Rezension: Die Frauen von Troja, Tochter des Himmels

Dieses Rezensionsexemplar aus dem Goldmann-Verlag hat mich via Bloggerportal erreicht. 

Die Frauen von Troja, Tochter des Himmels - Emily Hauser

Reiheninfos:

Beschreibung des Verlages:
Vor dreitausend Jahren tobte ein Krieg, der die damalige Welt in ihren Grundfesten erschütterte: Der Trojanische Krieg hat viele Helden hervorgebracht. Hier erzählen die Frauen von Troja die Legende aus ihrer Sicht.
Dies ist die Geschichte der Griechin Admete und der Amazonenkönigin Hippolyta. Um ein Heilmittel für ihren kranken Bruder zu finden, begibt Admete sich mit Herkules, der als letzte seiner zwölf Aufgaben den Kampfgurt der Hippolyta erringen soll, zu den Amazonen. Die Kultur der Griechen und die der Amazonen prallen aufeinander, es kommt zur bewaffneten Auseinandersetzung. Und Admete und Hippolyta, die emotional mit beiden Kulturen verbunden sind, müssen sich entscheiden, auf wessen Seite sie stehen ...

Meine Meinung:
Es hat mich sehr gefreut, dass ich auch diesen dritten Band der Reihe zugestellt bekommen habe und weil ich in anderen Büchern gerade ein wenig feststecke (und die trotzdem noch bis Sonntag beenden möchte), habe ich mir dieses Buch, das die sagenumrankten Amazonen thematisiert, gegönnt. Es ist wirklich erstaunlich, wie spannend, verständlich und vor allem sehr, sehr kurzweilig Geschichte sein kann und um so mehr ziehe ich meinen Hut, weil Emily Hauser als Fachfrau nicht nur historisch fundiert erzählt, sondern auch sämtliche Quellen nennt, weiterführende Literatur aufzählt, Zitate selber übersetzt und im Anhang auch noch ein enormes Personenverzeichnis und ein Verzeichnis der thematisierten realen und fiktiven Orte, ein paar Anmerkungen zum Umgang mit der Sprache der Amazonen sowie zu den unterschiedlichen Schreibweisen von Personen und Orten auflistet. Dies ist zwar in allen Bänden der Fall, in diesem dritten und letzten Band der Reihe ist der Anhang aber am umfangreichsten und dies habe ich als sehr nützlich und wissenswert empfunden.
Dieser dritte Band der Reihe spielt übrigens von der zeitlichen Abfolge her vor dem ersten Band und nimmt Bezug auf die Ereignisse von "Tochter des Sturms". Anfangs war ich mir nicht sicher, ob ich den dritten Band der Reihe nicht sogar zuerst hätte lesen sollen, die Geschichte macht aber in dieser umgekehrten Reihenfolge wirklich viel mehr Sinn und auch die Eingliederung des zweiten Bandes dazwischen, dessen Handlung nur lose als Nebenstrang in die anderen Bände passt, ist perfekt gelungen.
Inhaltlich und sprachlich hat mir auch dieses Buch wieder sehr gut gefallen. Ich wurde sehr gut unterhalten, konnte die einzelnen Figuren fassen und war wirklich gespannt auf den Fortgang der Handlung, weil ich mich bisher noch nicht sehr auführlich mit den Amazonen befasst habe. Lediglich die Intermezzen um die Götter auf dem Olymp fand ich diesmal ein wenig zu ausführlich gestaltet.  


Schreibstil und Handlung:
Packend, berührend und flüssig ist die Sprache, mit der Emily Hauser voller Leidenschaft für Geschichte und die Sagen und Mythen der Antike auch diesen dritten Band der Trilogie erzählt. Die Frauen Admete, eine Griechin, die sich mit der Heilkunst auskennt und verzweifelt nach einem Heilmittel für ihren schwerkranken Bruder, den Königssohn Alexander, sucht und Hippolyta, die Amazonenkönigin, welche bereit ist, ihr Leben für das Schicksal ihres Volkes zu riskieren, werden in diesem Band der Reihe ins Zentrum gestellt. Besonders spannend ist, dass die Geschichte - wie auch schon im ersten Band der Reihe - aus der Sicht beider Frauen erzählt wird, was natürlich gerade in diesen Handlungsmomenten, in denen die Griechen auf die Amazonen treffen, für bewegende Eindrücke in die unterschiedlichen Erlebnisse der Frauen sorgt. Dazwischen werden auch noch die Mythen um die Götter auf dem Olymp erzählt, was mir insgesamt ein wenig zu ausführlich und eigentlich nicht notwendig für die Handlung war, wenn auch natürlich von den Sagen her eben genau die Handlungen und Entscheidungen der Götter überhaupt erst zu den Kriegen geführt haben.
Ansonsten aber hat mir vor allem der Aufbau und die inhaltliche Verbindung mit den anderen Bänden sehr gut gefallen, auch wenn ich denke, dass die drei Bände unabhängig voneinander oder sogar einzeln gelesen werden können, was aber eigentlich sehr schade wäre, weil man dann ganz viele Seiten voller Unterhaltung, Wissen, Romantik, Spannung und Emanzipation verpassen würde.


Meine Empfehlung:
Dieser dritte Band der Reihe schlägt inhaltlich und sprachlich einen Bogen zu den beiden anderen Bänden und sorgt so nicht nur für einen packenden Abschluss der Trilogie, sondern für noch viel mehr Wissen, Vorgeschichte und Einblicke in das Schicksal weiterer Frauen und Völker und dies erst noch sehr kurzweilig und einfühlsam erzählt. Von mir gibt es deshalb eine sehr deutliche Leseempfehlung und zwar für die ganze Trilogie.

