Es geht uns gut - Arno Geiger
Beschreibung des Verlages:
Der Bestseller jetzt in neuer Rechtschreibung
Philipp
Erlach hat in der Wiener Vorstadt das Haus seiner Großmutter geerbt,
und die Familiengeschichte sitzt ihm nun im Nacken. Arno Geiger erzählt
sie so, als wäre jeder Tag der Vergangenheit unsere Gegenwart. Er
schildert das Schicksal von Alma und Richard, die 1938 gerade Ingrid
bekommen und nichts mit den Nazis zu tun haben wollen. Vom 15-jährigen
Peter, der 1945 mit den letzten Hitlerjungen durch die zerbombten
Straßen läuft. Von Ingrid, die mit dem Studenten Peter eine eigene
Familie gründen will, und von Philipp, dem Sohn der beiden. Arno Geiger
erweckt ein trauriges und komisches Jahrhundert zum Leben.
Meine Meinung:
Anfangs wusste ich wirklich nicht, was mir dieses Buch sagen wollte und trotzdem war ich fasziniert von dieser Sprache, die manchmal umständlich und manchmal direkt schildert, wie sich ganze Generationen und einzelne Menschen entwickeln können, welches Leid und welche Freuden einer Familie widerfahren können und wie Menschen mit Schicksalsschlägen umgehen.
Dieses Buch hat mich lange für sich eingenommen, es hat viel Lesezeit von mir gefordert und war ein intensiver und berührender Monatsabschluss für den ersten Monat des Jahres 2019.
Schreibstil und Handlung:
Philipp räumt das Haus seiner Grosseltern aus. Alles kommt in die Tonne. Und während in dieser Gegenwart nichts weiter geschieht, als dass Philipp sich Notizen über längst vergangene Ereignisse zusammenfantasiert und dabei versucht, seine On-Off-Freundin - für die er eigentlich nur der Geliebte ist - ganz für sich zu gewinnen und dabei zwei Schwarzarbeiter beim Räumen des Hauses zu beaufsichtigen, zieht die Zeit träge vorbei und ein regnerischer Frühling geht dabei in einen warmen Sommer über.
In der Vergangenheit aber beobachten wir Philipps Mutter Ingrid dabei, wie sie krampfhaft versucht ihr beiden Kinder, ihre geliebte Arbeit und eine scheiternde Beziehung voller Distanz, sowie einen Alltag in Armut unter einen Hut zu bringen. Vorbei sind die fetten Jahre unter Vaters Fittichen, vorbei die Zeit, in denen Philipps Grosseltern zwar ein Kind verloren und ein zweites vertrieben haben, in denen aber fröhliche Sommer und die Ruhe zwischen zwei Kriegen für ein wenig Unbeschwertheit und zugleich bange Melancholie gesorgt haben.
Drei Generationen, drei Zeitebenen, drei Figuren, die ins Zentrum gerückt werden. Und während die Zeit in den Vergangenheitssträngen gefühlt viel schneller zerrinnt als in Philipps Gegenwart, wird mit vor sanfter Poesie und schwerer Schönheit triefender Sprache eine Geschichte erzählt, die vom Krieg handelt, von Armut und Reichtum, von innerer und äusserer Leere, Vergeben und Schuld. Von Liebe, die manchmal kaum zu bekommen und begreifen ist und die oft mit dem blossen Vorhandensein von Körperlichkeit verwechselt wird und von einer Einsamkeit, die aus den Menschen heraus entsteht und wie eine lautlose Seuche um sich greift.
Meine Empfehlung:
Wahrscheinlich ist dieses Buch perfekt für lange Lesetage in schwüler Sommerhitze, aber auch in den ersten Monat dieses Jahres hat das Buch mit der intensiven und bewegenden Sprache und den drei verschiedenen Zeitebenen wundervoll gepasst. Es hat mich berührt, gefordert und mir spannende Lesestunden beschert.
Zusätzliche Infos:
Titel: Es geht uns gut
Autor: Arno Geiger, geboren 1968 in Bregenz, wuchs in Wolfurt/Vorarlberg auf. Er studierte Deutsche Philologie, Alte Geschichte und vergleichende Literaturwissenschaft in Innsbruck und Wien. Seit 1993 ist Arno Geiger als freiberuflicher Schriftsteller tätig und nahm 1996 und 2004 am Klagenfurter Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb teil. 1997 debütierte er mit dem Roman ›Kleine Schule des Karussellfahrens‹. 1998 erhielt er den New Yorker Abraham-Woursell- Award, 2005 für ›Schöne Freunde‹ den Friedrich-Hölderlin-Förderpreis und den Deutschen Buchpreis für ›Es geht uns gut‹. 2008 wurde ihm der Johann Peter Hebel-Preis verliehen, 2011 der Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung. Arno Geiger lebt in Wolfurt und Wien.
