Kurzrezension: Das Parfum

 
Das Parfum - Patrick Süskind

Beschreibung:
»Von Jean-Baptiste Grenouille, dem finsteren Helden, sei nur verraten, daß er 1738 in Paris, in einer stinkigen Fischbude, geboren wird. Die Ammen, denen das Kerlchen an die Brust gelegt wird, halten es nur ein paar Tage mit ihm aus: Er sei zu gierig, außerdem vom Teufel besessen, wofür es untrügliche Indizien gebe: den fehlenden Duft, den unverwechselbaren Geruch, den Säuglinge auszuströmen pflegen.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Meine Meinung:
"Das Parfum" ist ein Buchklassiker, den wohl einige von euch in der Schule gelesen haben. Bei mir war das leider nicht der Fall, vielmehr habe ich mir das Buch gebraucht gekauft (wie man ihm ansehen kann) und es dann auf meinem SuB gelagert. Zum Glück hatte ich im September/Oktober die Möglichkeit, es in einer Leserunde zu lesen und auch wenn ich mein Buch irgendwie in meinem Chaos auf dem Schreibtisch "verloren" und es deshalb erst vor einer Woche, also erst nach Ende der Leserunde, beendet habe, konnte ich den Austausch mit den anderen Leserinnen sehr geniessen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, ich habe den Schreibstil gemocht und mich sehr gerne auf die ungewöhnliche Geschichte mit einem der wohl unsympathischsten Protagonisten der Literaturgeschichte eingelassen.

Schreibstil und Handlung:
Zum Inhalt des Buches muss ich wohl nicht zu viel sagen, sicher kennt ihr das Buch oder den Film oder habt zumindest schon einmal von Grenouille, der ohne eigenen Körperduft unter widrigsten Umständen geboren worden ist, dessen Nase aber so fein ist, dass er selbst komplizierteste Duftkombinationen genau erkennen kann, gehört. Und wie es der Untertitel schon sagt, bewegt sich Grenouille in seiner ganz eigenen Welt, in der er keine Rücksicht auf geltende Gesetze nimmt und sich nur von seiner Nase zu den schönsten Frauen des Landes führen lässt, um ihren Duft zu gewinnen und diesen zu einem ganz eigenen, perfekten Parfum zu kombinieren.
Als Leserin habe ich über die präzissen Beschreibungen von Düften gestaunt, mich vor dem Protagonisten, seiner schnüffelnden Nase, seinen animalischen Bewegungen und dem Leben, das er führt, geekelt und mit der Bevölkerung, in der die Angst und Unsicherheit stetig wächst, mitgefühlt.
Die Sprache liest sich sehr flüssig und auch wenn sie sich bezüglich Ausruck und Wortwahl ein wenig an die Zeit anpasst, in der das Buch spielt (18. Jahrhundert), so wird doch die Sprache nie zum Hindernis, sondern führt bestens durch die Geschichte, stockt nicht, ist wunderschön beschreibend und sorgt für verschiedenste Emotionen und ganz viel Spannung.


Meine Empfehlung:
Ich empfehle euch diesen Klassiker der deutschsprachigen Literatur sehr gerne weiter und freue mich sehr, wenn ihr eure Erfahrungen mit "Das Parfum" mit mir teilen möchtet, falls ihr es bereits gelesen habt.

Zusätzliche Infos:
Titel: Das Parfum
Autor: Patrick Süskind, geboren 1949 in Ambach am Starnberger See, studierte in München und in Aix-en-Provence mittlere und neuere Geschichte und verdiente seinen Lebensunterhalt zunächst mit dem Schreiben von Drehbüchern. 1984 erschien sein Ein-Personen-Stück ›Der Kontrabaß‹, 1985 sein Roman ›Das Parfum‹, der 2005 von Tom Tykwer verfilmt wurde. 1987 folgte die Erzählung ›Die Taube‹ und 1991 ›Die Geschichte von Herrn Sommer‹, mit Illustrationen von Jean-Jacques Sempé. Patrick Süskinds Werk ist in über fünfzig Sprachen übersetzt.
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: Diogenes
Erschienen am: 01. Februar 1994
ISBN: 978-3-257-22800-7

Rezension: Die Bücherfreundinnen

https://www.rowohlt.de/taschenbuch/jo-platt-die-buecherfreundinnen.html
Die Bücherfreundinnen - Jo Platt

Beschreibung des Verlages:
Alice, Miriam, Sophie, Connie und Abigail sind die besten Freundinnen. Sie lachen zusammen und sie lesen zusammen. Einmal im Monat trifft sich ihr Buchclub. Doch eine fehlt – Lydia. Vor drei Jahren starb sie an Krebs. Ihr letzter Wunsch an die Freundinnen: Ihr Mann sollte in den Club aufgenommen werden, seitdem ist Jon bei jedem Treffen dabei. Die Freundschaft hat allen fünf geholfen, mit dem Verlust fertigzuwerden. Nur Alice ist nicht glücklich. Eine Dating-Katastrophe jagt die nächste. Kein Mann scheint richtig zu sein für die Innenarchitektin. Ihre Freundinnen sind fest entschlossen, Alice zu ihrem Glück zu zwingen, denn sie ahnen, dass es näher liegt, als Alice sich eingestehen will.
«Die Bücherfreundinnen», der neue Roman von Jo Platt nach dem Spiegel-Bestseller «Herz über Kopf», ist ein Plädoyer für die Freundschaft und dafür, zweite Chancen im Leben zu nutzen.

