Dez
31
2024

Lese-Statistik Dezember 2024

Hallo ihr Lieben

Ich muss ehrlich sagen: ich kann es nicht fassen, dass das Jahr 2024 schon bald wieder Geschichte ist und hänge immer noch irgendwo zwischen den Jahren fest. Im Dezember habe ich nicht ganz so viel gelesen, wie erwartet (obwohl ich immer unterwegs war), was leider an meiner eher mittelmässigen Buchauswahl lag. Aber: gelesen ist gelesen und so freuen sich die Bücherschränke in der Umgebung sehr und ausserdem hatte ich mit "Father Christmas and Me" ein Highlight zu verbuchen, das mich immer noch sehr, sehr glücklich macht.
Auch hat es das Christkind gut gemeint mit mir und mein SuB hat sich noch einmal in die Höhe geschraubt. Im Januar geht es ihm aber sicher wieder an den Kragen, die vielen neuen Bücher (und wahrscheinlich auch noch ein paar Weihnachtsromane um die Stimmung noch weiter zu geniessen) wollen ja schliesslich unbedingt gelesen werden.
Kurz und schmerzlos: das Jahr war beruflich immer wieder anstrengend und manchmal enttäuschend, aber im Dezember habe ich zwölf Konzerte gespielt und dann so richtig lange und richtig schön und richtig viel Weihnachten gefeiert und leider nicht ganz so oft bei euch vorbeigeschaut, wie ich wollte.
Dafür darf ich morgen schon wieder meinen Koffer (respektive Rucksack, ich reise immer mit leichtem Gepäck) packen, da ich am 2.1. mit meiner besten Freundin für ein paar Tage nach Venedig fahre und ich freue mich riesig darauf. Vorher musste ich aber natürlich noch sehr viele Dinge erledigen und abschliessen und natürlich auch die erste Schulwochen so vorbereiten, dass ich nur zurückkommen und sofort wieder starten kann.
Und morgen geht ein privater und am 2.1. hoffentlich ein buchiger Rückblick online und dann ist 2024 auch bei mir auf dem Blog und bei Instagram Geschichte. Danke, danke, danke, dass ihr hier seid und bleibt, auch wenn es mal ruhiger wird bei mir. Danke für jeden Kommentar, jeden Buchtipp, den Austausch und die rege Teilnahme bei meinen GLMs (gaaaaaanz evtl. gibt es am 17.1. wieder eins, ich melde mich) und einfach alle kleinen und grossen Aufmerksamkeiten, Briefe, Nachrichten, Geschenke und Karten, die mich im vergangenen Jahr erreicht haben. Ihr seid einfach grossartig und ich geniesse diese Plattform sehr.

Und nun bleibt mir nur noch, euch einen guten Rutsch und alles, alles Gute für 2025 zu wünschen. Ich wünsche euch ein wenig Magie und ganz viel Glück, Zuversicht, Liebe und Gelassenheit, Gesundheit und FRIEDEN.

Alles Liebe
Livia


Gelesen im Dezember:

Highlight im Dezember und vielleicht sogar bisher liebstes (aber sicher zweitliebstes) Buch der Reihe


Ja, aber....viel Basketball, viel Liebe, viele Schwesternbeziehungen platte Figuren, aber eigentlich eine gute Idee


Langsame Entwicklung, überzeugende Protagonistin aber allesamt nicht ganz packend


Schöne Geschichte, die sich sicher gut zum Vorlesen eignet (24 Türchen), die aber eher oberflächlich bleibt


Sehr unterhaltsame Geschichte mit überzeugenden Protagonistinnen aber sehr blassen Nebenfiguren


Alle Rezensionen und Seitenzahlen:

Father Christmas And Me - Matt Haig   (304 Seiten)
Hallo, du Schöne - Ann Napolitano   (512 Seiten)
Mord im Christmas Express - Alexandra Benedict   (336 Seiten)
Wunder einer Winternacht - Marko Leino   (288 Seiten)
Zum Glück ein Jahr - Sophia Bergmann   (336 Seiten)

Neuzugänge:

  1. Winter in Bloomsbury - Annie Darling (Brockifund für 2.-)
  2. Das Weihnachtswunder von Westwood - Susan Mallery (Brockifund für 2.-)
  3. Ein Leben mit Musik, Anton Bruckner - Felix Diergarten (Weihnachtsgeschenk meiner Eltern)
  4. Goldene Zeiten im Gepäck - Adriana Popescu (das Buch habe ich Sina abgenommen)
  5. Man kann auch in die Höhe Fallen - Joachim Meyerhoff (Weihnachtsgeschenk von meinem Patenonkel)
  6. Ich, Eleanor Oliphant - Gail Honeyman (das Buch habe ich meiner Tante abgenommen)
  7. Vor dem Fest - Saša Stanišić (Weihnachtsgeschenk meiner Eltern, der Tipp kam vom Liebsten)
  8. Als wir Schwäne waren - Behzad Karim Khani (Weihnachtsgeschenk von Jamie)
  9. Father Christmas And Me - Matt Haig (bereits im Herbst bestellt, aber das Buch war lange unterwegs)


Alle Zahlen in der Übersicht:

Gelesene Bücher: 5
Abgebrochene Bücher: -
Ungelesen aussortierte Bücher: -

Gelesene Seiten: 1'776 Seiten
Durchschnittliche Seitenzahl pro Tag: 57.3 Seiten
Bücher von Autorinnen: 3
Bücher von Autoren: 2
Autor*innenduos (oder Gruppen): -
Geschenkt bekommene Bücher: 6
Ausgeliehen: -
Buchgewinn: -
Buchprämien: -
Rezensionsexemplare: -
Gekaufte Bücher: 3
Eingesammelte Bücher: -
Bibliotheksbücher: -
Gesamte Neuzugänge: 9
SuB am Monatsbeginn:
86
Aktueller SuB:90
Differenz: +4 (ich konnte mich einfach nicht wehren...)

Dez
30
2024

Kurzrezension: Zum Glück ein Jahr

Zum Glück ein Jahr - Sophia Bergmann

Beschreibung des Verlages:
Ein Jahr nach Lázlós Tod hat Nelly den Verlust ihres geliebten Mannes noch nicht überwunden. Und Julia hat sich als Mutter von Zwillingen über die Jahre selbst aus den Augen verloren. Am Silvesterabend blicken die Freundinnen gemeinsam zurück. Schlagartig merken sie, dass das Leben endlich ist und sie ihre Träume jetzt in Angriff nehmen müssen. Zeit für einen Neuanfang – und für eine Liste mit ihren größten Wünschen, die sie sich in den nächsten zwölf Monaten erfüllen möchten.

Inhalt:
Julia tröstet ihre beste Freundin Nelly mit einer rauschenden Silvesterparty zumindest ein wenig über den Tod deren Mannes hinweg. Mitten in der Nacht fassen die besten Freundinnen einen Entschluss und was als amüsantes Trinkspiel begonnen hat, wird zu einer Löffelliste, die sich gewaschen hat und die ihre Leben komplett auf den Kopf stellen wird.

Meine Meinung:
Das Buch habe ich sehr gerne gelesen und ich habe mich von der Geschichte und den sympathischen Protagonistinnen immer wieder überraschen und unterhalten lassen. Die Handlung bleibt zwar eher oberflächlich, greift aber doch einige spannende Themen auf und vor allem Nellys Umgang mit einem heftigen Verdacht hat mich tief beeindruckt. Besonders gut gefallen hat mir, dass die Entwicklung von Julias Beziehung sich anders und in meinen Augen realistischer ergibt, als dies in vielen anderen Romanen der Fall ist und ich hätte ihren Mann Alex einige Male am liebsten getreten. Er ist die Figur, die mit Abstand am eindimensionalsten bleibt und auch sonst hat die Geschichte nicht allzu viele Facetten, der Charme der beiden besten Freundinnen, der leichte Humor und die immer mal wieder äusserst pointierten Dialoge machen dies aber wett.

Meine Empfehlung:
Das Buch hat mich überrascht und unterhalten und mir einfach immer wieder entspannte Lesestunden beschert, ihr dürft aber nicht zu viel Tiefgang erwarten, sondern bekommt einfach zwei wunderbar erzählte Protagonistinnen, eine lustige Grundidee und einzelne eher blasse Nebenfiguren.

Zusätzliche Infos:
Titel: Zum Glück ein Jahr
Autorin: Sophia Bergmann studierte Theater- und Literaturwissenschaften und arbeitete dann als Redakteurin beim Fernsehen. Sie lebt mit ihrer Familie im Herzen von München. „Zum Glück ein Jahr“ ist ihr erster Roman.
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: Diana
Erschienen am: 14.11.2016
ISBN: 978-3453358911

Dez
29
2024

Rezension: Wunder einer Winternacht

Wunder einer Winternacht - Marko Leino

Beschreibung des Verlages:

Die wahre Geschichte vom Weihnachtsmann
Hoch oben im Norden lebt der kleine Nikolas. Als er durch einen tragischen Unfall zur Waise wird, nimmt das ganze Dorf sich seiner an. Ein Jahr lang darf Nikolas bei jeder Familie bleiben. Wenn der Weihnachtsabend naht, muss er weiterziehen.
Voller Dankbarkeit schnitzt Nikolas Jahr für Jahr Geschenke für «seine» Familie. Als er zum bösartigen Tischlermeister Lisakki in die Lehre kommt, scheint sein Glück vorbei. Der bärbeißige alte Mann hasst Kinder …

Inhalt:
Als Ossi und Tommi beim Tauchen ein rätselhaftes Holzkästchen finden, erzählt ihnen ihr Opa eine alte Legende und eine ganz einzigartige Version der Weihnachtsgeschichte. Diese handelt vom kleinen Waisen Nikolas und seiner grosse Dankbarkeit und Nächstenliebe, vom grimmigen Lisakki und davon, dass in vielen Menschen ein trauriges aber oft gutes Herz wohnt, auch wenn man dieses auf den ersten Blick nicht erkennen kann.

