Dieses Buch ist toll. Also ja, der Inhalt ist toll. Aber leider ist es so nervig geschrieben, dass ich mir jeden Tag überlege, aufzuhören.
Es geht um eine komplizierte uralte Verschwörung des Vatikans mit der Mafia und um Codes und Verschlüsselungen. An sich eine wirklich spannende Story. Vielleicht knüpft es zu sehr an Sakrileg und Illuminati von Dan Brown an, aber es liegt nicht daran, dass ich kaum weiterkomme mit Lesen. Es liegt wirklich am Schreibstil. Zwei ausgewachsene Männer unterhalten sich meistens im Ton von Dreijährigen Mädchen und unendliche Wortwiederholungen sind auch fast auf jeder Seite zu finden. Ausserdem sorgt eine Unmenge von irgendwie unpassenden dramaturgischen Stilmitteln für eine sehr schwer zu erkennende Logik. Zum Beispiel vermutet der beste Freund des Ehemannes des Mordopfers (dieser Freund ist Polizist) von Anfang an genau, ganz plötzlich und ohne zu überlegen, wie die Einbrecher das Haus des Opfers gefunden haben (nämlich durch einen im Internet eingebastelten Filter, der jegliche Adressen von Haushalten meldet, welche bestimmte Wörter gegoogelt haben). Er weiss allerdings überhaupt nicht, wozu diese Technik dienen könnte (zum Beispiel zum aufspüren von Leuten, welche versuchen bestimmte Codes zu entschlüsseln und somit für verschiedenste Verbrecherorganisationen von grossem Interesse sind). Zumindest diese schreibinhaltlichen "Fehler" schiebe ich voll und ganz dem Autor in die Schuhe. Für worttechnische Mängel könnte auch der Übersetzer verantwortlich sein. Ich werde mir auf jeden Fall ein weiteres Buch des Autors besorgen. Schliesslich kann ich seine Qualitäten als Schriftsteller nicht aufgrund dieses einen Buches beurteilen.
Ich will mich aber nicht weiter beklagen. Ich lese das nun still und ohne zu murren zu Ende und freue mich auf mein nächstes Buch.
Herzliche Grüsse
Eponine
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