Zusätzliche Infos:
Titel: Die Frauen von Troja, Tochter des Himmels
Originaltitel: For The Immortal
Autorin: Emily Hauser wurde in Brighton geboren und ist in Suffolk aufgewachsen. Sie hat in Cambridge und Harvard Altphilologie studiert und in Yale promoviert. In ihrer Trilogie über die Frauen von Troja erzählt sie den großen Mythos des Trojanischen Kriegs in moderner Sprache und aus weiblicher Sicht.
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Englisch
Übersetzt von: Sonja Hauser
Paperback, Klappenbroschur: 432 Seiten
Verlag: Goldmann
Erschienen am: 18. März 2019
ISBN: 978-3-442-48504-8

Mein SuB kommt zu Wort, 20.3.19

"Mein SuB kommt zu Wort"
Guten Vormittag :-)
Auf dem Weg zu meinen Schülerinnen und Schülern schaffe ich es sogar wieder einmal, bei der tollen Aktion von Anna teilzunehmen und freue mich schon darauf, bei euch zu stöbern. Einige von euch haben übrigens schon sehr lange keine Kommentare mehr von mir bekommen und das tut mir schrecklich leid. Ich habe einige Monate voller sechs- und siebentage-Wochen hinter mir und da reichte es manchmal einfach nicht mehr, um viele andere Blogs zu besuchen. Ich werde dies aber spätestens nächste Woche nachholen, dann habe ich endlich wieder ein wenig Zeit für euch alle und freue mich schon auf ganz viele tolle Posts von euch und überlasse nun SuBrina die Tastatur (wir skypen, das passt schon, auch wenn ich unterwegs bin) :-)

Wie groß bist du aktuell (Du darfst entscheiden, ob du nur Print oder eBook & Print zählst)?
Hallo ihr Lieben, ich hoffe, dass es euch gut geht und dass ihr ein wenig konsequenter seid, als mein Frauchen (die hat schon wieder Rezensionsexemplare angefragt und Bücherschränke gestürmt, unglaublich) und deshalb beherberge ich nach wie vor (wie auch schon im Januar bei der letzten Aktion von Mein SuB kommt zu Wort) 139 Bücher. Tja, ich muss ja nicht neue Regalbretter kaufen, mir ist es egal :-)

Wie ist die SuB-Pflege bisher gelaufen – zeig mir deine drei neuesten Schätze auf deinem Stapel!
Ja, mache ich gerne, bin ich sofort dabei :-) Zwei neue Bücher sind gestern und vorgestern hier eingezogen und zwar ist eines davon aus einem offenen Bücherschrank, tztz ("Die Larve" von Jo Nesbø) und eines davon ein Rezensionsexemplar, tztztz ("Die Frauen von Troja (3)" von Emily Hauser) und dann ist da noch das neue und grandios geschriebene Buch von Saša Stanišić, "Herkunft", das Livia bereits gelesen und geliebt hat, das ihr gleich bei der nächsten Frage seht.
 

Welches Buch hat dich als letztes verlassen, weil es gelesen wurde? War es eine SuB-Leiche, ein Reihen-Teil, ein neues Buch oder ein Rezi-Exemplar und wie hat es deinem Besitzer gefallen (gerne mit Rezensionslink)?
 
Gestern hat Livia die Rezension zu "Herkunft" von Saša Stanišić getippt und dabei alles an Liebe, Herzblut und Energie investiert, was sie nach der bewegenden Lektüre dieses Rezensionsexemplars noch hatte. Sie sass mehr als eine Stunde an der Rezension, hat gebastelt, recherchiert und dabei noch ganz viele weitere Literatur (darunter einige Rezensionen) und ihre Reiseberichte aus Bosnien zusammengesucht und verlinkt. Sie lässt ausrichten, dass sie sich sehr, sehr, sehr über ein paar Besuche direkt bei der Rezension und natürlich über eure Kommentare von Herzen freuen würde ;-)

Lieber SuB, der Frühling beginnt und mit ihm blüht und grünt es überall – deswegen: Hast du Bücher auf deinem Stapel, deren Cover hauptsächlich grün sind?   
Livia und ich haben heute Morgen, bevor sie losmusste, wirklich lange gesucht und nur ein einziges frühlingsgrünes Buch gefunden (das asugerechnet auf diesem Bild ein wenig balss aussieht...). Ein paar waren dabei, die militärgrün waren, aber auch nicht unbedingt sehr kräftig oder optisch ansprechend und die fanden wir nicht passend. Also stelle ich euch nun mein einziges frühlingsgrünes Buch, "Kafka am Strand" von Haruki Murakami vor und muss leider dazu jetzt schon sagen, dass Livia dieses Buch bis zur nächsten Aktion von Anna nicht gelesen haben wird... Dies ist darum der Fall, weil Livia das Buch unbedingt in einer Leserunde lesen möchte und deshalb noch auf ihre Leserundenpartnerin wartet, damit alles organisiert werden kann.

Und nun freuen wir uns sehr auf eure Kommentare und Beiträge und sind uns sicher, dass wir euch im Verlauf der Woche einen Besuch abstatten können.