Meine Meinung:
Ronja vom Blog oceanlove hat mir das Buch als Adventskalender empfohlen und dafür eignet es sich wirklich sehr gut. Es hat mir schöne Lesestunden beschert und mich mit den täglichen Geschichten wunderbar unterhalten. Die Grundidee und die schöne Weihnachtsbotschaft haben mich sehr berührt, die Beschreibungen und Zeitsprünge haben mir aber nicht so gut gefallen.

Aufbau:
Zuerst hat mich irritiert, dass das erste Kapitel mitten im Sommer spielt, aber wie sonst hätten Ossi und Tommi das Holzkästchen beim Tauchen finden können? So ergibt also alles Sinn und die vierundzwanzig Kapitel, die auch wirklich mit "Türchen" überschrieben sind, eignen sich ideal als Adventskalender und verströmen schon ab dem zweiten Türchen viel Winter- und Weihnachtsstimmung.
Es hat mich persönlich sehr gestört, dass auf den wenigen Seiten einige Jahrzehnte erzählt werden und dass die Beschreibungen entsprechend sehr allgemein und oberflächlich bleiben. Es geht im Buch vor allem um Nächstenliebe, Freundschaft und um das Gute im Menschen, ich weiss aber nicht wirklich, wie die Figuren aussehen, wie sie leben und was sie ausser den Weihnachtstagen sonst noch so bewegt.

Meine Empfehlung:
Ehrlich gesagt habe ich mir ein wenig mehr erwartet, finde die Geschichte aber trotzdem sehr schön geschrieben und kann mir gut vorstellen, dass sie sich vor allem auch zum Vorlesen eignet. Ich empfehle "Wunder einer Winternacht" allen, die bereit sind, an Wunder zu glauben, die sich gerne berühren und verzaubern lassen und die sich nicht daran stören, wenn Beschreibungen eher oberflächlich bleiben.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Wunder einer Winternacht
Originaltitel: Joulutarina
Autor: Marko Leino wurde 1967 in Helsinki geboren, wo er auch heute noch lebt und schreibt. Er ist Schriftsteller und Drehbuchautor. „Wunder einer Winternacht“ ist der größte finnische Kinoerfolg aller Zeiten. Hundertausende ließen sich zu Tränen rühren.
Sprache: Deutsch
Aus dem Finnischen von: Gabriele Schrey-Vasara
Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: Rowohlt
Erscheinungstermin: 21.12.2009
ISBN: 978-3-644-20301-3

Dez
28
2024

Rezension: Mord im Christmas Express

Mord im Christmas Express - Alexandra Benedict

TW:
Misogynie, toxische Beziehung, Geburt, Vergewaltigung/Missbrauch, ungewollte Schwangerschaft, Drogenkonsum/Alkohol, Stalking, häusliche Gewalt

Beschreibung des Verlages:

Schneechaos. In letzter Sekunde erreicht die pensionierte Polizeibeamtin Roz ihren Nachtzug. Zum Glück, denn sie muss unbedingt pünktlich von London ins schottische Fort William kommen – rechtzeitig zur Geburt ihrer Enkelin. Mit ihr an Bord befinden sich unter anderem eine junge Influencerin, ein narzisstischer Reality-TV-Star, eine schlagfertige alte Dame samt Katerchen, eine reichlich dysfunktionale Familie und der Staatsanwalt Craig, der in Roz eine versteckte Saite anschlägt. Doch dann entgleist der Zug plötzlich im dichten Schneetreiben. Und während die Geburt zu Hause immer dramatischer verläuft, geschieht an Bord ein Mord, der bei Roz alte Wunden aufreißt. Es wird nicht bei einem Opfer bleiben. Wen trifft es als nächstes, und wird Roz es rechtzeitig verhindern können? Hat sie die Chance, den Kreislauf der Gewalt ­endlich zu durchbrechen?

Inhalt:
Weihnachten naht und die frühpensionierte Kommissarin Roz reist zur Geburt ihrer Enkelin mit dem Nachtzug in die schottischen Highlands. Die verschneite Winterlandschaft wird aber schnell zum Alptraum. Das Wetter macht den Passagieren einen Strich durch die Rechnung, der Zug entgleist, eine Leiche wird gefunden und immer mehr gefährliche Geheimnisse kommen ans Licht.

Meine Meinung:
Auf das Buch aufmerksam geworden bin ich vor einem Jahr bei Ina, also musste ich natürlich zugreifen, als ich es für zwei Franken im Bärner Brocki kaufen konnte. Der Aufbau hat mich sehr überrascht. Es geschieht nämlich sehr lange nicht viel, dafür lernte ich alle Passagiere kennen und konnte schon ein wenig spekulieren. Auch war das Buch sehr unterhaltsam erzählt und erinnerte mit einem Augenzwinkern an eine in die heutige Zeit versetzte Version "Mord im Orient Express". Plötzlich wird die Geschichte spannender, die Themen werden sehr heftig (TW beachten) und das Ende entpuppt sich sogar noch als feministisches Plädoyer.

Schreibstil und Aufbau:
Diese ganzen Entwicklungen wirkten für mich nicht ganz rund aufeinander abgestimmt. Es ging mir zu lange, bis die Handlung ins Rollen kam und ich persönlich finde, dass die Auflösung und die ganzen Verstrickungen am Schluss ein wenig gar weit hergeholt und leider auch vorhersehbar waren. Allerdings sind Themen wie Social Media, häusliche Gewalt und auch der Zusammenhalt von Frauen sehr schön verarbeitet und modern erzählt.

Meine Empfehlung:
Leichte Unterhaltung, die immer intensiver wird, schottisches Winterfeeling und Figuren mit einer wichtigen Message machen dieses Buch aus. Ja, der Krimi hat Luft nach oben was den Spannungsbogen anbelangt. Allerdings haben mir die Protagonistin und die Idee sehr gut gefallen und ich kann mir vorstellen, weitere Romane von Alexandra Benedict zu lesen.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Mord im Christmas Express
Originaltitel: The Christmas Murder
Autorin: Alexandra Benedict studierte Englisch und Kreatives Schreiben in Cambridge und Sussex. Sie schreibt Drehbücher, Kurzgeschichten und Kriminalromane. Mit ihrem Buch The Christmas Murder Game stand sie auf der Longlist des Dagger Award.
Sprache: Deutsch
Aus dem Englischen von: Anke Caroline Burger
Paperback: 336 Seiten
Verlag: Tropen (Klett-Cotta)
Erscheinungstermin: 16.09.2023
ISBN: 978-3-608-50196-4

Dez
24
2024

Frohe Festtage

Ihr Lieben

Ich wünsche euch und euren Herzensmenschen frohe, besinnliche und vor allem friedliche Festtage. Es freut mich so sehr, dass ihr hier seid und dass ich mich immer wieder mit euch austauschen darf und ich freue mich auch auf Stöberrunden und neue Buchtipps zwischen den Jahren und im 2025.

Passt auf euch auf und seid lieb miteinander

Livia

Dez
22
2024

Rezension: Hallo, du Schöne

Hallo, du Schöne - Ann Napolitano

Beschreibung des Verlages:
Gemeinschaft und Zugehörigkeit kennt William Waters nur vom Basketballplatz. Das ändert sich, als er am College die temperamentvolle Julia Padavano kennenlernt und sich in sie verliebt. Er, der eine unglückliche Kindheit erlebt hat, erfährt, was es heißt, eine Familie zu haben. Denn Julia und ihre drei Schwestern sind unzertrennlich und ihre Eltern immer präsent. William wird Teil des so herrlichen wie anstrengenden Chaos aus Liebe und Fürsorge. Zusammen überstehen die Schwestern den Tod des Vaters und den Weggang der Mutter. In allen Krisen geben sie einander Halt und erfreuen sich gemeinsam an Julias Glück mit William. Doch seine tiefe Einsamkeit wirft nicht nur Julias genau durchdachte Pläne für ihre gemeinsame Zukunft über den Haufen, sondern treibt auch die vier Schwestern auseinander – bis ein Schicksalsschlag ihren alten Zusammenhalt erfordert.
Selten ist so mitreißend, so intelligent und zärtlich über Familie und Liebe, Schmerz und Heilung geschrieben worden, wie es Ann Napolitano in ›Hallo, du Schöne‹ gelungen ist.

Inhalt:
In diesem Buch geht es um Basketball und allerlei Beziehungen; um die innige Verbindung zwischen vier Schwestern und ihrem Vater, um Freundschaften unter Teamkollegen, um eine unglückliche und eine verbotene Liebe, um Stolz und Sturheit, Schuld und Versöhnung.

