Rezension: Der Fall des Lemming

 
Der Fall des Lemming - Stefan Slupetzky

Reihe: Privatdetektiv Lemming ermittelt
1. Der Fall des Lemming
2. Lemmings Himmelfahrt
3. Das Schweigen des Lemming
4. Lemmings Zorn
5. Die Rückkehr des Lemming
6. Im Netz des Lemming 

Beschreibung des Verlages:
Witzig, skurril, abgründig – eine süchtig machende Wiener Mischung
Leopold Wallisch, Spitzname «Lemming», ist auf Betreiben seines bösartigen Kollegen Krotznig aus der Mordkommission entlassen worden. Jetzt arbeitet er für eine kleine Wiener Privatdetektei und spioniert potentiellen Ehebrechern hinterher. Als einer der von ihm Überwachten, der pensionierte Lateinlehrer Grinzinger, ermordet wird, will er den Fall selber aufklären. Immer tiefer gerät er in ein komplexes Geflecht aus Macht und Verrat, Sadismus und Demütigung. Die Suche nach dem Mörder gerät zum Wettlauf mit Krotznig, der die Ermittlungen seines ehemaligen Partners mit allen Mitteln zu stoppen versucht.

Inhalt:
Ein Lehrermord zieht ja schon genug Aufmerksamkeit auf sich. Dass das Opfer zum Zeitpunkt der Tat aber eigentlich von einem Privatdetektiv überwacht werden sollte und dass dieser Privatdetektiv niemand geringeres als der ehemalige Mordkommissar Leopold Wallisch mit dem Spitznamen "Lemming" ist, macht die Angelegenheit schon viel komplizierter. Zumal Lemming nun alles daran setzt, den Fall vor der Polizei zu lösen und dabei nicht nur heimlich ermitteln, sondern auch noch die unangenehme Vergangenheit einer ganzen Schulklasse in Erfahrung bringen muss. Wo Gewalt, Angst und Erniedrigung herrschten, finden sich schnell viele Menschen mit einem Motiv. Um so auffälliger ist es daher, dass die meisten dieser ehemaligen Schüler des Opfers aus diversen Gründen nicht mehr Leben oder vom Erdboden verschwunden sind...

Meine Meinung:
Endlich wieder einmal habe ich einen durch und durch intelligenten, unterhaltsamen und spannenden Krimi lesen dürfen und bereue es nun schon, dass ich den vierten Band der Reihe, der ebenfalls gebraucht im Brockenhaus zu finden war, nicht auch in meinen Einkaufskorb gepackt habe. Vielleicht ist er ja bei meinem nächsten Einkauf noch dort? Auf jeden Fall habe ich entschieden, die weiteren Bände der Reihe nach und nach bei mir einziehen zu lassen und freue mich schon darauf.
Besonders angetan hat es mir natürlich der Ermittler dieses Krimis, der aber kein Kommissar mehr ist - nach einer doch eher fragwürdigen und sehr feuchtfröhlichen Aktion ist er nämlich aus der Mordkommission entlassen worden - der aber als Privatdetektiv und ehemaliger Polizist die Methoden und Marotten der Polizei in- und auswendig kennt. Mit viel Wiener Lokalkolorit, der sich auch in der Sprache zeigt, Humor, Feinsinn und diversen skurrilen Fügungen und Dialogen hat dieser Krimi alles, was er braucht und noch mehr. Anders als einige Regionalkrimis, die mich doch auch manchmal enttäuscht haben, wirkt "Der Fall des Lemming" nämlich nie plump, ganz im Gegenteil. Sehr einfühlsam werden zum Beispiel die Erinnerungen eines jüdischen Arztes an die Gefangenschaft im zweiten Weltkrieg eingeflochten oder äusserst packend wird der Strudel aus Gewalt und Mobbing beschrieben, der unter Schülern herrschen kann. So klingen stets auch leise, kritische Töne an, welche meiner Meinung nach zur ganz grossen Stärke dieses Krimis gehören und für Auflockerung sorgt dann zum Glück immer wieder der kalbsgrosse Leonberger Castro, der versehentlich als Drogenschmuggler fungiert und kurzfristig zu Lemmings vierbeinigem Begleiter wird. 

Meine Empfehlung:
"Der Fall des Lemming" ist ein packender, unterhaltsamer, rasanter und intelligenter Auftakt einer Krimireihe. Von mir gibt es eine herzliche Empfehlung. 

Zusätzliche Infos:
Titel: Der Fall des Lemming
Autor: Stefan Slupetzky, 1962 in Wien geboren, schrieb und illustrierte mehr als ein Dutzend Kinder- und Jugendbücher, für die er zahlreiche Preise erhielt. Seit einiger Zeit widmet er sich vorwiegend der Literatur für Erwachsene und verfasst Bühnenstücke, Kurzgeschichten und Romane. Für den ersten Krimi um seinen Antihelden Leopold Wallisch, "Der Fall des Lemming", erhielt Stefan Slupetzky 2005 den Glauser-Preis, für "Lemmings Himmelfahrt" den Burgdorfer Krimipreis. "Lemmings Zorn" wurde 2010 mit dem Leo-Perutz-Preis ausgezeichnet.
Im selben Jahr gründete Slupetzky ein Wienerliedtrio, das Trio Lepschi, mit dem er seither als Texter und Sänger durch die Lande tourt. Stefan Slupetzky lebt mit seiner Familie in Wien.
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 256 Seiten
Verlag: rororo
Erscheinungstermin: 01.06.2005
ISBN: 978-3-499-23978-6

Kurzrezension: Die Liebe

Die Liebe - Elke Heidenreich

Beschreibung des Verlages:
Die Liebe ist ein seltsames Spiel…
In einer westdeutschen Stadt, Ende der fünfziger Jahre, wünscht sich Backfisch Sonja nur eins: endlich die große Liebe zu erleben. Ihr erster Freund Hansi muss allerdings schon bald Rölfchen weichen, mit dem sie heimlich raucht, Eckes Edelkirsch trinkt und „Vom Winde verweht“ liest. Aber auch Rölfchen ist nicht der Richtige. Und so beginnt Sonja, Kusslisten zu führen und gemeinsam mit der besten Freundin Irma von ihrer wahren Liebe zu träumen: James Dean…
Schnörkellos und einfühlsam erzählt Elke Heidenreich eine Geschichte von Sehnsucht, Alltag und früh gebrochenen Herzen.