Macht euch einen wundervollen Tag
SuBrina

Rezension: Herkunft

Herkunft - Saša Stanišić

Beschreibung des Verlages:
HERKUNFT ist ein Buch über den ersten Zufall unserer Biografie: irgendwo geboren werden. Und was danach kommt.
HERKUNFT ist ein Buch über meine Heimaten, in der Erinnerung und der Erfindung. Ein Buch über Sprache, Schwarzarbeit, die Stafette der Jugend und viele Sommer. Den Sommer, als mein Großvater meiner Großmutter beim Tanzen derart auf den Fuß trat, dass ich beinahe nie geboren worden wäre. Den Sommer, als ich fast ertrank. Den Sommer, in dem Angela Merkel die Grenzen öffnen ließ und der dem Sommer ähnlich war, als ich über viele Grenzen nach Deutschland floh.
HERKUNFT ist ein Abschied von meiner dementen Großmutter. Während ich Erinnerungen sammle, verliert sie ihre. HERKUNFT ist traurig, weil Herkunft für mich zu tun hat mit dem, das nicht mehr zu haben ist.
In HERKUNFT sprechen die Toten und die Schlangen, und meine Großtante Zagorka macht sich in die Sowjetunion auf, um Kosmonautin zu werden.
Diese sind auch HERKUNFT: ein Flößer, ein Bremser, eine Marxismus-Professorin, die Marx vergessen hat. Ein bosnischer Polizist, der gern bestochen werden möchte. Ein Wehrmachtssoldat, der Milch mag. Eine Grundschule für drei Schüler. Ein Nationalismus. Ein Yugo. Ein Tito. Ein Eichendorff. Ein Saša Stanišić.

Mein Bezug zu Bosnien:
Wie kann ich sagen, was Saša Stanišić mit seinem neuen Roman bei mir ausgelöst hat? Wie kann ich es sagen, ohne meinen Bezug zu Bosnien zu ausufernd zu erwähnen? Vielleicht gar nicht, deshalb zuerst einmal: Bosnien ist seit wenig mehr als acht Jahren das Land, aus dem die Liebe meines Lebens in die Schweiz gefunden hat. Bosnien sind Geschichtenerzähler, Gastarbeiter auf Dächern, Schwein am Spiess und die Frage "aber was isst du denn, wenn du kein Fleisch isst?". Bosnien sind unendlich schöne, weite, hügelige Landschaften, Dörfer, in denen Kirchen neben Moscheen stehen, in denen man Strafzettel umgeht, indem man dem Polizisten sagt, mit wem man verwandt ist. Bosnien, das ist eine nicht enden wollende Gastfreundschaft, eine Herzlichkeit, die meistens ehrlich ist, eine Melancholie, die nie vergeht, das sind gemeinsam gesungene Lieder und ganz viele Hochzeiten, das ist eine Grossmutter mit einer Harley in der Garage und einem Hund im Gitterkäfig, das sind viele Gebete, viele zerstörte und wenige wieder aufgebaute Häuser. Bosnien ist Andrić, es ist ein immer wieder gespaltenes und immer wieder (scheinbar) vereintes Land, ein Land, in dem die Menschen müde sind von denen, die etwas zu sagen haben, ein Land, das so viele Religionen, Lieder und Gerichte zu bieten hat, ein Land, in dem verstorbene Grossväter noch regelmässig ihren Stimmzettel ausfüllen, aber keine Steuern mehr bezahlen.

"Herkunft":
Die emotionale Verwirrung um die Herkunft eines Menschen, die Frage "Wessen bist du?", und die krampfhaft versuchte Zuordnungen zu irgendwelchen Stammbäumen kenne ich wohl genau deshalb (und eigentlich indirekt) sehr gut aus Bosnien, das mittlerweile ein wenig eine zweite Heimat für mich geworden ist. Aber "Heimat" ist nicht "Herkunft". "Heimat" ist da, wo die Menschen sind, die man liebt. "Herkunft" ist - vielleicht und unter anderem - wo Menschen, von denen man irgendwie abstammt, auf Friedhöfen liegen. Das sind Gräber, die man besucht und pflegt, an denen man einen Schnaps trinkt.
https://samtpfotenmitkrallen.blogspot.com/2013/06/dieses-buch-empfehle-ich-von-herzen.htmlUnd schon sind wir mitten in einer Rezension zu einem Buch angelangt, das mich tief berührt und immer wieder dazu gebracht hat, mich zu erinnern. Einem Buch des grossartigsten zeitgenössischen Erzählers aus dem Land, in dem das Erzählen erfunden wurde. Wie ich auf Saša Stanišić aufmerksam geworden bin? Ich denke, dass es der Bruder des Liebsten war (der mich auch mit der Liebe zu Andrić infiziert hat), der mich auf "Wie der Soldat das Grammofon reapariert" aufmerksam gemacht hat. Und auch wenn ich "Vor dem Fest" und "Fallensteller" (noch) nicht gelesen habe, wollte ich "Herkunft", ein weiteres Buch, das Bosnien thematisiert und vor allem das bisher persönlichste Buch Stanišićs ist, unbedingt lesen. Ein Buch, in dem sich Erinnerungen an eine Kindheit als Geflüchteter, an hart arbeitende Eltern, die ersten Geh- und Schreibversuche in einer neuen Sprache und die erste Liebe zu einer Frau aber vor allem auch ganz viele Ausflüge in die Vergangenheit, die Suche nach Antworten und viel bosnische Erzählkunst und Melancholie zu einem grossartigen Ganzen vereinen.