Meine Meinung:
"Hallo, du Schöne" ist mir bei Instagram so oft begegnet, dass ich es unbedingt auch lesen wollte und sofort zugegriffen habe, als es mir aus einem offenen Bücherschrank entgegenlächelte. Nach wenigen Sätzen war ich begeistert und eingenommen von der grossen Liebe innerhalb der Familie Padavano, berührt von Williams Schicksal und dem nicht ganz einfachen Leben in Chicago und Manhattan und vor allem immer wieder ganz liebevoll erinnert an "Ein Baum wächst in Brooklyn" und die Serie "Shameless". 

Schreibstil:
Dann aber folgte die Ernüchterung: die vier so unterschiedlichen Schwestern wurden flacher und flacher, die Erzählsprache wirkte repetitiv, die Handlung wurde langsamer, die Längen länger... Nach mehr als 200 gelesenen Seiten wollte ich das Buch aber nicht abbrechen und vor allem wollte ich unbedingt erfahren, was die Geschichte ausmacht und weshalb sie von vielen so positiv besprochen worden ist. Die letzten 100 Seiten haben mich zumindest ein wenig mit dem Buch versöhnt. Napolitano hat es geschafft, noch einmal die Spannung und die Emotionen des Anfangs zu wecken und zu zeigen, worum es ihr mit diesem Buch wirklich geht, wozu die Kraft von Liebe und Versöhnung in der Lage sind.

Fazit:
Obwohl ich - dem gefühlvollen Ende sei Dank - ein wenig Frieden gefunden habe mit dieser Geschichte. Kann ich sie wirklich nur Lesenden empfehlen, die über sehr viel Geduld verfügen und die Zeit haben, sich lange und langsam auf die Figuren und die Handlung einzulassen.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Hallo, du Schöne
Originaltitel: Hello Beautiful
Autorin: ANN NAPOLITANO studierte an der New York University und unterrichtet heute an verschiedenen Universitäten Literatur. Sie war Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift One Story und wurde 2019 für den Simpson/Joyce-Carol-Oates-Literaturpreis nominiert. ›Hallo, du Schöne‹ stand monatelang auf der New-York-Times-Bestsellerliste und war sowohl eine Empfehlung des Oprah-Winfrey-Book-Clubs als auch auf Barack Obamas Buchempfehlungsliste Sommer 2023 vertreten. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in New York/Brooklyn.
Sprache: Deutsch
Aus dem Englischen von: Werner Löcher-Lawrence
Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen: 512 Seiten
Verlag: Dumont
Erscheinungstag: 26.02.2024
ISBN: 978-3-8321-6945-9

Dez
16
2024

Rezension: Father Christmas and Me

Father Christmas and Me - Matt Haig

Reiheninfos:
1. A Boy Called Christmas
2. The Girl Who Saved Christmas
3. Father Christmas and Me

Spin-off
1.5 A Mouse Called Miika
3.5 The Truth Pixie
3.6 The Truth Pixie Goes to School

Beschreibung des Verlages:
Let the battle for Christmas begin …
Amelia lives in the magical town of Elfhelm, newly adopted by Father Christmas and Mary Christmas. When the very jealous Easter Bunny launches an attack to ruin Christmas, it’s up to Amelia, her family and the elves to fight off the forces of evil.
But can they keep Christmas alive?

Inhalt:
Nachdem Amelia im Vorgängerband nach Elfhelm gekommen war und Weihnachten gerettet hatte, lebt sie nun bei Father Christmas und Mary Christmas und versucht, sich in den sonderbaren Schulfächern der Elfenkinder zu behaupten. Aber Weihnachten gerät erneut in Gefahr: ausgerechnet der Osterhase lässt gemeinsam mit einem verärgerten Bewohner von Elfhelm eine alte Feindschaft wieder aufleben. Nach einigen Zwischenfällen in der Elfenschule schwinden die Sympathien für Amelia und sie ist plötzlich auf sich alleine gestellt. Kann sie das Weihnachtsfest trotzdem schon wieder retten?

Meine Meinung:
Ein drittes Mal bin ich nach Elfhelm gereist und habe an der Seite von Amelia ein weiteres Abenteuer erlebt, das mit viel Humor, Spannung und absolut überraschenden Ideen zu überzeugen vermochte. Besonders gut gefallen haben mir die äusserst unterhaltsamen Beschreibungen von Amelias neuem Alltag und ihrem Leben in der Elfenschule. Ausserdem hat auch ihre Katze Captain Soot den einen oder anderen prominenten Auftritt.
Sprachlich ist auch dieser Band eine Wucht. Nicht nur geht die Geschichte auf die unterschiedlichsten Gefühle, Ängste und Sorgen ein und ist dabei trotzdem kindgerecht erzählt, Haig schaffte es auch, mich immer wieder zum Lachen zu bringen und zahlreiche Weisheiten der Weihnachtselfen einzustreuen. Ausserdem ist auch dieser Band wieder grandios und liebevoll von Chris Mould illustriert worden.

Meine Empfehlung:
Dieser Band hat mich genau so sehr begeistert, wie die beiden Vorgänger, wenn nicht sogar ein wenig mehr. Ich freue mich so sehr auf die weiteren Abenteuer in Elfhelm und werde mir nun jedes Jahr vor Weihnachten eines dieser Bücher gönnen.

Zusätzliche Infos:
Titel: Father Christmas and Me
Autor: As well as being a number one bestselling writer for adults, Matt Haig has won the Blue Peter Book Award, the Smarties Book Prize and been nominated three times for the Carnegie Medal for his stories for children. In 2021, A Boy Called Christmas was released as a feature film with an all-star cast. He has sold more than two million books in the UK and his work has been translated into over forty languages.
Illustrator: Chris Mould went to art school at the age of sixteen. He has won the Nottingham Children’s Book Award and been commended by the Sheffield Children’s Book Award. He loves his work and likes to write and draw the kind of books that he would have liked to have had on his shelf as a boy. He is married with two children and lives in Yorkshire.
Sprache: Englisch
Fester Einband mit Schutzumschlag: 304
Seiten
Verlag: Canon Gate
Erschienen: 12.10.2017
ISBN: 978-1-78689-068-9
Dez
09
2024

Lese-Statistik November 2024

Hallo ihr Lieben

Der November ist nur so an mir vorbeigerast. Ich habe sogar schon ein wenig die Weihnachtszeit eingeläutet und startete direkt am 1.11. mit der Erföffnung des Weihnachtsfensters im Berner Brocki (und einem Buchkauf im Brocki) in den Monat. Dieser beinhaltete auch sehr viele Proben, extrem viel Schnee (der aber nach wenigen Tagen wieder weg war) und entsprechendem Chaos im ÖV und auf den Strassen, die sehr traurige Beerdigung meiner Oma aber auch meinen Geburtstag mit vielen kleinen und grossen Gesten, Gedanken, Karten und Feierlichkeiten und der November schenkte mir vor allem am Ende des Monats viel Vorfreude auf den Dezember, auf die Adventszeit und auf ein riesiges Orchesterprojekt sowie ein lange geplantes Duoprojekt mit meiner Pianistin. Im Dezember werde ich viel lesen, weil ich viel im Zug sein werde, zum Bloggen komme ich aber wahrscheinlich nicht so oft, darum tippe ich meinen Rückblick auch erst heute. Morgen ist mein erstes von zwölf Konzerten in diesem Monat, aber drei Konzerte mit Schülerinnen liegen bereits hinter mir und auch in den kommenden gut gefüllten Tagen möchte ich einfach jede freie Minute nutzen, um diese Zeit im Jahr - meine liebste Zeit im Jahr - so richtig zu geniessen.

Gelesen habe ich:

Gemütlicher, kurzweiliger (und kurzer) Weihnachtsroman mit einer Prise Romantik


Jugendbuch, abenteuerlicher Reihenauftakt mit Luft nach oben aber einer fantastischen Plotidee


Zweiter Band der Lügenhaus-Reihe, mitten im Winter, mitten in der Familie, einfach toll erzählt


In zwei Zeitebenen erzählte Geschichte rund um Frauen in der Literatur, Mutterschaft und Liebe, Sogwirkung


Persönlich hätte ich diesen vierten Band zur "Trilogie" nicht gebraucht, kann man lesen, muss man aber nicht


Alle Rezensionen und Seitenzahlen:

Bis ans Ende der Meere - Lukas Hartmann   (abgebrochen nach 33 Seiten)
Süßer die Herzen nie klingen - Debbie Macomber   (240 Seiten)
Bloom. Die Apokalypse beginnt in deinem Garten - Kenneth Oppel   (345 Seiten)
Einsiedlerkrebse - Anne B. Ragde   (320 Seite)
Ein Geist in der Kehle - Doireann Ní Ghríofa   (384 Seiten)
Die Farbe der Rache - Cornelia Funke   (352 Seiten)

Angelesen und aussortiert:

  1. Gottfried Keller - Der grüne Heinrich
  2. Buchheim - Das Boot

Abgebrochen:

Bis ans Ende der Meere - Lukas Hartmann

Neuzugänge:

Mord im Christmas Express - Alexandra Benedict
Das Skalpell des Engels - Claudio Coletta

Alle Zahlen in der Übersicht:

Gelesene Bücher: 5
Abgebrochene Bücher: 1 (plus zwei Bücher, von denen ich wirklich nur etwa fünf Seiten gelesen habe)
Ungelesen aussortierte Bücher: -