Meine Meinung:
Innerhalb von kürzester Zeit bin ich durch dieses wunderschön aufgemachte, mit zahlreichen kunstvollen schwarz-weiss-Fotografien ausgestattete und mit einem festen Einband versehene Büchlein gerast. Mit treffenden Worten erzählt die Ich-Erzählerin Sonja von der Liebe, ihren intimsten Wünschen und ihrer besten Freundin Irma. Heidenreich legt ihrer jungen Heldin Worte in den Mund, die das Bild von einem nicht ganz einfachen Alltag, von Sorgen, den ersten heimlichen Küssen und einer Familiensituation zeichnen, welche verstehen lässt, weshalb es der grösste Wunsch der Protagonistin ist, ein Waisenkind zu sein... In "Die Liebe" wird sowohl von der ersten grossen Liebe und dem unweigerlich folgenden ersten Herzschmerz als auch vom Schwärmen für James Dean und dem Bilden einer tiefen Freundschaft erzählt. Die Suche nach den eigenen Wurzeln und einer inexistenten Vaterfigur gehören für Sonja genau so zum Erwachsenwerden dazu, wie die ersten Erfahrungen mit Likör und Zigaretten und so wird das Gesamtbild einer Familie und einer jungen Frau in der Blüte ihrer Jahre gezeichnet, das von Leerstellen, spitzem Humor, dem persönlichen Drama von Teenagern und ganz vielen unerfüllten Träumen lebt. 

Meine Empfehlung:
Für diese kurze Erzählung spreche ich eine ganz deutliche Empfehlung aus und dies liegt nicht nur an der fesselnden und einfühlsamen Art, mit der es Elke Heidenreich gelingt, ihre junge Protagonistin durch erste Liebesqualen zu führen, sondern auch an der wundervollen Aufmachung dieses Büchleins.

Zusätzliche Infos:
Titel: Die Liebe
Autorin: Elke Heidenreich arbeitete zunächst viele Jahre bei Hörfunk und Fernsehen als Autorin und Moderatorin. Deutschlandweit bekannt wurde sie als Kabarettistin durch die Verkörperung der «Else Stratmann» – und durch ihre Kolumnen in der «Brigitte». 1992 erschien mit dem Erzählungsband «Kolonien der Liebe» ihr literarisches Debüt: ein Bestseller, dem viele weitere folgten, zuletzt «Alles kein Zufall» (2016). Von 2003 bis 2008 moderierte sie die ZDF-Literatursendung «Lesen!».
Von 2009 an gab sie die «Edition Elke Heidenreich» heraus, bis sie 2012 Mitglied der Kritikerrunde im «Literaturclub» des Schweizer Fernsehsenders SRF wurde.
Sprache: Deutsch
Hardcover: 64 Seiten
Verlag: rororo 
Erscheinungstermin: 01.08.2008
ISBN: 978-3-499-24782-8

Kurzrezension: Fünf Viertelstunden bis zum Meer

Fünf Viertelstunden bis zum Meer - Ernst van der Kwast

Beschreibung des Verlages:
Es ist ein heißer Julitag im Jahre 1945 – »knapp drei Tage nach der Befreiung Italiens und zwölf Monate vor der Erfindung des Bikinis« –, als Ezio an einem Strand in Apulien seiner großen Liebe begegnet. Doch Giovanna liebt das Meer und ihre Freiheit, sie will nicht heiraten, und so zieht Ezio am Ende des Sommers mit einem gebrochenen Herz vom Süden in den Norden Italiens, ohne Giovanna je zu vergessen. Sechzig Jahre später trifft ein Brief von ihr ein … Van der Kwast erzählt die Geschichte einer großen, unerfüllten Liebe, von kleinen Zufällen und großen Entscheidungen, von verpassten Chancen und von der Erfindung des Bikinis.

Meine Meinung:
Die erste grosse Liebe vergisst man nie, wird oft gesagt. Vor allem wohl, wenn einem von der vermeintlich geliebten Person das Herz nach allen Regeln der Kunst gebrochen wird. Genau so ergeht es dem jungen Ezio, der sich Hals über Kopf in die wilde Giovanna mit dem neckisch hervorblitzenden Bauchnabel und dem umwerfenden Lachen verliebt. Mehrere Heiratsanträge lehnt sie ab und ihre Wege trennen sich. Doch was geschieht im Leben, wenn man dem "was wäre, wenn" eine Chance gibt? Wenn man sich nicht nur an eine drückende Sommerhitze, Zweisamkeiten in verlassenen Buchten und atemlose Sprints zum fünf Viertelstunden entfernten Meer erinnern, sondern sein Leben auf ein Neues in die eigenen Hände nehmen will?
Giovanna schreibt Ezio sechzig Jahre nach ihrer Sommerromanze und der darauffolgenden Funkstille einen Brief, der Ezio zum Schwelgen und Trauern bringt und der dafür sorgt, dass er uns atemlos mitfiebernden Leser*innen seine und Giovannas Geschichte vom süssen Anfang bis hin zum bitteren Ende erzählt. Ein Brief aber auch, der wohl nie pünktlich angekommen wäre, wenn die Frau des Briefträgers ein wenig früher im Kreissaal gelandet wäre. Und genau so, wie manche scheinbar zufälligen Ereignisse ein ganzes Leben beeinflussen können, muss auch Ezio sich fragen, ob es sich lohnt, seine Lebensweichen noch einmal neu zu stellen.

Meine Empfehlung:
"Fünf Viertelstunden bis zum Meer" ist ein packender Sommerroman, der voller Herzschmerz an die erste grosse Liebe erinnert, an einen heissen Sommer und unerfüllte Träume und Wünsche. Von mir gibt es für dieses kleine Büchlein, das sich natürlich hervorragend entweder direkt am Meer (oder auch einfach vom Meer träumend) lesen lässt, eine sehr herzliche Empfehlung.

