oder solche, die darauf verzichten, sich rechtfertigen müssen. Es ist wie beim Alkohol; alle Vor- und Nachteile, gesundheitlicher, ökologischer und ökonomischer Natur sind bekannt und trotzdem ist es dem Einzelnen überlassen, ob und wie viel Alkohol er konsumieren will. Man darf nämlich nie vergessen, dass wir es mit mündigen Bürgern zu tun haben und wenn mir ein Mitmensch dreimal täglich sagen muss, dass er auf jegliche tierische Produkte verzichtet, weil er die armen Tiere nicht ausnutzen will und weil es viel ökologischer sei (und weil er einen Grund braucht, sich aufzuspielen, sonst müsste er dies nicht ständig verkünden sondern würde seine Philosopie still leben und nur dann davon erzählen, wenn er danach gefragt oder zum Essen eingeladen würde), ist dies seine Entscheidung, er soll dies aber bitte nicht in der ganzen Welt herumposaunen und ausserdem sollte er darauf achten, dass er im Dezember keine Tomaten oder Erdbeeren kauft, sonst macht er sich vollkommen lächerlich.
Es ist in jedem Fall sinnvoll, Menschen auf die gesundheitlichen, ökologischen und ökonomischen Vor- und Nachteile ihrer jeweiligen Ernährung hinzuweisen und Optimierungen vorzuschlagen, es muss aber freiwillig bleiben, für welche Ernährungsweise man sich entscheidet, genau so wie es für Kantinen freiwillig bleiben muss, welche Nahrungsmittel sie anbieten wollen und können. Und somit wären wir schon beim nächsten Punkt: wer finanziert teure Frischprodukte, wenn doch auch Gentechtofu und Fertigprodukte angeboten werden können? Tun sich Veganerinnen und Veganer mit ihrer Überlegung wirklich einen Gefallen, wenn sie den Kantinenbesitzern alle Karten in die Hände spielen, um aus Gründen des Preises Fertigprodukte undefinierter Herkunft auf die Speisekarte zu setzen? Es glaubt doch niemand im Ernst, dass bei Annahme der Initiative dann auch wirklich nur frisches Biogemüse und selbstgemachte vegane Bratlinge angeboten werden?
Ein weiterer sehr wichtiger Punkt, der bei dieser Diskussion bis jetzt total ausser Acht gelassen wurde, sind die Allergiker. Und da erlaube ich es mir nun, aus dem Nähkästchen zu plaudern und Beispiele aus dem engsten Verwandten- und Bekanntenkreis zu machen. Es ist leider immer noch nahezu unmöglich in einer normalen Kantine ein glutenfreies Menu oder ein Menu ohne Spuren von Nüssen, Soja oder Weizen zu bekommen, um nur ein paar häufige und mir bekannte Beispiele zu nennen. Auch für alle Menschen mit Allergien und Unverträglichkeiten gibt es eine Lobby, die sich für ihre Rechte und für ausgewogene Speisekarten einsetzt. Noch immer müssen sich aber die Betroffen mit der Küche absprechen, um ein Menu zu bekommen, das ohne Risiko genossen werden kann. Sie verzichten nicht freiwillig oder aus irgendwelchen religiösen oder ideologischen Gründen auf bestimmte Nahrungsmittel, sondern sie sind gezwungen, diese Nahrungsmittel zu meiden, weil sie sonst mit erheblichen gesundheitlichen Reaktionen wie Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Ausschlag, Atem- oder Herzstillstand rechnen müssen. Wie kann es sich da ein Haufen verrücktgewordener Veganer bitte in der Schweiz, die ernährungstechnisch wahrlich viel Abwechslung bietet, erlauben, ein selbstgewähltes Luxusproblem vors Volk zu bringen, wenn Menschen, die auf bestimmte Nahrungsmittel verzichten müssen immer noch keine Garantie auf ein Menu haben, das ihnen keinen Schaden zufügt?
Und auch wenn Menschen mit einer Unverträglichkeit sich mit dem Küchenchef der Kantine absprechen, haben sie noch immer keine hundertprozentige Sicherheit dafür, dass er ihr Problem wirklich ernst nimmt, alle Regeln im Umgang mit allergenen Nahrungsmittel (Hygiene, separater Arbeitsbereich/Küchengeräte) beachtet und dementsprechend kocht. Also weichen viele von ihnen auf Speisen aus, die sie mitbringen und in der Mikrowelle erwärmen können (die in jeder Kantine steht und die übrigens auch von Veganerinnen und Veganern benutzt werden darf) oder sie verzichten im schlimmsten Fall ganz darauf, sich auswärts zu verpflegen.
Auch vom ökologischen Standpunkt her finde ich die Verpflichtung zu veganen Menus bedenklich. Dürfen dann Tomaten, Auberginen und Zucchini im Winter verkauft und gegessen werden? Was hat da wohl eine bessere Ökobilanz, die Eier der Hühner vom Bauern nebenan oder importierte Tomaten im Winter?
Viel sinnvoller ist es doch auf regionale Frischprodukte zu setzen. Dann muss nämlich, wenn man die Preise klein behalten will, auf vier verschiedene Fleischgerichte täglich verzichtet werden, was ökologisch wie gesundheitlich erheblich mehr Sinn macht.
Das gesundheitliche Argument zieht meiner Meinung nach auch nicht. Erstens einmal glaube ich nicht, dass ein Mensch, der dreimal wöchentlich ein veganes, chemisch produziertes Kantinenfertigprodukt zu sich nimmt, gesünder lebt, als jemand, der einfach das vegetarische Menu bestellt. Und wenn dann jemand wirklich konsequent vegan leben will, reichen die Kantinenprodukte nicht aus, um weiterhin gesund und ausgewogen ernährt zu sein. Wer diesen Schritt nämlich wagen will, muss sich da schon ein paar Gedanken mehr zu seiner Ernährung machen, vor allem, wenn er sich häufig auswärts verpflegen muss.
Wie ihr seht bin ich überhaupt nich angetan von der Idee, vegane Menus verpflichtend auf die Speisekarte von Kantinen usw. zu setzen. Zu viele Argumente sprechen dagegen und dieser Ansatz um Menschen dazu zu bringen, sich mehr Gedanken über ihre Ernährung zu machen, ist meiner Meinung nach definitiv der falsche.
Solche Forderungen und die Menschen dahinter kann ich leider gar nicht mehr ernst nehmen. Der Kern einer guten Idee ist zwar häufig vorhanden, aber wenn man seine Ideen nicht zu Ende denkt und alternative Lösungen zu allen radikalen Ideen anbieten kann, dann landet man wieder in einer Situation, die mittlerweise für die Schweiz typisch geworden ist: man stimmt über unfertige Vorlagen ab und überlässt es dann dem Bundesrat, Lösungen zu finden, während man sich darüber beschwert, dass die Politiker ihre Zeit mit unnötigen Diskussionen verschwenden.
Ich beziehe mich in diesem Post auf einen Artikel aus der Gratiszeitung 20Minuten und die darin enthaltenen Informationen.
Der Artikel kurz zusammengefasst:
In den Städten Basel und Bern werden von Veganern Initiativen im Rahmen des Projekts Sentience lanciert. Die Initiativtexte enthalten die Forderung nach mindestens einem veganen Menu in Kantinen von öffentlichen Schulen, Spitälern, Universitäten, Heimen und der Verwaltung, wenn dort mehr als ein Menu auf der Speisekarte steht. Weiterführend sollen Köche in der Zubereitung von veganen Speisen und Schulkinder im Umgang mit der veganen Ernährung weiter gebildet und geschult werden.