Meine Meinung:
Liebe Leserinnen und Leser, ich kann mir das Wortspiel nicht verkneifen: der Name der Autorin ist in diesem Buch Programm. Komplett "platt" kommen nämlich der Handlungsverlauf und die Figuren (allen voran die Protagonistin) daher und auch wenn sich dieses Buch flüssig lesen lässt, sogar einzelne berührende Passagen darin zu finden sind und der Schreibstil manchmal wirklich äusserst humorvoll ist, reicht das leider nicht aus.  

Grundidee und Handlung:
Die Grundidee für dieses Buch ist meiner Meinung nach genial. Ein paar Freundinnen schliessen sich in jungen Jahren zu einem Buchclub zusammen und während die Zeit nicht nur sie alle, sondern auch ihre Freundschaften verändern, bleibt der Buchclub in wechselnder Besetzung bestehen. Die Mitbegründerin Lydia ist im Laufe der Jahre an Krebs erkrankt und hat den Kampf gegen die schwere Krankheit verloren, aber ihr Mann Jon nimmt mitterlweile auf ihren Rat und Wunsch hin an den Buchclubtreffen teil. Nach und nach haben auch einige andere der Frauen geheiratet oder einen Partner gefunden und auch deren Männer sind regelmässig bei den Treffen dabei. Diese Treffen dienen aber nur selten dem Austausch über Bücher (der meiner Meinung nach so oder so im ganzen Buch ein wenig zu kurz kommt), sondern vielmehr dem privaten Geplänkel. Insbesondere das Liebesleben von Alice wird dabei immer wieder unter die Lupe genommen und es fehlt nicht an Angeboten ihrer Freundinnen, sie stets mit neuen Männern zu verkuppeln, was manchmal sogar zu ziemlich amüsanten Dates und schrägen Aufeinandertreffen führt.
Viel weiter in die Tiefe geht die ganze Geschichte jedoch nicht, lediglich einige Szenen in Alices Arbeitsleben mit ihrem Chef David und ihrer Mitarbeiterin Sophie, die einer eingebildeten Auftraggeberin trotzen, sind noch ziemlich unterhaltsam gestaltet. Einige Rückblenden zeigen zudem eine Zeit, in der Lydia noch gelebt hat, eine Zeit, in der sie langsam Abschied nehmen musste und da kamen mir einige Male die Tränen, weil ich bei diesem Thema sehr sensibel bin und vor allem die Szenen des Abschieds als sehr emotional empfunden habe. Ansonsten aber bleiben die Figuren (mit einer Ausnahme) sehr flach und auch nach knapp vierhundert Seiten kann ich sie mir optisch weder vorstellen, noch möchte ich weitere Zeit mit ihnen verbringen. Schade, weil einige humorvolle Szenen und die Grundidee wirklich sehr gelungen sind.

Die Ausnahme:
Wie bereits erwähnt, ist eine Person meiner Meinung nach sehr viel vielschichtiger dargestellt, als die anderen. Dies ist Alices Vater, der - vor einigen Jahren verwitwet - dabei ist, sich ein neues Leben aufzubauen. Ein festes Band verbindet Alice mit ihm und der erlittene Verlust ihrer Mutter, also seiner Ehefrau, hat die beiden noch stärker zusammengeschweisst. Sie kümmern sich rührend umeinander und bei einem wirklich bewegenden Gespräch bei einem gemeinsamen Essen der beiden, musste ich mir einige Tränchen aus den Augenwinkeln wischen.

Alice, ach Alice:
Gerade die Protagonistin dieses Buches, die ja eigentlich so eine wichtige Figur wäre/sein könnte, hat mich leider gar nicht überzeugen können. Sie ist mir viel zu naiv, manchmal fast ein wenig dämlich und steht permanent auf dem Schlauch. Es kommt vor, dass im Freundeskreis gewitzelt wird oder dass einzelne Situationen aufkommen, die missverstänlich sein könnten (wenn man sie denn falsch verstehen möchte), und es ist immer Alice, die erst als Letzte von allen versteht, was nun eigentlich Sache ist. Fast ein wenig dümmlich kommt sie mir dabei vor und zugleich komplett verloren, als auch eigentlich sehr selbstbewusst. Zum Handlungsverlauf lässt sich dabei nur sagen: nach wenigen Seiten ist allen klar, wie dieses Buch enden muss (und wird), nur Alice kapiert es erst auf den letzten paar Seiten und das ist wirklich lächerlich...

Mein Fazit:
Es scheint so, als würde Jo Platt eigentlich alle Aspekte des schriftstellerischen Handwerks beherrschen. Sie schreibt leicht und humorvoll, hat gute Ideen und kann verschiedene Emotionen hervorrufen. Nur leider gelingt es ihr nicht, ihre Figuren vielschichtig zu gestalten und beim Handlungsaufbau versagen ihre Qualitäten leider komplett, was wirklich sehr, sehr schade ist. Definitiv keine Leseempfehlung von mir.

Zusätzliche Infos:
Titel: Die Bücherfreundinnen
Originaltitel: It was you
Autorin: Jo Platt wurde in Liverpool geboren und studierte Literatur. Über das ländliche Wiltshire, London und Seattle, wo sie als Lehrerin arbeitete, verschlug es sie nach St Albans, wo ihr erster Roman «Herz über Kopf» spielt, der es auf Anhieb auf die deutsche Bestsellerliste schaffte. Heute lebt sie mit ihrem Mann und zwei Kindern in Bristol.
Taschenbuch: 384 Seiten
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Englisch
Übersetzt von: Katharina Naumann
Verlag: rororo
Erscheinungstermin: 21.05.2016
h 978-3-499-26886-1