Gelesene Seiten: 1'674 Seiten
Durchschnittliche Seitenzahl pro Tag: 55.8 Seiten
Bücher von Autorinnen: 4
Bücher von Autoren: 1
Autor*innenduos (oder Gruppen): -
Geschenkt bekommene Bücher: 1
Ausgeliehen: -
Buchgewinn: -
Buchprämien: -
Rezensionsexemplare: -
Gekaufte Bücher: 1
Eingesammelte Bücher: -
Bibliotheksbücher: -
Gesamte Neuzugänge: 2
SuB am Monatsbeginn:
92
Aktueller SuB: 86
Differenz: - 6......aussortieren hilft, lesen auch, wenig kaufen auch ;-)

Dez
02
2024

Kurzrezension: Die Farbe der Rache

Die Farbe der Rache - Cornelia Funke

Beschreibung des Verlages:

Fünf Jahre sind seit den Geschehnissen in „Tintentod“ vergangen. Fünf glückliche Jahre. Aber dann wird Eisenglanz gesichtet, der Glasmann von Orpheus, dem erbitterten, silberzüngigen Feind von Meggie, Mo und Staubfinger. Der Grund: Orpheus plant Rache an allen, die ihn zu Fall gebracht haben, doch vor allem an Staubfinger, und er nutzt einen furchtbaren Zauber. Sind Bilder mächtiger als Worte? Staubfinger zieht aus, die Antwort zu finden. Der Schwarze Prinz aber macht sich auf die Jagd nach Orpheus.

Inhalt:
Orpheus kehrt mit Wut im Bauch, einem mächtigen Zauber und Racheplänen zurück. Vor allem Staubfinger soll leiden und schon bald verschwinden alle Figuren, die Staubfinger lieb sind, in einer grauen Zwischenwelt, wo sie schwächer und schwächer werden. Können Liebe und Freundschaft einen scheinbar unzerstörbaren Fluch aufheben?

Meine Meinung:
Was habe ich mich gefreut, als mir unsere Nachbarin dieses Buch ganz überraschend geschenkt hat und was habe ich dann aber leider auch mit dieser Geschichte gekämpft... Vor etwa zwanzig Jahren habe ich die "Trilogie" gelesen und meine Erinnerungen waren...lückenhaft bis inexistent. Hinten im vierten Band befinden sich aber ein detailliertes Personenverzeichnis sowie einen Rückblick auf die ersten drei Bände aus Orpheus Sicht, die mich ratlos zurückgelassen hat, also habe ich mir online auch noch diverse Zusammenfassungen der "Trilogie" angesehen und nach etwa hundert gelesenen Seiten hatte ich endlich das Gefühl in der Geschichte angekommen zu sein. Diese hat mich gut unterhalten und mich ganz wenig vom Zauber der Trilogie spüren lassen, weil sie aber nach so wenigen Seiten wieder vorbei war, fehlten mir Tiefe und die enorm hohe sprachliche Qualität, die ich aus den anderen Bänden kenne.

Meine Empfehlung:

Wer ein wenig Sitzfleisch hat und sich sehr gut an die Geschehnisse der Vorgängerbände erinnern kann, oder bereit ist, diese noch einmal zu lesen oder sich zumindest ein paar Zusammenfassungen anzusehen, wird mit einer kurzweiligen Geschichte belohnt, die aber nicht über die Tiefe der Trilogie verfügt und nicht annähernd an deren Raffinesse heranreicht. Hätte es diesen vierten Band gebraucht? Für mich nicht unbedingt, aber da scheiden sich die Geister.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Die Farbe der Rache
Autorin: Cornelia Funke ist die international erfolgreichste und bekannteste deutsche Kinderbuchautorin. Heute lebt sie in Volterra, Italien, doch ihre Karriere als Autorin und Illustratorin begann in Hamburg. Nach einer Ausbildung zur Diplom-Pädagogin und einem anschließenden Grafik-Studium arbeitete sie als freischaffende Kinderbuchillustratorin. Da ihr die Geschichten, die sie bebilderte, nicht immer gefielen, fing sie selbst an zu schreiben. Zu ihren großen Erfolgen zählen die "Drachenreiter"-Romane, die Reihe "Die Wilden Hühner" und "Herr der Diebe", mit dem sich Cornelia Funke auch international durchsetzte. Mit ihrer Tintenwelt-Trilogie und der Spiegelwelt-Serie eroberte Cornelia Funke weltweit die Bestsellerlisten. Über 60 Bücher hat Cornelia Funke mittlerweile geschrieben, die in mehr als 50 Sprachen erschienen sind. Zahlreiche Titel wie z.B. "Hände weg von Mississippi", "Herr der Diebe", "Die Wilden Hühner" und "Tintenherz" wurden verfilmt. Aber auch in Preisen und zahlreichen Auszeichnungen spiegeln sich ihre Beliebtheit und ihr Einfluss wider.
Sprache: Deutsch
Hardcover: 352 Seiten
Verlag: Dressler
Erscheinungstermin: 12.10.2023
ISBN: 978-3-7513-0007-0

Nov
28
2024

Rezension: Ein Geist in der Kehle

Ein Geist in der Kehle - Doireann Ní Ghríofa

Beschreibung des Verlages:

ZWEI SCHRIFTSTELLERINNEN, Jahrhunderte voneinander getrennt: In ihrem ungewöhnlichen Prosadebüt verbindet Doireann Ní Ghríofa Essay und Autofiktion, um das Innenleben und die tiefe Verbundenheit zwischen zwei schreibenden Frauen aus zwei verschiedenen Epochen zu erkunden. Es ist eine Feier des Lebens, der Liebe und des rechten Umgangs mit Leiden.
Im 18. Jahrhundert trinkt eine irische Adelige, als sie erfährt, dass ihr Mann ermordet wurde, eine Handvoll seines Blutes und verfasst ein außergewöhnliches Gedicht, das zum nationalen Mythos werden wird. In der Gegenwart entgeht eine junge Mutter nur knapp einer Tragödie und stößt auf ein Gedicht, das sie bereits als Schulkind gelesen hat. Besessen von den Parallelen zu ihrem eigenen Leben macht sie sich auf die Suche nach dem verschwiegenen Rest des Geschehens.
Eine große Geschichte über eine Frau, die ihre Stimme befreit, indem sie in die Vergangenheit vordringt und die einer anderen findet.

„Dies ist ein weiblicher Text geschrieben im einundzwanzigsten Jahrhundert. Wie spät es ist. Wie viel sich verändert hat. Wie wenig.“

Inhalt:
Die irische Schriftstellerin Eibhlín Dubh Ní Chonaill verfasst im 18. Jahrhundert ein Klagelied über ihren gewaltsam getöteten Mann. Im 21. Jahrhundert nimmt sich eine Autorin diesem Text an, den sie seit ihrer Kindheit kennt und beginnt damit, ihn in ihre eigene Sprache, Zeit und in ihr eigenes Leben als Frau und Mutter zu übersetzen. So füllen sich immer weitere Leerstellen und die beiden Leben beginnen sich an den Rändern zu verflechten.

Meine Meinung:
Das Buch hat vor einem Jahr einen kleinen Hype ausgelöst und nun durfte ich auch endlich in diese ganz spezielle, schwer in Worte zu fassende Welt eintauchen. Genau so, wie unsere Protagonistin die Stimme der irischen Dichterin wie einen Geist in ihrer Kehle spürt, so lässt sie auch uns Lesenden an deren Geschichte teilhaben und dies geschieht mit einem Text, in dem die Frauen für einmal nicht unsichtbar gemacht werden. Und während Doireann Ní Ghríofa eine autofiktionale Geschichte um eine irische Adlige und ihr eigenes Leben als Frau und Mutter spinnt, betont sie immer wieder, dass überall, wo Frauen ihre Spuren hinterlassen indem sie etwas herstellen, schreiben, stricken, erzählen oder auch auslöschen, verbrennen und verändern, sprichwörtlich oder im übertragenen Sinne ein weiblicher Text entsteht.

Schreibstil und Aufbau:
Jedem Kapitel ist eine Zeile aus Eibhlín Dubh Ní Chonaills Klagelied vorangestellt und wie die aus der ich-Perspektive erzählende Protagonistin tauchen dadurch auch wir Lesenden mehr und mehr in die Welt von Eibhlín Dubh Ní Chonaill und in ihre Trauer um ihren ermordeten Ehemann ein. Unsere Protagonistin hat selber ganz kleine Kinder, ihr jüngstes schwebt sogar ganz kurz zwischen Leben und Tod, im Buch wird getrauert, gebangt, gestillt und aufgeatmet. Wir begleiten sie durch die Erinnerungen an ihre Studienzeit, durch die Betrachtungen ihres eigenen Körpers, schlaflose Nächte und durch ihre rastlose Recherche auf den Spuren von Eibhlín Dubh Ní Chonaill.

Meine Empfehlung:
Ein beeindruckendes, nicht ganz einfaches Buch über die jahrhundertelange Unsichtbarmachung weiblicher Texte und Lebensgeschichten, das kraftvoll, eindringlich und nahbar von Mutterschaft und vom (Wieder-)Erlangen einer eigenen Sprache erzählt. Wie man allerdings als Verlag auf die Idee kommen kann, ausgerechnet bei einem solchen Text männliche Übersetzer zu wählen, werde ich wohl nie nachvollziehen können...