Zusätzliche Infos:
Titel: Fünf Viertelstunden bis zum Meer
Originaltitel: Giovanna's navel
Autor: Ernest van der Kwast wurde 1981 in Bombay geboren und ist halb indischer, halb niederländischer Herkunft. Seine Romane sind internationale Bestseller. In Deutschland erschienen bisher »Fünf Viertelstunden bis zum Meer«, »Die Eismacher« und »Mama Tandoori«. Ernest van der Kwast lebt mit seiner Familie in Rotterdam.
Sprache: Deutsch
Aus dem Niederländischen von: Andreas Ecke
Taschenbuch, Broschur: 112 Seiten
Verlag: btb Verlag
Erschienen am: 08. August 2016
ISBN: 978-3-442-71419-3

Mein SuB kommt zu Wort, 20.07.2020

 "Mein SuB kommt zu Wort"
Hallo ihr Lieben

Bevor es nachher auf den Lesesessel geht, sind wir heute wieder einmal bei Annas SuB-Aktion dabei. Zu Annas heutigem Beitrag kommt ihr HIER. Und nun lasse ich SuBrina an die Tastatur und mache mich morgen ans Stöbern.

Wie groß bist du aktuell (Du darfst entscheiden, ob du nur Print oder eBook & Print zählst)?
Hallo ihr Lieben, wir haben uns im April zum letzten Mal zu Wort gemeldet und waren damals stolz auf unseren Abbau. Diesen haben wir weiter ausgebaut und dann ist Livia beim Shoppen von Secondhand-Büchern eskaliert (mehr dazu bei der nächsten Frage), aber immerhin habe ich nur ein Buch mehr und somit aktuell 138 Bücher in meinen Regalen.

Wie ist die SuB-Pflege bisher gelaufen – zeig mir deine drei neuesten Schätze auf deinem Stapel!
Ich zeige euch die acht - jap, ACHT - Bücher, die Livia im Bärner Brocki gebraucht gekauft hat (wie das genau passiert ist, könnt ihr in Livias Insta-Post nachlesen): 

Welches Buch hat dich als letztes verlassen, weil es gelesen wurde? War es eine SuB-Leiche, ein Reihen-Teil, ein neues Buch oder ein Rezi-Exemplar und wie hat es deinem Besitzer gefallen (gerne mit Rezensionslink)?
"Fünf Viertelstunden bis zum Meer", einer der acht Neuzugänge, hat mein Frauchen bereits gelesen (und sehr gerne gemocht). Ob es eine Rezension dazu geben wird, steht noch offen. Aber die letzte Rezension auf dem Blog hat Livia zu "Die Bücherdiebin" von Markus Zusak geschrieben. Dieses Buch war ein absolutes Highlight und sogar fast schon eine SuB-Leiche. Gut, dass es im Rahmen der Aktion #dickebüchercamp der lieben Nordbreze nun endlich gelesen wurde.  

Lieber SuB, ja du weißt genau, welche Frage jetzt kommt! :) Zeig sie mir, deine 3 ältesten SuB-Leichen! Haben sie sich im Vergleich zum Vorjahr geändert oder sind es die gleichen „Cover“ wie letztes Jahr? 
Wooow, eine heftige Frage... Vor einem Jahr waren wir nicht dabei und wir können nicht von allen Büchern genau nachvollziehen, wie lange sie schon hier sind, da mein Frauchen erst vor einigen Jahren mit der Zählung begonnen hat... Aber schaut doch gerne einmal auf der Übersichtsseite vorbei, dort findet ihr alle Bücher nach Einzugsjahr geordnet. Wir werden aber keine SuB-Leichen lesen bis Ende August, sondern weitere dicke Bücher und die aktuellsten Neuzugänge. Ich hoffe, ihr versteht das alle, aber sonst haben wir hier wirklich Streit, mein Frauchen und ich...

Und nun sind wir ganz gespannt auf eure Beiträge und stöbern dann morgen bei euch vorbei.
Alles Liebe
Livia und SuBrina

31. gemütliches Lese-Miteinander

Hallo ihr Lieben

Heute Abend um 18.00 Uhr startet das 31. gemütliche Lese-Miteinander zum Thema REISEN. In diesem Jahr werden wohl die meisten von uns keine oder nicht wirklich grosse Reisen machen können, weshalb es wenigstens buchtechnisch in fremde Länder, ferne Welten, andere Dimensionen, Epochen oder Lebensumstände gehen soll. Ich bin mir sicher, dass ihr ein Buch findet, das zum Thema passt und falls sich gar nichts finden lässt, dürft ihr natürlich mit einem anderen Buch teilnehmen.
Das Ein- und Aussteigen ist wie immer jederzeit möglich und es ist natürlich toll, wenn ihr einen eigenen Post auf eurem Blog veröffentlicht und den Link hier in den Kommentaren postet, damit wir uns alle gegenseitig besuchen und austauschen können.


Wer liest mit?


Was geschieht heute?
  • 18.00 Uhr: Start, Vorstellungsrunde
  • 19.30 Uhr: 1. Update
  • 21.00 Uhr: 2. Update
  • 22.00 Uhr: 3. Update
  • 23.00 Uhr: voraussichtlich letztes Update, Fazit


18.00 Uhr
Endlich ist es wieder so weit. Wir lesen ganz gemütlich einen Abend lang miteinander und auch wenn ich weiss, dass einige von euch noch eine lange Woche vor sich haben, schätze ich es doch um so mehr, dass ihr heute mit mir gemeinsam lesen wollt.
Wie immer habe ich ein paar Fragen vorbereitet und freue mich auf den regen Austausch und ganz viele Buchtipps.
Und nun: schnappt euch euer Buch und vielleicht eine kleine Erfrischung und dann geht es auch schon los. Viel Spass🎉

1. Was liest du heute und passt dein Buch vielleicht sogar zum heutigen Thema?
2. Wo liest du? Vielleicht magst du uns sogar deinen Leseplatz zeigen.
3. Hast du dir einen kleinen Snack, ein Abendessen oder ein Getränk bereitgestellt?