Meine Meinung:
Von den ersten Seiten an war ich mitten in der Geschichte, mitten in meinen und mitten in Stanišićs Erinnerungen und Erlebnissen und fühlte mich sofort verstanden. Ich bin immer noch begeistert und zwar nicht nur von dieser grossartigen Sprache, die niemanden kalt lässt, mit viel Liebe zu einem Land und dessen Leuten erzählt aber auch die Ernüchterung über die Machtlosigkeit gegenüber gewaltsamen Systemen durchscheinen lässt. Sondern auch von der Form dieses Buches, Tagebuch, Briefroman, Fantasy-Abenteuer (das zum Drachenhort führt) und Familienchronik zugleich, die mich den Hut ziehen lässt. Und Stanišić darf getrost ein Meister seines Fachs genannt werden, weil er es schafft, all diese Elemente zu verknüpfen und trotzdem authentisch zu bleiben. Nichts wirkt aufgesetzt oder konstruiert, vielmehr werden einfach alle Möglichkeiten, die "Sprache" zu bieten hat, ausgereizt. Und was dabei resultiert ist "Herkunft", ein Roman, der von Herkunft, aber auch von Heimat erzählt, eine Familienchronik, die sich über einige Generationen und Orte erstreckt, eine Liebesgeschichte an ein Land, das vieles durchmachen musste und noch nicht ganz über dem Berg ist (und wie es mit Liebesgeschichten so ist, sind sie nicht immer nur glücklich und unbeschwert) und eine Sprache, die einem den Boden unter den Füssen entzieht, die nach Luft schnappen lässt, zum Weinen und Lachen bringt, zum Nachdenken anregt und ganz viel Zartheit und Kraft vereint und von der ich nie genug bekommen werde.

Inhalt und Sprache:
"Herkunft" ist geschrieben in einer Sprache, die mit Liebe erzählt, reich an Bildern und Metaphern ist und nichts mehr von den Anstrengungen beinhaltet, die nötig waren, sie zu erlernen. Vielmehr sind da nun Dankbarkeit und das Wissen um das Geschenk der Sprache und somit der Kommunikation und eine fahle Erinnerung an das Gefühl, sich nicht ausdrücken zu können, nicht verstanden zu werden. In "Herkunft" erzählt Stanišić von seiner Familie, seiner dementen Grossmutter, die ihn stets zärtlich "mein Esel" oder "meine Sonne" nennt, seinen Eltern, die alles aufgeben mussten und ein neues Leben gefunden haben, seinen Mitschülern und einer Gruppe Jugendlicher an einer Tankstelle, die zu einer zweiten Familie geworden sind. Besonders berührt haben mich übrigens neben den Erzählungen von liebevollen und kostbaren Erinnerungen und Begegnungen mit seiner Grossmutter und die kurzen Sequenzen, in denen Stanišić von seiner Flucht erzählt. Gemeinsam mit seiner Mutter ist er nach Deutschland geflüchtet, während der Vater noch in der Heimat bleiben und sich um seine Mutter kümmern wollte. "Herkunft" lebt aber nicht nur von Erinnerungen, sondern auch von Leerstellen, welche diese Dinge nicht sagen, die man nicht sagen kann, die von einem Minenfeld, einer Narbe am Oberschenkel und vielen Soldaten erzählen würden, wenn sie könnten.
Und immer wieder geht es in Gedanken zurück zur Grossmutter, der einzigen Verwandten, die in Višegrad geblieben ist und so zugleich für die Vergangenheit steht und für ein Land, das nun ein neues Land, ein Dorf, das nun ein anderes Dorf ist. Was in "Wie der Soldat das Grammofon repariert" die Drina ist, die von alten Märchen erzählt, den Krieg überdauert hat (und viele Kriege zuvor) und nach dem Krieg alles reinwäscht und wie eine Festung, ein Mahnmal in der Landschaft fliesst, ist nun die Grossmutter, welche die Fäden der Familienchronik zusammenhält und doch langsam und unaufhaltsam vergisst und die von Stanišić, dem ewigen Erzähler, 2018 besucht wird. "Herkunft" ist ein Festhalten an Erinnerungen, an Menschen, an Vergangenem, eine Suche nach Wurzeln und Antworten und ein sehr persönliches, bewegendes, kluges und faszinierendes Buch. 

Meine Empfehlung:
Saša Stanišić hat sich selber übertroffen und mit "Herkunft" ein Buch geschrieben, das auf den Punkt bringt, wie schwer es sein kann, sich und seine eigene Geschichte und die vielen Facetten der eigenen Herkunft zu ergründen, sich zwischen den Welten zu fühlen, stets auf der Suche, nie angekommen und doch glücklich zu sein und weil sich dies so berührend und spannend und charmant und so wundervoll melancholisch liest, empfehle ich euch dieses Buch von Herzen weiter.

Zusätzliche Infos:
Titel: Herkunft
Autor: Saša Stanišić wurde 1978 in Višegrad (Jugoslawien) geboren und lebt seit 1992 in Deutschland. Sein Debütroman »Wie der Soldat das Grammofon repariert« wurde in 31 Sprachen übersetzt. Mit »Vor dem Fest« gelang Stanišić erneut ein großer Wurf; der Roman war ein SPIEGEL-Bestseller und ist mit dem renommierten Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet worden. Für den Erzählungsband »Fallensteller« erhielt er den Rheingau Literatur Preis sowie den Schubart-Literaturpreis. Saša Stanišić lebt und arbeitet in Hamburg.
Hardcover mit Schutzumschlag: 360 Seiten 
Sprache: Deutsch
Verlag: Luchterhand
Erschienen am: 18. März 2019
ISBN: 978-3-630-87473-9

Weiterführende Literatur aus und über Bosnien:
Der Derwisch und der Tod - Meša Selimović
Lazarus - Aleksandar Hemon
Lodgers - Nenad Veličković (Englisch)

Meine Reiseberichte aus Bosnien:
Travnik   (2012)
Roadtrip Kroatien/Bosnien, 5. Teil: Travnik und Jajce   (2017)

Rezension: Ausgelöscht

Ausgelöscht - Cody McFadyen

Reiheninfos:
1. Die Blutlinie
2. Der Todeskünstler
4. Ausgelöscht
5. Die Stille vor dem Tod