Argumente der Initianten:
Mit dieser Initiative wird eine politische Diskussion zum Thema vegane Ernährung angeregt. Ökologische und gesundheitliche Werte werden vermittelt z.B. die Reduktion des CO2-Ausstosses und des Wasserverbrauchs. Mit der Verpflichtung der oben genannten Betriebe werden Menschen dazu ermuntert, vermehrt auf tierische Produkte zu verzichten und sich Gedanken zum Thema zu machen.
Argumente der Gegner (zusammengestellt aus dem Artikel und den Leserkommentaren):
In der so oder so schon den Bürger bevormundenden Schweiz soll das stärkste politische Mittel, eine Initiative, nicht dazu genutzt werden, um über Speisekarten von Kantinen usw. abzustimmen. Immer mehr Gesetze schränken die Bevölkerung zu stark ein und wecken damit auch den Unmut jedes einzelnen Bürgers. Ausserdem gibt es bereits in jeder Kantine veganes Essen. Salat und Pommes lassen sich überall bestellen, Gemüseteller mit Reis oder Kartoffeln kann man sich zusammen stellen lassen und zusätzlich gibt es Restaurants, die sich auf eine vegetarische oder vegane Speisekarte konzentrieren oder sogar beschränken und die als Ausweichmöglichkeit dienen können.
Meine Gedanken zum Thema:
Ich finde das Vorhaben der Initianten eine absolute Frechheit und bevor es jetzt zu lauten Entsetzensschreien kommt, werde ich euch meine Gedanken der Reihe nach erläutern. Meiner Meinung nach ist es wirklich nicht nötig, Kantinen vom Gesetz her zu verpflichten, vegane Menus anzubieten. Das gehört für mich in keinen Gesetzestext und das wird wohl auch der Hauptgrund sein, weshalb die Initiative abgelehnt werden wird. Schweizerinnen und Schweizer wollen nicht noch mehr Gesetze, die jeden Atemzug regulieren.
Zudem kann ich, wie viele andere, die absolut intoleranten und militanten Veganerinnen und Veganer und ihre Anliegen nicht mehr hören und sehen. Wer jedem auf den Teller schaut und immer den anderen Vorwürfe macht, kann selber kein verantwortungsvoller Mensch mit reinem Gewissen sein, sonst müsste er nicht ständig seine Mitmenschen kritisieren, um besser darzustehen. Es sollte in der heutigen Zeit wirklich nicht länger nötig sein, dass Menschen, die Fleisch und tierische Produkte essen oder solche, die darauf verzichten, sich rechtfertigen müssen. Es ist wie beim Alkohol; alle Vor- und Nachteile, gesundheitlicher, ökologischer und ökonomischer Natur sind bekannt und trotzdem ist es dem Einzelnen überlassen, ob und wie viel Alkohol er konsumieren will. Man darf nämlich nie vergessen, dass wir es mit mündigen Bürgern zu tun haben und wenn mir ein Mitmensch dreimal täglich sagen muss, dass er auf jegliche tierische Produkte verzichtet, weil er die armen Tiere nicht ausnutzen will und weil es viel ökologischer sei (und weil er einen Grund braucht, sich aufzuspielen, sonst müsste er dies nicht ständig verkünden sondern würde seine Philosopie still leben und nur dann davon erzählen, wenn er danach gefragt oder zum Essen eingeladen würde), ist dies seine Entscheidung, er soll dies aber bitte nicht in der ganzen Welt herumposaunen und ausserdem sollte er darauf achten, dass er im Dezember keine Tomaten oder Erdbeeren kauft, sonst macht er sich vollkommen lächerlich.
Es ist in jedem Fall sinnvoll, Menschen auf die gesundheitlichen, ökologischen und ökonomischen Vor- und Nachteile ihrer jeweiligen Ernährung hinzuweisen und Optimierungen vorzuschlagen, es muss aber freiwillig bleiben, für welche Ernährungsweise man sich entscheidet, genau so wie es für Kantinen freiwillig bleiben muss, welche Nahrungsmittel sie anbieten wollen und können. Und somit wären wir schon beim nächsten Punkt: wer finanziert teure Frischprodukte, wenn doch auch Gentechtofu und Fertigprodukte angeboten werden können? Tun sich Veganerinnen und Veganer mit ihrer Überlegung wirklich einen Gefallen, wenn sie den Kantinenbesitzern alle Karten in die Hände spielen, um aus Gründen des Preises Fertigprodukte undefinierter Herkunft auf die Speisekarte zu setzen? Es glaubt doch niemand im Ernst, dass bei Annahme der Initiative dann auch wirklich nur frisches Biogemüse und selbstgemachte vegane Bratlinge angeboten werden?
Ein weiterer sehr wichtiger Punkt, der bei dieser Diskussion bis jetzt total ausser Acht gelassen wurde, sind die Allergiker. Und da erlaube ich es mir nun, aus dem Nähkästchen zu plaudern und Beispiele aus dem engsten Verwandten- und Bekanntenkreis zu machen. Es ist leider immer noch nahezu unmöglich in einer normalen Kantine ein glutenfreies Menu oder ein Menu ohne Spuren von Nüssen, Soja oder Weizen zu bekommen, um nur ein paar häufige und mir bekannte Beispiele zu nennen. Auch für alle Menschen mit Allergien und Unverträglichkeiten gibt es eine Lobby, die sich für ihre Rechte und für ausgewogene Speisekarten einsetzt. Noch immer müssen sich aber die Betroffen mit der Küche absprechen, um ein Menu zu bekommen, das ohne Risiko genossen werden kann. Sie verzichten nicht freiwillig oder aus irgendwelchen religiösen oder ideologischen Gründen auf bestimmte Nahrungsmittel, sondern sie sind gezwungen, diese Nahrungsmittel zu meiden, weil sie sonst mit erheblichen gesundheitlichen Reaktionen wie Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Ausschlag, Atem- oder Herzstillstand rechnen müssen. Wie kann es sich da ein Haufen verrücktgewordener Veganer bitte in der Schweiz, die ernährungstechnisch wahrlich viel Abwechslung bietet, erlauben, ein selbstgewähltes Luxusproblem vors Volk zu bringen, wenn Menschen, die auf bestimmte Nahrungsmittel verzichten müssen immer noch keine Garantie auf ein Menu haben, das ihnen keinen Schaden zufügt?
Und auch wenn Menschen mit einer Unverträglichkeit sich mit dem Küchenchef der Kantine absprechen, haben sie noch immer keine hundertprozentige Sicherheit dafür, dass er ihr Problem wirklich ernst nimmt, alle Regeln im Umgang mit allergenen Nahrungsmittel (Hygiene, separater Arbeitsbereich/Küchengeräte) beachtet und dementsprechend kocht. Also weichen viele von ihnen auf Speisen aus, die sie mitbringen und in der Mikrowelle erwärmen können (die in jeder Kantine steht und die übrigens auch von Veganerinnen und Veganern benutzt werden darf) oder sie verzichten im schlimmsten Fall ganz darauf, sich auswärts zu verpflegen.
Auch vom ökologischen Standpunkt her finde ich die Verpflichtung zu veganen Menus bedenklich. Dürfen dann Tomaten, Auberginen und Zucchini im Winter verkauft und gegessen werden? Was hat da wohl eine bessere Ökobilanz, die Eier der Hühner vom Bauern nebenan oder importierte Tomaten im Winter?
