Rezension: Rebecca

Rebecca - Daphne du Maurier

Beschreibung des Verlages:
Enthält Spoiler (geschwärzt)!!!

In einem Hotel an der Côte d’Azur lernt Maxim de Winter eine junge Frau aus einfachen Verhältnissen kennen. Die beiden verlieben sich, und schon nach kurzer Zeit nimmt sie seinen Heiratsantrag an und folgt dem Witwer nach Cornwall auf seinen prachtvollen Landsitz Manderley. Doch das Glück der Frischvermählten währt nicht lange: Der Geist von Maxims toter Ehefrau Rebecca ist allgegenwärtig, und die ihr ergebene Haushälterin macht der neuen Herrin das Leben zur Hölle, sie droht nicht nur die Liebe des Paares zu zerstören. Spoiler: Als ein Jahr später plötzlich doch noch Rebeccas Leiche gefunden wird, gerät Maxim de Winter unter Mordverdacht …
"Rebecca", Daphne du Mauriers berühmtester Roman, war bereits bei seinem Erscheinen 1938 ein Bestseller. Er wurde mehrfach verfilmt: 1940 entstand unter der Regie von Alfred Hitchcock die bekannteste Adaption, die mit zwei Oscars prämiert wurde.

Inhalt:
Die junge, namenlose Protagonistin heiratet den verwitweten und fast doppelt so alten Maxim de Winter und bewohnt mit ihm sein Landgut Manderley. Die Erinnerung an Rebecca de Winter, Maxims verstorbene Frau, überschattet mehr und mehr den Alltag und die Gedanken der Protagonistin. Ausserdem legt ihr die Haushälterin, welche Rebecca glühend verehrt hat, permanent Steine in den Weg und es fällt der Protagonistin immer schwerer, gute Miene zum bösen Spiel zu machen und Wahrheit von Lüge zu unterscheiden.

Meine Meinung:
Gemeinsam mit Melli von Mellis Buchleben und Ina von literaturina_reads habe ich dieses Buch gelesen und mich mit ihnen intensiv über das Gelesene ausgetauscht. Diesen Austausch habe ich sehr geschätzt und dadurch, dass "Rebecca" viele Leerstellen enthält, bietet es sich wirklich an, das Buch in einer Leserunde/einem Buchkreis zu lesen.
Es hat mich erstaunt, wie aktuell, spannend, düster und auch humorvoll dieser Klassiker erzählt ist und ich habe mich beim Lesen immer wieder darüber gewundert, wie unbekannt dieses Buch doch leider ist. Mir persönlich hat die Geschichte sehr gut gefallen, sie hat mich in eine ganz andere Welt entführt, mir das Leben in einer Villa um 1930 herum nähergebracht und mich mit einer sehr vielschichtigen Protagonistin und einer packende Handlung mit sehr unerwartetem Ausgang überzeugt.

Schreibstil und Aufbau:
Unsere Protagonistin bleibt während der ganzen Geschichte namenlos, sie wird erst nach ihrer Hochzeit überhaupt und dann nur mit "Mrs. de Winter" angesprochen. Das Buch beginnt sehr düster und mit einem Rückblick auf die vergangenen und sehr schillernden Tage auf Gut Manderley. Dann springt es zurück zur ersten Begegnung der Protagonistin mit Mr. de Winter und wird fortan chronologisch erzählt. Detaillierte Beschreibungen sorgen für ein atmospährisches Leseerlebnis und obwohl eigentlich nicht so viel geschieht, wird das Buch nie langweilig. Es ist du Maurier gelungen, Elemente des Krimis und des Schauerromans mit Elementen des Liebesromans und des Gesellschaftsromans zu verbinden und so für viele Überraschungen, Spannung und auch einige sehr humorvolle Szenen zu sorgen.

Meine Empfehlung:
Dieses Buch lohnt sich wirklich und es lohnt sich vor allem auch, sich über dieses Buch zu unterhalten. "Rebecca" verdient so viel mehr Aufmerksamkeit und ich empfehle es euch sehr herzlich.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Rebecca
Originaltitel: Rebecca
Autorin: Daphne du Maurier wurde 1907 in London geboren und entschied sich im Alter von 19 Jahren nach einer Ferienreise an die cornische Küste, diesen Ort fortan nicht mehr zu verlassen. Alle ihre Romane lässt sie in Cornwall spielen: Jamaica Inn, Das Wirtshaus im Bodmin Moor, Meine Cousine Rachel und natürlich Rebecca, 1938 erschienen und von Hitchcock verfilmt. Daphne du Maurier starb im Alter von zweiundachtzig Jahren in Kilmarth.
Sprache: Deutsch
Aus dem Englischen von: Brigitte Heinrich und Christel Dormagen
Taschenbuch: 524 Seiten
Verlag: Insel Taschenbuch (Suhrkamp)
Ersterscheinungstermin: 07.03.2016
ISBN: 978-3-458-36134-3

Rezension: Lemmings Himmelfahrt

Der Fall des Lemming - Stefan Slupetzky

Reihe: Privatdetektiv Lemming ermittelt
2. Lemmings Himmelfahrt
3. Das Schweigen des Lemming
4. Lemmings Zorn
5. Die Rückkehr des Lemming
6. Im Netz des Lemming 

