Kurzrezension: Die Witwe

http://www.bloggdeinbuch.deDie Witwe - Fiona Barton

Beschreibung des Verlages:
Ein liebender Ehemann oder ein kaltblütiger Mörder ... Was weiß sie wirklich?

Die Frau.
Jean Taylor führt ein ganz normales Leben in einer englischen Kleinstadt: Sie hat ein hübsches Haus und einen netten Ehemann. Glen und sie führen eine gute Ehe.

Der Mann.
Dann kommt der Tag, der alles ändert: Sie nennen Glen jetzt das Monster. Er soll etwas Unsagbares getan haben. Und Jeans heile Welt zerbricht.

Die Witwe.
Jetzt liegt Glen auf dem Friedhof, und Jean ist frei. Frei, das Spiel endlich nach eigenen Regeln zu spielen ...
Jean Taylor wird uns sagen, was sie weiß.
Perfekt konstruierte psychologische Spannung und komplexe Charaktere, erzählt von einer authentischen Stimme.


Meine Meinung:
Es fällt mir nicht ganz leicht, Worte für dieses Buch zu finden. Zuerst einmal muss ich leider sagen, dass ich total enttäuscht bin von der Lektüre. Leider habe ich auf den ganzen über 400 Seiten keine Spannung und keine komplexen Charaktere gefunden. "Die Witwe" war mir zu vorhersehbar, zu simpel konstruiert und ja, auch zu langweilig.
Woran liegt das? Mit jedem Wort, jeder brillant recherchierten Interraktion der Figuren mit der Presse, merkt man als Leser, dass die Autorin sich mit der Pressewelt und der Pressearbeit auskennt. Dass sie kritisch dazu steht,  dass sie genau weiss, von was sie schreibt und dass sie bis ins Detail nachvollziehen kann, wie Meldungen erstellt und aufgebauscht, Nachrichten gesammelt, verkauft und verändert werden.
Nur genau das ist das Problem. Durch ihre detaillierten Schilderungen, den ewig langen Beschreibungen des Arbeitsprozesses, geht jegliche Spannung verloren. Alles, was einen Thriller ausmacht, nämlich Nervenkitzel, Ungewissheit, schnelle Perspektivenwechsel und Irreführungen, bleibt dabei total auf der Strecke. Die Handlung ist vorhersehbar, die Figuren bleiben leider während der ganzen Lektüre sehr flach, trotz Erzählungen aus der Sicht der unterschiedlichen Protagonisten fehlt der nötige Kick, das nötige Tempo oder eine gewisse Brisanz und die minutiösen Beschreibungen der Pressearbeit können nicht verbergen, dass sich die Autorin im Gegenzug nicht wirklich mit der Polizeiarbeit auseinandergesetzt zu haben scheint. Zu viele Fehler unterlaufen den Ermittlern, zu persönlich sind sie involviert, zu klar läuft die Geschichte inklusive Ermittlungsarbeit und Aufbau auf ein absehbares Ende hinaus.

Mein Fazit:
Leider kann ich euch dieses Buch nicht weiter empfehlen. Trotz dem fantastischen, düsteren Cover und dem von mir sehr geschätzten Verlag, dem sonst wirklich keine Schnitzer bei der Auswahl der Manuskripte ünterläuft, überzeugte mich "Die Witwe" auf keiner Ebene. Nur die Recherchearbeit der Autorin im Bereich des Journalismus kann ich loben.

Zusätzliche Infos:
Titel: Die Witwe
Originaltitel: The Widow
Autorin: Fiona Barton wurde in Cambridge geboren und arbeitete lange bei der «Daily Mail», beim «Daily Telegraph» und bei der «Mail on Sunday». Für ihre Tätigkeit gewann sie den britischen Preis «Reporter of the Year». Viele Jahre war sie als Prozessbeobachterin und Gerichtsreporterin für verschiedene Medien tätig. Heute arbeitet sie als Medientrainerin. «Die Witwe» ist ihr erster Roman. 
Paperback: 432 Seiten
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Englisch
Übersetzt von: Sabine Längsfeld
Verlag: Wunderlich
Erscheinungstermin:  21.05.2016
ISBN:  978-3-8052-5097-9

2 Kommentare:

  1. Hallöchen,
    wie schade, dass dich "Die Witwe" nicht überzeugt hat. Ich find das Cover nämlich auch wirklich toll und der Inhalt klingt ganz interessant. Aber nach deiner Rezension werde ich es wohl auch eher nicht lesen. Ich hab sowieso schon hin und her überlegt :D

    Liebste Grüße,
    Kate ♥

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    1. Liebe Kate

      Leider hat mich auch das Cover in seinen Bann gezogen, aber das Buch konnte mich wirklich nciht überzeugen.

      Wenn du so oder so schon hin und her überlegt hast, würde ich es auch eher bleiben lassen :-)

      Alles Liebe
      Livia

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