Rezension: Und die Braut schloss die Tür

Und die Braut schloss die Tür - Ronit Matalon

Beschreibung des Verlages:
Eine geistreiche, unterhaltsame Komödie über arabische Juden in Israel und zugleich eine subtile Auseinandersetzung mit der Selbstfindung der Frau.
Kurz vor ihrer Hochzeit schließt sich Margi in ihrem Zimmer ein und verkündet: „Ich heirate nicht.“ Aber warum? Die Braut bleibt stumm – was bei den anderen einen Tumult an schmerzlichen Erinnerungen und unterdrückten Konflikten hervorruft. Der Bräutigam Matti kann nicht anders, als an ihrer Liebe zu zweifeln; ihre Mutter Nadja muss daran denken, dass sie vor zehn Jahren ihre jüngere Tochter Natalie und vor fünf Jahren ihren Mann verloren hat; Mattis Eltern zerbrechen sich über die Kosten des Fests den Kopf; Margis Cousin Ilan, der Schmuck und Frauenklieder liebt und eine enge Beziehung zur schwerhörigen Großmutter Savtona hat, will unbedingt helfen und steht nur im Weg. Als alle Überredungskünste zu versagen drohen, scheint einzig die alte Savtona den Schlüssel zum Herzen der Braut zu finden ...

Meine Meinung:
Dieses Buch ist erst gerade im Oktober bei mir eingezogen und ich konnte es kaum erwarten, es endlich zu lesen. In den letzten Tagen hatte ich nämlich zum ersten Mal im Oktober wirklich Zeit, zu lesen, und leider haben mich gleich zwei Bücher nicht komplett überzeugen können, weshalb nun nach einigen leichteren Romanen endlich wieder einmal ein anderes Genre hermusste.
"Und die Braut schloss die Tür" hat mich direkt in ein chaotisches Geschehen hineinkatapultiert: Margi scheint ihre Hochzeit platzen lassen zu wollen, die Emotionen kochen hoch und plötzlich überschlagen sich Rettungsversuche, kleine Zwiste und persönliche Bedenken und fliessen zu einer amüsant dargestellten Geschichte zusammen, die auch mit leisen Tönen überzeugen kann. Diese bunte Mischung an sprachlicher Finesse, kulturellen Eigenheiten, Vorurteilen und ganz viel zartem bis bittersüssem Humor haben mich komplett überzeugt.  


Schreibstil und Handlung:
Bereits in der Beschreibung könnt ihr erkennen, dass wir es zwar mit ganz wenigen Buchseiten, aber sehr vielen Facetten zu tun haben. Unterschiedliche Figuren und ihre Persönlichkeiten, drei Generationen und Lebensansichten, ein Brautpaar, ein Elternpaar und ganz viele kleine und grössere Meinungsverschiedenheiten, zugleich aber auch die unterschiedlichsten Lösungsansätze für gefühlt alle Probleme der Menschheit.
Auch der Schreibstil macht keine Umschweife: sofort ist man als Leserin und Leser mitten im Buch, mitten im Geschehen, möchte eingreifen, möchte vermitteln und möchte verstehen. Und dann entwickelt sich eine Geschichte, die unendlich reich ist, die innerhalb von ganz wenigen Seiten von Verlust, Liebe, Enttäuschung, Schmerz und Emanzipation erzählt, die eine starke Braut und eine weise Grossmutter, aber auch eine trauernde Mutter und Ehefrau, einen respektvollen Bräutigam und dessen Eltern, sowie eine ganze  auf eine definitive Entscheidung wartende Hochzeitsgesellschaft beinhaltet.
Dies wird mit einer humorvollen und einfühlsamen Sprache erzählt, die manchmal sehr sanft und poetisch, manchmal aber auch kritisch und fast ein wenig bissig wirkt, die aber immer perfekt zur Situation und den Figuren passt.  

Meine Empfehlung:
Sehr gerne empfehle ich euch dieses poetische und von einer sanften Melancholie, aber auch einem manchmal fast schon bösen Humor durchzogene Buch weiter, das die Geschichte einer selbstbestimmten Braut und den starken Frauen in ihrem Leben beinhaltet. Wie viele Wege gibt es, eine Braut, die sich nicht trauen will, aus ihrer Kammer zu locken? Und welcher Weg führt direkt zu ihrem Herzen? Findet es heraus, lest dieses Buch.

Zusätzliche Infos:
Titel: Und die Braut schloss die Tür
Originaltitel: And the Bride Closed the Door (Wehakala sagra et hadelet)
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag: 160 Seiten
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Hebräisch
Übersetzt von: Gundula Schiffer
Verlag: Luchterhand Literaturverlag
Erschienen: 20.08.2018
ISBN: 978-3-630-87564-4 

Rezension: Das wunderbare Wollparadies

https://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Das-wunderbare-Wollparadies/Manuela-Inusa/Blanvalet-Taschenbuch/e534712.rhd
Dieses Rezensionsexemplar wurde mir vom Verlag Blanvalet via Bloggerportal zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank.
Vorsicht Spoiler, dieser Roman ist der vierte Band der Valerie Lane-Reihe.
Reiheninfos, Valerie Lane-Reihe:

Das wunderbare Wollparadies - Manuela Inusa

Beschreibung des Verlages:
Willkommen zurück in der Valerie Lane – wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Susan verbringt ihre Zeit am liebsten in ihrem kleinen Wollladen. In Susan’s Wool Paradise strickt und häkelt sie wunderschöne, kuschlige Sachen, die sie nicht nur verkauft, sondern auch an Bedürftige verschenkt. Außerdem kann man bei Susan zu Lauries Tee und Keiras leckeren Pralinen in gemütlicher Runde gemeinsam stricken und häkeln, sich austauschen und helfen. Ihre Freundinnen schätzen Susan für ihr großes Herz und ihre ruhige Art, vor allem in diesem besonders kalten Dezember, der auch nicht vor der Valerie Lane Halt macht. Und während es draußen stürmt und schneit, erlebt Susan einen Winter, der alles verändern wird …