Beschreibung des Verlages:
Der Tod war bei dir, und du wünschst, er hätte dich nicht am Leben gelassen ...
»Ich habe ein Geschenk für dich, Special Agent Barrett.«
Smoky Barrett sieht von ihrem Handy auf. Die anderen Hochzeitsgäste blicken auf das Brautpaar vor dem Altar. Motorenheulen durchbricht die Stille. Ein Lieferwagen hält vor der Kirche, und eine Frau wird auf die Straße gestoßen. Ihr Kopf ist kahl geschoren; sie trägt ein weißes Nachthemd. Sie taumelt auf den Altar zu, fällt auf die Knie und stößt einen lautlosen Schrei aus. Smoky findet heraus, dass die Frau vor sieben Jahren verschwunden ist. Sie kann nicht über das reden, was ihr zugestoßen ist: Jemand hat eine Lobotomie an ihr durchgeführt und die Nervenbahnen ihres Gehirns durchschnitten. Sie ist nicht tot, vegetiert aber als leblose Hülle vor sich hin. Es wird weitere Opfer geben.
Mit dem mittlerweile vierten Fall für FBI-Agentin Smoky Barrett entführt Cody McFadyen den Leser erneut in die Tiefen menschlicher Abgründe.
 
Meine Meinung:
"Das Böse in uns", der dritte Band der Reihe um Smoky Barrett, war mein erstes Buch von Cody McFadyen und hat Lust auf mehr gemacht, weshalb ich nun zu "Ausgelöscht", dem vierten Band der Reihe gegriffen habe, weil der praktischerweise schon bei mir auf dem SuB lag :-)
Mit "Ausgelöscht" hat sich McFadyen definitiv selbst übertroffen und vor allem mit viel psychologischer Spannung, Logik, einer Ermittlung, bei der man sehr viele Einblicke in die einzelnen Arbeitsschritte gewinnen kann, und einer sehr persönlichen Verwicklung von Smoky Barrett für ein in sich stimmiges und packendes Buch gesorgt. Nun werde ich die ersten beiden Bände der Reihe definitiv nicht mehr lesen, weil ich erstens einmal schon genug von der Vorgeschichte erfahren habe und zweitens nicht denke, dass diese beiden Bände "Ausgelöscht" toppen können.
 
Schreibstil und Handlung:
Wie schon im Vorgängerband überzeugt Cody McFadyen mit einem Schreibstil, der sehr brutal und nüchtern zugleich beschreibt, der packt ohne mit billigen Tricks, wie plakativen Cliffhangern, auskommt und vor allem für viele Gänsehautmomente sorgt. Wie sich unschwer erkennen lässt, gerät die FBI-Agentin Barrett in jedem Band ins Visier von verschiedenen Serienkillern, was natürlich eigentlich komplett unrealistisch ist, aber genau deshalb dafür sorgt, dass man sich beim Lesen besonders gut einfühlen kann und um so mehr mitfiebert, weil die Protagonistin immer wieder in Gefahr gerät. 
Von der Handlung her bin ich mir ziemlich sicher, dass ich selten einen ausgeklügelteren Thriller gelesen habe. Nicht nur ist viel Recherchearbeit im medizinischen Bereich und rund um das Thema Internetkriminalität geleistet worden, es werden auch die unvorhersehbarsten Wendungen passend eingebunden und so folgt Überraschung auf Überraschung und stets, wenn eine Figur sich wieder in Sicherheit wiegt oder eine neue Erkenntnis zu einem Durchbruch führt, passiert wieder etwas, das alles überschattet und ganz neue Reaktionen fordert.
 
Meine Empfehlung:
"Ausgelöscht" enthält natürlich Spoiler zu den Vorgängerbänden, gerade bei Krimi- und Thrillerreihen stört mich allerdings gar nie und ich bin der Meinung, dass man diese Bücher eher unabhängig voneinander lesen kann, weshalb ich euch - sofern ihr denn starke Nerven habt und auf viel atemlose Spannung aus seid - "Ausgelöscht" sowohl als Einzelband, als auch die Reihe als Ganzes sehr gerne weiterempfehle.
 
Zusätzliche Infos:
Titel: Ausgelöscht
Originaltitel: Abandoned 
Autor: Cody Mcfadyen wurde 1968 in Fort Worth, Texas (USA) geboren. Er wuchs in mehr als einfachen Verhältnissen auf, fühlte sich in der Schule unterfordert und interessierte sich bereits in seiner Kindheit für das Schreiben. Mit 16 Jahren brach Cody Mcfadyen seine High-School-Ausbildung ab und widmete sich sozialer Arbeit für Drogenabhängige und unterstützte Selbsthilfegruppen. Er unternahm als junger Mann mehrere Weltreisen und arbeitete danach in den unterschiedlichsten Branchen z.B. als Webdesigner, bis er sich mit 35 vollständig dem Schreiben hingab. Mit 37 Jahre erfand er die Protagonistin seiner sensationell erfolgreichen Thriller-Reihe - Smoky Barrett MEHR ERFAHREN
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Amerikanisch
Übersetzt von: Angela Koonen und Dietmar Schmidt
Taschenbuch: 464 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Ersterscheinung: 14.10.2011
ISBN: 978-3-404-16581-0

Rezension: Die Frauen von Troja, Tochter des Meeres

 
Dieses Rezensionsexemplar aus dem Goldmann-Verlag hat mich via Bloggerportal erreicht. 

