Rezension: Mord im Christmas Express

Mord im Christmas Express - Alexandra Benedict

TW:
Misogynie, toxische Beziehung, Geburt, Vergewaltigung/Missbrauch, ungewollte Schwangerschaft, Drogenkonsum/Alkohol, Stalking, häusliche Gewalt

Beschreibung des Verlages:

Schneechaos. In letzter Sekunde erreicht die pensionierte Polizeibeamtin Roz ihren Nachtzug. Zum Glück, denn sie muss unbedingt pünktlich von London ins schottische Fort William kommen – rechtzeitig zur Geburt ihrer Enkelin. Mit ihr an Bord befinden sich unter anderem eine junge Influencerin, ein narzisstischer Reality-TV-Star, eine schlagfertige alte Dame samt Katerchen, eine reichlich dysfunktionale Familie und der Staatsanwalt Craig, der in Roz eine versteckte Saite anschlägt. Doch dann entgleist der Zug plötzlich im dichten Schneetreiben. Und während die Geburt zu Hause immer dramatischer verläuft, geschieht an Bord ein Mord, der bei Roz alte Wunden aufreißt. Es wird nicht bei einem Opfer bleiben. Wen trifft es als nächstes, und wird Roz es rechtzeitig verhindern können? Hat sie die Chance, den Kreislauf der Gewalt ­endlich zu durchbrechen?

Inhalt:
Weihnachten naht und die frühpensionierte Kommissarin Roz reist zur Geburt ihrer Enkelin mit dem Nachtzug in die schottischen Highlands. Die verschneite Winterlandschaft wird aber schnell zum Alptraum. Das Wetter macht den Passagieren einen Strich durch die Rechnung, der Zug entgleist, eine Leiche wird gefunden und immer mehr gefährliche Geheimnisse kommen ans Licht.

Meine Meinung:
Auf das Buch aufmerksam geworden bin ich vor einem Jahr bei Ina, also musste ich natürlich zugreifen, als ich es für zwei Franken im Bärner Brocki kaufen konnte. Der Aufbau hat mich sehr überrascht. Es geschieht nämlich sehr lange nicht viel, dafür lernte ich alle Passagiere kennen und konnte schon ein wenig spekulieren. Auch war das Buch sehr unterhaltsam erzählt und erinnerte mit einem Augenzwinkern an eine in die heutige Zeit versetzte Version "Mord im Orient Express". Plötzlich wird die Geschichte spannender, die Themen werden sehr heftig (TW beachten) und das Ende entpuppt sich sogar noch als feministisches Plädoyer.

Schreibstil und Aufbau:
Diese ganzen Entwicklungen wirkten für mich nicht ganz rund aufeinander abgestimmt. Es ging mir zu lange, bis die Handlung ins Rollen kam und ich persönlich finde, dass die Auflösung und die ganzen Verstrickungen am Schluss ein wenig gar weit hergeholt und leider auch vorhersehbar waren. Allerdings sind Themen wie Social Media, häusliche Gewalt und auch der Zusammenhalt von Frauen sehr schön verarbeitet und modern erzählt.

Meine Empfehlung:
Leichte Unterhaltung, die immer intensiver wird, schottisches Winterfeeling und Figuren mit einer wichtigen Message machen dieses Buch aus. Ja, der Krimi hat Luft nach oben was den Spannungsbogen anbelangt. Allerdings haben mir die Protagonistin und die Idee sehr gut gefallen und ich kann mir vorstellen, weitere Romane von Alexandra Benedict zu lesen.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Mord im Christmas Express
Originaltitel: The Christmas Murder
Autorin: Alexandra Benedict studierte Englisch und Kreatives Schreiben in Cambridge und Sussex. Sie schreibt Drehbücher, Kurzgeschichten und Kriminalromane. Mit ihrem Buch The Christmas Murder Game stand sie auf der Longlist des Dagger Award.
Sprache: Deutsch
Aus dem Englischen von: Anke Caroline Burger
Paperback: 336 Seiten
Verlag: Tropen (Klett-Cotta)
Erscheinungstermin: 16.09.2023
ISBN: 978-3-608-50196-4

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