Beschreibung des Verlages:
Grausig-komisch, witzig, skurril, melancholisch – ein Krimi, wie ihn nur ein Österreicher schreiben kann
Der Lemming ist wieder in Schwierigkeiten. Gerade hat ihn seine Freundin hinausgeworfen, und kurz danach schießt ein Verrückter auf ihn. Zum Glück trifft es zwar einen anderen, der tot zusammenbricht, doch jetzt sucht die Polizei den Lemming als Mörder. Da hilft es nur, den wirklichen Täter zu finden - und der Lemming ist mal wieder in einen Fall verwickelt, der ihn völlig überfordert ….

Inhalt:
Lemming steht auf der Strasse und ertränkt seinen Kummer in Alkohol. Er erlebt sturzbetrunken eine Schiesserei und wird versehentlich für einen Mörder gehalten. Um dieses Missverständnis aufzuklären gibt es nur einen Weg: zuerst einmal muss Lemming nüchtern werden und dann muss er sich in die Psychiatrie einschleusen, aus dieser der wahre Täter wohl entflohen ist. Ausserdem trachtet ihm auch noch sein ehemaliger Kollege und Erzrivale Krotznig nach dem Leben und Lemming sitzt einmal mehr komplett in der Tinte.

Meine Meinung:
Bereits der erste Fall rund um den österreichischen Ermittler Leopold Wallisch, genannt Lemming, hat mich überzeugt (HIER meine Rezension) und nun hat mich auch dieser zweite Band der Reihe hervorragend unterhalten. Der Aufbau ist nicht neu: ein ziemlich versoffener ehemaliger Polizist - stets ein wenig am Rande der Gesellschaft und von aller Welt und sämtlichen Geistern verlassen - ermittelt auf eigene Faust und tief im Herzen überzeugt von der Mission, dem Bösen ein Ende zu bereiten, in gefährlichen Gefilden. Der Anfang hat mich eher langsam in die Geschichte finden lassen, aber nach einigen Kapiteln war ich gefangen, überzeugt und bestens unterhalten vom düsteren Humor und ausgeklügelten Plot dieses intelligenten Krimis.

Aufbau:
Selten habe ich einen Krimi gelesen, der mir fortwährend so viel über den Täter preisgegeben hat und mich gleichzeitig fast bis zum Ende komplett im Dunkeln tappen liess. Diese Meisterleistung ist Slupetzky hervorragend gelungen und ausserdem hat er mich wunderbar unterhalten. Sein Ermittler Lemming überzeugt mit Mut und Eigenwille sowie lebensrettenden Reflexen und einem guten Herzen. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzungen.

Meine Empfehlung:
Mit steigender Begeisterung habe ich diesen ansprechenden und anspruchsvollen Krimi gelesen und empfehle euch euch diese vor schwarzem Humor triefende Fortsetzung sehr gerne weiter.

Zusätzliche Infos:
Titel: Lemmings Himmelfahrt
Autor: Stefan Slupetzky, 1962 in Wien geboren, schrieb und illustrierte mehr als ein Dutzend Kinder- und Jugendbücher, für die er zahlreiche Preise erhielt. Seit einiger Zeit widmet er sich vorwiegend der Literatur für Erwachsene und verfasst Bühnenstücke, Kurzgeschichten und Romane. Für den ersten Krimi um seinen Antihelden Leopold Wallisch, "Der Fall des Lemming", erhielt Stefan Slupetzky 2005 den Glauser-Preis, für "Lemmings Himmelfahrt" den Burgdorfer Krimipreis. "Lemmings Zorn" wurde 2010 mit dem Leo-Perutz-Preis ausgezeichnet.
Im selben Jahr gründete Slupetzky ein Wienerliedtrio, das Trio Lepschi, mit dem er seither als Texter und Sänger durch die Lande tourt. Stefan Slupetzky lebt mit seiner Familie in Wien.
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: rororo
Erscheinungstermin: 05.10.2009
ISBN: 978-3-644-40551-6

Rezension: Himmel über dem Salzgarten

Himmel über dem Salzgarten - Tabea Bach

Reihenübersicht Salgarten-Saga:
1. Sonne über dem Salzgarten
2. Himmel über dem Salzgarten
Weihnachtsband: Weihnachtszauber im Salzgarten (erscheint 30.9.22)
3. Sterne über dem Salzgarten (erscheint am 24.2.23)


Beschreibung des Verlages:
Julia und Álvaro sind glücklich miteinander. Der traditionelle Salzgarten mit seinem erlesenen Meersalz ist erfolgreich. Julias kleines Restaurant wird immer beliebter. Alles könnte so schön sein, wenn nicht ausgerechnet Jens, Julias Bruder und Vater ihres Patensohns Emil, ganz in der Nähe eine Tauchstation für Touristen eröffnen wollte. Denn zu Jens' Plan gehört, dass einige Unterwasserfelsen gesprengt werden, damit er Zugang zu weiteren Tauchgründen bekommt. Doch diese Sprengungen würden das gesamte Ökosystem an diesem Küstenabschnitt gefährden – und natürlich auch den Salzgarten.
Kann Julia den Salzgarten und die einzigartige Unterwasserwelt retten? Muss sie sich entscheiden zwischen ihrer Familie und dem Mann, den sie liebt?