Die Frauen von Troja, Tochter des Meeres - Emily Hauser

Reiheninfos:

Beschreibung des Verlages:
Vor dreitausend Jahren tobte ein Krieg, der die damalige Welt in ihren Grundfesten erschütterte: Der Trojanische Krieg hat viele Helden hervorgebracht. Hier erzählen die Frauen von Troja die Legende aus ihrer Sicht.
Dies ist die Geschichte von Atalante. Das junge selbstbewusste Mädchen ist eine geschickte Jägerin und schnelle Läuferin. Als Mann verkleidet gelingt es ihr, sich Jason und den Argonauten anzuschließen. Gemeinsam mit ihnen begibt sie sich auf eine lange Reise auf der Suche nach dem Goldenen Vlies, dem magische Kräfte nachgesagt werden. Als Jason jedoch hinter Atalantes Täuschung kommt, will er sie töten lassen. Doch Hippomenes rettet Atalante. Fortan sind beide untrennbar miteinander verbunden ...  

Meine Meinung:
Schon beim Lesen des ersten Bandes dieser Trilogie wusste ich, dass ich unbedingt noch mehr lesen und erfahren wollte von den mutigen Frauen, deren spannendes Schicksal den Geschichtsschreibern manchmal ein wenig durch die Lappen gegangen ist/geht und das Emily Hauser nun gekonnt und mithilfe vieler Gelehrter, Quellen und auch ein wenig Fantasie so packend zum Leben erweckt hat. Besonders gut gefallen haben mir dabei die unterschiedlichen Sichtweisen, aus denen die Geschichte erzählt worden ist. Einerseits sehen wir die Götter, die sich auf dem Olymp ein manchmal ziemlich langweiliges Leben mit einigen Kriegen, Unwetter und Romantik versüssen wollen und andererseits ist da die Geschichte einer Frau (oder wie im ersten Band mehrerer Frauen), die sich stark, mutig und klug für sich und ihre Rechte, für das, was ihr eigentlich zusteht, für ihre grosse Liebe und/oder für die Herrschaft über ein Reich einsetzt.
Dieser gekonnt gewobene Teppich aus historischen Fakten, Mythologien, Emanzipation und vor allem einer intelligenten, packenden Sprache und viel Fantasie, macht auch diesen zweiten Band der Trilogie zu einem Lesegenuss. 

Schreibstil und Handlung:
In diesem zweiten Band der Trilogie, der sich übrigens komplett unabhängig vom ersten Band lesen lässt, weil die Figuren (abgesehen natürlich von dern Göttern auf dem Olymp) nicht wieder vorkommen und die Schwerpunkte ganz anders gesetzt werden als im vorherigen Band, wird die junge Atalante ins Zentrum gestellt.
Kurz vor ihrer Volljährigkeit erfährt sie, dass sie gar nicht die Tochter ihrer Eltern, sondern vielmehr von ihrem jetzigen Ziehvater im tiefsten Winter auf einem Berg gefunden worden ist. Mutig macht sie sich auf die Suche nach der Geschichte ihrer Herkunft und ihrer Familie und stürzt sich alsbald in ein gefährliches Abenteuer, das sie überhaupt erst antreten kann, indem sie sich als Mann ausgibt und so der Besatzung der legendären Argo auf hohe See folgt, wo sie das Leben von Hippomenes rettet aber kurz darauf enttarnt wird. Was gilt das Leben einer Frau, die zwar schneller läuft und besser zielt, als jeder Mann, wenn es sie an Bord eines Schiffes gar nicht geben dürfte?
Einfühlsam, spannend und sehr unterhaltsam erzählt Emily Hauser von einer jungen Frau, die um keine Antwort verlegen ist und alles dafür tut, um an das ihr zustehende Erbe zu kommen. Besonders beeindruckend sind das noch detailliertere Quellen- und Literaturverzeichnis. Jede Figur und jeder Ort, sowie zahlreiche Hintergrundinformationen werden aufgelistet und zeugen von der umfassenden Recherchearbeit der Autorin, der es gelungen ist, fast ganz vergessene Frauenschicksale modern und authentisch zugleich zu beleuchten.

Meine Empfehlung:
Sehr gerne empfehle ich euch auch diesen zweiten Band der Trilogie weiter, den ich fast noch ein wenig lieber gelesen habe als den ersten Band, weil ein grosses Abenteuer auf See, eine sehr junge und kluge Protagonistin und ein packender Schreibstil für viel Spannung und Unterhaltung, sowie vielschichtige Einblicke in historische Ereignisse sorgen.

Zusätzliche Infos:
Titel: Die Frauen von Troja, Tochter des Meeres
Originaltitel: For The Winner
Autorin: Emily Hauser wurde in Brighton geboren und ist in Suffolk aufgewachsen. Sie hat in Cambridge und Harvard Altphilologie studiert und in Yale promoviert. In ihrer Trilogie über die Frauen von Troja erzählt sie den großen Mythos des Trojanischen Kriegs in moderner Sprache und aus weiblicher Sicht.
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Englisch
Übersetzt von: Sonja Hauser
Paperback, Klappenbroschur: 432 Seiten
Verlag: Goldmann
Erschienen am: 21. Januar 2019
ISBN: 978-3-442-48503-1

Rezension: Der fabelhafte Geschenkeladen

 
Dieses Rezensionsexemplar aus dem Verlag Blanvalet hat mich via Bloggerportal erreicht. 