Zusätzliche Infos:
Titel:
Ein Geist in der Kehle
Autorin: Doireann Ní Ghríofa ist eine irische Dichterin und Essayistin. Ihre Themen kreisen um Mutterschaft und Begehren, Tod und Familie, in ihrem Schreiben überbrückt sie die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Sie ist vielfach preisgekrönt, ihre Werke sind in zahlreiche Sprachen übersetzt. Für ihre Texte erhielt sie unter anderem das Lannan Literary Fellowship (USA), den Ostana-Preis (Italien), ein Seamus Heaney Fellowship (Queen's University), den Hartnett Poetry Award und den renommierten Rooney Prize for Irish Literature. Mit »Ein Geist in der Kehle« gelang ihr ein international gefeierter Bestseller und der vielfach beachtete Durchbruch auf literarischer Ebene, sie gewann damit u.a. den An Post Irish Book of The Year Prize.
Sprache: Deutsch
Aus dem Englischen von: Cornelius Reiber, Jens Friebe
Hardcover, mit Schutzumschlag: 384 Seiten
Verlag: btb Verlag
Erschienen am: 29.03.2023
ISBN: 978-3-442-76231-6

Nov
21
2024

Rezension: Einsiedlerkrebse

Einsiedlerkrebse - Anne B. Ragde

Reiheninfos:
1. Das Lügenhaus
2. Einsiedlerkrebse
3. Hitzewelle
4. Sonntags in Trondheim
5. Die Liebhaber
6. Rückkehr

Beschreibung des Verlages:
Die Familiensaga geht weiter: Nach dem Tod der Mutter werden die Karten neu gemischt. Für Bauer Tor, der mit dem alten Vater nun alleine auf dem heruntergekommenen Hof Byneset lebt, sind die Konflikte vorprogrammiert. Seine Tochter Torunn schwebt gerade in neuem Liebesglück und kann sich noch nicht wirklich zu einer Zukunft im Schweinestall durchringen. Bestattungsunternehmer Margido kämpft gegen seine Gefühle an, während Erlend und sein Lebensgefährte in Kopenhagen weit weg von der Familie heimlich an ihrem Kinderwunsch arbeiten. Alles scheint seinen Gang zu gehen, bis auf Byneset die Situation plötzlich eskaliert …

Inhalt:
In der Zeit zwischen den Jahren kommt bei Erlend und Krumme nicht nur besinnliche Stimmung auf. Margido lässt sich auf ein spezielles Date ein und Tor kämpft gegen den finanziellen Ruin seines Hofs an. Bei seiner Tochter Torunn laufen alle Fäden zusammen und sie ist es, die in den entscheidenden Momenten versucht, das richtige zu tun.

Meine Meinung:
Schon der Anfang dieses zweiten Bandes hat mir sehr gut gefallen. Ich war schnell wieder mitten in der Handlung, die düstere, ein wenig trostlose Stimmung passt hervorragend zur Landschaft und zur Lebenssituation der Figuren. Ragdes Schreibstil hat es mir angetan. Sie schafft es, mit wenigen Worten ganze Szenen, Menschen und Geschichten zum Leben zu erwecken und obwohl auf den ersten Blick nicht viel geschieht, sorgen immer grössere Entwicklungen für grosse Veränderungen in der Handlung.

Schreibstil und Aufbau:
Ohne Rückblenden und Zusammenfassungen taucht Anne B. Ragde sofort mitten in die Handlung ein und endet den Roman dann auch wieder so abrupt, wie er begonnen hat. Die düstere Winterstimmung hält an, aber immer wieder sorgen humorvolle Momente für Leichtigkeit. Die angespannte Stimmung nach dem Verlust der Mutter, die kalten Tage und die ganz unterschiedlichen Menschen sind hervorragend beschrieben. Die Erzählperspektive wechselt in jedem Kapitel und ganz ohne Kapitelüberschriften lässt sich jeweils schon am ersten Satz erkennen, welche Figur gerade erzählt. Das ist ganz grosse Kunst.

Meine Empfehlung:
Auch der zweite Band der Reihe hat mir sehr gut gefallen. Ich freue mich schon auf die Fortsetzungen, die sicher noch viele spannende Entwicklungen mit sich bringen werden und empfehle euch die Reihe gerne weiter.

Zusätzliche Infos:
Titel: Einsiedlerkrebse
Originaltitel: Eremitkrepsene
Autorin: Anne B. Ragde wurde 1957 im westnorwegischen Hardanger geboren. Sie ist eine der beliebtesten und erfolgreichsten Autorinnen Norwegens und wurde mehrfach ausgezeichnet. Mit ihren Romanen »Das Lügenhaus«, »Einsiedlerkrebse« und »Hitzewelle« gelang ihr einer der größten norwegischen Bucherfolge aller Zeiten. Nachdem Anne B. Ragde zunächst angekündigt hatte, die Lügenhaus-Serie nicht weiterzuschreiben, erscheint nach »Sonntags in Trondheim« und »Die Liebhaber« mit »Rückkehr« das große Finale der auch in Deutschland gefeierten Buchserie.
Taschenbuch, Broschur: 320 Seiten
Sprache: Deutsch
Aus dem Norwegischen von: Gabriele Haefs
Verlag: btb Verlag
Erschienen am: 14.08.2017
ISBN: 978-3-442-71572-5

Nov
20
2024

Mein SuB kommt zu Wort, 20.11.24

"Mein SuB kommt zu Wort"
Eine Gemeinschaftsaktion von Melli und Vanessa

Guten Abend liebe SuBs und SuB-Besitzer*innen

Vor einem Monat habe ich SuBrina nach langer Zeit wieder einmal an die Tastatur gelassen und heute ist es bereits wieder soweit. Wir freuen uns schon sehr auf den Austausch mit euch und werden in den kommenden Tagen eine Runde auf euren Blogs drehen.

1. Wie groß bist du aktuell (Du darfst entscheiden, ob du nur Print oder eBook & Print zählst)?
Es freut mich, dass ich heute wieder mit euch plaudern darf, hallo zusammen. Hoffentlich wird das wieder zur Routine und Frauchen lässt mich oft an die Tastatur.
Bei meiner letzten Wortmeldung umfasste ich 70 Bücher, im Verlauf des Oktobers habe ich aber ziemlich zugelegt und Ende Oktober wog ich 92 Bücher. Livia ist aber gerade ziemlich konsequent und hat - trotz einem Neuzugang im November - dafür gesorgt, dass ich wieder "nur" 89 Bücher wiege. Es geht also wieder in die richtige Richtung und wir vermuten beide, dass wir bis Ende Jahr noch ein paar Bücher "loswerden" können.

Die SuB-Entwicklung in der Übersicht:
20.05.2016: 222 Bücher (allererste Teilnahme bei dieser Aktion)
20.02.2017: 243 Bücher (absoluter SuB-Höchststand war im Januar 2017 mit 247 Büchern)
20.05.2017: 184 Bücher (nach der grossen Entrümpelung)
20.01.2018: 166 Bücher
20.12.2018: 145 Bücher (es geht voran)
20.01.2020: 132 Bücher (laaaaangsam, aber stetig)
20.01.2021: 116 Bücher
20.01.2022: 101 Bücher (uHu-Bereich in greifbarer Nähe...)
20.08.2022: 96 Bücher (definitiv im uHu-Bereich angekommen)
20.12.2022: 77 Bücher
20.12.2023: 61 Bücher
20.02.2024: 58 Bücher und 2 Bibliotheksbücher
20.10.2024: 70 Bücher
20.11.2024: 89 Bücher

2. Wie ist die SuB-Pflege bisher gelaufen – zeig mir deine drei neuesten Schätze auf deinem Stapel!
Im November ist nur ein Buch hier eingezogen und zwar "Mord im Christmas Express" von Alexandra Benedict. Seit meiner letzten Wortmeldung haben sich hier aber einige Änderungen ergeben und Frauchen hat sogar einen Neuzugänge-Post für den Monat Oktober getippt. Schaut gerne HIER vorbei.

3. Welches Buch hat dich als letztes verlassen, weil es gelesen wurde? War es eine SuB-Leiche, ein Reihen-Teil, ein neues Buch oder ein Rezi-Exemplar und wie hat es deiner Besitzerin gefallen (gerne mit Rezensionslink)?
Zuletzt verlassen hat mich "Einsiedlerkrebse" von Anne B. Ragde. Es ist der zweite Band der Lügenhaus-Reihe und hat Frauchen sehr gut gefallen. Vielleicht wird die Rezension schon morgen erscheinen. Zuletzt rezensiert hat Frauchen übrigens "Bloom. Die Apokalypse beginnt in deinem Garten" von Kenneth Oppel (ZUR REZENSION).

4. Liebe:r SuB, welche Reihenbände liegen auf Deinen Stapeln von Buchreihen mit mindestens vier Teilen? 
Neu in meinen Reihen findet sich das Buch "Winterkartoffelknödel", den ersten Band der Franz Eberhofer-Reihe von Rita Falk. Livia möchte das Buch bald lesen, um zu entscheiden, ob sie die Reihe ganz lesen möchte, schliesslich umfasst diese einige Bände.

Wir freuen uns riesig auf den Austausch mit euch, tippt uns gerne den Link zu euren Beiträgen in die Kommentare und dann kommen wir auf einen Gegenbesuch vorbei.