1. Ich beginne heute mit zwei neuen Büchern und weiss nur, dass mich "Exodus" von Leon Uris nach Israel führen wird und dass "Fünf Viertelstunden bis zum Meer" von Ernest van der Kwast in einem heissen Juli spielen soll und mich hoffentlich ans Meer bringt. Am Meer war ich schon lange nicht mehr, deshalb würde ich diese Reise sehr geniessen.

2. Ja klar, ich lese auf unserem Balkon (falls jemand übrigens Tipps hat, wie sich die Farbveränderungen auf dem Metalltisch beheben lassen, dann nur her damit, ich befürchte allerdings, dass sich da nicht viel machen lässt) und hoffe, dass es nicht zu stickig wird. Aktuell ist es nämlich windstill und darum noch sehr, sehr warm. Sollte ich es nicht aushalten, ziehe ich aufs Sofa um.

3. Es ist ganz kurz vor 18.00 Uhr, ich muss nämlich gleich noch in die Küche und mein Abendessen fertig zubereiten. Es gibt einen Salat mit Kartoffeln (einige davon aus unserem Balkongarten), Bohnen, Zwiebeln, Tomaten, Gurken und was mir sonst noch so in den Sinn kommt. Dazu gönne ich mir wahrscheinlich ein Glas Wein und später gibt es einen Obstteller und kalten Kaffee.

19.30 Uhr
Ich bin satt (hier seht ihr noch mein Abendessen), schneide mir nachher noch einen kleinen Obstteller und gönne mir dann den kalten Kaffee und den kalten Tee aus dem Kühlschrank dazu und gelesen habe ich auch ein wenig (wenn auch vor allem gestöbert). Die ersten 62 Seiten von "Fünf Viertelstunden bis zum Meer" sind gelesen und gerade gefällt mir das Büchlein so gut, dass ich darin weiterschmökern werde. Vielleicht beende ich es sogar schon?

4. In diesem Sommer stehen wohl bei den meisten von uns keine grossen Reisen an. Um so schöner ist es, mit einem Buch in die Ferne zu ziehen. Welches Buch aus eurem Regal (egal, ob gelesen oder ungelesen) entführt euch in fremde Welten und lindert so euer Fernweh?

4. Hier muss ich ein wenig tricksen, weil ich gleich eine ganze Reihe vorstellen will und zwar die Reihe um die sieben Schwestern von Lucinda Riley. Ich verlinke euch einmal die Rezension zum ersten Band "Die sieben Schwestern", von dort aus kommt ihr auch zu den weiteren Büchern. Bei dieser Reihe gefällt mir, dass man als Leser*in mit jeder der bisher vorgestellten Schwestern (der letzte Band steht noch aus) in ein anderes Land reisen und dort Ahnenforschung betreiben kann. Lucinda Riley beschreibt so lebhaft, als wäre man mit den Figuren unterwegs und gleichzeitig erfährt man durch die fantastischen und fundiert recherchierten Hintergrundinformationen auch noch viel Wissenswertes über das entsprechende Land. Da kann man sich den Urlaub wirklich gleich sparen und vom Sofa aus verreisen ;-)


21.00 Uhr
Und schon wieder sind neunzig Minuten vergangen, die Zeit fliegt nur so vorbei. Ich habe es mir nun auf dem Sofa gemütlich gemacht, in der Nachbarschaft ist es nämlich sehr laut und vor allem zwitschern die Vögel so laut, dass ich mich nicht so gut konzentrieren kann. Mit weit geöffnetem Fenster geht es aber (warum auch immer) und langsam wird es zum Glück ein wenig kühler.
Ich habe mein Buch beenden können und habe die 112 Seiten in einem Atemzug verschlungen und sehr gerne gemocht (es sind eigentlich nicht ganz so viele Seiten, aber hinten im Buch ist noch eine Leseprobe, die mir auch sehr gut gefallen hat). Ich bin begeistert und Sommerfeeling ist definitiv aufgekommen.
Dann habe ich mir den Obstteller zurechgemacht und mit "Exodus" begonnen. Dort habe ich die ersten 20 Seiten gelesen und ich bin mich noch ein wenig am Einfinden, bisher gefällt mir aber der Sprachfluss sehr gut. Nun aber geht es zur nächsten Frage :-)

5. Wenn du selber auf Reisen gehst, nimmst du dann viele Bücher mit oder kommst du im Urlaub gar nicht so sehr zum Lesen? Und schleppst du viel Gewicht mit dir oder lieber einen eReader?
6. Hast du eine absolute Leseempfehlung für Urlaubslektüre? Ein leichtes, unterhaltsames, fesselndes und perfekt an den Strand, in eine Stadt oder die Berge passendes Buch?

5. Ich komme tatsächlich nicht so sehr zum Lesen, wenn ich wegfahre. Meistens lese ich nur auf der Reise, am Urlaubsort angekommen (sehr oft ist das entweder Schwiegerfamilienbesuch in Bosnien oder eine Reise, auf der ich sehr viel sehen, erleben und entdecken will) komme ich kaum zum Lesen. Ich bin nicht der Typ für Strandferien. Wenn ich irgendwo bin, möchte ich den Ort erfahren und wenn ich jemanden Besuche, dann verbringe ich die Zeit lieber mit den Menschen, als mit Büchern. Trotzdem schleppe ich immer zahlreiche Bücher mit - man weiss ja nie - und die meisten davon wieder ungelesen nach Hause.

6. Hier empfehle ich sehr gerne die Bücher von Wolfram Ellenberger "Kanada kann mich mal" und "Finnen von Sinnen" ("Ich glaub, ich werd zum Elch" gehört auch noch dazu, das habe ich aber nicht gelesen). Die Bücher sind unterhaltsam, leicht, witzig und sprechen alle an. Wer einen tollen humorvollen Krimi mit Lokalkolorit für den Urlaub sucht, könnte "Erntedank" lesen und wer eine gefühlvolle und auch ein wenig tiefgründige Schnulze sucht, wäre mit "Der Sommer der Blaubeeren" sicher gut beraten.