Viel sinnvoller ist es doch auf regionale Frischprodukte zu setzen. Dann muss nämlich, wenn man die Preise klein behalten will, auf vier verschiedene Fleischgerichte täglich verzichtet werden, was ökologisch wie gesundheitlich erheblich mehr Sinn macht.
Das gesundheitliche Argument zieht meiner Meinung nach auch nicht. Erstens einmal glaube ich nicht, dass ein Mensch, der dreimal wöchentlich ein veganes, chemisch produziertes Kantinenfertigprodukt zu sich nimmt, gesünder lebt, als jemand, der einfach das vegetarische Menu bestellt. Und wenn dann jemand wirklich konsequent vegan leben will, reichen die Kantinenprodukte nicht aus, um weiterhin gesund und ausgewogen ernährt zu sein. Wer diesen Schritt nämlich wagen will, muss sich da schon ein paar Gedanken mehr zu seiner Ernährung machen, vor allem, wenn er sich häufig auswärts verpflegen muss.
Wie ihr seht bin ich überhaupt nich angetan von der Idee, vegane Menus verpflichtend auf die Speisekarte von Kantinen usw. zu setzen. Zu viele Argumente sprechen dagegen und dieser Ansatz um Menschen dazu zu bringen, sich mehr Gedanken über ihre Ernährung zu machen, ist meiner Meinung nach definitiv der falsche.
Solche Forderungen und die Menschen dahinter kann ich leider gar nicht mehr ernst nehmen. Der Kern einer guten Idee ist zwar häufig vorhanden, aber wenn man seine Ideen nicht zu Ende denkt und alternative Lösungen zu allen radikalen Ideen anbieten kann, dann landet man wieder in einer Situation, die mittlerweise für die Schweiz typisch geworden ist: man stimmt über unfertige Vorlagen ab und überlässt es dann dem Bundesrat, Lösungen zu finden, während man sich darüber beschwert, dass die Politiker ihre Zeit mit unnötigen Diskussionen verschwenden.
Museumsnacht Bern und Chaos
Ihr Lieben
Hier wieder einmal ein persönlicherer Post. Wie ihr ja wahrscheinlich bemerkt habt, geht es auf meinem Blog momentan ziemlich ruhig zu und her. Ich habe meine Bachelorarbeit endlich so richtig beenden können, alle Korrekturen sind gemacht. Am Dienstag hilft mir der Liebste beim Formatieren und dann wird sie gedruckt, worauf ich mich schon riesig freue. Am 1.4. kann ich sie mit gutem Gewissen abgeben, weil ich alles in meiner Macht stehende dafür getan habe und weil ich voll und ganz hinter dem Inhalt stehen kann, was mich schon auch ein wenig stolz macht.
Gerade bin ich an der Hochschule mit einem tollen Orchesterprojekt beschäftigt. Genauer gesagt; die Stücke und die Solisten sind toll, das Hochschulorchester weniger.
Am Mittwoch um 19.30 Uhr findet dann das Abschlusskonzert dieser Orchesterwoche im Kulturcasino in Bern statt. Auf dem Programm stehen unter anderem die lustigen Streiche des Till Eulenspiegels von Richard Strauss und das Solo für Posaune und Orchester von Berio, dazu zwei weitere Solokonzerte, alle gespielt von Studentinnen und Studenten aus dem Solistenmaster in Bern.
Ein weiteres Projekt steht dann gleich einige Wochen später auf dem Programm. Der Chor der Hochschule der Künste Bern (also alle Studentinnen und Studenten der Abteilung Musik, also Klassiker, Jazzer und Medienkünstler aus dem zweiten und dritten Bachelorjahr, welche obligatorisch beim Projekt dabei sein müssen) studiert Carmina Burana von Carl Orff ein. Ich freue mich schon sehr darauf, während andere es eher als Pflichtübung ansehen.
Meine Tage und Abende sind also gut gefüllt, und ich profitiere, wo ich nur kann.
Am Freitagabend war ich mit Studienkolleginnen an der Museumsnacht in Bern. Es war meine erste Museumsnacht und ich war schockiert, wie viele Leute man um Mitternacht noch in den Museen der Stadt antreffen kann. Weil es nicht regnete, verkehrten in der ganzen Stadt wunderschöne Oldtimer vom Bundesplatz zum Zentrum Paul Klee und zurück. Bis 2.00 Uhr morgens waren auch Shuttlebusse in Betrieb, weshalb alle Besucherinnen und Besucher bequem von Museum zu Museum und zu den verschiedenen kleinen und grösseren Veranstaltung gelangen konnten.
Wir hielten uns zuerst ziemlich lange in der Fellerstrasse, einem Standort unserer Hochschule auf, bedruckten Taschen selber, hörten Sängerinnen und Sängern aus dem Opernstudio zu und besichtigten die Ateliers der Künstlerinnen und Künstler. Dann machten wir uns auf den Weg zum Bundeshaus, wo wir 40 Minuten anstehen mussten, um hinein zu gelangen und die Säle zu besichtigen. Weil ich die einzige Schweizerin in der vierköpfigen Gruppe war, gehörte dieser Punkt einfach zum Programm und als ich meinen Mitstudentinnen alles gezeigt und erklärt hatte, stellten wir uns in die unendliche Schlange um mit den Oldtimern zu fahren. Das Warten hat sich aber wirklich gelohnt und drei von uns wurden charmant und unerwartet schnell zum Zentrum Paul Klee chauffiert, die vierte im Bunde hatte sich während des Wartens verabschiedet um sich ein wenig zu erholen. Im Paul Klee Zentrum verabschiedete sich eine weitere Freundin und nur noch zu zweit gönnten wir uns zuerst einen kleinen Imbiss und entspannten dann beim Sound von Lo & Leduc. Nach einer zweiten Oldtimerfahrt zurück zum Bundesplatz besichtigten wir das Einsteinhaus und da war es auch schon 2.00 Uhr. Eigentlich hätten wir noch so viel sehen wollen. Aber weil wir einerseits durch lange Wartezeiten abgeschreckt wurden und andererseits viel Zeit mit Warten verloren haben, konnten wir uns dann doch nicht so viel anschauen.
Für ein nächstes Mal ist uns klar: zuerst einen genauen Plan im Kopf haben und dann Museum für Museum abklappern.
Und nun noch ein paar Fotos von der Museumsnacht:
Hier wieder einmal ein persönlicherer Post. Wie ihr ja wahrscheinlich bemerkt habt, geht es auf meinem Blog momentan ziemlich ruhig zu und her. Ich habe meine Bachelorarbeit endlich so richtig beenden können, alle Korrekturen sind gemacht. Am Dienstag hilft mir der Liebste beim Formatieren und dann wird sie gedruckt, worauf ich mich schon riesig freue. Am 1.4. kann ich sie mit gutem Gewissen abgeben, weil ich alles in meiner Macht stehende dafür getan habe und weil ich voll und ganz hinter dem Inhalt stehen kann, was mich schon auch ein wenig stolz macht.
Gerade bin ich an der Hochschule mit einem tollen Orchesterprojekt beschäftigt. Genauer gesagt; die Stücke und die Solisten sind toll, das Hochschulorchester weniger.
Am Mittwoch um 19.30 Uhr findet dann das Abschlusskonzert dieser Orchesterwoche im Kulturcasino in Bern statt. Auf dem Programm stehen unter anderem die lustigen Streiche des Till Eulenspiegels von Richard Strauss und das Solo für Posaune und Orchester von Berio, dazu zwei weitere Solokonzerte, alle gespielt von Studentinnen und Studenten aus dem Solistenmaster in Bern.