Auf bald
SuBrina (und Livia)
Nov
18
2024

Rezension: Bloom. Die Apokalypse beginnt in deinem Garten

Bloom. Die Apokalypse beginnt in deinem Garten - Kenneth Oppel

Beschreibung des Verlages:

Das Leben auf der Erde ist in Gefahr: Nach einem starken Regenfall taucht überall schwarzes Gras auf, dessen Herkunft unbekannt ist. Schnell überwuchert es Felder und ganze Städte. Die Menschen leiden unter heftigen Allergien, die Nahrungsmittelversorgung ist bedroht und schließlich greift das Gras Menschen direkt an. Zeitgleich entdecken drei Jugendliche, dass gerade sie seit Beginn des Horrors ihre Allergien losgeworden sind und ungeahnte Kräfte entwickeln. Liegt die Rettung in ihren Händen?

Inhalt:
Anaya, Petra und Seth gehen zur selben Schule und während Anaya und Petra unter schweren Allergien leiden und sehr beliebt sind, ist Seth ein klassischer Aussenseiter. Doch nach heftigen Regenfällen verändert sich das Klima der Erde und ein schnell wachsendes Gras greift Ernten, Wiesen und sogar Menschen und Tiere an. Ausgerechnet die drei Jugendlichen scheinen aber nicht nur immun gegen die Wirkung dieser schnell wachsenden Pflanzen zu sein, sondern auch noch eigenartige Superkräfte zu entwickeln, die ihnen helfen, gegen die Invasion vorzugehen.

Meine Meinung:
Das Buch habe ich vor vielen Jahren bei Favola entdeckt und auf meine Wunschliste gepackt. Nun endlich habe ich es gekauft und bin in seine wilde, bunte Welt eingetaucht. Die Idee hat mich von Anfang an überzeugt. Zum Leben erwachende und immer aggressivere Pflanzen und mutige Jugendliche, welche mit Superkräften gegen die drohende Apokalypse vorgehen können? Das klingt doch sehr originell. Die Figuren haben mir auch sehr gut gefallen, nur leider dauerte es viel zu lange lange, bis überhaupt etwas passierte und die angekündigte Spannung hat mir gefehlt. Auch blieb alles eher oberflächlich und löste sich dann doch ein wenig zu schnell auf. Die Geschichte hat aber Luft nach oben und ich bin mir sicher, dass Kenneth Oppel noch viel besser schreiben kann. Ausserdem hat der fiese Cliffhanger am Ende mich neugierig gemacht.

Schreibstil:
Natürlich haben wir es hier mit einem Jugendbuch zu tun und die Sprache ist eher einfach gehalten. Mir persönlich hätten mehr Details, Spannung und Gruseleffekte sehr gut gefallen, aber die Beschreibungen bleiben eher oberflächlich. Anfangs dauert es auch sehr lange, bis die Handlung Fahrt aufnimmt, gegen Ende wird die Geschichte aber wirklich spannend und die verschiedenen teilweise auch überraschenden Entwicklungen haben mir immer besser gefallen.

Fazit:
Dieser erste Band der Reihe hat mich noch nicht komplett überzeugen können, auch wenn ich die Grundidee grandios und sehr originell finde. Ich bin mir aber sicher, dass Oppel diesen ersten Band noch toppen kann und werde bei Gelegenheit weiterlesen.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Bloom. Die Apokalypse beginnt in deinem Garten
Originaltitel: Bloom (The Bloom Trilogy)
Autor: Kenneth Oppel, geboren 1967, gilt als literarisches Phänomen. Von Roald Dahl ermutigt, veröffentlichte er sein erstes Kinderbuch mit 14 Jahren. Inzwischen hat er zahlreiche Romane und Drehbücher verfasst. Heute lebt er mit seiner Familie in Toronto. Bei Beltz & Gelberg ist u. a. seine weltweit erfolgreiche Fledermaus-Trilogie mit den Bänden Silberflügel, Sonnenflügel und Feuerflügel erschienen. Darüber hinaus der Roman Affenbruder sowie die Bloom-Trilogie.
Sprache: Deutsch
Aus dem kanadischen Englisch von: Inge Wehrmann
Taschenbuch: 345 Seiten
Verlag: Gulliver von Beltz & Gelberg
Erschienen: 18.08.2021 (1. Auflage)
ISBN: 978-3-407-81009-0

Nov
07
2024

Rezension: Süßer die Herzen nie klingen

Süßer die Herzen nie klingen - Debbie Macomber

Beschreibung des Verlages:

Lindys Weihnachtsstimmung lässt zu wünschen übrig, als sie über die Festtage zu ihrer Familie nach Hause fährt. Ihr Freund hat sie betrogen, und in ihrem Job als Grafikdesignerin fehlt ihr jegliche Kreativität. Doch dann zeigt Lindys Mutter ihr einen Stapel alter Briefe. Es sind ihre längst vergessenen Kindheitswünsche an den Weihnachtsmann. Kurzentschlossen schreibt Lindy ihm einen neuen Brief, um an die Unbeschwertheit von damals anzuknüpfen und ihre Hoffnungen für die Zukunft auf Papier zu bringen. Als Lindy kurze Zeit später auf ihren attraktiven ehemaligen Klassenkameraden Billy trifft, ahnt sie noch nicht, dass sich ihre Wünsche diesmal vielleicht auf wundersamste Weise erfüllen könnten …

Inhalt:
Lindy erinnert sich eigentlich gar nicht mehr an die Briefe, die sie dem Weihnachtsmann vor Jahren geschrieben hat, aber ihre Mutter hat sie alle aufgehoben und präsentiert sie Lindy voller Stolz bei deren Weihnachtsbesuch in der Heimat. Lindy kommt ins Grübeln und bemerkt, dass ihre Lebenssituation gerade nicht so einfach ist und dass sie vielleicht ein wenig Hilfe vom Weihnachtsmann gebrauchen könnte. Nachdem sie ihre Wünsche formuliert hat, ist sie bereit, sich und ihrem Leben ein paar neue Chancen zu geben.

Meine Meinung:
Debbie Macombers Bücher kommen in der Regel mit viel Romantik, Gebäck und ein wenig Kitsch daher und nichts anderes habe ich auch von diesem Roman erwartet. Auf 240 sehr schmalen Seiten entwickelt sich eine gemütliche Geschichte, in der einzig die Religiosität der Protagonistin für mich eher erzwungen wirkte. Obwohl ich es meistens nicht mag, wenn in einem Roman plötzlich übersinnliche Elemente vorkommen, hat mich in diesem Buch allerdings gar nicht gestört, dass gaaaanz wenig Weihnachtsmagie mit im Spiel ist und so habe ich die kurzweilige und eher ein wenig oberflächliche Geschichte sehr gerne gelesen. Sie war perfekt für turbulente Tage und kurze Zugfahrten.

Schreibstil:
Macomber versteht es hervorragend, Plätzchenduft und weihnachtliche Gemütlichkeit in Worte zu fassen. Ausserdem wirken alle Figuren so, als würde ich mich in ihrer Nähe wohl fühlen. Vor allem Lindys Eltern habe ich sehr ins Herz geschlossen. Die Kürze dieses Romans ist übrigens kein Nachteil. Da sehr schnell klar wird, wie sich alles entwickeln wird, hätten viel mehr Seiten der Geschichte wohl eher geschadet.
Macomber kann auch anders, tiefgründiger, anspruchsvoller aber ganz ehrlich: für diese Geschichte ist ihre leichte Erzählsprache einfach nur stimmig gewählt.

Meine Empfehlung:
Du suchst nach einem hübschen kleinen Weihnachtsroman in dieser chaotischen Zeit? Dann bist du mit diesem Buch genau richtig beraten. Viel Weihnachtsstimmung, ein paar Gaumenfreuden und natürlich eine grosse Portion Romantik sorgen für leichte, nicht zu tiefgründige Unterhaltung.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Süßer die Herzen nie klingen
Originaltitel: Dear Santa
Autorin: Debbie Macomber begeistert mit ihren Romanen Millionen Leserinnen weltweit und gehört zu den erfolgreichsten Autorinnen überhaupt. Wenn sie nicht gerade schreibt, strickt sie oder verbringt mit Vorliebe viel Zeit mit ihren Enkelkindern. Sie lebt mit ihrem Mann in Port Orchard, Washington, und im Winter in Florida.
Sprache: Deutsch
Aus dem Amerikanischen von: Nina Bader
Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: blanvalet
Erschienen am: 21.09.2022
ISBN: 978-3-7341-1159-4
Nov
04
2024

Lese-Statistik Oktober 2024

Hallo ihr Lieben

Nun ist auch der Oktober schon wieder Geschichte und so langsam neigt sich das Jahr dem Ende zu. Unser Monat hat grandios gestartet. Wir waren ja immer noch in den Ferien und sind am 2.10. mit dem Zug von Montreal nach New York City gereist und waren dann bis und mit 7.10. noch in dieser enormen Stadt unterwegs (respektive sind wir über Nacht nach Hause geflogen und waren dann am 8.10. zurück).

