Wenn ihr ein Buch lesen wollt, das den Krieg an sich und jede einzelne gefeuerte Kugel, jedes ausgelöschte Menschenleben, unnötig scheinen lässt, so müsst ihr dieses Buch lesen.
Klar und unbarmherzig schildert Heinrich Böll die Sinnlosigkeit des Zweiten Weltkrieges. Mit seinen eigenen Erfahrungen aus sechs Jahren als Soldat im Krieg und ohne Vertrauen in die Sprache der Gewalt, skizziert er einzelne Figuren und deren Schicksal fast nüchtern. Er erzählt von Brücken, welche bombardiert, aufgebaut und wieder bombardiert werden, von Soldaten, welche endlose Strecken zu Fuss zurücklegen, um unbewohnte Gebiete zu überwachen und dem aussichtslosen Suchen nach Liebe, nach vermissten Angehörigen oder auch nur einem Stückchen Heimat.
Ehrlich und grausam werden Träume beschrieben und sogleich wieder zerstört, Schicksale werden verwischt wie Spuren im Sand. Und doch ist dieses Buch kein hoffnungsloses Buch. Es erzählt die Wahrheit, aber es urteilt nicht, es schildert Situationen aber wertet nicht. Es zeigt nur auf und schweigt dann und lässt die Gedanken weiter wandern. In klaren Worten und schnörkellos sauber wie die Bürokratie im Krieg selber.
Um zu verstehen, um zu sehen, um zu staunen, zu weinen, auch zu lachen und sich selber eine Meinung zu bilden, die zwar subjektiv aber eindeutig gegen den Krieg ausfallen wird.
Unbedingt lesen!
Ganz liebe Grüsse und noch ein schöner Abend
Eponine
Wir mussten früher inder Schule Böll bis zum Abwinken lesen. Danach hatte ich keine Lust mehr auf Böll. Aber vielleicht sollte ich noch einmal einen Versuch starten. Danke für den Buchtipp!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Inka