Ein weiteres Projekt steht dann gleich einige Wochen später auf dem Programm. Der Chor der Hochschule der Künste Bern (also alle Studentinnen und Studenten der Abteilung Musik, also Klassiker, Jazzer und Medienkünstler aus dem zweiten und dritten Bachelorjahr, welche obligatorisch beim Projekt dabei sein müssen) studiert Carmina Burana von Carl Orff ein. Ich freue mich schon sehr darauf, während andere es eher als Pflichtübung ansehen.
Meine Tage und Abende sind also gut gefüllt, und ich profitiere, wo ich nur kann.
Am Freitagabend war ich mit Studienkolleginnen an der Museumsnacht in Bern. Es war meine erste Museumsnacht und ich war schockiert, wie viele Leute man um Mitternacht noch in den Museen der Stadt antreffen kann. Weil es nicht regnete, verkehrten in der ganzen Stadt wunderschöne Oldtimer vom Bundesplatz zum Zentrum Paul Klee und zurück. Bis 2.00 Uhr morgens waren auch Shuttlebusse in Betrieb, weshalb alle Besucherinnen und Besucher bequem von Museum zu Museum und zu den verschiedenen kleinen und grösseren Veranstaltung gelangen konnten.
Wir hielten uns zuerst ziemlich lange in der Fellerstrasse, einem Standort unserer Hochschule auf, bedruckten Taschen selber, hörten Sängerinnen und Sängern aus dem Opernstudio zu und besichtigten die Ateliers der Künstlerinnen und Künstler. Dann machten wir uns auf den Weg zum Bundeshaus, wo wir 40 Minuten anstehen mussten, um hinein zu gelangen und die Säle zu besichtigen. Weil ich die einzige Schweizerin in der vierköpfigen Gruppe war, gehörte dieser Punkt einfach zum Programm und als ich meinen Mitstudentinnen alles gezeigt und erklärt hatte, stellten wir uns in die unendliche Schlange um mit den Oldtimern zu fahren. Das Warten hat sich aber wirklich gelohnt und drei von uns wurden charmant und unerwartet schnell zum Zentrum Paul Klee chauffiert, die vierte im Bunde hatte sich während des Wartens verabschiedet um sich ein wenig zu erholen. Im Paul Klee Zentrum verabschiedete sich eine weitere Freundin und nur noch zu zweit gönnten wir uns zuerst einen kleinen Imbiss und entspannten dann beim Sound von Lo & Leduc. Nach einer zweiten Oldtimerfahrt zurück zum Bundesplatz besichtigten wir das Einsteinhaus und da war es auch schon 2.00 Uhr. Eigentlich hätten wir noch so viel sehen wollen. Aber weil wir einerseits durch lange Wartezeiten abgeschreckt wurden und andererseits viel Zeit mit Warten verloren haben, konnten wir uns dann doch nicht so viel anschauen.
Für ein nächstes Mal ist uns klar: zuerst einen genauen Plan im Kopf haben und dann Museum für Museum abklappern.
Und nun noch ein paar Fotos von der Museumsnacht:
Hand in Hand in Virgin River
Robyn Carr - Hand in Hand in Virgin River
Beschreibung:
Hektik, Stress, lange Arbeitstage, als Souschef in einem Fünf-Sterne-Restaurant bleibt keine Zeit für ein Privatleben, geschweige denn für eine Beziehung. Erst ein schwerer Zusammenbruch lässt die erfolgreiche Kelly innehalten. Will sie wirklich so weitermachen? Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, zieht Kelly zu ihrer Schwester Jill nach Virgin River. Hier kommt sie endlich zur Ruhe und entdeckt ihre Leidenschaft fürs Kochen neu. Und dann lernt sie den attraktiven Witwer Lief kennen alles scheint perfekt. Er weckt Gefühle in ihr, die sie von einer glücklichen Zukunft träumen lassen. Wäre da nicht seine rebellische Stieftochter Courtney, die ihre Liebe auf eine harte Probe stellt.
Inhalt:
Dieses Buch ist ein Band aus der Virgin River Reihe, die aber nicht der Reihe nach gelesen werden muss, sondern ziemlich unabhängig aufgebaut ist.
Kellys Beruf beinhaltet wohl alles, was einen Menschen von seinem Leben ablenkt und für Entspannung ist da nirgends Platz. Stress und Mobbing in der Grossküche ist sich Kelly zwar mittlerweile gewohnt, doch als sie auch noch übel verleumdet wird und kurz darauf zusammen bricht, muss sie sich ernsthafte Gedanken über ihr Leben machen. Um den Kopf ein wenig frei zu bekommen, zieht sie unangekündigt zu ihrer Schwester Jill und erlebt schon auf dem Weg zu Jill einen ersten Zwischenfall, der ihr sonst so geordnetes Leben gehörig aus dem Tritt bringt.
Erst als wieder ein wenig Ruhe einkehrt in ihrem Leben und ihren Gedanken kann sie sich überlegen, was sie wirklich will, wovon sie träumt und welche Ziele sie hat. Während dem Kochen und Backen in Jills Küche schaut ihr häufig der einfühlsame Lief über die Schultern und als sie dann später einmal noch seine aufmüpfige Stieftochter kennen lernt, muss sie erneut einige gewichtige Entscheidungen fällen.
Meine Meinung:
Anfangs dachte ich, dass ich es hier mit einem normalen Frauenroman zu tun haben würde, der mit einem Happy End enden und alle grossen Gefühle wie Liebe, Schmerz, Verlust und Enttäuschung mehrere Male durchspielen würde. Ich wurde eines Besseren belehrt und überlege mit tatsächlich, das Buch sogar als Liebesroman durchgehen zu lassen, weil es mich einige Male ziemlich berührt hat und weil es überhaupt nicht so oberflächlich war, wie ich befürchtet hatte.
Ich denke, dass ich mir die Virgin River Reihe wohl nach und nach anschaffen werden muss, weil es mich interessiert, welche Geschichten die anderen Personen zu erzählen haben.
Personen:
Kelly hat mir schon von der ersten Seite an sehr gut gefallen. Sie erinnerte mich auch ziemlich an mich selber, was nicht unbedingt gut ist. Vor allem ihre kämpferische Art und die Verhaltensweise, sich mit Arbeit zu beladen und dabei sich selber, Erholung und Ruhe zu vergessen, sind mir leider wohlbekannt. Dafür habe ich ihre Herzlichkeit und ihre Offenheit sehr geschätzt.
Ihre Schwester Jill hat mir auch sehr, sehr gut gefallen. Ich denke, dass sich wohl jeder ein solches Verhältnis zu seiner Schwester oder gleich so eine tolle, inovative und fröhliche Schwester wünscht.
Lief hat mir bei seinem ersten und fürsorglichen Auftritt sehr gut gefallen. Als er sich manchmal zu viele Gedanken über Courtney gemacht und sich und Kelly dabei total vergessen hat, war er mir auch zeitweise nicht immer so sympathisch. Die guten Seiten bei ihm überwogen aber auf jeden Fall.
Ganz toll finde ich auch Courtney dargestellt. Sie hat einen unglaublich starken Charakter, steht sich damit aber mehrheitlich selber im Weg. Die grosse Verletzlichkeit, die sie hinter ihren rotzigen Fassade versteckt finde ich sehr gut in die Geschichte hineingearbeitet.