Meine Meinung:
Eigentlich wollte ich mich den Weihnachtsbüchern noch ein wenig warten und zuerst ein paar Herbstromane lesen, aber auf diese Reihenfortsetzung habe ich lange gewartet und deshalb musste ich unbedingt jetzt schon wissen, was Manuela Inusa in vierten Band der Valerie Lane-Reihe für eine Geschichte erzählen würde.
Dieses Buch hat mich komplett in ein gemütliches, warmes, duftendes Weihnachtsuniversum entführt und mich Naschen, Träumen und süsse Tees trinken lassen und zwar nur mit Worten und Beschreibungen. Sanfte Schneeflocken haben nämlich die Valerie Lane in ein wahres Winterwunderland und die Ladenbesitzerinnen in Wünsche erfüllende Feen verwandelt.
Wie bereits gewohnt, thematisiert jeder Band dieser Reihe eine Ladenbesitzerin der Valerie Lane und ihr Leben, sowie ihre Arbeit ein wenig genauer. Geschichten aus der Vergangenheit mischen sich mit aktuellen Lebenssituationen und während Ruby die Geschichte der wunderbaren Valerie weitererzählt, tragen sie die anderen Figuren in ihrem Herzen mit. Durch Worte und Taten werden die wohltätigen Werke Valeries weitergeführt und auch wenn immer eine Figur pro Buch besonders im Zentrum steht, erfahren wir Leserinnen und Leser auch ein wenig mehr aus dem Leben der anderen Figuren.

Schreibstil und Handlung:
Wir kennen sie schon, die immer gleiche Geschichte: eine Figur (in diesem Fall nun Susan) ist irgendwie einsam oder irgendwie unglücklich (im vorliegenden Buch natürlich beides) und findet nach und nach Vertrauen in andere Menschen und vielleicht sogar irgendwann ihr Glück. Dass man mit vielen Wohlfühlmomenten, ein wenig Drama, Romantik und meistens auch einer Art Happy End beglückt wird, erstaunt bei diesen Büchern natürlich niemanden mehr. Was mir aber bisher immer sehr gut gefallen hat waren die kunstvoll platzierten Verstrickungen aus der Vergangenheit und die einzelnen Handlungsstränge oder vielleicht eher Erzählfäden, welche die Schicksale der einzelnen Figuren miteinander verbunden haben. Ausserdem habe ich bis jetzt in jedem der Bücher ein paar spannende und toll recherchierte Einblicke in eine ganz eigene Branche bekommen und zudem passende Rezepte für Tee (bei Laurie) und Süsskram (bei Keira), sowie Tipps und Tricks zur Pflege/Reinigung und Reparatur von Antiquitäten oder auch einfachen Alltagsgegenständen (bei Ruby) bekommen. Was habe ich nun also erwartet? Strickanleitungen. Tipps und Tricks zur Wahl der richtigen Wolle für unterschiedliche Strickereien oder Anleitungen zur Pflege der doch eher sensiblen Materialien, die man für diverse Strickarbeiten benötigt. Leider nein, ich wurde wieder mit Rezepten beglückt, was zwar schön ist, meiner Meinung nach aber nichts mit Susan zu tun hat. Und tatsächlich scheint es mir auch so, als hätte Manuela Inusa in diesem vierten Band der Reihe fast keine oder nur oberflächliche Recherchearbeit geleistet. Da hätte ich mir definitiv mehr handwerkliche Insidertipps von Susan gewünscht, aber leider scheint die Arbeit mit Wolle für die Autorin ein selbsterklärendes Thema zu sein.
Ansonsten aber habe ich mich mit der Handlung und dem gesamten Schreibstil sehr wohl gefühlt und würde am liebsten einmal durch die weihnachtlich geschmückte Valerie Lane schlendern und bin vor allem sehr gespannt auf den nächsten Band und darauf, ob die Reihe weitergeht, oder ob mit der Geschichte um Orchid alles schon vorbei sein wird.

