Legend 02, Schwelender Sturm - Marie Lu
Vorsicht Spoiler!
Dieses Buch ist der zweite Band einer Trilogie und meine Rezension kann darum Spoiler enthalten. Hier geht es zum ersten Band.
Klappentext:
Wenn Liebe zur Legende wird
Der Zweck heiligt die Mittel, oder?
Den einen Menschen loszuwerden, der die Verantwortung für dieses ganze verfluchte System trägt, scheint mir ein ziemlich kleiner Preis dafür zu sein, eine Revolution in Gang zu setzen.
Ein Leben im Untergrund.
Ein Kampf gegen Unterdrückung und Gewalt.
Und eine Liebe, die dem Hass entgegentritt.
Eine Liebe, die Freiheit und Gerechtigkeit verheisst.
Dies ist die Geschichte von Day und June.
Sie sind eine Legende und die Hoffnung der Republik.
Inhalt:
June und Day schliessen sich auf ihrer Flucht vor der Macht der Republik eher widerwillig den Patrioten an. Während Day diese Lösung als einzige Möglichkeit sieht, seinen Bruder zu befreien und sein Bein heilen zu lassen, hegt June Zweifel und leistet den Eid nur, weil sie Day helfen will.
Um den Patrioten ihre Treue zu beweisen, müssen June und Day den neuen Elektor Anden töten, was sich als eine Aufgabe erweist, die von ihnen vollen Körpereinsatz und grosses Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten fordert. Doch Junes Zweifel am Auftrag der Patrioten und der Bösartigkeit von Anden werden durch einige rätselhafte Ereignisse und Begebenheiten geschürt.
Einmal mehr muss sie versuchen, nur auf ihre innere Stimme zu hören und sie spürt erneut, dass sie nur ein kleines Rädchen in der Maschinerie der Politik ist. Gelingt es ihr rechtzeitig herauszufinden, auf welcher Seite sie steht und wer zu den Guten gehört?
Meine Meinung:
Nun ja, der erste Band konnte mich ziemlich gut überzeugen, sonst hätte ich mir den zweiten nie gekauft. Aber der zweite Band machte es mir wirklich nicht gerade leicht.
Ehrlich gesagt dachte ich, dass ich schneller voran kommen würde und
dass mich die Geschichte mehr und besser fesseln könnte. Ausserdem musste ich immer wieder an die "Tribute von
Panem" denken und es waren mir einfach zu viele Parallelen zwischen den
Hauptfiguren, dem Staat und der Überwachung vorhanden. Irgendwie haben sich sogar während dem Lesen die Erinnerung an die "Tribute von Panem" und die Handlung von "Schwelender Sturm" vermischt.
Die Hauptpersonen June und Day waren mir im zweiten Band auch zu wenig ausgearbeitet. Mit ihrer angedeuteten Liebesgeschichte, die in meinen Augen keine Liebesgeschichte sondern pubertäre Plänkelei war, und mit Veränderungen im Denken wird immer wieder zu vermitteln versucht, dass die beiden erwachsener geworden sind. Nur kann ich zwei Fünfzehnjährige, die ihre Republik retten müssen und sich dabei die ganz Zeit wegen Kleinigkeiten in die Haare kriegen irgendwie nicht ernst nehmen. Wenn sie nur zwei Jahre älter gewesen wären und sich auch so verhalten hätten, hätte diese Geschichte wohl anders auf mich gewirkt.
Die Geschichte von June und Day empfinde ich generell nicht als Liebesgeschichte und ich würde sie wohl auch nicht als dies empfinden, wenn die Protagonisen älter wären. Ich frage mich nur, warum das Buch als Liebesgeschichte verkauft wird oder warum zumindest im Klappentext so viel von Liebe steht, die zur Legende macht und wird. Verkauft sich ein Buch dann besser?
Meiner Meinung nach wäre es sinnvoller gewesen, diese Geschichte komplett auszuklammern und vielleicht mehr an der Geschichte von Tess oder Anden zu arbeiten oder den Schreibstil ein wenig tiefgründiger zu gestalten. Muss sich denn in jedem Buch die Protagonistin in den Protagonisten verlieben und umgekehrt? Und muss daraus immer so eine komplizierte pubertäre Sache entstehen?
Ich frage dies vor allem, weil die Geschichte sonst schon so viel hergibt und weil man den Schwerpunkt viel mehr auf die Gesellschaft und die Politik legen könnte.
Ich denke, dass man eine Liebesgeschichte in dieser ganzen Handlung besser bleiben lassen sollte, wenn man sie nicht glaubwürdig einbringen kann. Aber das ist meine Meinung.
Die Handlung finde ich ansonsten sehr gelungen und überzeugend vermittelt. Nur hat mich der Schreibstil nich so sehr gefesselt. Das liegt aber nicht an der Qualität des Schreibstils, sondern daran, dass er mir einfach nicht gefallen hatte. Ein wenig mehr Tiefe hätte ich mir aber in jedem Fall gewünscht.
Fazit:
Eine insgesamt eher etwas flache Fortsetzung mit einer für meinen Geschmack zu künstlich konstruierten Liebes- oder doch nicht Liebesgeschichte.
Ich werde den dritten Teil auf jeden Fall lesen, weil ich die Reihe einfach vollständig haben will und weil ich schon wissen will, wie die Geschichte ausgeht. Es eilt allerdings überhaupt nicht mit dem dritten Teil.
Zusätzliche Infos:
Autorin: Marie Lu
Fester Einband: 442 Seiten
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Amerikanisch
Übersetzt von: Sandra Knuffinke und Jessica Komina
Verlag: Loewe
ISBN 978-3-7855-7395-2
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