Handlung:
Von der Handlung war ich richtig begeistert. Nie hätte ich dieser Geschichte so weit hergeholte und doch sinnvoll verknüpfte Wendungen zugetraut. Dass sich Kelly und Lief verlieben würden, war mir natürlich von Anfang an klar. Dass sie sich dabei aber so vielschichtige Gedanken machen und sich selber immer wieder von sich und einander überzeugen müssen, hätte ich nicht gedacht. Und genau weil sie sich selber nicht alles so einfach machen, finde ich diese Beziehung und Freundschaft sehr realistisch dargestellt.
Ausserdem haben mich die vielen wundervollen Gerichte, die Kelly im Verlauf des Romans kocht immer wieder dazu animiert, selber in die Küche zu stehen, Brot und Kuchen zu backen und das eine oder andere ausgefallene Gericht zu kochen.
Meine Empfehlung:
Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter, weil es mich mit seinem Gesamtkonzept und seiner erstaunlichen Tiefgründigkeit überzeugt hat.
Zusätzliche Infos:
Autorin: Robyn Carr
Taschenbuch: 336 Seiten
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Amerikanisch
Übersetzt von: Barbara Minden
Verlag: Mira Taschenbuch Verlag
ISBN 978-3-86278-863-7
Die Seltsamen
Die Seltsamen - Stefan Bachmann
Inhalt (von der Homepage des Verlages):
Bartholomew Kettle wäre gern ein ganz normaler Junge, aber er findet sich hässlich - fast so hässlich wie seine Schwester Hettie. Freunde hat er keine. Wie auch? Schliesslich ist er ein Seltsamer, halb Mensch, halb Feenwesen, von beiden verachtet, vor beiden auf der Hut. Besonders seit Mischlinge wie er auf mysteriöse Weise verschwinden. Eines Tages taucht eine geheimnisvolle Dame in einem pflaumenfarbenen Kleid im Slum von Bath auf. Bartholomew beobachtet sie verstohlen durchs Fenster. Was will sie? Als plötzlich Federn aufwirbeln und die Dame mit einem weiteren Mischlingskind entschwindet, vergisst Barty jegliche Vorsicht - und wird bemerkt. Ein tollpatschiger junger Politiker, der alle Parlamentssitzungen verschläft, scheint der Einzige zu sein, der Barty helfen will. Barty ist überzeugt: Der Nächste in der Reihe bin ich.
Meine Meinung:
Wenn ein Buch aufs Extremste vermarktet und schon im Voraus hochgelobt und sogar mit Harry Potter verglichen wird, bin ich immer eher skeptisch. Wahscheinlich zu Recht; zu viel Schund überflutet den Markt und dies vor allem auch im Fantasy-Bereich. Weil ich mich aber in diesem Genre nicht besonders gut auskenne, weil das Buch im Diogenes Verlag erschienen ist und weil ich die Möglichkeit hatte, an einer Rätselrunde teilzunehmen, die sich um dieses Buch drehte, war ich wirklich gespannt auf den Inhalt und liess mich einfach einmal überraschen. Das Cover der deutschen Ausgabe dieses Buches gefällt mir besser, als das der englischen Ausgabe, ich finde es aber trotzdem ein wenig zu kindlich gestaltet. Als ich das Buch öffnete und die riesige Schrift mit den grossen Abständen bemerkte, war das auch nicht gerade ein Pluspunkt. Warum wurde nicht platzsparender gedruckt? Gerade, weil das Buch auch Erwachsene ansprechen soll, hätte man sich das wirklich überlegen und erlauben können.
Vom Inhalt war ich aber sofort fasziniert. Da wurde mir eine Geschichte präsentiert, die so gar nichts Bekanntes an sich hatte. Es war eine düstere und gefährliche Geschichte. Eine Geschichte, die mich fesselte, die meine Fantasie beflügelte und die mir das Tor zu einer Welt öffnete, die mir fremd war, die ich aber trotzdem verstehen konnte. Das geht mir mit Büchern aus dem Genre Fantasy nicht oft so. Meistens schrecke ich vor niedlichen Feen und Kobolden zurück, weil sie mir einfach zu zahm sind. In diesem Buch spielen das Böse an sich, das Besitzen und Manipulieren von Menschen und Wesen und Entscheidungen, die man entweder für sich, oder für die Allgemeinheit treffen kann, eine grosse Rolle. Spannend, anders und auf jeden Fall sehr empfehlenswert.
Personen:
Bartholomew konnte ich anfangs nicht so gut einschätzen. Er gefiel mir sehr gut, ich wusste aber nicht, ob er wirklich so einfältig war, wie er manchmal vorgab zu sein. Ich erfuhr mehr und mehr von ihm und merkte dann bald, dass er klüger, entschlossener und mutiger war, als ich zuerst gedacht hatte. Bei seiner Schwester Hettie merkte ich aber sofort, dass dieses kleine und liebenswerte Mädchen ein grosses Herz hatte und über eine bewundernswerte Charakterstärke verfügte.
Mr. Jelliby hielt ich für einen ignoranten Trottel, der einfach nicht zu verstehen schien, was um ihn herum geschah. Als er aber plötzlich an Leib und Leben bedroht war, änderte sich sein Standpunkt um hundertachtzig Grad. Er musste sich plötzlich Gedanken machen, wie er sich retten konnte und folgte seinem Gewissen. Das machte ihn für mich zu einer sehr wichtigen Person in dieser Geschichte. Auch sein Umgang mit Bartholomew wurde immer freundschaftlicher und man konnte mit jeder gelesenen Seite spüren, wie sich die beiden einander näherten.
Handlung:
Von der Handlung war ich, wie oben schon angetönt, wirklich und ehrlich begeistert. So viele dunkle Seiten und Abgründe und trotzdem so viel Freundschaft und Geschwisterliebe habe ich selten in einem Buch gefunden und die detaillierten Beschreibungen, die filigran skizzierten Figuren und ihre Handlungen haben mich überzeugt. Ich denke, dass man diesem Buch anmerken kann, dass der Autor einen genauen Plan von seiner Geschichte im Kopf hat und dass er dabei nichts dem Zufall überlässt. Ich freue mich schon auf den zweiten Band und bin sehr gespannt, wie es weiter geht.
Empfehlung:
Dieses Buch empfehle ich Jugendlichen ab vierzehn Jahren und Erwachsenen jeden Alters. Ich denke ausserdem, dass sich das Buch sehr gut für Familien und Schulklassen zum gemeinsamen Lesen und Vorlesen eignet, weil es so viele Szenen gibt, die man diskutieren, nachspielen und nachempfinden kann.
Zusätzliche Infos:
Autor: Stefan Bachmann
Taschenbuch (Rezensionsexemplar): 368 Seiten
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Amerikanisch
Übersetzt von: Hannes Riffel
Verlag: Diogenes Verlag
ISBN 978-3-257-86238-6
Inhalt (von der Homepage des Verlages):
Bartholomew Kettle wäre gern ein ganz normaler Junge, aber er findet sich hässlich - fast so hässlich wie seine Schwester Hettie. Freunde hat er keine. Wie auch? Schliesslich ist er ein Seltsamer, halb Mensch, halb Feenwesen, von beiden verachtet, vor beiden auf der Hut. Besonders seit Mischlinge wie er auf mysteriöse Weise verschwinden. Eines Tages taucht eine geheimnisvolle Dame in einem pflaumenfarbenen Kleid im Slum von Bath auf. Bartholomew beobachtet sie verstohlen durchs Fenster. Was will sie? Als plötzlich Federn aufwirbeln und die Dame mit einem weiteren Mischlingskind entschwindet, vergisst Barty jegliche Vorsicht - und wird bemerkt. Ein tollpatschiger junger Politiker, der alle Parlamentssitzungen verschläft, scheint der Einzige zu sein, der Barty helfen will. Barty ist überzeugt: Der Nächste in der Reihe bin ich.