Der kleine Wermutstropfen:
Ihr denkt, mein Gejammer über die fehlenden Bezüge zu Susans Arbeit könnten bereits der Wermutstopfen gewesen sein? Leider nein. Nicht nur seit ich nämlich von diversen Buchhändlerinnen und Buchhändlern und anderen Leserinnen und Lesern aus der Instawelt täglich darauf aufmerksam gemacht werde, mache ich mir Gedanken über geschlechterspezifische Rollen in meinen Büchern. Ja, es ist mir sehr bewusst, dass ein "Wohlfühlbuch" oder eine romantische Lektüre mit Geschlechterrollen spielt, ein paar Klischees bedient und dass sämtliche Protagonistinnen und Protagonisten (in der Regel sind es ja aber Frauen) in diesen Büchern komplett verloren sind, wenn sie keinen Partner an ihrer Seite haben. Gerade die Valerie Lane-Reihe hat meiner Meinung nach aber bis jetzt mit wesentlich anderen Schwerpunkten trumpfen können, die Freundschaft der Ladenbesitzerinnen, deren berührende Lebensgeschichten und die spannende Geschichte um die wunderbare Valerie sowie die genannten Einblicke in ganz unterschiedliche Berufe standen in allen bisherigen Bänden stets sehr im Zentrum während die Romantik eher nebenher dahinplätscherte.
Nur nicht in diesem Band, in dem eine nicht mehr ganz junge Frau sich permanent selber erniedrigt und demütigt, weil sie "unbemannt" ist und von einer weiteren Tatsache betroffen ist, die sie als Makel empfindet. Dies wird uns Frauen ja stets eingeredet, weshalb ich die Protagonistin natürlich verstehen kann. Nicht aber verstehe ich die anderen Figuren, die ihr diese Gedanken kein einziges Mal ausreden ihr den "Fehler" sogar verzeihen müssen (sie fleht förmlich danach), obwohl sie gar nichts dafür kann - und auch wenn - und die so alle miteinander, angeführt von Manuela Inusa, die uns als Autorin eigentlich zeigen könnte, dass es halt eben anders gehen könnte und mittlerweile auch sollte, nichts gegen Susans Leid und diese frauenfeindlichen Ansichten tun.
Wer genau wissen will, worum es geht, darf die folgenden Zeilen weisseln:
Es geht um Frauen, die sich selber herabwürdigen und die von der Gesellschaft herabgewürdigt werden, weil sie keine Kinder bekommen können. Die Autorin lässt leider ihre Protagonistin Susan im Glauben, dass diese Frauen nichts wert sind und sich sogar noch für diesen Zustand entschuldigen müssen und dadurch dann auch weniger Chancen haben, einen Partner zu finden. Aber natürlich ist dies totaler Mist. Genau so, wie es Mist ist, Frauen zu verurteilen, die keine Kinder wollen (oder die zehn Kinder wollen). Jeder Mensch ist auch ohne Partnerin oder Partner und ohne Kinder ein ganzer Mensch. Und dies sollte nun definitiv auch bei den Autorinnen und Autoren romantischer Literatur angekommen sein.
Zudem noch: auch wenn Susan natürlich ihr Glück finden und somit auch sich selber heilen kann, so hat der Mann ihrer Träume sie auch noch aufgrund einer Nichtigkeit tagelang abserviert und angeschwiegen, redet sich dann mit einer fadenscheinigen Entschuldigung heraus und alles ist vergeben und vergessen und was er Susan mit seiner idiotischen Art angetan hat wird mit keinem Wort mehr erwähnt. Really? Liebe Manuela, ich weiss, dass du das wirklich besser kannst.
Versteht mich nicht falsch: ein Mensch, der fast schon verzweifelt einen Partner sucht, ist natürlich nicht immer sehr glücklich und ja, mir ist bewusst, dass die meisten Menschen früher oder später in einer Beziehung leben wollen und sich diese auch mehr oder weniger aktiv wünschen und suchen, trotzdem hat aber auch ein Singleleben seine Vorzüge und vor allem steht es anderen Menschen nicht zu, ihren eigenen Lebensstandard als non plus ultra darzustellen und andere dann zu bemitleiden oder gar zu verurteilen.

Meine Empfehlung:
Ja, ihr lest richtig: "Empfehlung". Einzelne Passagen dieses Buches haben mich wütend gemacht und dazu geführt, dass ich mich und mein Leseverhalten weiter hinterfragt habe (und ausserdem ist mir einmal mehr bewusst geworden, dass es vor allem wir Frauen sind, welche unser Schicksal in der Hand haben und dafür sorgen müssen, dass wir uns eine Zukunft aufbauen, in der wir uns nicht immer für unser Frausein entschuldigen müssen). Aber trotzdem hat mir dieses Buch sehr gut gefallen, die Ideen waren wundervoll, die Sprache flüssig und sehr angenehm zu lesen und ich habe viel Spannendes und Berührendes über die Ladenbesitzerinnen der Valerie Lane erfahren. Davon hätte ich in Zukunft gerne mehr.

Zusätzliche Infos:
Titel: Das wunderbare Wollparadies
Autorin: Manuela Inusa wusste schon als Kind, dass sie einmal Autorin werden wollte. Die gelernte Fremdsprachenkorrespondentin arbeitete sich durch verschiedene Jobs, wollte aber eigentlich immer nur eins: Schreiben. Kurz vor ihrem 30. Geburtstag sagte sie sich: Jetzt oder nie! Inzwischen hat sie im Selfpublishing mehr als dreißig Romane veröffentlicht, die viele Leserinnen erreichten. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann und ihren beiden Kindern in ihrer Heimatstadt Hamburg. In ihrer Freizeit liest und reist sie gern, außerdem liebt sie Musik, Serien, Tee und Schokolade.
Sprache: Deutsch
Taschenbuch, Broschur: 368 Seiten
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 17.09.2018
ISBN: 978-3-7341-0627-9 

Rezension: Regenroman

https://www.kiwi-verlag.de/buch/duve-regenroman/978-3-462-05243-5/ 
Regenroman - Karen Duve

Beschreibung des Verlages:
»Karen Duve ist eine Ausnahmeerscheinung unter den Autoren ihrer Generation.« Stuttgarter Zeitung.
Als der Hamburger Schriftsteller Leon sein Traumhaus am Rande eines ostdeutschen Moores findet, scheint alles bereit für eine glückliche Idylle. Aber das Moor und der Morast menschlicher Beziehungen sind tückisch. So wie die Schneckenplage und der unablässige Regen die Grundmauern des Hauses angreifen, so durchdringen Gleichgültigkeit und Kälte Leon und seine Ehe. Ein zugelaufener Hund und die erotischen Verwirrungen um die herbe Kay und ihre nimmersatte, fette Schwester Isadora beschleunigen den Zerfall …
Karen Duves erster Roman ist wie das Moor, in dem er spielt: erbarmungslos und wunderschön, doppelbödig, unberechenbar und voller schillernder Details.

Meine Meinung:
"Regenroman" von Karen Duve habe ich vor einigen Monaten auf Instagram bei Florian gesehen und wollte es einfach sofort haben. Bis vor ein paar Tagen musste ich auf die Taschenbuchneuauflage warten und war dann um so neugieriger auf den Inhalt des Buches und wurde zum Glück nicht enttäuscht: schon nach den ersten paar Seiten war ich total begeistert und angeekelt zugleich, genau so also, wie es sein sollte.
Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe die Geschichte förmlich in mich eingesogen, die grandiose Sprache inhaliert und mich von den Bildern und Gerüchen betören lassen.
Was ist Traum, was ist Wirklichkeit? Der Regen lässt Konturen verschwimmen und löst Grenzen auf, der Regen lässt erschauern und Kreaturen entstehen, die uns Leser in ihre Träume verfolgen.