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 480 Seiten
Verlag: dtv Literatur
Erschienen: 2. Auflage August 2007 (1. Auflage 2005)
ISBN: 978-3-423-13562-7
Meine Meinung:
Anfangs wusste ich wirklich nicht, was mir dieses Buch sagen wollte und trotzdem war ich fasziniert von dieser Sprache, die manchmal umständlich und manchmal direkt schildert, wie sich ganze Generationen und einzelne Menschen entwickeln können, welches Leid und welche Freuden einer Familie widerfahren können und wie Menschen mit Schicksalsschlägen umgehen.
Dieses Buch hat mich lange für sich eingenommen, es hat viel Lesezeit von mir gefordert und war ein intensiver und berührender Monatsabschluss für den ersten Monat des Jahres 2019.
Schreibstil und Handlung:
Philipp räumt das Haus seiner Grosseltern aus. Alles kommt in die Tonne. Und während in dieser Gegenwart nichts weiter geschieht, als dass Philipp sich Notizen über längst vergangene Ereignisse zusammenfantasiert und dabei versucht, seine On-Off-Freundin - für die er eigentlich nur der Geliebte ist - ganz für sich zu gewinnen und dabei zwei Schwarzarbeiter beim Räumen des Hauses zu beaufsichtigen, zieht die Zeit träge vorbei und ein regnerischer Frühling geht dabei in einen warmen Sommer über.
In der Vergangenheit aber beobachten wir Philipps Mutter Ingrid dabei, wie sie krampfhaft versucht ihr beiden Kinder, ihre geliebte Arbeit und eine scheiternde Beziehung voller Distanz, sowie einen Alltag in Armut unter einen Hut zu bringen. Vorbei sind die fetten Jahre unter Vaters Fittichen, vorbei die Zeit, in denen Philipps Grosseltern zwar ein Kind verloren und ein zweites vertrieben haben, in denen aber fröhliche Sommer und die Ruhe zwischen zwei Kriegen für ein wenig Unbeschwertheit und zugleich bange Melancholie gesorgt haben.
Drei Generationen, drei Zeitebenen, drei Figuren, die ins Zentrum gerückt werden. Und während die Zeit in den Vergangenheitssträngen gefühlt viel schneller zerrinnt als in Philipps Gegenwart, wird mit vor sanfter Poesie und schwerer Schönheit triefender Sprache eine Geschichte erzählt, die vom Krieg handelt, von Armut und Reichtum, von innerer und äusserer Leere, Vergeben und Schuld. Von Liebe, die manchmal kaum zu bekommen und begreifen ist und die oft mit dem blossen Vorhandensein von Körperlichkeit verwechselt wird und von einer Einsamkeit, die aus den Menschen heraus entsteht und wie eine lautlose Seuche um sich greift.
Meine Empfehlung:
Wahrscheinlich ist dieses Buch perfekt für lange Lesetage in schwüler Sommerhitze, aber auch in den ersten Monat dieses Jahres hat das Buch mit der intensiven und bewegenden Sprache und den drei verschiedenen Zeitebenen wundervoll gepasst. Es hat mich berührt, gefordert und mir spannende Lesestunden beschert.
Zusätzliche Infos:
Titel: Es geht uns gut
Autor: Arno Geiger, geboren 1968 in Bregenz, wuchs in Wolfurt/Vorarlberg auf. Er studierte Deutsche Philologie, Alte Geschichte und vergleichende Literaturwissenschaft in Innsbruck und Wien. Seit 1993 ist Arno Geiger als freiberuflicher Schriftsteller tätig und nahm 1996 und 2004 am Klagenfurter Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb teil. 1997 debütierte er mit dem Roman ›Kleine Schule des Karussellfahrens‹. 1998 erhielt er den New Yorker Abraham-Woursell- Award, 2005 für ›Schöne Freunde‹ den Friedrich-Hölderlin-Förderpreis und den Deutschen Buchpreis für ›Es geht uns gut‹. 2008 wurde ihm der Johann Peter Hebel-Preis verliehen, 2011 der Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung. Arno Geiger lebt in Wolfurt und Wien.
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 480 Seiten
Verlag: dtv Literatur
Erschienen: 2. Auflage August 2007 (1. Auflage 2005)
ISBN: 978-3-423-13562-7
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