Beschreibung des Verlages:
Eine Straße zum Verlieben – in der Valerie Lane werden Herzen erobert und Träume wahr ...
Orchid liebt ihren kleinen Geschenkeladen, mit dem sie sich ihren Lebenstraum erfüllt hat. In Orchid’s Gift Shop gibt es alles, was das Herz begehrt, wie wunderbare Düfte, Badeperlen und selbstgemachte Kerzen. Doch das größte Geschenk, das Orchid anderen gibt, ist ihre Zeit. Immer gut gelaunt hat sie stets ein offenes Ohr für jedermann. Nur ein Mensch vertraut sich ihr nicht an, und das ist ausgerechnet Orchids Freund Patrick. Schon länger scheint es in der Beziehung zu kriseln, doch selbst ihre besten Freundinnen wissen keinen Rat. Und als Orchid endlich beschließt, Patrick vor die Wahl zu stellen, erfährt sie etwas, das sie nie für möglich gehalten hätte …

Meine Meinung: 
Nachdem mir der Vorgängerband leider ein paar Schwächen zu viel hatte, war ich schon sehr gespannt auf Orchids Geschichte und den Geschenkeladen. Orchids romantische Situation hat nämlich bereits in den Vorgängerbänden immer mal wieder für Gesprächsstoff gesorgt, weshalb ich natürlich nun sehr gespannt war, wie sich die Dinge in "ihrem" Band entwickeln würden.
"Der fabelhafte Geschenkeladen" hat mir wieder viel besser gefallen, was sich aber seit dem letzten Band bei mir eingeschlichen hat, ist ein wenig Distanz zu den Protagonistinnen. Mich stört es nicht unbedingt, da ich solche eher romantischen Lektüren mit Wohlfühlfaktor eher als "Lesesnacks" zum Abschalten und für unterwegs mag und ab und an als Abwechslung zu sehr intensiven Büchern lese, um mich ein wenig unterhalten zu lassen. Es wirkt bei diesem Band aber so, als hätte dieses Buch sehr schnell geschrieben werden müssen, der Wohlfühlfaktor fehlt zuweilen und leider werden auch die Freundschaften nicht mehr so sehr ins Zentrum gerückt wie in den Vorgängerbänden, was mir immer sehr gut gefallen hat. Was ich beim Lesen aber wirklich geniessen konnte, waren so kleine Details, wie die spannende Stadtführung oder den liebevoll ausgestatteten Geschenkeladen und - wer könnte da widerstehen - die neugierig machenden Kreationen aus Keiras Chocolaterie (sowie generelle Keiras Liebe für ihren Beruf, der in ihrem Fall definitiv eine Berufung ist und in allen Bänden für Heisshungerattacken meinerseits sorgte), die ich wirklich sehr gerne einmal probieren würde. Ausserdem haben die Familiensonntage bei Orchids Eltern sehr authentisch und gemütlich gewirkt und da war der Wohlfühlfaktor dann auch wieder da.

Sprache und Handlung:
Auch in diesem Band kann ich die Sprache nur loben. Es gelingt Manuela Inusa sehr gut, modern, leicht, humorvoll und sehr detailliert beschreibend zu erzählen. Ja, der Wohlfühlfaktor war nicht mehr so intensiv wie bei Laurie oder Keira, aber die sehr leichte und lockere Sprache sorgt für einen sehr angenehmen Lesefluss und vor allem auch für einige wirklich humorvolle Momente.
In diesem Band wird es so richtig romantisch und auch wenn es nicht mehr sehr realistisch zugeht, was aber bei dem Genre oft passiert und grundsätzlich nicht stört, waren da doch noch ein paar überraschende Wendungen dabei, mit denen ich nicht gerechnet hätte und die dafür gesorgt haben, dass nicht alles vorhersehbar war und dass ich vor allem gut unterhalten wurde.
Auch dieser Band liest sich schnell, es wird warm ums Herz und ich bin ernsthaft gespannt, wie Manuela Inusa ihre (voraussichtlich) letzte Rückkehr in die Valerie Lane gestalten wird, da sich zwischen diesem und dem nächsten Band in der Handlung ein paar Jahre und viele Lebensereignisse befinden werden und ich hoffe einfach ganz fest, dass ich noch einmal mit wirklich viel Freundschaft und auch ein wenig Tiefgang belohnt werde. Den letzten Band möchte ich mir nämlcih auch gönnen. 

Meine Empfehlung:
Ich empfehle euch nicht einfach dieses Buch, sondern natürlich die Reihe und zwar vor allem dann, wenn ihr nach leichter Unterhaltung mit Romantik und ein wenig Kitsch sucht und wenn ihr gerne in die Leben verschiedener Ladenbesitzerinnen blickt und dabei auch auf eine liebevolle Aufmachung achtet und euch über Rezepte, Geschenkideen und Pflegetipps für alte Bücher und andere Flohmarktschätze freut.

Zusätzliche Infos:
Titel: Der fabelhafte Geschenkeladen
Autorin: Manuela Inusa wurde 1981 in Hamburg geboren und wollte schon als Kind Autorin werden. Kurz vor ihrem dreißigsten Geburtstag sagte die gelernte Fremdsprachenkorrespondentin sich: »Jetzt oder nie«! Nach einigen Erfolgen im Selfpublishing erscheinen ihre aktuellen Romane bei Blanvalet und verzaubern ihre Leser. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann und ihren beiden Kindern in einem idyllischen Haus auf dem Land. In ihrer Freizeit liest sie am liebsten Thriller und reist gerne, vorzugsweise nach England und in die USA. Sie hat eine Vorliebe für englische Popmusik, Crime-Serien, Duftkerzen und Tee.
Taschenbuch, Broschur: 352 Seiten
Verlag: Blanvalet
Erschienen am: 18. Februar 2019
ISBN: 978-3-7341-0682-8

Lese-Statistik Februar 2019

Guten Vormittag :-)