Schreibstil und Handlung:
Ja, dieses Buch ist böse. Es ist düster und abgründig. Es widert an und zieht am Leser. Wie das Moor, das sich seine Opfer gezielt auswählt und langsam tötet. Und das eine Schneckenplage hervorbringt, die mich als Schneckenfan hat leer schlucken lassen.
Die Protagonisten Martina und Leon, ein Ehepaar, das eine seltsame Beziehung lebt, lassen sich naiv und voller Sorgen in einem abgelegenen Haus nieder. Es regnet und wird schlimm und schlimmer. Der Regen weicht alles auf: die Wände des Hauses, den Garten, das labile Beziehungsgerüst und nicht zuletzt auch die Menschlichkeit.
Wir erfahren Geschichten aus Martinas Vergangenheit, die uns Mitleid und Hass empfinden lassen und strecken unser Gesicht gierig den wenigen Sonnenstrahlen und Lichtblicken entgegen, die uns begegnen.
Aber der "Regenroman" wäre nicht der Regenroman, wenn uns der Regen nicht immer wieder einholen würde...

Meine Empfehlung:
Dieses Buch ist definitiv nichts für schwache Nerven. Gewalt, Bulimie/Magersucht und ein Wetter, das die interessantesten Kreaturen aus den Tiefen des Moors heraufkriechen lässt, lassen beim Lesen wohl niemanden kalt. Der grandiose Schreibstil, voller Schönheit und Grausamkeit zugleich, sorgt aber für einen Sog, der mich dieses Buch nur in den höchsten Tönen loben und weiterempfehlen lässt.

Zusätzliche Infos:
Titel: Regenroman
Autorin: Karen Duve, 1961 in Hamburg geboren, lebt in der Märkischen Schweiz. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Ihre Romane »Regenroman« (1999), »Dies ist kein Liebeslied« (2005), »Die entführte Prinzessin« (2005), »Taxi« (2008) und »Macht« (2016) waren Bestseller und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. 2011 erschien ihr Selbstversuch »Anständig essen«, 2014 die Streitschrift »Warum die Sache schiefgeht«. Die Verfilmung ihres Romans »Taxi« kam im Sommer 2015 ins Kino. 
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: KiWi
Erschienen am: 07.09.2018 (Erstausgabe 1999)
ISBN: 978-3-462-05243-5

Lese-Statistik September 2018

Wie bereits gestern in meinem Neuzugängepost angetönt: aktuell fehlt es an Zeit und zwar vor allem an Lesezeit. Ausserdem macht es mein Computer nicht mehr lange, ich kann kaum noch grafikintensive Websites öffnen, geschweige denn Bilder bearbeiten (ja, es ist wohl die Grafikkarte, aber wir werden sehen), was mich nicht nur in meiner Arbeit, sondern auch beim Bloggen ziemlich einschränkt, respektive einige Prozesse verlangsamt.
An Zeit fehlt es aber aus guten Gründen: die Jobs schneien nur so herein, nach einer grösseren Stellvertretung ist nun auch ein grosses Projekt in der Endplanung und ein weiteres soll dann bis Ende Oktober spätestens komplett aufgegleist sein. Und da an meiner Musikschule gerade Herbstferien sind, bin ich aktuell auch nicht ganz so viel mit dem Zug unterwegs, weshalb natürlich auch wieder die Lesezeit leidet. Im Oktober wird es aber wieder besser, ich will mir nämlich wieder ein wenig mehr Zeit für mein liebstes Hobby nehmen und dieses vor allem auch endlich besser in meinen Alltag integrieren (natürlich auch mit viel Fachliteratur, schliesslich lernt man nie aus), weil ich diese Inseln in meinem turbulenten Leben einfach benötige.
Nun aber spanne ich euch nicht mehr länger auf die Folter.

Diese Bücher habe ich im September gelesen (für mehr Infos: einfach auf das jeweilige Bild klicken):
http://www.aufbau-verlag.de/index.php/das-siebte-kreuz-296.html
In einer Leserunde, die leider ziemlich schnell ein wenig eingeschlafen ist, habe ich "Das siebte Kreuz" von Anna Seghers gelesen. Dieses sehr wichtige und grandios erzählte Buch kann ich euch nur weiterempfehlen.
https://www.dtv.de/buch/henning-mankell-die-schwedischen-gummistiefel-21705/ 
"Die schwedischen Gummistiefel" von Henning Mankell ist ein Fortsetzungsroman zu "Die italienischen Schuhe" und musste deshalb unbedingt bei mir einziehen. Das Buch war ein Notfallkauf, weil ich ohne Buch am Bahnhof stand und eine dresitündige Zugfahrt antreten sollte. Zum Glück habe ich diesen Umstand rechtzeitig bemerkt und konnte dann noch schnell reagieren :-)
https://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Der-Brombeergarten/Cathy-Bramley/Heyne/e534595.rhd#biblios
Ja, ich gebe es zu, auch dieses Rezensionsexemplar ist bei mir eingezogen, weil mir das Cover sehr gut gefallen hat, wie so oft. Gelesen habe ich es im September, rezensiert erst gestern. Die Geschichte habe ich sehr gerne gemocht und dabei haben mich vor allem das charmante Kleingartenmilieu und die liebenswürdigen Protagonisten überzeugt.
https://www.randomhouse.de/Verlag/Blanvalet/1000.rhd 
"Anna Forster erinnert sich an die Liebe" von Sally Hepworth hat mich verzaubert und in eine spannende und berührende Geschichte entführt, die mich so schnell nicht mehr losgelassen hat.
https://www.carlsen.de/taschenbuch/harry-potter-und-der-stein-der-weisen-harry-potter-1/17600  
Klar, wer kennt die Reihe nicht, als Kind habe auch ich sie gelesen. Diesen ersten Band sogar vor knapp 18 Jahren. Nach dem siebten Band wollte ich mir den Zauber der Reihe erhalten und habe es nicht noch einmal gewagt, von vorne zu beginnen. Das habe ich nun überwunden und bin erneut begeistert.