22.00 Uhr
Und schon ist das zweitletzte Update gekommen, am Schluss wird es dann nur noch ein kleines Fazit geben, falls sich jemand schon vorher verabschieden möchte, könntet ihr das ja einfach schon vorholen.
Ich habe nicht mehr ganz so viel gelesen, sondern ein wenig gestöbert und freue mich darüber, dass so ein reger Austausch stattgefunden hat. Die alten Häsinnen erinnern sich vielleicht noch an die interaktiven Fragen, die ich vor allem in den grösseren Runden stellte, damit alle einander besuchen gehen, aber das war heute gar nicht nötig, was mich total freut.
Nun also noch zur nächsten Frage zum heutigen Thema:

5. Würdest du gerne mit deiner/m Protagonist*in verreisen? Wenn ja, wohin soll es gehen und wenn nein, warum nicht?

5. Bis jetzt machen alle Figuren, die schon vorgekommen sind, einen wenig vertrauenserweckenden Eindruck. Da wären einmal die Krankenschwester Kitty, die ihren Mann im zweiten WK und ihre Tochter an Kinderlähmung verloren hat oder ihr guter Freund Mark, der als Journalist arbeitet. Weiter kommen noch einige Mitglieder des Militärs vor, auf die wird aber - bisher - nicht näher eingegangen. Urlaub zu zweit nur mit Kitty oder Mark und vielleicht sogar noch gemeinsam in einem Zimmer oder Zelt käme mir deshalb nicht in den Sinn. In einer Reisegruppe mit anderen könnte der Urlaub allerdings sehr unterhaltsam werden und da würde ich gerne eine Städtereise machen oder eine Safari, das könnte lustig sein.


23.00 Uhr
Ich weiss ja nicht, wie es euch geht, aber diese letzte Stunde verfliegt immer nur so und ich komme jeweils kaum zum Lesen. Aber das macht ja gar nichts. Ich hatte einen wundervollen Abend und werde nun in Ruhe noch ein paar Seiten lesen und nachher noch eine letzte Runde bei euch drehen. Danke für eure Teilnahme und den regen Austausch, das ist wirklich immer "Wohnzimmer-Feeling", wie Ascari so schön schrieb :-)

Ich habe "Fünf Viertelstunden bis zum Meer" beendet, das waren 112 Seiten und bei "Exodus" habe ich ganz wenig, nämlich 62 Seiten geschafft. Die sind aber echt dicht beschrieben, was ich immer sehr fies finde, das schreckt mehr ab, als wenn ein Buch 200 Seiten mehr hätte, man aber vernünftig vom Fleck kommt, finde ich. Aber bisher gefällt mir das Buch sehr gut, ich muss mir zwar viele Namen merken, aber das kommt schon. Insgesamt waren das also 174 Seiten, was sehr in Ordnung ist.

Jetzt stelle ich die übliche Frage in den Raum:
Was hat euch gefallen heute, was weniger oder was wünscht ihr euch in Zukunft? Habt ihr Themenvorschläge oder Ideen zur Verbesserung? Ich freue mich natürlich über jegliche Rückmeldungen, Vorschläge, Wünsche und konstruktive Kritikt :-)

Und dann wünsche ich euch allen von Herzen noch einen wundervollen Abend und ganz eine gute Nacht. Vielen Dank, dass ihr mitgelesen habt und auf ein baldiges nächstes Mal
Livia

Rezension: Die Bücherdiebin

Die Bücherdiebin - Markus Zusak

Beschreibung des Verlages:
Selbst der Tod hat ein Herz …
Molching bei München. Hans und Rosa Hubermann nehmen die kleine Liesel Meminger bei sich auf – für eine bescheidene Beihilfe, die ihnen die ersten Kriegsjahre kaum erträglicher macht. Für Liesel jedoch bricht eine Zeit voller Hoffnung, voll schieren Glücks an – in dem Augenblick, als sie zu stehlen beginnt. Anfangs ist es nur ein Buch, das im Schnee liegen geblieben ist. Dann eines, das sie aus dem Feuer rettet. Eine Diebin zu beherbergen, wäre halb so wild, sind die Zeiten doch ohnehin barbarischer denn je. Doch eines Tages betritt ein jüdischer Faustkämpfer die Küche der Hubermanns …
»Die Bücherdiebin« erzählt von kleinen Freuden, großen Tragödien und der gewaltigen Macht der Worte. Eine der dunkelsten und doch charmantesten Stimmen und eine der nachhaltigsten Geschichten, die in jüngster Zeit zu vernehmen waren.

Inhalt:
Liesel Meminger findet nach dem Tod ihres Bruders ein Buch im Schnee und obwohl sie nicht lesen kann, wird dieses Buch zu ihrem wertvollsten Besitz. Als sie von ihrer Mutter zum Ehepaar Hubermann gebracht wird und fortan dort lebt, sitzt sie nächtelang mit ihrem Pflegevater zusammen, um lesen zu lernen, er ist es, der ihr eine ganz neue Welt erschliesst, ihr aber auch die Abgründe der politischen Realität zeigt. Die Nazis kommen an die Macht und unter Einsatz ihres Lebens nehmen die Hubermanns einen Juden bei sich auf. Schon bald lernt Liesel, was Mut, Stolz und Stärke ist und wie nahe die Liebe und der Schmerz zusammenliegen können.

Meine Meinung:
Ich bin froh, endlich zu diesem Buch gegriffen zu haben. Es ist ein ganz besonderer Schatz, der in die Welt der Worte entführt, der aufzeigt, wie Mut und Liebe über rassistische Gewalt siegen können und wie ein kleines, kluges Mädchen die Welt von so vielen Menschen mit ihrer klaren Stimme ein wenig besser machen kann. Die starke und mutige Liesel habe ich vom ersten Moment an ins Herz geschlossen. Daniela vom Blog readeatlive hat in ihrer Rezension wundervolle Worte gefunden, um Liesel zu beschreiben:
"Im Verlauf der Geschichte stiehlt sie nicht nur weitere Bücher, sondern auch Äpfel, Kartoffeln und die Herzen der Menschen um sie rum. Selbst jenes des Todes." 
Aber auch Rudi, Liesels Nachbar und bester Freund und Rosa, Liesels Pflegemutter, die trotz rauhen Umgangsformen ein grosses Herz hat, haben zur besonderen Atmosphäre dieses Buches beigetragen und mit ihrer Freundschaft und Liebe dafür gesorgt, dass Liesel wachsen und lernen und dabei das Leben ganz vieler weiterer Menschen erhellen konnte.
Ein besonderes Lob möchte ich ausserdem für den ganzen Aufbau dieser Geschichte aussprechen. Die Kapitel sind in einzelne Unterkapitel erinnert, die an Filmszenen oder auch Regieanweisungen bei Theaterstücken erinnern. Immer wieder werden einzelne Bemerkungen oder ganze Szenen und Rückblicke eingeschoben und trotzdem bleibt alles sehr übersichtlich, was sehr zum Lesefluss beiträgt.