Meine Meinung:
Wenn ein Buch aufs Extremste vermarktet und schon im Voraus hochgelobt und sogar mit Harry Potter verglichen wird, bin ich immer eher skeptisch. Wahscheinlich zu Recht; zu viel Schund überflutet den Markt und dies vor allem auch im Fantasy-Bereich. Weil ich mich aber in diesem Genre nicht besonders gut auskenne, weil das Buch im Diogenes Verlag erschienen ist und weil ich die Möglichkeit hatte, an einer Rätselrunde teilzunehmen, die sich um dieses Buch drehte, war ich wirklich gespannt auf den Inhalt und liess mich einfach einmal überraschen. Das Cover der deutschen Ausgabe dieses Buches gefällt mir besser, als das der englischen Ausgabe, ich finde es aber trotzdem ein wenig zu kindlich gestaltet. Als ich das Buch öffnete und die riesige Schrift mit den grossen Abständen bemerkte, war das auch nicht gerade ein Pluspunkt. Warum wurde nicht platzsparender gedruckt? Gerade, weil das Buch auch Erwachsene ansprechen soll, hätte man sich das wirklich überlegen und erlauben können.
Vom Inhalt war ich aber sofort fasziniert. Da wurde mir eine Geschichte präsentiert, die so gar nichts Bekanntes an sich hatte. Es war eine düstere und gefährliche Geschichte. Eine Geschichte, die mich fesselte, die meine Fantasie beflügelte und die mir das Tor zu einer Welt öffnete, die mir fremd war, die ich aber trotzdem verstehen konnte. Das geht mir mit Büchern aus dem Genre Fantasy nicht oft so. Meistens schrecke ich vor niedlichen Feen und Kobolden zurück, weil sie mir einfach zu zahm sind. In diesem Buch spielen das Böse an sich, das Besitzen und Manipulieren von Menschen und Wesen und Entscheidungen, die man entweder für sich, oder für die Allgemeinheit treffen kann, eine grosse Rolle. Spannend, anders und auf jeden Fall sehr empfehlenswert.
Personen:
Bartholomew konnte ich anfangs nicht so gut einschätzen. Er gefiel mir sehr gut, ich wusste aber nicht, ob er wirklich so einfältig war, wie er manchmal vorgab zu sein. Ich erfuhr mehr und mehr von ihm und merkte dann bald, dass er klüger, entschlossener und mutiger war, als ich zuerst gedacht hatte. Bei seiner Schwester Hettie merkte ich aber sofort, dass dieses kleine und liebenswerte Mädchen ein grosses Herz hatte und über eine bewundernswerte Charakterstärke verfügte.
Mr. Jelliby hielt ich für einen ignoranten Trottel, der einfach nicht zu verstehen schien, was um ihn herum geschah. Als er aber plötzlich an Leib und Leben bedroht war, änderte sich sein Standpunkt um hundertachtzig Grad. Er musste sich plötzlich Gedanken machen, wie er sich retten konnte und folgte seinem Gewissen. Das machte ihn für mich zu einer sehr wichtigen Person in dieser Geschichte. Auch sein Umgang mit Bartholomew wurde immer freundschaftlicher und man konnte mit jeder gelesenen Seite spüren, wie sich die beiden einander näherten.
Handlung:
Von der Handlung war ich, wie oben schon angetönt, wirklich und ehrlich begeistert. So viele dunkle Seiten und Abgründe und trotzdem so viel Freundschaft und Geschwisterliebe habe ich selten in einem Buch gefunden und die detaillierten Beschreibungen, die filigran skizzierten Figuren und ihre Handlungen haben mich überzeugt. Ich denke, dass man diesem Buch anmerken kann, dass der Autor einen genauen Plan von seiner Geschichte im Kopf hat und dass er dabei nichts dem Zufall überlässt. Ich freue mich schon auf den zweiten Band und bin sehr gespannt, wie es weiter geht.
Empfehlung:
Dieses Buch empfehle ich Jugendlichen ab vierzehn Jahren und Erwachsenen jeden Alters. Ich denke ausserdem, dass sich das Buch sehr gut für Familien und Schulklassen zum gemeinsamen Lesen und Vorlesen eignet, weil es so viele Szenen gibt, die man diskutieren, nachspielen und nachempfinden kann.
Zusätzliche Infos:
Autor: Stefan Bachmann
Taschenbuch (Rezensionsexemplar): 368 Seiten
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Amerikanisch
Übersetzt von: Hannes Riffel
Verlag: Diogenes Verlag
ISBN 978-3-257-86238-6
Tu, was du kannst - und sei mutig
Tu, was du kannst - und sei mutig - Albert Jumilla
Klappentext:
Pep up your life - mit Guardiola
Wundertrainer. Kämpfer. Romantiker. Wer ist Pep Guardiola? Seine sensationelle Verpflichtung für den FC Bayern hat ganz Deutschland in Aufruhr versetzt. Doch was macht Pep Guardiola eigentlich so erfolgreich? Was ist sein Geheimnis?
Albert Jumilla hat die raketenhafte Karriere Guardiolas jahrelang begleitet. In diesem Buch lässt er uns hinter die Fassade des Ausnahmetrainers blicken. Anhand von 100 Zitaten erforscht er das Geheimnis von Guardiolas Erfolg und zeigt Ihnen, was Sie von ihm lernen können.
Inhalt:
100 Zitate eines grossen Trainers, 100 starke, wichtige, amüsante, berichtigende, provozierende Äusserungen eines Menschen, der es ganz an die Spitze geschafft hat und trotzdem bescheiden geblieben ist. Pep Guardiola zeigt mit seiner Philosophie auf, dass es möglich ist, fairen Fussball zu spielen und dabei nicht Geld und Ansehen, sondern vor allem Teamgeist und ein gemeinsames Ziel vor Augen zu haben. Als Vaterfigur seiner Spieler ermutigt er immer wieder dazu, hart zu kämpfen, ausdauernd zu trainieren und auf dem Spielfeld alles zu geben. Albert Jumilla stellt die Zitate des berühmten Trainers in einen Kontext und lässt so in die Gedanken und Geheimnisse des Trainers blicken und vielleicht auch ein wenig an seinem Efolg teilhaben.
Meine Meinung:
"Tu, was du kannst und sei mutig" liest sich sehr schnell, weil es in ganz kurze Kapitel gegliedert ist. Jedes der hundert Zitate erhält dabei ein eigenes Kapitel und wird im Kontext erläutert. Dann beschreibt Jumilla, wie es zur geschilderten Situation kommen konnte, wie sich Guardiola darin verhalten hat und was ihn als Mensch ausgezeichnet hat. Ist es ein spezieller Charakterzug, eine Erwiderung gegenüber der Presse oder die Ermutigung, die er einem Spieler gegenüber ausspricht? Was mach ihn so einzigartig, wie verdient er sich das bedingungslose Vertrauen seiner Spieler und wie geht er mit der Presse um? Diese und weitere Fragen ziehen sich durch das ganze Buch hindurch und werden dabei immer wieder aufgegriffen oder in einem anderen Kontext erwähnt.
