Rezension: Lemmings Zorn

Lemmings Zorn - Stefan Slupetzki

Reihe: Privatdetektiv Lemming ermittelt
4. Lemmings Zorn
5. Die Rückkehr des Lemming
6. Im Netz des Lemming

Beschreibung des Verlages:
Ein Engel wird zum Todesboten.
An einem Maitag spaziert der Lemming mit seiner hochschwangeren Klara durch die Straßen Wiens. Plötzlich setzen die Wehen ein, viel zu rasch, um noch das Krankenhaus zu erreichen. Da taucht wie vom Himmel gesandt eine fremde Frau auf und hilft bei der Geburt. Nach diesem Erlebnis wird Angela zur besten Freundin der Familie. Bis zum Weihnachtsabend, an dem der Lemming ihr kurzzeitig seinen Sohn anvertraut und daraufhin eine grausame Entdeckung macht ...

Inhalt:
Klara und der Lemming werden Eltern, aber alles kommt anders, als gedacht und eine anfänglich fremde Frau wird zur Vertrauten, Freundin und schliesslich Babysitterin, bis plötzlich an Weihnachten die Welt Kopf steht und sich ungeahnte menschliche Abgründe auftun. Zwischen Baustellenlärm und Babyblues ermittelt der Lemming und geht dabei schnell auf dem Zahnfleisch.

Meine Meinung:
Das Buch passt hervorragend zur Jahreszeit und geht noch besser und rasanter los, als die vorhergehenden Bände. Ich war anfänglich absolut begeistert und konnte den Krimi nicht mehr aus der Hand legen. Plötzlich aber blieb alles stehen und bereits in den vorherigen Bänden waren es die Längen im Mittelteil, die mir das Lesen sehr schwer gemacht haben. Hier aber hätte ich das Buch sogar fast abgebrochen. Die Szenenerie wird auch zunehmend brutaler, heftiger, die Hintergründe immer verstrickter und doch bleibt die Geschichte langsam und träge. Am Ende löst sich alles ganz packend auf, es wird noch einmal so richtig dramatisch in einer tief verschneiten Winternacht. Aber das reicht mir leider nicht. Allem Witz, aller Klugheit, aller aussergewöhnlicher Ideen zum Trotz.

Fazit:
Das war es nun definitiv für mich mit Lemming. Ich kann nicht bei jedem Band schreiben, dass er gut gestartet hat und in der Mitte eine Länge hatte und dann irgendwie wieder gut aufgelöst worden ist. Die Bücher wandern in den offenen Bücherschrank und finden sicher bald ein neues Zuhause. Wer Sitzfleisch mitbringt, sich an Längen nicht stört und den schrulligen Charme des Lemming mag, ist mit der Reihe sicher gut beraten, für mich ist hiermit aber Schluss.

Zusätzliche Infos:
Titel: Lemmings Zorn
Autor: Stefan Slupetzky, 1962 in Wien geboren, schrieb und illustrierte mehr als ein Dutzend Kinder- und Jugendbücher, für die er zahlreiche Preise erhielt. Seit einiger Zeit widmet er sich vorwiegend der Literatur für Erwachsene und verfasst Bühnenstücke, Kurzgeschichten und Romane. Für den ersten Krimi um seinen Antihelden Leopold Wallisch, "Der Fall des Lemming", erhielt Stefan Slupetzky 2005 den Glauser-Preis, für "Lemmings Himmelfahrt" den Burgdorfer Krimipreis. "Lemmings Zorn" wurde 2010 mit dem Leo-Perutz-Preis ausgezeichnet.
Im selben Jahr gründete Slupetzky ein Wienerliedtrio, das Trio Lepschi, mit dem er seither als Texter und Sänger durch die Lande tourt. Stefan Slupetzky lebt mit seiner Familie in Wien.
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 304 Seiten
Verlag: rororo
Erscheinungstermin: 05.10.2009
ISBN: 978-3-644-40351-2

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ich freue mich über jeden lieben Kommentar, über Anregungen und konstruktive Kritik. Ausserdem möchte ich darauf hinweisen, dass ihr mit Absenden eines Kommentars zur Kenntnis nehmt und zustimmt, dass dabei personenbezogene Daten gespeichert werden.