Inhalt:
Julia hat ihr Meson "Flor de Sal" renoviert und darin ein edles Restaurant eröffnet. Mit der grossen Unterstützung ihres Freundes Álvaro fasst sie langsam Fuss in der Dorfgemeinschaft auf der Insel La Palma. Ihr Bruder Jens schafft es aber einmal mehr, ihr das Leben schwer zu machen und diesmal verbündet er sich sogar mit lokalen Politikern, um in Küstennähe eine Tauchschule eröffnen zu können. Julia versucht, dies um jeden Preis zu verhindern, den überraschend vielen Gästen im Restaurant gerecht zu werden und ihren Neffen Emil bei Laune zu halten. Wenn das nur gut geht.

Meine Meinung:
Es war mir eine Freude, wieder nach La Palma zurückzukehren und Julias kulinarische Künste sowie ihre herzliche Art zu geniessen. Es gefällt mir sehr, wie sie versucht, sich mehr und mehr in die Gemeinschaft zu integrieren und mit regionalen Lebensmittelproduzent*innen zusammenzuarbeiten. Die Beschreibungen der Arbeit in der edlen Restaurantküche aber auch der privaten Entwicklungen in Julias Leben haben mich gut unterhalten und waren spannend sowie faszinierend erzählt. Weiterhin hat mir sehr gut gefallen, wie Julia versucht, den Kontakt zu ihrem Neffen Emil allen Widrigkeiten zum Trotz zu pflegen. Weniger gut gefallen hat mir, wie aufbrausend Álvaro manchmal ist und wie sehr er sich als Besitzer des "Flor de Sal" aufspielt und Julia dabei übergeht. Sie weiss sich zum Glück nicht nur ihm, sondern auch ihren Neidern gegenüber immer entschiedener zu wehren und gewinnt mehr und mehr Sicherheit im Umgang mit den kleinen und grösseren Zankereien und Intrigen im Dorf.

Aufbau:
Den Aufbau der Geschichte mochte ich sehr gerne. Immer mal wieder wird der Alltag im Edelrestaurant gezeigt und dabei erfahren wir vor allem, dass Julia ein herzensguter Mensch ist. Sie hat für alle Gäste und die Menschen im Dorf ein offenes Ohr und behält stets einen kühlen Kopf. Ihre Entscheidungen trifft sie mit Herz und voller persönlicher Überzeugung und alle Erzählstränge, Geschichten und Schicksale laufen bei ihr im Meson "Flor de Sal" zusammen. Auch der Naturschutz und die Arterhaltung sind wichtige Themen, Flora und Fauna der Insel werden immer wieder wunderschön beschrieben und neben der Liebe spielt vor allem die Freundschaft eine grosse Rolle in dieser Geschichte.

Meine Empfehlung:
Bereits der erste Band der Salzgarten-Saga "Sonne über dem Salzgarten" hat mir ziemlich gut gefallen, wenn auch ich einige kleine Punkte zu bemängeln hatte. Dieser zweite Teil der Salzgarten-Saga ist viel runder erzählt, als der erste Teil, die Handlung verläuft nicht ganz so 08/15 und Tabea Bach hat vom Aufbau und der Ausgestaltung der Figuren her definitiv bewiesen, dass sie wundervoll erzählen kann. Ich werde die weiteren Bände der Reihe auf jeden Fall lesen und empfehle die Reihe sehr gerne weiter.

Zusätzliche Infos:
Titel: Himmel über dem Salzgarten
Autorin: Tabea Bach war Operndramaturgin, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie wurde in der Hölderlin-Stadt Tübingen geboren und wuchs in Süddeutschland sowie in Frankreich auf. Ihr Studium führte sie nach München und Florenz. Heute lebt sie mit ihrem Mann in einem idyllischen Dorf im Schwarzwald, Ausgangspunkt zahlreicher Reisen in die ganze Welt. Die herrlichen Landschaften, die sie dabei kennenlernt, finden sich als atmosphärische Kulisse in ihren Romanen wieder. Tabea Bachs Bücher wurden in verschiedene Sprachen übersetzt. Mit ihrer Kamelien-Insel-Saga gelangte sie sofort auf die Bestsellerliste. In den erfolgreichen Seidenvilla-Romanen wechselte der Schauplatz zu einer Seidenweberei in Venetien. Mit ihrer Salzgarten-Reihe führt uns Tabea Bach auf die Kanarischen Inseln.
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 350 Seiten
Ersterscheinung: 24.06.2022
ISBN: 978-3-404-18568-9

Mein SuB kommt zu Wort, 20.9.22

"Mein SuB kommt zu Wort"
Eine Gemeinschaftsaktion von Melli und Vanessa

Hallo ihr Lieben

Eigentlich wollte ich mich vor dem heutigen Beitrag drücken, weil die vierte Frage mich und meine SuBrina ein wenig einschüchtert, aber wir werden unser Bestes probieren und möchten euch unbedingt von unseren Fortschritten berichten. Deshalb lasse ich jetzt SuBrina an die Tastatur und freue mich schon auf den Austausch.