Nun schaffe ich es sogar, meine Lese-Statistik aus dem Februar zu posten, die auf den ersten Blick eher unscheinbar wirkt, aber doch ein paar Seiten beinhaltet. Insgesamt habe ich im Februar nach wie vor fast ausschliesslich im Zug gelesen, weil ich sehr viel unterwegs war. In der letzten Februarwoche habe ich vier Tage unterrichtet, in der ersten Märzwoche wird das gleich sein und dann sind es sogar zwei Wochen lang fünf Tage pro Woche und insgesamt mehr als ein volles Pensum an Unterrichtsstunden. Wäre dies meine einzige Tätigkeit, wäre das nicht viel, respektive normal. Da ich ja aber zusätzlich einer freischaffenden Konzerttätigkeit nachgehe und auch der Meinung bin, dass dies - zumindest, solange ich die Energie dafür habe und auch noch jung genug bin - sehr wichtig für meine Entwicklung als Musikerin und Pädagogin ist und ich damit immer ungefährt die Hälfte meines Verdienstes bestreiten will, summiert sich dies ganz schön auf. Aber auch diese spannenden und intensiven Zeiten werden wieder vorbeigehen (immerhin werden die vielen Zugstunden zu vielen Lesestunden) und nachher werden ruhigere Zeiten kommen.

Hiermit also erst einmal die Lesestatistik aus dem Monat Februar und dann bin ich auf jeden Fall sehr gespannt, was der März bringen wird :-)

Gelesene Bücher im März:
Ein leichter historischer Roman und ein gelungener und unterhaltsamer Reihenauftakt:
https://www.randomhouse.de/Paperback/Die-Frauen-von-Troja/Emily-Hauser/Goldmann-TB/e493872.rhd 

Überraschend unterhaltsam, berührend, klug und tragisch-komisch:

Eine wahre Geschichte, die definitiv nicht leicht zu ertragen, aber wichtig zu erzählen ist:
https://www.luebbe.de/bastei-luebbe/buecher/autobiografie/der-mann-der-ins-kz-einbrach/id_3233281

Ein Fachbuch, das jede Musikerin und jeder Musiker gelesen haben sollte:
 https://www.baerenreiter.com/shop/produkt/details/BVK1098/

 Ein Jahrhundertbuch, das in wirklich jedes Bücherregal gehört:
https://samtpfotenmitkrallen.blogspot.com/2019/02/rezension-das-achte-leben-fur-brilka.html

Abgebrochen im Februar:

"Aus grosser Zeit" von Walter Kempowski mag der grosse Auftakt einer fantastischen Reihe sein und ich bin mir sehr sicher, dass die Reihe, die zwar sehr viel Geschichte enthält, aber sich dennoch keinesfalls trocken liest, zu Recht so viele Fans hat. Mich haben weder der Umfang, noch der Inhalt gestört, auch fand ich das Buch nicht so anspruchsvoll, wie es manchen scheint. Vielmehr hat mich einerseits die Aufmachung sehr gestört, welche aus sehr unterschiedlich grossen Schriften in kleinen Abschnitten besteht und andererseits hat mich die Erzählweise einfach nicht angesprochen, ich hatte beim Lesen kein Vergnügen. Kempowski und ich werden wohl kein Team, so leid mir das auch tut.
 
Alle Rezensionen in der Übersicht: 
Aus grosser Zeit (Die deutsche Chronik, Band 1) - Walter Kempowski   (116/448 Seiten, abgebrochen)

Alle Zahlen auf einen Blick:
Gelesene Bücher: 5 (plus ein abgebrochenes Buch)
Somit in die Leseeule: 6 Franken
Gelesene Seiten: 2607 Seiten
Durchschnittliche Seitenzahl pro Tag: 93.12 Seiten
SuB am Monatsbeginn: 138
Aktueller SuB: 138
Differenz: -

Neuzugänge Februar 2019

 
Hallo ihr Lieben

Der Februar ist schon wieder vorbei und bevor ich morgen meine Lese-Statistik tippe, möchte ich euch heute meine Neuzugänge aus dem vergangenen Monat zeigen.

Auf dem BIld fehlt das Buch, das mich zwei Wochen lang beschäftigt hat, das ich mir im Februar selbt gekauft habe und sofort lesen wollte, damit es gar nicht erst auf dem SuB landet:
Meine begeisterte und sehr persönliche Rezension zu "Das achte Leben (für Brilka" von Nino Haratischwili könnt ihr HIER lesen.

Dann hat der Liebste beim Entrümpeln zwei Bücher gefunden, die er mir eigentlich schon lange einmal geben wollte und zwar handelt es sich dabei um "Die Witwen von Eastwick" von John Updike und "The Autograph Man" von Zadie Smith. Auf beide Bücher bin ich sehr gespannt, ich habe bis jetzt nämlich nur vielversprechende Rezensionen gesehen.

Zuletzt haben mich noch zwei Rezensionsexemplare via Bloggerportal erreicht. Zum einen ist das der fünfte Band der Reihe um die Valerie Lane, "Der fabelhafte Geschenkeladen" von Manuela Inusa aus dem Verlag Blanvalet. Zum anderen ist das der zweite Band der Reihe um die Frauen von Troja, "Tochter des Meeres" von Emily Hauser aus dem Verlag Goldmann.

Kennt ihr schon eines dieser Bücher? Wie hat es euch gefallen? Und welche Neuzugänge haben euch im Februar erreicht?

Und nun noch ein wenig Statistik:
Geschenkt bekommene Bücher: 2
Rezensionsexemplare: 2
Gekaufte Bücher: 1
Eingesammelte Bücher: -
Gesamte Neuzugänge: 5
SuB am Monatsbeginn: 138
Aktueller SuB: 138