Ziel dieses Buches ist es, Guardiolas Philosophie ein wenig besser zu verstehen und auch auf das ganz persönliche, eigene Leben und Arbeiten anzuwenden. Ziel ist es aber auch ein wenig, ein kleines Denkmal für Guardiola zu setzen, weshalb negative Ereignisse, Äusserungen und Kritik an seiner Person meiner Meinung nach zu kurz kommen. Die Sicht des Autors finde ich total berechtigt und wahrscheinlich kennt er Guardiola auch als Mensch nur oder zumindest fast nur von seinen guten Seiten. Trotzdem ist es mir für so ein Buch wichtig, wenn man auch negative Seiten ausleuchtet. Wenn ich nur positive Ereignisse geschildert bekomme und Kritik höchstens in Nebensätzen erwähnt wird, schleicht sich bei mir jeweils ein Gefühl von Leerstellen ein, die nur mit schlechten Eigenschaften gefüllt werden können. So, als würde dem Leser etwas verschwiegen.
Wenn man schon so begeistert ist von einer Person, dann darf man auch Kritik laut werden lassen und kann die dann sogleich entschärfen, berichtigen oder widerlegen. Das wirkt transparenter und zeigt, dass man argumentieren kann und dass das Lob gegenüber einer beschriebenen Person gerechtfertigt ist.
Dieser kleine Kritikpunkt trübt aber das Leseerlebnis keineswegs. Bisher war Pep Guardiola für mich vor allem ein sehr guter und erfolgreicher Trainer, über dessen Privatleben man fast gar nichts weiss, was ich persönlich sympathisch finde. Nun ist er in meinen Augen eine charismatische Person voller Durchhaltewillen, Stärke, Mut und dem Ziel, seiner Mannschaft immer Höchstleistungen abzuverlangen und auf gemeinsame Ziele hinzuarbeiten.
Und auch wenn ich als Musikerin in einer anderen Situation bin, auch wenn ich mehr Einzelkämpferin und auf mich selber gestellt bin, so kann ich seine Ansätze durchaus nachvollziehen und wahrscheinlich auch in leicht geänderter Form auf meinen Alltag übertragen.
Fazit:
Dieses Buch ist leicht zu lesen und schildert in verständlichen Worten Strategien, um seine Ziele zu erreichen. Nicht nur Fussballfans sondern alle Menschen, die ein Ziel vor Augen haben, können dieses Buch verstehen und von diesem Buch profitieren.
Zusätzliche Infos:
Autor: Albert Jumilla
Taschenbuch: 191 Seiten
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Spanisch
Übersetzt von: Sonja Hagemann
Verlag: Blanvalet
ISBN 978-3-442-38283-5
Klappentext:
Pep up your life - mit Guardiola
Wundertrainer. Kämpfer. Romantiker. Wer ist Pep Guardiola? Seine sensationelle Verpflichtung für den FC Bayern hat ganz Deutschland in Aufruhr versetzt. Doch was macht Pep Guardiola eigentlich so erfolgreich? Was ist sein Geheimnis?
Albert Jumilla hat die raketenhafte Karriere Guardiolas jahrelang begleitet. In diesem Buch lässt er uns hinter die Fassade des Ausnahmetrainers blicken. Anhand von 100 Zitaten erforscht er das Geheimnis von Guardiolas Erfolg und zeigt Ihnen, was Sie von ihm lernen können.
Inhalt:
100 Zitate eines grossen Trainers, 100 starke, wichtige, amüsante, berichtigende, provozierende Äusserungen eines Menschen, der es ganz an die Spitze geschafft hat und trotzdem bescheiden geblieben ist. Pep Guardiola zeigt mit seiner Philosophie auf, dass es möglich ist, fairen Fussball zu spielen und dabei nicht Geld und Ansehen, sondern vor allem Teamgeist und ein gemeinsames Ziel vor Augen zu haben. Als Vaterfigur seiner Spieler ermutigt er immer wieder dazu, hart zu kämpfen, ausdauernd zu trainieren und auf dem Spielfeld alles zu geben. Albert Jumilla stellt die Zitate des berühmten Trainers in einen Kontext und lässt so in die Gedanken und Geheimnisse des Trainers blicken und vielleicht auch ein wenig an seinem Efolg teilhaben.
Meine Meinung:
"Tu, was du kannst und sei mutig" liest sich sehr schnell, weil es in ganz kurze Kapitel gegliedert ist. Jedes der hundert Zitate erhält dabei ein eigenes Kapitel und wird im Kontext erläutert. Dann beschreibt Jumilla, wie es zur geschilderten Situation kommen konnte, wie sich Guardiola darin verhalten hat und was ihn als Mensch ausgezeichnet hat. Ist es ein spezieller Charakterzug, eine Erwiderung gegenüber der Presse oder die Ermutigung, die er einem Spieler gegenüber ausspricht? Was mach ihn so einzigartig, wie verdient er sich das bedingungslose Vertrauen seiner Spieler und wie geht er mit der Presse um? Diese und weitere Fragen ziehen sich durch das ganze Buch hindurch und werden dabei immer wieder aufgegriffen oder in einem anderen Kontext erwähnt.
Ziel dieses Buches ist es, Guardiolas Philosophie ein wenig besser zu verstehen und auch auf das ganz persönliche, eigene Leben und Arbeiten anzuwenden. Ziel ist es aber auch ein wenig, ein kleines Denkmal für Guardiola zu setzen, weshalb negative Ereignisse, Äusserungen und Kritik an seiner Person meiner Meinung nach zu kurz kommen. Die Sicht des Autors finde ich total berechtigt und wahrscheinlich kennt er Guardiola auch als Mensch nur oder zumindest fast nur von seinen guten Seiten. Trotzdem ist es mir für so ein Buch wichtig, wenn man auch negative Seiten ausleuchtet. Wenn ich nur positive Ereignisse geschildert bekomme und Kritik höchstens in Nebensätzen erwähnt wird, schleicht sich bei mir jeweils ein Gefühl von Leerstellen ein, die nur mit schlechten Eigenschaften gefüllt werden können. So, als würde dem Leser etwas verschwiegen.
Wenn man schon so begeistert ist von einer Person, dann darf man auch Kritik laut werden lassen und kann die dann sogleich entschärfen, berichtigen oder widerlegen. Das wirkt transparenter und zeigt, dass man argumentieren kann und dass das Lob gegenüber einer beschriebenen Person gerechtfertigt ist.
Dieser kleine Kritikpunkt trübt aber das Leseerlebnis keineswegs. Bisher war Pep Guardiola für mich vor allem ein sehr guter und erfolgreicher Trainer, über dessen Privatleben man fast gar nichts weiss, was ich persönlich sympathisch finde. Nun ist er in meinen Augen eine charismatische Person voller Durchhaltewillen, Stärke, Mut und dem Ziel, seiner Mannschaft immer Höchstleistungen abzuverlangen und auf gemeinsame Ziele hinzuarbeiten.
Und auch wenn ich als Musikerin in einer anderen Situation bin, auch wenn ich mehr Einzelkämpferin und auf mich selber gestellt bin, so kann ich seine Ansätze durchaus nachvollziehen und wahrscheinlich auch in leicht geänderter Form auf meinen Alltag übertragen.
Fazit:
Dieses Buch ist leicht zu lesen und schildert in verständlichen Worten Strategien, um seine Ziele zu erreichen. Nicht nur Fussballfans sondern alle Menschen, die ein Ziel vor Augen haben, können dieses Buch verstehen und von diesem Buch profitieren.