1. Wie groß bist du aktuell (Du darfst entscheiden, ob du nur Print oder eBook & Print zählst)?
Ein grosses Hallo auch von mir und ich darf euch gleich die positiven Nachrichten überbringen, dass wir endlich in einem so soliden zweistelligen Bereich angekommen sind, dass wir wohl noch lange hier bleiben werden. Hier seht ihr unsere Fortschritte, die mein Frauchen durch grosszügiges Ausmisten, bereits fünf gelesenen Büchern im September und nur einem Neuzugang erreicht hat:

Die SuB-Entwicklung in der Übersicht:
20.01.2022: 101 Bücher
21.02.2022: 100 Bücher
20.03.2022: 98 Bücher
20.04.2022: 100 Bücher
20.08.2022: 96 Bücher
20.09.2022: 83 Bücher

2. Wie ist die SuB-Pflege bisher gelaufen – zeig mir deine drei neuesten Schätze auf deinem Stapel!
Hier ist im September lediglich ein Buch eingezogen und zwar ist dies das Rezensionsexemplar "Süsse Träume im Cottage am Strand" von Holly Hepburn. Das Buch hat mein Frauchen beim Bloggerportal angefragt.

3. Welches Buch hat dich als letztes verlassen, weil es gelesen wurde? War es eine SuB-Leiche, ein Reihen-Teil, ein neues Buch oder ein Rezi-Exemplar und wie hat es deinem Besitzer gefallen (gerne mit Rezensionslink)?
Heute hat Livia den zweiten Teil der Salzgarten-Saga "Himmel über dem Salzgarten" von Tabea Bach beendet. Das Buch war eine Buchprämie der Lesejury. Die Rezension sollte morgen oder übermorgen online gehen.
Zuletzt rezensiert hat Livia übrigens "Das kleine Café an der Mühle" des Autor*innenduos Barbara Erlenkamp. Das Buch lag nur ganz kurz hier und hat für schöne Wohlfühlmomente gesorgt.


4. Liebe:r SuB, welche Bücher auf deinen Stapeln haben das älteste Erscheinungsdatum?
Ach, diese Frage...wir können die ehrlich nicht so ganz beantworten. Hier liegen einige ältere Klassiker, die aber teilweise neu herausgegeben worden sind, die Geschichten sind aber natürlich schon sehr alt... Theoretisch könnten wir einfach den Erscheinungstermin der entsprechenden Ausgabe ansehen oder halt den Termin der Ersterscheinung suchen, aber wir werden uns da nicht so ganz einig. Wir skippen deshalb - und auch, um uns nicht unter Druck zu setzen - diese Frage grosszügig und mein Frauchen soll dafür einfach einmal die aktuell begonnenen Bücher und das Buch der vierten Frage aus dem August lesen, das wäre schon super ;-)

Die Bücher der vierten Frage:
Januar 2022: "Vor Rehen wird gewarnt" - Vicki Baum (gelesen im März 2022) REZENSION
Februar 2022: "Hierzulandee" - Heinrich Böll (gelesen im März 2022), "Poetenleben" - Robert Walser (aussortiert im März 2022), "Der Räuber" - Robert Walser (noch im Regal), Frauchen sollte zwei aus drei Büchern lesen/aussortieren
März 2022: "Alles, was wir geben mussten" - Kazuo Ishiguro, "Die Stunde der Lerche" - Willi Fährmann (abgebrochen im April 2022), eines davon sollte Frauchen lesen/aussortieren

April 2022: Venezianisches Finale - Donna Leon REZENSION
August 2022:
"Wolfsmond" - Stephen King
September 2022: Immer noch "Wolfsmond" - Stephen King

Und jetzt freuen wir uns schon sehr auf den Austausch mit euch. Hinterlasst uns gerne den Link zu eurem Beitrag in den Kommentaren, dann schauen wir auf jeden Fall vorbei.

Alles Liebe
SuBrina (und Livia)

Rezension: Das kleine Café an der Mühle

Reiheninfos:
1. Das kleine Café an der Mühle
2. Winterzauber im kleinen Café an der Mühle
3. Frühlingsglück im kleinen Café an der Mühle
4. Glückssterne über dem kleinen Café an der Mühle
5. Weihnachten im kleinen Café an der Mühle

Das kleine Café an der Mühle - Barbara Erlenkamp

Beschreibung des Verlages:
Sophie ist eine absolute Stadtpflanze, doch ihr Leben in Hamburg läuft eher schlecht als recht. Als sie dann auch noch vom Tod ihrer lieben Tante Dotti erfährt, zieht es ihr den Boden unter den Füßen weg. Aber Dotti hatte einen Plan für sie – und so findet sich Sophie kurze Zeit später in Wümmerscheid-Sollensbach wieder, einem idyllischen, wenn auch verschlafenen kleinen Ort zwischen Rhein und Mosel. Dort steht sie überrascht vor ihrem Erbe: ein renovierungsbedürftiges, altes Mühlengebäude mit einem Café im Erdgeschoss. Doch die Sache hat einen Haken, denn Sophie kann nur erben, wenn sie das Café weiterführt. Sie nimmt die Herausforderung an – trotz aller Widrigkeiten. Mit Improvisationstalent und viel Einsatz beginnt sie, das Café auf Vordermann zu bringen. Die sehr eigenwilligen Dorfbewohner sind ihr dabei keine große Hilfe. Aber zum Glück gibt es da ja noch ihren Nachbarn Peter Langen, alleinstehend und gutaussehend ...