Die Rezensionen im Überblick:
Das siebte Kreuz - Anna Seghers   (416 Seiten)
Die schwedischen Gummistiefel - Henning Mankell   (480 Seiten)
Der Brombeergarten - Cathy Bramley   (512 Seiten)
Anna Forster erinnert sich an die Liebe - Sally Hepworth   (384 Seiten)
Harry Potter und der Stein der Weisen - Joanne K. Rowling   (336 Seiten) 

Alle Zahlen auf einen Blick:
Gelesene Bücher: 5
Somit in die Leseeule: 4 Franken (Reread zählt nicht)
Gelesene Seiten: 2128 Seiten
Durchschnittliche Seitenzahl pro Tag: 70.93 Seiten
SuB am Monatsbeginn: 144
Aktueller SuB: 148
Differenz: + 4 (der erste kleine Zuwachs seit Mai 2017)

Neuzugänge September 2018

 
Hallo ihr Lieben

Ich kann gerade kaum fassen, wie schnell die Zeit rennt. Und gerade weil sie mir an allen Ecken und Enden fehlt (vor allem auch in Form von Lesezeit), musste ich das natürlich kompensieren, indem ich ganz viele Neuzugänge hier einziehen lasse....Büchernerdlogik, klar. Was aber doch ein wenig schmerzt: mein SuB ist zum ersten Mal seit Mai 2017 angestiegen. Aber tja, ich werde mich bessern :-)


Diese Bücher sind im September bei mir eingezogen:
(zu allen weiteren Infos gelangt ihr mit einem Klick auf das jeweilige Bild)



Zwei Buchkäufe:
http://samtpfotenmitkrallen.blogspot.com/2018/09/rezension-die-schwedischen-gummistiefel.html
"Die schwedischen Gummistiefel" von Henning Mankell musste ich mir kaufen, weil ich drei Stunden im Zug unterwegs war und mein Buch zuhause vergessen hatte (zum Glück habe ich das noch am Bahnhof gemerkt). Klar, dass ich dann zu einem Wunschlistenbuch gegriffen habe, das es am Bahnhof zu kaufen gab und meine Welt war wieder in Ordnung :-) Die Rezension findet ihr seit einigen Tagen auf meinem Blog.
https://www.kiwi-verlag.de/buch/duve-regenroman/978-3-462-05243-5/


"Regenroman" von Karen Duve habe ich auf Instagram bei Florian gesehen und wollte es einfach sofort haben. Seine Worte haben mich neugierig gemacht und schon nach den ersten paar Seiten bin ich total begeistert und angeekelt zugleich, genau so also, wie es sein sollte. Ich bin nun schon sehr gespannt auf die weitere Geschichte.


Drei Rezensionsexemplare via Bloggerportal:
https://www.randomhouse.de/Buch/Wenn-der-Rest-der-Welt-schlaeft/Rhys-Thomas/Wunderraum/e541712.rhd#biblios
"Wenn der Rest der Welt schläft" von Rhys Thomas ist mein erstes Buch aus dem Wunderraum-Verlag und ich bin begeistert von der Aufmachung und freue mich schon sehr darauf, das Buch bald zu lesen. Für den Oktober ist es auf jeden Fall fest eingeplant. Ausschlaggebend für die Anfrage war übrigens das Cover, klar :-)
https://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Das-wunderbare-Wollparadies/Manuela-Inusa/Blanvalet-Taschenbuch/e534712.rhd
Ja, klar, dieses Buch musste unbedingt her, war ich doch schon begeistert von den vorhergehenden Bänden rund um die Vallerie Lane. Und auch "Das wunderbare Wollparadies" von Manuela Inusa möchte ich im Oktober lesen. Wer hat es bereits durch?
https://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Der-Brombeergarten/Cathy-Bramley/Heyne/e534595.rhd
Das Cover von "Der Brombeergarten" von Cathy Bramley hat mich dazu bewogen, das Buch anzufragen und im September habe ich es dann auch gelesen. Die Rezension ist zwar erst gestern online gegangen, aber das Buch kann ich euch auf jeden Fall empfehlen.


Zwei buchige Überraschungen:
https://www.rowohlt.de/taschenbuch/jo-platt-die-buecherfreundinnen.html
Durch Martina bin ich auf die Buchboutique aufmerksam geworden, vorher kannte ich die noch gar nicht. Also habe ich mich sofort angemeldet, ein paar meiner bereits erschienenen Rezensionen verlinkt, mein Profil vervollständigt und zack, schon hatte ich genug Lesemeilen zusammen, um ein Überraschungsbuch zu bekommen. Dieses war bereits nach wenigen Tagen bei mir zuhause und ich freue mich schon auf die Lektüre von "Die Bücherfreundinnen" von Jo Platt.
https://www.kiwi-verlag.de/buch/befreit/978-3-462-05012-7/
"Befreit" von Tara Westover wurde mir vom Verlag Kiepenheuer&Witsch völlig überraschend zur Verfügung gestellt. Ich freue mich schon sehr auf diesen autobiografischen Roman, der aufzeigt, wie wichtig Bildung ist und welche Türen sie öffnet, wenn man sie für alle zugänglich macht.