Central Park

Nachdem ich mich zumindest ein wenig vom Jetlag erholt hatte, startete die Schule wieder und ich hatte gleich in der ersten Schulwoche sehr viele Proben sowie diverse zusätzliche Termine und administrative Aufgaben zu bewältigen, dann wurde es aber ruhiger und der normale "Alltagstrott" startete wieder. Da ich von Dezember bis Februar schon zahlreiche Konzertprojekte geplant habe, darf ich aber gerade viele tolle Programme üben und proben und mich ausserdem mit meinen Schülerinnen so langsam aber sicher auf Weihnachten und weihnachtliche Musizierstunden einstimmen.
Vielleicht habt ihr es schon in meiner Rezension zu "Zur See" gesehen: leider ist Ende Oktober nämlich auch meine Oma verstorben, was zwar absehbar aber nicht weniger traurig war. So hat der Monat am Ende noch einen Dämpfer erhalten, uns aber auch wieder einmal aufgezeigt, dass wir einfach dankbar sein müssen für die Zeit, die wir mit unseren Herzensmenschen haben.

Lesetechnisch war der Oktober ein erstaunlich guter Monat (vor allem, wenn man bedenkt, dass ich im Urlaub fast gar keine Seite gelesen habe), dafür ist der SuB explodiert, was aber zu erwarten war. Ein Treffen mit Marija und Irene sowie einige gekaufte Bücher haben meinen Stapel ziemlich anwachsen lassen. Da machen die zwei Bücher, die mir meine Schwester überraschend geliehen hat, auch keinen Unterschied mehr ;-) Die Neuzugänge haben gestern sogar einen eigenen Neuzugänge-Post erhalten, weil es einfach zu viele sind, um sie in diesem Post auch noch aufzuführen. Schaut also unbedingt noch HIER vorbei.

Gelesen im Oktober:

Sprachschönes Monatshighlight, das definitiv auch eines meiner Jahreshighlights werden wird


Unterhaltsamer Sommerroman mit Nordseefeeling, der mitten aus dem Leben gegriffen wirkt


Bewegende und beeindruckende Geschichte über Familie, Freundschaft und Liebe aus Siebenbürgen


Schöner Weihnachtsroman, kurzweilig erzählt, romantisch und sehr unterhaltsam (weitergegeben an Irene)


Überraschend erschienene Fortsetzung, die ich sehr, sehr gerne gelesen habe und die mich tief berührt hat


Äusserst enttäuschender Beziehungsroman, der mich leider so gar nicht überzeugen konnte


Mein erster Schirach, den ich schnell gelesen hatte, der mich aber nicht komplett überzeugen konnte




Blick von der Manhattan Bridge

Alle Rezensionen und Seitenzahlen:

Zur See - Dörte Hansen   (256 Seiten)
Sterne sieht man nur im Dunkeln - Meike Wermeister   (320 Seiten)
Die Unschärfe der Welt - Iris Wolff   (216 Seiten)
Wir zwei im Dezember - Catherine Walsh   (480 Seiten)
Postscript. Was ich dir noch sagen wollte - Cecelia Ahern   (432 Seiten)
Wachstumsschmerz - Sarah Kuttner   (284 Seiten)
Sie sagt. Er sagt. - Ferdinand von Schirach   (144 Seiten)


Blick von Brooklyn nach Manhattan

Alle Zahlen in der Übersicht:

Gelesene Bücher: 7
Abgebrochene Bücher: -
Ungelesen aussortierte Bücher: -

Gelesene Seiten: 2'132 Seiten
Durchschnittliche Seitenzahl pro Tag: 68.77 Seiten
Bücher von Autorinnen: 6
Bücher von Autoren: 1
Autor*innenduos (oder Gruppen): -
Geschenkt bekommene Bücher: 16
Ausgeliehen: 2
Buchgewinn: -
Buchprämien: -
Rezensionsexemplare: -
Gekaufte Bücher: 9
Eingesammelte Bücher: -
Bibliotheksbücher: -
Gesamte Neuzugänge: 27 (zum ausführlichen Neuzugänge-Post geht es HIER)
SuB am Monatsbeginn:
72
Aktueller SuB: 92
Differenz: +20 (nicht schlecht bei 27 Neuzugängen ;-) )
Nov
03
2024

Neuzugänge Oktober 2024

Hallo ihr Lieben

Lang, lang ist's her, dass ich hier einen Neuzugängepost veröffentlicht habe. Aber der Oktober war so übervoll mit 27 (!!!!!!!) Neuzugängen, Zufallsentdeckungen und Schnäppchen, dass ich diesen Post jetzt einfach schreiben muss und ihr seht schon: es sind so viele Bücher auf dem Bild, dass es mir unmöglich war, alle Titel scharf hinzukriegen und deshalb liste ich euch natürlich auch noch einmal alle Bücher und die Geschichte, wie sie zu mir gefunden haben, hier auf.

Vor Monaten schon habe ich mich mit Marija von alle_meine_buecher über ihre aussortierten Bücher ausgetauscht und ich durfte mir ganz viele ihrer gelesenen Bücher auswählen. Da waren Wunschlistenbücher dabei und auch Bücher, auf die sie mich durch ihre packenden Rezensionen neugierig gemacht hatte und am 26. Oktober durfte ich bei ihr brunchen, ihre Katze Yoko kennenlernen und mir diesen grossen Stapel Bücher (links im Bild) abholen:

  1. Krokodilwächter - Katrine Engberg
  2. Blutmond - Katrine Engberg
  3. Das Nest - Katrine Engberg
  4. Wintersonne - Katrine Engberg
  5. Lichtungen - Iris Wolff
  6. Tauben fliegen auf - Melinda Nadj Abonji
  7. Die letzten ihrer Art - Maja Lunde
  8. Die Reinheit des Mörders - Amélie Nothomb
  9. Kalt ist der Abendhauch - Ingrid Noll
  10. Wenn es nur Licht gäbe, bevor es dunkel wird - Iunona Guruli
  11. Haha Heartbreak - Olivia Kuderewski
  12. The Mothers - Brit Bennett
  13. The Hate u Give - Angie Thomas


Weitere zwei Neuzugänge sind Bücher, die mir meine Schwester überraschend geliehen hat. Wir bringen uns oft Bücher mit, die der jeweils anderen gefallen könnten oder deponieren sie bei unseren Eltern im Haus, wenn wir uns länger nicht sehen. Weil ich wusste, dass der Oktober so oder so viele Neuzugänge mit sich bringen wird, kam es auf zwei Bücher mehr oder weniger nicht mehr an und ich nahm also diese beiden Bücher mit:

  1. Die Schwestern - Daisy Johnson
  2. Seebeben - Djaimilia Pereira de Almeida


Vier Bücher habe ich mir dann auch noch neu gekauft. Erstens wollte ich unbedingt ein Buch kaufen, das mich als Adventskalender durch den Dezember begleiten würde und dann habe ich noch drei Wunschlistenbücher bestellt, wovon aber erst zwei angekommen sind, da das dritte Wunschlistenbuch ein englisches Buch ist und die Lieferung länger dauert (entsprechend taucht das Buch dann in der November-Statistik auf, Glück gehabt ;-) ).

  1. Wunder einer Winternacht - Marko Leino (Adventskalendertipp von Ronja)
  2. Einsiedlerkrebse - Anne B. Ragde
  3. Bloom. Die Apokalypse beginnt in deinem Garten - Kenneth Oppel 


Dann habe ich auch noch Irene von Igelabooks getroffen und mit ihr einen Kaffee getrunken und diese drei Bücher getauscht:

  1. All I Want for Christmas - Amy Silver
  2. Pineapple Street - Jenny Jackson
  3. Unser Buch der seltsamen Dinge - Jennie Godfrey


Und Irene und ich haben nicht nur zusammen einen Kaffee getrunken, wir haben auch im Bärner Brocki gestöbert. Dort habe ich im Oktober gleich zweimal eingekauft und zwar folgende sechs Bücher für je 2.-:

  1. Der Donnerstags Mordclub - Richard Osman (mit einer lieben Freundin entdeckt)
  2. Der Trost des Nachthimmels - Dževad Karahasan (mit Irene gekauft)
  3. Winterkartoffelknödel - Rita Falk (mit Irene gekauft)
  4. The Christmas Escape - Sarah Morgan (mit Irene gekauft)
  5. all I ever wanted - Lucy Dillon (mit Irene gekauft)
  6. A Wedding in December - Sarah Morgan (mit Irene gekauft)

Was sagt ihr zu meiner Ausbeute? Und was denkt ihr, wie hoch mein SuB mittlerweile ist? Ich kann euch auf jeden Fall verraten, dass er sich immer noch im (höheren) zweistelligen Bereich befindet, Glück gehabt. Und kennt ihr schon eines meiner Bücher? Schliesslich muss ich schon noch herausfinden, womit ich bald beginnen sollte :-D

Ich wünsche euch einen wunderschönen restlichen Sonntag und komme vielleicht schon morgen dazu, meine Lese-Statistik zu tippen. Dort seht ihr dann, was sich im Oktober sonst noch so ereignet hat.

Alles Liebe
Livia

Nov
01
2024

Rezension: Zur See

Zur See - Dörte Hansen

Beschreibung des Verlages:

Die Fähre braucht vom Festland eine Stunde auf die kleine Nordseeinsel, manchmal länger, je nach Wellengang. Hier lebt in einem der zwei Dörfer seit fast 300 Jahren die Familie Sander. Drei Kinder hat Hanne großgezogen, ihr Mann hat die Familie und die Seefahrt aufgegeben. Nun hat ihr Ältester sein Kapitänspatent verloren, ist gequält von Ahnungen und Flutstatistiken und wartet auf den schwersten aller Stürme. Tochter Eske, die im Seniorenheim Seeleute und Witwen pflegt, fürchtet die Touristenströme mehr als das Wasser, weil mit ihnen die Inselkultur längst zur Folklore verkommt. Nur Henrik, der Jüngste, ist mit sich im Reinen. Er ist der erste Mann in der Familie, den es nie auf ein Schiff gezogen hat, nur immer an den Strand, wo er Treibgut sammelt. Im Laufe eines Jahres verändert sich das Leben der Familie Sander von Grund auf, erst kaum spürbar, dann mit voller Wucht.