Inhalt:
Sophies Leben in Hamburg ist nicht mehr das, was es einmal war. Sie ist einsam, wird bei der Arbeit nicht geschätzt und nur ihre beste Freundin Miri ist ein Lichtblick in ihrem langweiligen Alltag. Da stirbt auch noch ihre geliebte Tante Dotti und hinterlässt ihr ein Café in der Pampa, das sie für mindestens fünf Jahre lang weiterführen muss, um ihr Erbe überhaupt antreten zu können. Nach einigem Hin und Her lässt sie ihr tristes Leben in Hamburg zurück und reist nach Wümmerscheid-Sollensbach, wo sie mit unerwarteten Schwierigkeiten aber auch überraschender Hilfsbereitschaft konfroniert wird.

Meine Meinung:
Vor bald zwei Jahren habe ich den zweiten Band dieser Reihe "Winterzauber im kleinen Café an der Mühle" gelesen und war so angetan von dieser unterhaltsamen Geschichte, dass ich die Reihe unbedingt komplett lesen wollte. Auch dieser erste Band hat mich begeistert und es war sehr angenehm, nun auch noch zu erfahren, wie Sophie überhaupt zu ihrem Café gekommen ist und welche Startschwierigkeiten sie anfangs hatte. Vor allem die Begegnungen mit den Sturköpfen der beiden sich stetig bekämpfenden Dörfer Wümmerscheid und Sollensbach haben mich bestens unterhalten. Zum Glück bekommt Sophie aber auch ein wenig Unterstützung und schafft es, sich ein wenig in dieser nicht ganz einfachen Region zurechtzufinden.

Schreibstil und Aufbau:
Das Autor*innenduo hat es geschafft, sowohl den tragischen Verlust ihrer Tante als auch Sophies schwierige Lebenssituation in Hamburg authentisch darzustellen und trotzdem ein sehr unterhaltsames Buch, das ans Herz geht, zu schreiben. Das turbulente Dorfleben wird liebenswert und mit einem Augenzwinkern beschrieben und Sophies kleine und grosse Errungenschaften und Rückschläge scheinen realistisch. Ausserdem ist zwar natürlich ein wenig Romantik in diesem Buch zu finden, sie nimmt aber nicht überhand und wirkt stimmig in die Handlung eingebettet.

Meine Empfehlung:
Von mir gibt es eine herzliche Empfehlung für die ganze Reihe und ich freue mich sehr, dass bald ein fünfter Band erscheinen wird, so habe ich noch mindestens drei schöne Geschichten vor mir.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Das kleine Café an der Mühle
Autorin: Hinter dem Pseudonym Barbara Erlenkamp steht das Ehepaar Christine und Andreas J. Schulte. Er ist Journalist und Krimiautor. Sie hat bereits in ihrer Schulzeit zusammen mit einer Freundin ihren ersten Roman geschrieben und arbeitet heute als technische Redakteurin. Das Ehepaar Schulte lebt mit seinen beiden Söhnen seit mehr als 25 Jahren auf dem Land, in der Nähe von Andernach am Rhein. Unter dem Pseudonym Barbara Erlenkamp schreiben sie zusammen moderne, humorvolle Frauen- und Unterhaltungsromane.
Taschenbuch: 288 Seiten
Sprache: Deutsch
Verlag: Bastei Lübbe
Ersterscheinung: 27.03.2020
ISBN: 978-3-404-17956-5

Rezension: Nebenan

Dieses Rezensionsexemplar aus dem Luchterhand Verlag hat mich via Bloggerportal erreicht.

Nebenan - Kristine Bilkau

Beschreibung des Verlages:

Ein kleiner Ort am Nord-Ostsee-Kanal, zwischen Natur, Kreisstadt und Industrie, kurz nach dem Jahreswechsel. Mitten aus dem Alltag heraus verschwindet eine Familie spurlos. Das verlassene Haus wird zum gedanklichen Zentrum der Nachbarn: Julia, Ende dreißig, die sich vergeblich ein Kind wünscht, die mit ihrem Freund erst vor Kurzem aus der Großstadt hergezogen ist und einen kleinen Keramikladen mit Online-Shop betreibt. Astrid, Anfang sechzig, die seit Jahrzehnten eine Praxis in der nahen Kreisstadt führt und sich um die alt gewordene Tante sorgt. Und dann ist da das mysteriöse Kind, das im Garten der verschwundenen Familie auftaucht.
Sie alle kreisen wie Fremde umeinander, scheinbar unbemerkt von den Nächsten, sie wollen Verbundenheit und ziehen sich doch ins Private zurück. Und sie alle haben Geheimnisse, Sehnsüchte und Ängste. Ihre Wege kreuzen sich, ihre Geschichten verbinden sich miteinander, denn sie suchen, wonach wir alle uns sehnen: Geborgenheit, Zugehörigkeit und Vertrautheit.