Sprache:
Besonders gut gefallen hat mir die aussergewöhnliche Erzählperspektive. Das Buch wird nämlich vom Tod höchstpersönlich erzählt, was ihn zum allwissenden ich-Erzähler macht. Dies eröffnet der Geschichte zusätzliche Möglichkeiten, welche von Markus Zusak hervorragend genutzt werden. Immer wieder hatte ich Gänsehaut, weil die Schilderungen einfach mitten ins Herz gehen und das Sterben zwar unendlich tragisch, manchmal brutal und grausam ist, der Tod letztendlich aber sehr liebevoll, fast schon zärtlich, und sehr versöhnlich mit den Seelen, die er einsammelt, umgeht. Die Schrecken des Krieges werden oft nur angedeutet und dabei schwingt viel Gesellschaftskritik mit. Dies ist es aber nicht, was am meisten aufrüttelt und bewegt. Markus Zusaks Stärke liegt nämlich vielmehr im Beschreiben der besonderen Beziehung zwischen Liesel und ihrem Pflegevater Hans. Hans ist die Liebe, Güte und Menschlichkeit in Person. Er lebt vor, ohne den mahnenden Zeigefinger zu erheben und hilft allen Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind. Dabei lässt er sich nicht einmal von den Nazis einschüchtern. So wird eine schreckliche Geschichte aufgearbeitet und trotzdem aufgezeigt, dass Zusammenhalt, Freundschaft, Vertrauen und Menschlichkeit am Ende siegen und genau so existieren können, wenn rundherum Menschen in Gaskammern verschwinden und von Bomben getroffen werden.

Meine Empfehlung:
Ich wünsche mir, dass dieses Buch in den Schulen gelesen und diskutiert wird und Kinder und Jugendliche zum Lesen und Nachdenken bringt. "Die Bücherdiebin" ist ein bewegendes Meisterwerk das in jedes Bücherregal gehört und sicher noch manches Herz im Sturm erobern wird.

Zusätzliche Infos:
Titel: Die Bücherdiebin
Originaltitel: The Book Thief
Autor: Der Bestsellerautor Markus Zusak hat sechs Romane geschrieben, darunter »Die Bücherdiebin« und »Der Joker«. Seine von Publikum und Presse gleichermaßen gefeierten Bücher sind in mehr als vierzig Sprachen übersetzt. Er lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Sydney.
Sprache: Deutsch
Aus dem Englischen von: Alexandra Ernst
Taschenbuch, Klappenbroschur: 592 Seiten 
Verlag: Blanvalet
Erschienen am: 07. September 2009
ISBN: 978-3-442-37395-6

Ankündigung: 31. gemütliches Lese-Miteinander

Ihr Lieben, Lieben

Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren, nämlich am 14.07.2018, hat mein letztes "Gemütliches Lese-Miteinander" stattgefunden. Dann ist die Aktion aufgrund von Zeitmangel und auch ein wenig Lustlosigkeit im Sand verlaufen. Nun ist es höchste Zeit, wieder einmal gemeinsam zu lesen und zwar wird das 31. GLM am 13.07.20 um 18.00 Uhr starten. Ich hoffe, dass ganz viele von euch dann Zeit und Lust haben, mitzulesen.

Wir lesen zum Thema REISEN. In diesem Jahr werden wohl die meisten von uns keine oder nicht wirklich grosse Reisen machen können, weshalb es wenigstens buchtechnisch in fremde Länder, ferne Welten, andere Dimensionen, Epochen oder Lebensumstände gehen soll. Ich bin mir sicher, dass ihr ein Buch findet, das zum Thema passt und falls sich gar nichts finden lässt, dürft ihr natürlich mit einem anderen Buch teilnehmen.

Diesen Ablauf könnt ihr erwarten:
  • 18.00 Uhr: Start, Vorstellungsrunde
  • 19.30 Uhr: 1. Update
  • 21.00 Uhr: 2. Update
  • 22.00 Uhr: 3. Update
  • 23.00 Uhr: voraussichtlich letztes Update, Fazit
Sind noch Fragen, Wünsche, Ideen? Dann meldet euch einfach.
Am 13.07. könnt ihr mir den Link zu eurem Post direkt unter meinem Startpost hinterlassen, damit wir uns alle gegenseitig besuchen können.

Ich freue mich schon sehr auf diesen Abend und hoffe, dass ich bald wieder Zeit finde, regelmässig ein GLM zu veranstalten ;-)
Alles Liebe und bis ganz bald
Livia

Rezension: Sommerzauber in Paris

Dieses Buch habe ich vom Bloggerportal von Harper Collins angefragt zur Verfügung gestellt bekommen. Vielen herzlichen Dank.

 Sommerzauber in Paris - Sarah Morgan

Beschreibung des Verlages:
Eine Reise in den schönsten Buchladen von Paris
Grace kann es nicht fassen, als ihr Ehemann ihren gemeinsamen Jahrestag nicht in Paris feiern, sondern sich stattdessen scheiden lassen will. Doch weil Grace gern alle Fäden in der Hand hält, macht sie den Urlaub prompt alleine. Auch Audrey reist mit einem gebrochenen Herzen in die Stadt der Liebe. Ein Job als Buchhändlerin könnte ihre Rettung sein. Aber ohne Französischkenntnisse? Keine Chance! Bis sie ihre Nachbarin Grace kennenlernt. Zwischen den beiden entsteht eine ungewöhnliche Schicksalsgemeinschaft. Im Lauf eines magischen Sommers lernen sie, die Welt aus den Augen der anderen zu sehen. Nur welche Wendung nimmt ihr Leben, wenn sie einen Blick auf sich selbst wagen?
Ein Roman über eine ungewöhnliche Freundschaft und die Kunst der Empathie, die manchmal mühsam gelernt werden muss.