Inhalt:
Die Menschen auf der kleinen Nordseeinsel sind rauh und zäh wie die See, von der sie leben. Hanne Sander beherbergte früher Touristen und wartete auf ihren Mann, der auf See war, aber die Familie mittlerweile verlassen hat. Ihre Kinder haben ganz unterschiedliche Lebenswege eingeschlagen: Eske macht sich nichts aus dem Touristenzirkus, arbeitet im Seniorenheim und lässt sich von einer stets auf sie wartenden Frau mit blauen Haaren auf dem Festland neue Tattoos stechen, Henrik ist Künstler geworden und arbeitet mit allem, was das Meer anspült und Ryckmer fuhr zur See, trinkt jetzt aber nur noch und wartet voller Angst auf eine Katastrophe, vor der einen auch die beste Ausrüstung und Vorbereitung nicht bewahren können.

Meine Meinung:

"Alle Inseln ziehen Menschen an, die Wunden haben, Ausschläge auf Haut und Seele. Die nicht mehr richtig atmen können oder nicht mehr glauben, die verlassen wurden oder jemanden verlassen haben. Und die See soll es dann richten, und der Wind soll pusten, bis es nicht mehr wehtut."
Zur See - Dörte Hansen, S. 21

Es gibt Bücher, denen man genau zur richtigen Zeit im Leben begegnet. Bücher die tragen, trösten, unterstützen, beflügeln, inspirieren, begleiten. 2021 während unseres Umzugs mitten in der coronabedingten Lebensverzweiflung war dies "Ein Baum wächst in Brooklyn" von Betty Smith und "Zur See" von Dörte Hansen war dies Ende Oktober, als meine Oma im Sterben lag.
Mit berührenden und einfühlsamen Beschreibungen und Sprachbildern, die nur so vor Kreativität und Können strotzen, baut Hansen diese Geschichte auf, erzählt vom Inselleben und -sterben, den Inselmenschen, Touristen, Seebestattungen, verirrten Walen und Stürmen die immer und immer wieder im Inneren und Äusseren toben und ihren Tribut fordern.

Schreibstil und Aufbau:

"Die ältesten Patienten sterben oft am schwersten. In ihren letzten Tagen werden sie zu Vogelwesen, schon nicht mehr Mann und nicht mehr Frau, so dünnhäutig, dass man sie kaum noch zu berühren wagt. Man glaubt, sie hätten es geschafft, nimmt ihre Hände, wartet auf die letzten Atemzüge, und dann müssen sie noch einmal in die Schlacht."
Zur See - Dörte Hansen, S. 45

Vor etwa einem Jahr habe ich "Altes Land" der Autorin gelesen und auch wenn ich vom Erzählstil beeindruckt war, hat mich die Geschichte damals emotional nicht erreicht. "Zur See" aber zeigt ein sprachliches Können, das mitten ins Herz trifft, eine Familie, in der sich nach und nach Veränderungen einstellen, welche ganze Geschichten neu schreiben. Die heraufbeschworenen Bilder der rauhen See, der Winde, welche über die Insel hinwegfegen und dem Leben der Inselmenschen, die genau so hart und unbarmherzig sind - sein müssen - wie die sie umgebende Natur, haben mich nicht mehr losgelassen.
Und manchmal ist da doch ein weicher Kern, ein wenig Frieden und Liebe und wenn im Auge des Sturms alle ein wenig näher zusammenrücken, kann es doch noch Hoffnung geben.

Meine Empfehlung:
Ich bin so froh, dass ich der Autorin noch einmal eine Chance gegeben und mich auf diese Geschichte eingelassen habe. "Zur See" ist jetzt schon ein Jahreshighlight für mich und ich empfehle euch diese eindringlich erzählte und vor Sprachzauber nur so sprühende Geschichte von ganzem Herzen weiter.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Zur See
Autorin: Dörte Hansen, geboren 1964 in Husum, arbeitete nach ihrem Studium der Linguistik als NDR-Redakteurin und Autorin für Hörfunk und Print. Ihr Debüt „Altes Land” wurde 2015 zum „Lieblingsbuch des unabhängigen Buchhandels” und zum Jahresbestseller 2015 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Ihr zweiter Roman „Mittagsstunde” erschien 2018, wurde wieder zum SPIEGEL-Jahresbestseller und mit dem Rheingau Literatur Preis sowie dem Grimmelshausen Literaturpreis ausgezeichnet. 2022 erschien ihr dritter Roman „Zur See”. Dörte Hansen, die mit ihrer Familie in Nordfriesland lebt, ist Mainzer Stadtschreiberin 2022.
Sprache: Deutsch
Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen: 256 Seiten
Verlag: Penguin
Erschienen: 28.09.2022
ISBN: 978-3-328-60222-4

Okt
30
2024

Sterne sieht man nur im Dunkeln

Sterne sieht man nur im Dunkeln - Meike Werkmeister

Beschreibung des Verlages:
Eigentlich ist Anni glücklich. Mit ihrem Langzeitfreund Thies lebt sie in einem hübschen Bremer Häuschen, ihr Geld verdient sie als Game-Designerin und in ihrer Freizeit entwirft sie Poster- und Postkartenmotive. Doch dann will ihr Chef, dass sie das neue Büro in Berlin leitet. Und Thies will auf einmal heiraten. Nur Anni weiß nicht mehr, was sie will. Da meldet sich ihre Jugendfreundin Maria aus Norderney, und Anni beschließt spontan, eine Auszeit zu nehmen. 6 Wochen Sand und Wind, Sterne und Meer – einfach mal durchpusten lassen. Danach sieht sicher alles anders aus. Wie anders, das hätte Anni sich allerdings nicht träumen lassen ...

Inhalt:
Anni steht an einem Wendepunkt in ihrem Leben. Eigentlich hat sie alles, was sie sich immer erträumt hat; einen liebevollen Freund, ihren Traumjob und ein schönes Zuhause. Nur fühlt sich dieses Leben, das sie gerade führt, ein wenig aufgesetzt an und Anni beginnt, ihre Fühler nach neuen Herausforderungen und Zielen auszustrecken.

Meine Meinung:
Im Dezember vor einem Jahr habe ich die Fortsetzung dieses Romans gelesen, "Sterne glitzern auch im Schnee". Das Buch hat mir so gut gefallen, dass ich unbedingt viele weitere Bücher der Autorin lesen wollte und das habe ich nun endlich geschafft.
Ganz am Anfang von "Sterne sieht man nur im Dunkeln" befürchtete ich, eine ähnliche Handlung wie in "Wachstumsschmerz" von Sarah Kuttner anzutreffen und hätte das Buch fast weggelegt... Dann aber habe ich weitergelesen und entdeckte eine berührende Geschichte, welche ermutigt, die Chancen im Leben zu ergreifen, Fehler zu verzeihen und immer wieder neuen Träumen nachzujagen.
Besonders gefallen hat mir, dass Anni ihrer Freundschaft zu ihrer Jugendfreundin Maria noch einmal eine Chance gibt. Werkmeister gelingt es dabei - und generell beim Beschreiben aller Beziehungen und Familienkonstrukte - dass die Figuren Ecken und Kanten haben, dass sich Konflikte und Diskussionen anbahnen und dass auch einmal gestritten und getobt wird.

Schreibstil und Aufbau:
Erfrischend anders kommt auch die Entwicklung der Beziehung zwischen Anni und Thies daher. Für einmal haben wir es nämlich in diesem Buch nicht mit einer frisch getrennten/verwitweten Protagonistin zu tun, die vielleicht zufällig auch noch ganz unerwartet ein Café auf einer Insel/eine Bücherei/einen Blumenladen erbt, sondern wir begleiten Anni und Thies durch eine Beziehungs- und Lebenskrise, die viele Veränderungen und Entscheidungen mit sich bringt und die Figuren um so nahbarer und die Handlung authentischer macht.
Ein besonderes Plus sind dabei die vielen motivierenden und humorvollen (aber auch an der Grenze zur Plattheit vorbeischrammenden) Sprüche, welche sich im Buch und dann auch noch in bunter Ausführung im Anhang finden.

Meine Empfehlung:
"Sterne sieht man nur im Dunkeln" ist ein ermutigendes Buch fürs Herz und die Seele, das ganz viel Nordsee- und Sommerfeeling versprüht, authentische Beziehungen und Figuren beinhaltet und einfach nur schön erzählt ist. Von mir gibt es eine sehr herzliche Empfehlung.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Sterne sieht man nur im Dunkeln
Autorin: Meike Werkmeister ist Buchautorin und Journalistin. Ihre Romane stehen regelmäßig auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg. Wann immer sie Zeit hat, fährt sie an die Nordsee, wo sie oft auch die Ideen für ihre Geschichten findet www.meikewerkmeister.de
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: Goldmann
Erschienen am: 08.04.2019
ISBN: 978-3-442-48787-5