TW: Häusliche Gewalt, unerfüllter Kinderwunsch/Fehlgeburt, Tod/Verlust


Inhalt:

Julia wünscht sich sehnlichst ein Kind und die langen Tage im dunklen Januar nutzt sie dafür, bei Instagram glückliche Vorzeigefamilien zu beneiden, ihrer Arbeit als Keramikerin nachzugehen und das seit den Weihnachtsferien leerstehenden Haus gegenüber zu beobachten, während ihr Mann Chris sich mit unzähligen Plastikteilchen befasst, die plötzlich in den umliegenden Gewässern aufgetaucht sind. Astrid wird zu einem rätselhaften Notfall gerufen, macht sich Sorgen um ihre alternde Tante und ihr Mann versucht, sich mit dem Leben als Pensionär zu arrangieren. Was hat es mit den vielen Geheimnissen auf sich? Und wie gut kennt man seine Nächsten wirklich?

Meine Meinung:
"Nebenan" stand seit seinem Erscheinen (respektive schon kurz vorher) auf meiner Wunschliste und da es nun auf der Longlist des Deutschen Buchpreises steht, habe ich einfach nicht mehr länger warten können und das Buch im Bloggerportal angefragt.
Mich hat von Anfang an die düstere Grundstimmung begeistert. Es ist Januar, es ist kalt, die Weihnachtstage und der Lichterglanz sind vorbei, Nebel liegt über den Feldern und einem verlassenen Haus. Hat jemand die Serie "Katla" gesehen? An diese Stimmung erinnerten mich die ersten Seiten dieses Buches. Da ich alle Rezensionen nur überflogen und auch den Klappentext nicht gelesen hatte, konnte ich anfangs überhaupt nicht einordnen, wohin mich die Geschichte führen würde. Auch nachdem ich das Buch vor einigen Tagen beendet habe, fällt es mir sehr schwer, das Gelesene und meine Meinung dazu in Worte zu fassen, obwohl mir dieses wirklich aussergewöhnlich erzählte Buch sehr gefallen hat.

Aufbau:
Zwei Frauen und ihre Geschichte stehen im Zentrum. Sie wohnen nicht weit voneinander entfernt, kennen sich aber nicht. Nach und nach zeigt sich, wie und wo sich ihre Leben berühren, wie sehr sie sich aber auch voneinander unterscheiden. Alle Fäden laufen in einem leerstehenden Haus zusammen, das Julias und Astrids Aufmerksamkeit auf sich zieht und bei dem immer wieder ein kleiner Junge auftaucht und nach jemandem zu suchen scheint. Darin soll eine Familie gelebt haben, die entweder sehr lange in den Urlaub gefahren oder überstürzt ausgezogen ist.
Während mir das Kinderwunschthema ein wenig zu sehr in den Vordergrund gerückt worden ist, hätte ich gerne noch viel mehr über Astrid und ihre alternde Tante erfahren. Ausserdem hat mich gefreut, wie über Astrids Beziehung zu ihrer ehemaligen besten Freundin Marli berichtet worden ist.
Besonders überzeugt hat mich, wie gut es Bilkau gelungen ist, so viele Themen zu streifen, ohne sich zu verzetteln oder oberflächlich zu wirken. Das Kinderwunschthema ist sehr präsent, aber es geht auch um die Umweltverschmutzung, die Fake-Welt von Social-Media, das Altern, Vernachlässigung, eine bewegte Familiengeschichte, Verlust, häusliche Gewalt, die Entfremdung von den eigenen Kindern oder guten Freund:innen sowie die Veränderungen in Freundschaften und Beziehungen.

Sprache:
Die anfänglich sehr mysteriöse Grundstimmung erzeugt Bilkau mit wenigen Worten. Es bleiben viele Leerstellen, einiges habe ich mir zusammengereimt und ich wäre am liebsten noch viel länger und tiefer in die beschriebenen Schicksale eingetaucht. Auch die Figuren und ihre Gedankengänge - allen voran natürlich Astrid und Julia - sind so beschrieben, dass ich ihre Ansichten und Gefühle sehr gut nachvollziehen konnte, obwohl diese beiden Leben und Lebensentwürfe mir persönlich sehr fremd sind. Diese einzigartige Sprache und das immer wieder vorkommende leerstehende Haus haben mich überzeugen und fesseln können und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Meine Empfehlung:
"Nebenan" ist sicher kein Buch, das sich einfach so nebenher weglesen lässt und ich kann mir vorstellen, dass einige der beschriebenen Szenen Menschen mit unerfülltem Kinderwunsch belasten können. Die einzigartige Sprache und das leerstehende Haus in der Nachbarschaft als Metapher für all die kleinen und grossen Unbekannten in unserem Leben machen das Buch aber zu einer lesenswerten, eindringlich erzählten Geschichte, die lange nachhallt.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Nebenan
Autorin: Kristine Bilkau, 1974 geboren, studierte Geschichte und Amerikanistik in Hamburg und New Orleans. Ihr erster Roman »Die Glücklichen« fand ein begeistertes Medienecho, wurde mit dem Franz-Tumler-Preis, dem Klaus-Michael-Kühne-Preis und dem Hamburger Förderpreis für Literatur ausgezeichnet und in mehrere Sprachen übersetzt. Vor »Nebenan« erschien »Eine Liebe, in Gedanken« im Luchterhand Literaturverlag. Kristine Bilkau lebt mit ihrer Familie in Hamburg.
Sprache: Deutsch
Hardcover mit Schutzumschlag: 288 Seiten
Verlag: Luchterhand Literaturverlag
Erschienen am:
08. März 2022
ISBN: 978-3-630-87519-4