Und nun seid ihr an der Reihe. Welche dieser Bücher kennt ihr schon? Und wie haben sie euch gefallen?

Die Zahlen im Überblick:
Geschenkt bekommene Bücher: 2
Rezensionsexemplare: 3
Gekaufte Bücher: 2
Eingesammelte Bücher: -
Gesamte Neuzugänge: 7
SuB am Monatsbeginn: 144
Aktueller SuB: 148

Rezension: Der Brombeergarten

Der Brombeergarten - Cathy Bramley

Beschreibung des Verlages:
Und plötzlich ist das Gras auf meiner Seite wieder grün ...
Mit Ende Zwanzig erfüllt sich Tilly Parker den Traum von einem eigenen Garten. Und die Gärtner-Community, der sie beitritt, nimmt sie mit offenen Armen auf. Gemeinsam mit ihrer neuen Freundin Gemma veranstaltet sie Gartenfeste, backt Obstkuchen und verkauft selbstgemachte Marmelade. Alles scheint perfekt, bis plötzlich der attraktive Aidan in Tillys Leben tritt: Er stellt ihre geordnete Welt auf den Kopf. Auch wenn Tilly es nicht zugeben will, sie könnte sich in ihn verlieben …

Meine Meinung:
Dieses Buch habe ich beim Bloggerportal von Randomhouse angefragt, weil es einfach so ein sommerlich leichtes Cover hat und ich mir ein wenig Zuglektüre gönnen wollte. Nach einigen Sätzen war ich dann angekommen im tiefsten Winter, in der Silvesternacht, respektive dem Neujahrsmorgen. Und dies hat mich dann doch ein wenig irritiert. Tilly Parker sieht aber den Jahreswechsel - wie so viele - als guten Zeitpunkt für einen persönlichen Neuanfgang und dazu gehört auch ein eigenes kleines Gartengrundstück. Klar, dass in diesem Buch also der Wechsel der Jahreszeiten und Witterungen eine sehr wichtige Rolle spielt, was nach einigen Seiten auch gar kein Problem mehr war. Im Gegenzug erhält man nämlich interessante Gartentipps und wird immer wieder mit sehr gesellig wirkenden Veranstaltungen und kulinarischen Exkursen verwöhnt.
Tilly habe ich von Anfang an sehr gerne gemocht und auch wenn sich das Buch ziemlich vorhersehbar entwickelt hat, so habe ich sie und die anderen Hobbygärtner schnell ins Herz geschlossen. Was mich aber leider sehr gestört hat: die Brombeeren, die zeigen sich leider lediglich im Titel und auf dem Cover. Weder in Tillys Garten, noch auf einer der anderen Gartenparzellen kommen diese vor, was ich sehr schade gefunden habe.

Schreibstil und Handlung:
Die amüsanten Beschreibungen der liebenswürdigen und auch ein wenig schrulligen Hobbygärtner, sowie der konstante Sprachfluss haben bei mir für unterhaltsame und leichte Lesestunden für meine vielen Zugfahrten im September gesorgt. Die Autorin hat sich intensiv mit ihren Protagonisten und mit den Recherchen im Bereich der Gärtnerei und Backkunst auseinandergesetzt und das schätze ich jeweils sehr. Ausserdem ist die Idee, eine Handlung fast ausschliesslich auf die Parzellen einer Kleingartenanlage zu verlegen, äusserst kreativ und lässt natürlich viel Spielraum für Wettereinflüsse, Dramen um Ernteverluste und ganz viele unterschiedliche Charaktere und Menschlichkeit.
Wie bereits erwähnt, war mir ziemlich schnell klar, worauf die Handlung hinausläuft, respektive welche Ereignisse in Tillys Vergangenheit zu ihrer anfänglichen Lebenssituation geführt haben. Dies allerdings kenne ich aus einigen anderen eher unterhaltsamen Romanen mit romantischem Inhalt, bin aber sehr froh, dass sich "Der Brombeergarten" trotzdem auch ein wenig von denen abhebt, weil die Entwicklungen der einzelnen Figuren, sowie Tillys Gartenerfahrungen im Zentrum stehen und die Romantik nicht überwiegt.

Meine Empfehlung:
Dieses Buch hat mir kurzweilige Lesestunden  und mit interessante Einblick in den Kleingartenalltag beschert. Ausserdem trumpft der Anhang mit vielen tollen Rezepten auf und rundet so das Buch gelungen ab. Einzig die vorhersehbare Handlung war mir leider ein wenig zu simpel gebaut. Alles in allem empfehle ich euch dieses Buch aber sehr gerne weiter, was vor allem am charmanten Kleingartenmilieu und der sympathischen Protagonistin liegt.

Zusätzliche Infos:
Titel: Der Brombeergarten
Originaltitel: Ivy Lane
Autorin: Cathy Bramley lebt mit ihrem Mann, ihren beiden Töchtern und ihrem Hund in einem kleinen Dorf in Nottinghamshire. Sie war schon immer eine Leseratte und las früher oft mit der Taschenlampe unter der Bettdecke. Damit war erst Schluss, als ihr Mann ihr einen E-Reader mit Beleuchtung schenkte. Nachdem sie achtzehn Jahre lang eine Marketingagentur geleitet hatte, startete sie als Autorin noch einmal neu durch. Von ihrem Erfolg war sie dabei wohl als einzige selbst überrascht.
Taschenbuch, Klappenbroschur: 512 Seiten
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Englisch
Verlag: Heyne
Erschienen: 09.07.2018   
ISBN: 978-3-453-42264-3