Inhalt:
Grace hat sich schon immer zurückgenommen und das Leben ihrer Tochter und ihres Mannes organisiert, geplant und sich selber dabei manchmal vergessen. Die Stabilität und Sicherheit, welche ihr dieses Leben gebracht hat, haben auch dazu geführt, dass der Alltagstrott in ihrer Ehe eingekehrt ist und dass Grace nach fünfundzwanzig Jahren, plötzlich alleine dasteht. Entschlossen macht sie sich auf die eigentlich zum Jahrestag heimlich geplante Parisreise. Dort trifft sie die junge, ebenfalls aus ihrem Leben nach Paris geflüchtete Audrey, die ihre Tochter sein könnte, aber bereits sehr viel erlebt und durchgestanden hat. Die beiden Frauen beginnen, einander ihre Geschichte zu erzählen und sich gegenseitig aus der Reserve zu locken und entdecken dabei immer mehr und mehr unbekannte und längst vergessene Seiten an sich und entwickeln eine Stärke, die sie sich selber nie zugetraut hätten.

Eine wundervolle Entwicklung:
Entdeckt habe ich dieses Buch durch Martina vom Blog Martinas Buchwelten. Ihre begeisterte Rezension hat mich überzeugt und diese Empfehlung hat sich bewährt: das Buch hat mir - wie auch zuvor "Die Zeit der Weihnachtsschwestern" - sehr gut gefallen und mir die neue, erwachsenere, ernsthaftere und somit realistischere Sarah Morgan näher gebracht. Sicher kennt ihr noch die wundervoll kitschigen (Weihnachts-)Bände der Snow-Crystal-Trilogie, der Puffin-Island-Trilogie und wie sie alle heissen, in der die Protagonistinnen nach und nach ihre grosse Liebe finden und in der die Heiratsanträge nur so vom Himmel zu fallen scheinen.
Das ist ja alles auch schön und gut und gerade "Winterzauber wider Willen" und "Weihnachtszauber wider Willen" haben mich vor Jahren schon in wundervolle, schneereiche Paradiese und eine herrlich weihnachtliche Romanze entführt. Zudem sind die Cover einfach traumhaft gestaltet. Und dennoch hat sich eine gewisse Regelmässigkeit und Routine, eine Vorhersehbarkeit und Seichtigkeit in diese Romane geschlichen, die für unbeschwerte Lesestunden gerade schön und gut sind, die aber nicht lange nachhallen.

Und was nun anders und besser ist:
Genau dieser Nachhall findet sich aber in "Sommerzauber in Paris". Sarah Morgan nähert sich geschickt einigen nicht ganz einfachen und tiefgründigen Themen an, begonnen natürlich mit dem Verlassenwerden, das Grace gleich am Anfang erlebt. Aber auch die Beziehung von Grace zu ihrer Tochter Sophie und vor allem natürlich die Freundschaft zwischen Grace und Audrey sind mit enorm viel Feingefühl und äusserst differenziert und fassbar dargestellt. Die Situation von Grace, die Entscheidungen, welche sie fällen muss und die Erinnerungen an eine alte Liebe passen wundervoll zu dieser starken und überzeugenden Protagonistin und auch die junge Audrey, welche als Einzelkind bei einer alkoholkranken Mutter aufgewachsen ist und sich als Legasthenikerin und ohne Französischkenntnisse nicht nur in Paris durchschlagen, sondern auch noch in einem Buchladen arbeiten will, habe ich sofort in mein Herz geschlossen.

Paris:
Paris habe ich zum ersten Mal während unserer Interrail-Raise im Sommer 2012 (HIER und HIER gibt es Bilder) bereist und bin seither oft in einem der grossen Fernverkehrsbahnhöfe dieser wundervollen und bunten Stadt umgestiegen. Kulturell und natürlich auch kulinarisch ist diese Stadt immer eine Reise wert und so verwundert es auch nicht, dass mir beim Lesen dieses Buches nicht selten das Wasser im Munde zusammengelaufen ist. Ausserdem sind die Stadt und ihr Charme, sowie die Buchhandlung, in der Audrey arbeitet, herrlich beschrieben und lassen sofort Fernweh aufkommen.

Schreibstil:
Den nicht ganz einfachen Themen zum Trotz finden sich auch eine grosse Portion Humor, zahlreiche witzige und kluge Dialoge und ein paar sehr bewegende und fesselnde Szenen in diesem Buch. Sarah Morgan schreibt leicht, eingängig und dennoch mit der nötigen Ernsthaftigkeit. Ihre Beschreibungen sind äusserst lebendig, die Figuren sehr differenziert dargestellt und immer wieder finden sich zahlreiche liebevoll eingeflochtene Details in diesem neuen Roman der Autorin.

Meine Empfehlung:
Von mir gibt es eine herzliche Empfehlung für diese bewegende, ernsthafte und wundervoll erzählte Sommerlektüre, die Lust auf Paris und gutes Essen macht, aber auch daran erinnert, wie wichtig Freundschaften und die Familie im Leben sind.