Rezension: Sommerzauber wider Willen

Sommerzauber wider Willen - Sarah Morgan

Reiheninfos Snow-Crystal-Reihe:

1. Winterzauber wider Willen
2. Sommerzauber wider Willen
3. Weihnachtszauber wider Willen

Beschreibung des Verlages:
Stippvisite in Snow Crystal? Lieber würde Sean O’Neil sich freiwillig selbst den Blinddarm rausnehmen! Keine zehn Pferde bringen den ehrgeizigen Chirurgen normalerweise in die Einöde in den Bergen. Doch wegen eines Notfalls hat er zugestimmt, im Hotel seiner Familie mit anzupacken. Dort erwarten ihn jede Menge Erinnerungen … und die französische Küchenchefin Élise Philippe. Ihre Lippen sind noch immer so süß und zart wie Mousse au Chocolat. Aber das heißt nicht, dass sich wiederholen wird, was letzten Sommer zwischen ihnen war. Denn eines will Sean auf keinen Fall: sich einfangen lassen und in der Wildnis versauern. Auch wenn Élises Küsse noch so verführerisch nach Crème Brulée schmecken …

Inhalt:
Die Gourmetköchin Élise ist es, welche dem Snow-Crystal-Resort kulinarisches Leben einhaucht und mit der Idee eines Cafés für mehr Gäste sorgen will. Die Eröffnungsfeier des Cafés droht aber aufgrund eines medizinischen Notfalls auszufallen, weshalb die ganze Familie zusammenkommt, um sich um eine Lösung zu bemühen. Auch der attraktive Sean reist trotz eines Familienzwists aus Boston an und weckt damit Erinnerungen an eine Sommerromanze bei Élise.

Meine Meinung:
"Sommerzauber wider Willen" ist der zweite Band der Snow-Crystal-Trilogie. Die Bände eins und zwei spielen im Winter/zur Weihnachtszeit und ich erinnere mich an die zauberhaften Beschreibungen, der darin vorkommenden Winterlandschaften, von Lichterglanz und Weihnachtsgebäck und habe mich deshalb schon sehr auf den Sommerband und diese ganz andere Atmosphäre gefreut.
Leider ist die aber bei mir nicht wie erwartet angekommen. Abgesehen davon, dass gewandert wird und dass Mountainbiketouren eine Rolle spielen, kam der Sommer in meinen Augen viel zu kurz. Ich habe lange Sommerabende unter freiem Himmel, das Zirpen von Grillen oder typische Sommergerichte aus Élises Küche vermisst. Auch wird sehr viel von der bald beginnenden Wintersaison erzählt und mit der steten Erwähnung des Namens "Snow Crystal" bleibt der Sommer halt auch irgendwie auf der Strecke...
Weiter hat mich die Entwicklung der Romanze zwischen Sean und Élise nicht ganz überzeugen können. Nachdem Elise aus einer toxischen Beziehung voller Gewalt geflohen ist, schützt sie sich selber, indem sie Sean immer wieder ausweicht. Dieser ignoriert ihr "Nein" und ihre Ablehnung konsequent und das wird insgesamt als äusserst romantische Eroberung einer eingeschüchterten Frau durch einen unzähmbaren Helden dargestellt. Alles hätte so schön sein können, wenn Sean Élise mehr Zeit und Raum gegeben hätte. So aber war das ebenfalls toxisch und das geht in meinen Augen gar nicht.
Es kann gut sein, dass ich ähnliche Untertöne in den anderen beiden Bänden überlesen habe, ich war diesbezüglich auch noch nicht so sensibilisiert. Es kann aber auch einfach sein, dass dieser Band der schwächste der Reihe ist und so nie hätte aufgelegt werden sollen. Oder zieht die Masche des rücksichtslos erobernden Muskelprotzes irgendwie immer noch? Sind wir nicht weiter?
Gefallen haben mir aber die Beschreibungen von Élises Kochkünsten, die hätten ruhig noch viel mehr ins Detail gehen können. Auch die anderen Figuren, allen voran Seans Mutter und Oma, haben mein Herz erwähnen können. Es hat sich - aller Kritik zum Trotz - wie ein Nachhausekommen in die Wärme einer liebenden Familie angefühlt.