Zusätzliche Infos:
Autor: Albert Jumilla
Taschenbuch: 191 Seiten
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Spanisch
Übersetzt von: Sonja Hagemann
Verlag: Blanvalet
ISBN 978-3-442-38283-5
Drei Jahre, oder wie doch die Zeit vergeht
Eigentlich dachte ich, dass ich zwischen der Abgabe meiner Bachelorarbeit an meinen Mentor und der letzten Korrektur wieder viel Zeit haben würde. Aber seit ich nicht mehr täglich am Computer sitzen muss, will ich es auch gar nicht mehr. Das Wetter ist so schön und warm und ich muss gut aufpassen, dass ich auf meine mir vorgenommenen Stunden komme beim Üben, weil ich gerade wirklich so viel anderes zu tun habe und dann doch nicht irgendwo in einer Übezelle sitzen will, wenn die Sonne scheint. Das ist aber nur am Anfang des Jahres so, wenn die ersten wärmenden Sonnenstrahlen auf meinen Balkon fallen und ich dann lieber dort draussen sitze und Partituren studiere und lese, statt Etüden und Tonleitern zu erarbeiten.
Aber zum Lesen komme ich gerade auch nicht. Die Nachtschichten im Januar und Februar machen sich in einer einschneidenden Frühjahrsmüdigkeit bemerkbar und ich brauche gerade so viel Schlaf, wie schon lange nicht mehr. Aber ich hatte meine Arbeit einfach so schnell wie möglich beenden wollen, was mir auch gut gelungen ist. Die definitive Abgabe ist am ersten April und da ich nur noch eine Schlusskorrektur zu erledigen habe und mit allem anderen ausserordentlich früh fertig war, bin ich sehr zuversichtlich.
Der Liebste und ich feierten gestern unseren dritten Jahrestag. Weil der
mitten in der Woche war, hatten wir nichts wirklich grosses geplant. Am Wochenende waren wir aber von Freitag bis Sonntag im kleinen Städtchen Bludenz. Zuerst besuchten wir eine gute Bekannte aus Kindheitstagen von ihm, die er schon lange nicht mehr gesehen hatte, assen zusammen mit ihr und ihrem Mann ein leckeres Käsefondue, tranken dann Kaffee und assen Dessert und plauderten noch zu dritt weiter, als ihr Mann arbeiten musste. Dann fuhren wir mit dem Zug weiter nach Österreich. Ich habe ihm diese kleine Reise mit dem Besuch bei der Bekannten geschenkt und ihn damit überrascht. Bludenz selber hatten wir dann ganz für uns.
Ausserhalb der Saison futterten wir uns durch alle (italienischen) Restaurants der Stadt (und es gibt dort nur italienische Restaurants), tranken viel Kaffee und ab und zu ein gutes Bier und spazierten im warmen Frühlingswetter durch die Strassen. Am Sonntag nach dem Aus-checken besuchten wir dann noch das Alpenerlebnisbad in Bludenz und machten uns nach einem sehr späten Mittagessen wieder auf den Nachhauseweg.
Gestern nun hatte ich ein grosses Essen vorbereitet, das der Liebste nur noch in den Ofen schieben musste, während dem im mich bemühte, so schnell wie möglich von der Hochschule nach Hause zu gelangen um bei ihm zu sein.
Wir verbrachten zusammen einen gemütlichen Abend mit leckerem Essen und weil er heute Morgen schon wieder früh auf den Zug musste, geniesse ich nun ganz alleine den Anblick eines wunderschönes Geschenkes. Als ich nämlich gestern ausser Atem und in Gedanken noch beim eben besuchten Seminar die Wohnung betreten hatte fiel mein Blick sofort auf einen wunderschönen Blumenstrauss in frühlingshaften Farben. Weil ich es nicht mag, Blumen wegzuwerfen, wenn sie verblüht sind, werde ich zumindest die drei prächtigen Rosen in der Mitte trocknen und aufhängen, sobald sie zu welken beginnen.
Genug nun aber der Nostalgie.
Ich setze mich jetzt hin und beginne einmal, alle meine Rezensionen und ein paar ausstehende Mails zu tippen, bevor ich mich wieder an die Etüden mache.
Geniesst das Wetter und speichert die Sonnenwärme in euch, die kalten und nassen Tage kommen bestimmt wieder.
Alles Liebe
Livia
Aber zum Lesen komme ich gerade auch nicht. Die Nachtschichten im Januar und Februar machen sich in einer einschneidenden Frühjahrsmüdigkeit bemerkbar und ich brauche gerade so viel Schlaf, wie schon lange nicht mehr. Aber ich hatte meine Arbeit einfach so schnell wie möglich beenden wollen, was mir auch gut gelungen ist. Die definitive Abgabe ist am ersten April und da ich nur noch eine Schlusskorrektur zu erledigen habe und mit allem anderen ausserordentlich früh fertig war, bin ich sehr zuversichtlich.
Der Liebste und ich feierten gestern unseren dritten Jahrestag. Weil der
mitten in der Woche war, hatten wir nichts wirklich grosses geplant. Am Wochenende waren wir aber von Freitag bis Sonntag im kleinen Städtchen Bludenz. Zuerst besuchten wir eine gute Bekannte aus Kindheitstagen von ihm, die er schon lange nicht mehr gesehen hatte, assen zusammen mit ihr und ihrem Mann ein leckeres Käsefondue, tranken dann Kaffee und assen Dessert und plauderten noch zu dritt weiter, als ihr Mann arbeiten musste. Dann fuhren wir mit dem Zug weiter nach Österreich. Ich habe ihm diese kleine Reise mit dem Besuch bei der Bekannten geschenkt und ihn damit überrascht. Bludenz selber hatten wir dann ganz für uns.
Ausserhalb der Saison futterten wir uns durch alle (italienischen) Restaurants der Stadt (und es gibt dort nur italienische Restaurants), tranken viel Kaffee und ab und zu ein gutes Bier und spazierten im warmen Frühlingswetter durch die Strassen. Am Sonntag nach dem Aus-checken besuchten wir dann noch das Alpenerlebnisbad in Bludenz und machten uns nach einem sehr späten Mittagessen wieder auf den Nachhauseweg.
Gestern nun hatte ich ein grosses Essen vorbereitet, das der Liebste nur noch in den Ofen schieben musste, während dem im mich bemühte, so schnell wie möglich von der Hochschule nach Hause zu gelangen um bei ihm zu sein.
Wir verbrachten zusammen einen gemütlichen Abend mit leckerem Essen und weil er heute Morgen schon wieder früh auf den Zug musste, geniesse ich nun ganz alleine den Anblick eines wunderschönes Geschenkes. Als ich nämlich gestern ausser Atem und in Gedanken noch beim eben besuchten Seminar die Wohnung betreten hatte fiel mein Blick sofort auf einen wunderschönen Blumenstrauss in frühlingshaften Farben. Weil ich es nicht mag, Blumen wegzuwerfen, wenn sie verblüht sind, werde ich zumindest die drei prächtigen Rosen in der Mitte trocknen und aufhängen, sobald sie zu welken beginnen.
Genug nun aber der Nostalgie.
Ich setze mich jetzt hin und beginne einmal, alle meine Rezensionen und ein paar ausstehende Mails zu tippen, bevor ich mich wieder an die Etüden mache.
Geniesst das Wetter und speichert die Sonnenwärme in euch, die kalten und nassen Tage kommen bestimmt wieder.
Alles Liebe
Livia