Rezension: Schneeflockenträume

 Dieses Buch ist ein Rezensionsexemplar aus dem Blanvalet-Verlag, das mich via Bloggerportal erreicht hat.

Beschreibung des Verlages:
Manchmal findet man die Liebe da, wo man sie am wenigstens erwartet hätte ...
Josie Avery hat ihren großen Traum wahr gemacht: Sie hat einen Job als Köchin in einem von Seattles angesagtesten Restaurants ergattert! Doch zuerst geht sie für eine Saison nach Alaska, um im Örtchen Ponder in einer Lodge zu arbeiten. Dort verliert Josie ihr Herz – an die wilde, schöne Landschaft Alaskas, und auch Palmer, ein Kunstschmied, mit dem sie sich angefreundet hat, schleicht sich immer wieder in ihre Gedanken, und es fällt ihr nicht leicht, Abschied zu nehmen. Trotzdem reist sie schließlich zurück nach Seattle. Gerade in der Weihnachtszeit jedoch merkt sie, dass ihre Entscheidung vielleicht nicht die beste war. Und dann steht Palmer auf einmal vor ihrer Tür …

Inhalt: 
Josie ist kreativ, empathisch und erfolgreich und hat sich gerade einen neuen Job ergattert, der sie in das Restaurant einer Kochlegende führen wird und der sie auf der Karriereleiter hoffentlich ein ganzes Stück nach oben bringt. Vorher kommt es aber noch, wie es kommen muss: sie verliebt sich in der Sommersaison in Alaska, in der sie in Ponder die Küche einer Lodge führt, in Palmer, einen gutaussehenden Schwertschmied. Josie will sich und Palmer das Herz nicht brechen, sie möchte aber auch nicht auf die einmalige Karrierechance verzichten, weshalb sie sich für einen Kompromiss entscheidet, der alles nicht einfacher macht.

Meine Meinung:
Debbie Macombers Bücher sind in der Regel ein Garant für kurzweilige, romantische Lesestunden und sie lassen mir zudem sehr oft das Wasser im Munde zusammenlaufen. Gut, letzteres war bei "Schneeflockenträume" definitiv nicht der Fall, da gefühlt ausschliesslich Elchfleisch konsumiert wird, aber kurzweilig und romantisch war mein Ausflug nach Ponder alleweil. Allerdings auch ein wenig schnell vorbei, insgesamt hätten die Polarlichter nämlich durchaus ein wenig intensiver glitzern und die Stunden am Kaminfeuer, im lustigen Schneetreiben oder auch in der Küche ein wenig ausgedehnter gestaltet werden können. Auch haben mir detaillierte Ausschmückungen der vorweihnachtlichen Stimmung, Dekoration und Gaumenfreuden ein wenig gefehlt, da war wohl die Zeit bis zum Abgabetermin oder die vorgegebenen Seitenzahl ein wenig zu knapp bemessen...
Abgesehen davon hat mich das Buch und vor allem der brummige aber herzensgute Jack, Palmers guter Freund und Ratgeber, sehr gut unterhalten, wenn auch die Rollenverteilung ein wenig gar stereotyp war. Dass die Köchin nunmal am Herd steht, ist mir natürlich bewusst. Dass es aber ausser Frage steht, dass der Mann ihrer Träume sein Leben hinter sich lässt und zu ihr zieht, dies aber umgekehrt von ihr erwartet, ist nicht mehr ganz zeitgemäss. Ausserdem haben mich zwei logische Fehler (woven einer ein Fehlerchen war) ein wenig aus dem Lesefluss gebracht.
Achtung, ich spoilere dies einmal, ihr weisselt folgende Zeilen auf eigene Gefahr (wenn auch nicht viel Handlung verraten wird, ich will euch nur gewarnt haben):
Zum Einen besuchen Jack und Palmer Josie an ihrer neuen Arbeitsstelle und Josie linst um die Ecke, um zu sehen, ob es sich wirklich - wie sie aufgrund der Beschreibung ihrer Arbeitskollegin vermutet - um die beiden handelt. Sie sieht, dass es wirklich Jack und Palmer sind. Am Ende der nächsten Seite ist sie sich nicht sicher, ob es wirklich Jack und Palmer sind (obwohl sie dies ja unzweifelhaft mit eigenen Augen gesehen hat) und es bleibt ihr nichts anderes übrig, als die Küche zu verlassen und sich davon zu überzeugen, wer wirklich vor ihr sitzt. Hää?
Zum Anderen spricht sie ca. in der Mitte des Buches davon, dass ein Food-Blog/Koch-Blog in Ponder nie rentieren würde. Am Ende des Buches führt sie einen ebensolchen Blog sehr erfolgreich und ist nicht einmal selber auf die Idee gekommen, sondern ist von Angie auf diese Idee gebracht worden. Die Idee hat sie aber hundert Seiten vorher noch verworfen, hat also damals effektiv mit dem Gedanken gespielt und weiss dies am Ende des Buches nicht mehr? Komisch...

Schreibstil:
Gewohnt flüssig, leicht und mit viel Wohlfühlcharakter erzählt Debbie Macomber von einer Landschaft, in die man sich definitiv verlieben kann und stattet ihre Figuren mit lebenswert-skurrilen Eigenschaften aus, die für viel Unterhaltungswert sorgen. Josie hat mir sehr gut gefallen und ich hätte gerne noch ein wenig mehr aus ihrem Leben erfahren. Wie die Beziehung zwischen ihr und Palmer sich entwickelt, war meiner Meinung nach realistisch erzählt und auch ihr Alltag im Beruf als Köchin hat sicher einiges mit der Wirklichkeit gemein, wenn auch ich es ein wenig schade fand, dass sie nicht ein paar Chancen mehr gehabt hat, sich als Köchin zu beweisen und als eher schwach und nicht sehr belastbar dargestellt worden ist. Wichtige Lebensentscheide hat sie allerdings komplett selber und sehr stark und mutig gefällt, ist für sich eingestanden und hat Palmer nicht zu leichtes Spiel gelassen, was mir gut gefallen hat.

Meine Empfehlung:
Dieses Buch (respektive: dieses Büchlein) ist ein kleiner Lesesnack, der schon ein wenig winterliche Stimmung verbreitet und leicht, romantisch und sehr liebevoll erzählt daherkommt. Das Buch ist kein Muss, aber eine schöne und entspannende Lektüre, welche mir meinen Sonntagnachmittag versüsst hat.

Zusätzliche Infos:
Titel: Schneeflockenträume
Originaltitel: Alaskan Holiday
Autorin: Debbie Macomber begeistert mit ihren Romanen Millionen Leserinnen weltweit und gehört zu den erfolgreichsten Autorinnen überhaupt. Wenn sie nicht gerade schreibt, strickt sie oder verbringt mit Vorliebe viel Zeit mit ihren Enkelkindern. Sie lebt mit ihrem Mann in Port Orchard, Washington, und im Winter in Florida.
Sprache: Deutsch
Aus dem Amerikanischen von: Nina Bader
Taschenbuch, Broschur: 272 Seiten
Verlag: Blanvalet 
Erschienen am: 16. September 2019
ISBN: 978-3-7341-0799-3

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