Mein Fazit:
Leider kann ich diesen zweiten Band nicht wirklich empfehlen und ich hätte das Vervollständigen der Trilogie nicht angehen, sondern den ersten und dritten Band in guter Erinnerung behalten sollen. Schade, dass hier Verlage nicht aufmerksamer sind. Immerhin hat sich Sarah Morgan als Autorin sehr entwickelt, ihre aktuellen Bücher sind viel differenzierter, realistischer und auch tiefgründiger geschrieben und damit sehr lesenswert.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Sommerzauber wider Willen
Originaltitel: Suddenly Last Summer
Autorin: Sarah Morgan ist eine gefeierte Bestsellerautorin mit mehr als 21 Millionen verkauften Büchern weltweit. Ihre humorvollen, warmherzigen Liebes- und Frauenromane haben Fans auf der ganzen Welt. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von London, wo der Regen sie regelmäßig davon abhält, ihren Schreibplatz zu verlassen.
Sprache: Deutsch
Aus dem Englischen von: Judith Heisig
Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: Harper Collins (Mira Star Bestseller)
Erscheinungstag:
10.06.2015 (aktuelle Auflage: 2022)
ISBN:
9783956491771

Kurzrezension: Liebesperlen

Liebesperlen - Mariana Leky

Beschreibung des Verlages:

»Wie eine gute Freundin, der man gern zuhört.« Der Spiegel

Sie hat sich alles so schön vorgestellt. Und ringt um Fassung, wenn es dann nicht ganz so glücklich läuft. Die Erzählerin dieser Geschichten hat es nicht leicht. Mariana Leky zeigt mit Gespür für die Komik des Tragischen eine junge Frau im heiklen Übergang zum Erwachsensein.
»Ich habe mal versucht, wegzugehen, einfach so und als ich gerade angefangen hatte. Ich habe alles Wichtige in einen Karton gepackt, mein Zimmer abgeschlossen und den Schlüssel auf den Türrahmen gelegt.« Doch immer kommt etwas dazwischen – eine neue Bekanntschaft, eine Horde Nacktschnecken oder einfach die Vermieterin auf der Treppe. Also macht sie weiter, »weil man nicht nur immer etwas anfangen kann, sondern auch mal etwas zu Ende machen muss und richtig.«
Eindringlich, turbulent, charmant: Mariana Lekys junge Erzählerin klopft das Leben ab.

Inhalt:
"Liebesperlen", das sind neun Erzählungen voller flüchtiger Gefühle, Zärtlichkeit, Leidenschaft, Verlassenwerden, Glück und Liebe in all ihren Facetten. Manchmal süss, manchmal zartbitter, manchmal tragisch.

Meine Meinung:
"Liebesperlen" habe ich mir vor zwei Wochen aus einem offenen Bücherschrank mitgenommen, weil mich "Was man von hier aus sehen kann" von Mariana Leky sehr, sehr begeistert hat. Die neun kurzen Erzählungen haben mich wunderbar unterhalten, immer mal wieder zum Nachdenken angeregt und auch sehr berührt. Irgendwie ist es Leky gelungen, auf wenigen Seiten immer ganz neue Figuren und Szenen zu zaubern, die mich sofort in ihren Bann gezogen haben. Alle diese neun Ich-Erzählungen sind stets aus der Sicht einer einzigen Frau, die auf ihr Leben zurückblickt und am Ende in ihrer Kindheit ankommt, geschrieben. Die Kapitel sind aber nicht aufeinander aufbauend und höchstens lose zusammenhängend. Die Erzählerin wird manchmal mehr, manchmal weniger detailliert beschreiben, aber die anderen Figuren, Eltern, ein Bruder, ein Hund, ein Liebhaber oder auch ein Zahnarzt werden durch wenige Beschreibungen ganz fassbar und die teilweise ziemlich skurrilen, manchmal tragischen oder ein wenig ekelhaften Szenen wirken schwerelos und spontan skizziert.

Meine Empfehlung:
Natürlich transportieren diese neun Erzählungen kein "Was-man-von-hier-aus-sehen-kann-Gefühl", aber die kurzweiligen, unterhaltsamen, nachdenklich stimmenden und insgesamt sehr unterschiedlich aufgebauten Szenen sind mitten aus dem Leben gegriffen und lassen sich wunderbar zwischen und neben anderen Lektüren geniessen.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Liebesperlen
Autorin: MARIANA LEKY studierte nach einer Buchhandelslehre Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim. Sie lebt in Berlin und Köln. Bei DuMont erschienen der Erzählband ›Liebesperlen‹ (2001), die Romane ›Erste Hilfe‹ (2004), ›Die Herrenausstatte¬rin‹ (2010) sowie ›Bis der Arzt kommt.‹ (2013). 2017 veröffentlichte sie den SPIEGEL-Bestsellerroman ›Was man von hier aus sehen kann‹, der in über zwanzig Sprachen übersetzt und für das Kino verfilmt wird.
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 112 Seiten
Verlag: DuMont Buchverlag
Erscheinungstag: 16.04.2010
ISBN: 978-3-8321-6117-0