Zusätzliche Infos:
Titel: Sommerzauber in Paris
Originaltitel: One Summer in Paris
Autorin: Die sinnliche und humorvolle Romantikerin: Sarah Morgan ist 1948 in Großbritannien geboren. Bereits als Kind träumte sie davon, Schriftstellerin zu werden, und verfasste eine Autobiografie ihres Hamsters. Mit 18 Jahren begann sie in London die Ausbildung zur Krankenschwester und arbeitete einige Jahre in diesem Beruf. Nach der Geburt ihres ersten Kindes begann sie erneut zu schreiben. Ihre Spezialität sind zeitgenössische Romanzen, humorvoll und sinnlich erzählt. Damit steht Sarah Morgan regelmäßig auf den Bestseller-Listen der USA Today und wird von ihren Fans geliebt. Sarah Morgans Lieblingsstadt ist New York und so wundert es nicht, dass viele ihrer Romanzen, wie die „From Manhattan with love“-Reihe, dort angesiedelt sind. Auch ihre berufliche Vergangenheit als Krankenschwester spiegelt sich in ihren Arzt-Romanzen wider. Ihre Geschichten sind geprägt von Liebe, Freundschaft und Optimismus. Denn Sarah Morgan liebt Happy Ends. Sarah Morgans Romanzen wurden weltweit über 15 Millionen Mal verkauft. Fünfmal war sie bereits für den RITA Award nominiert. Dreimal gewann sie diesen für die hervorragendste veröffentlichte Liebesgeschichte: 2012, 2013 und 2017. Außerdem gewann sie 2012 den „RT Reviewers‘ Choice Award“. Sarah Morgan lebt mit ihrem Mann und den beiden Söhnen in der Nähe von London.
Sprache: Deutsch
Aus dem Englischen von: Judith Heisig 
Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Harper Collins 
Erscheinungstag: 24.03.2020
ISBN: 9783959674584

Monatsrückblick Juni 2020

Hallo ihr Lieben

Kann jemand von euch glauben, dass schon Juli sein soll? Also ich hinke immer noch hinterher und bin gespannt, ob sich das evtl. durch die Sommerferien ein wenig ausgleichen wird.
Buch- und blogtechnisch ging im Juni nicht viel, aber heute möchte ich mit einem dicken Buch ins Dicke-Bücher-Camp der lieben Nordbreze einsteigen und werde wohl - da wir nicht wegfahren - zum ersten Mal in meinem Leben in der unterrichtsfreien Zeit auch ein wenig mehr als bloss ein paar Seiten lesen (ich nehme mir das sonst im Urlaub ja immer vor, komme dann aber kaum dazu und schleppe die meisten Bücher ungelesen wieder nach Hause). Ausserdem ist bald ein gemütliches Lese-Miteinander geplant. Nach seeeehr langer Zeit wieder, ich werde euch auf dem Laufenden halten.

Gelesen im Juni:
Ich Juni habe ich drei mickrige Bücher gelesen und alle drei haben mich nicht begeistern können. Zudem habe ich ganz viele weitere Bücher begonnen und parallel gelesen, was mich zusätzlich ein wenig gebremst und ziellos lesen hat, was ich sonst nicht so von mir kenne. Aber wenn gar nichts richtig packt, wird es halt einfach anstrengend. Aaaaalso, hier die gelesenen Bücher aus dem Monat Juni:

Eine tolle, bewegende Grundidee und eine wunderschöne Aufmachung aber leider ziemlich miserabel umgesetzt
 

Die Liebe und die Protagonisten rücken immer mehr in den Hintergrund, der Schreibstil und die Dorfgemeinschaft überzeugen aber und machen Lust auf mehr

Das erste Drittel dieses Buches hat mich bereichert, alles andere war Wiederholung und am Thema vorbei


Alle Rezensionen im Überblick:
Als das Meer uns gehörte - Barbara J. Zitwer   (389 Seiten)
Die Liebe kommt auf Zehenspitzen - Kristina Günak   (318 Seiten)
Joy at Work - Marie Kondo, Scott Sonenshein   (224 Seiten)

Diese zwei Bücher sind im Juni bei mir eingezogen:
Das bereits gelesene Buch "Die Liebe kommt auf Zehenspitzen" von Kristina Günak habe ich innerhalb einer Leserunde der Lesejury lesen dürfen. Das Buch kommt aus dem Verlag Bastei Lübbe und wurde mir für die Leserunde als Manuskript zur Verfügung gestellt.
Weiter ist noch "Sommerzauber in Paris" von Sarah Morgan bei mir eingezogen. Ich habe das Buch im Bloggerportal von Harper Collins angefragt, weil mich die Rezension der lieben Martina überzeugte.


Und hier noch einmal alle Zahlen:
Gelesene Bücher: 3
Abgebrochene Bücher: -
Somit in die Leseeule: 3 Franken
Gelesene Seiten: 931
Durchschnittliche Seitenzahl pro Tag: 31 Seiten
Geschenkt bekommene Bücher: -
Buchprämien: -
Rezensionsexemplare: 2
Gekaufte Bücher: -
Eingesammelte Bücher: -
Gesamte Neuzugänge: 2
SuB am Monatsbeginn: 116
Aktueller SuB: 114
Differenz: -2

Und sonst so?
Kurz und schmerzlos: der Juni war kein guter Monat. Die Monate davor waren zu aufreibend, mein aktueller Alltag ist genau der, den ich nie wollte (ich wollte nie ausschliesslich unterrichten) und obwohl die Schülerzahlen nach den Sommerferien sogar ein wenig ansteigen und nicht stark zurückgehen, wie befürchtet, fehlen mir das Proben, die Bühne und das Publikum so sehr. Ausserdem war der ganze online-Unterricht wesentlich zeitintensiver und anstrengender, als der Präsenzunterricht und ich merke nun wirklich in jedem Knochen, dass ich seit Januar ohne Ferien aber auch ohne Pausen unterrichtet habe (die beiden Musikschulen, an denen ich arbeite, hatten nacheinander Frühlingsferien und auch in den "Ferien" habe ich enorm viel vorbereitet und nachbereitet).
Dann kamen in den letzten Wochen noch endlose Stundenplandiskussionen dazu, die mich an mir und meiner Berufswahl haben zweifeln lassen (ich sage es euch, wenn ich einmal alles an den Nagel hänge oder über Nacht graue Haare bekomme, dann wird es über den Stundenplänen brütend in irgendeinem heissen Juni passieren) und heute möchte ich einfach noch alle administrativen Dinge erledigen, die - hoffentlich bald fertigen - Stundenpläne versenden, Rückmeldungen schreiben, Infos für das nächste Schuljahr und ausgefüllte Präsenzlisten abgeben und dann einfach einmal die Füsse hochlegen und mich ein wenig erholen. Auf einen besseren Juli, möchte man sagen ;-)