Lese-Statistik November 2023

Hallo ihr Lieben

Der November hat beruflich bei mir einiges in Bewegung gebracht aber auch gefestigt. Viele neue Projekte bis und mit 2025 sind in Planung oder sogar bereits komplett geplant und in meiner neuen Stelle bin ich gut angekommen. Die vielen Vorbereitungen im Sommer zahlen sich aus und ich bin froh, dass ich gerade zur Advents- und Weihnachtszeit nicht so viele zusätzliche Dinge für die Musikschule zu erledigen habe. Der November hat vier Konzerte mit sich gebracht, der Dezember wird mit einem Konzert und vier Weihnachtsfeiern, die ich umrahme, ebenfalls gut gefüllt sein mit schönen aber intensiven Dingen und ich freue mich nachher auf ein paar ruhige Weihnachts- und Silvestertage mit meiner Familie nach dem ganzen Trubel.
Gelesen habe ich im November leider fast gar nicht und konnte nicht an meinen überragenden Oktober anschliessen. Zwei meiner vier gelesenen Bücher haben es mir schwer gemacht und da ich aufgrund der vielen Reisen und spätabendlichen Einsätze auch viel Schlaf gebraucht habe, musste ich fast komplett auf meine morgendliche Lesezeit verzichten. Das frühe Lesen möchte ich im Dezember aber wieder vermehrt pflegen, da ich diese Zeit, die nur mir gehört, eigentlich sehr schätze.

Gelesen im November:

Leserunde mit Jamie und Martina, ich habe mich durchgebissen, aber am Ende wurde es besser und schön


Berührende, liebevoll erzählte Geschichte mit skurrilen Figuren, die mir ans Herz gewachsen sind


Anfangs rasanter, dann leider träger vierter Teil der Lemming-Reihe. Toller Schluss, aber die Reihe zieht aus


Tolle Figuren, unterhaltsame Handlung, leider ein wenig verzettelt und zu wenig Schokolade ;-)



Alle Rezensionen und Seitenzahlen auf einem Blick:

"Die zehn Lieben des Nishino" -  Hiromi Kawakami   (abgebrochen nach 56 von 192 Seiten)
Altes Land - Dörte Hansen   (288 Seiten)
Oben Erde, unten Himmel - Milena Michiko Flašar   (304 Seiten)
Lemmings Zorn - Stefan Slupetzky   (304 Seiten)
Schokolade am Strand, Süße Träume - Marie Schönbeck   (512 Seiten)

Abgebrochen:

"Die zehn Lieben des Nishino" von Hiromi Kawakami hat mich leider gelangweilt und geekelt...

Meine Neuzugänge:

Rezensionsexemplare:

  1. Schokolade am Strand, Süße Träume - Marie Schönbeck
    Schokolade am Leuchtturm, Süßes Erbe - Marie Schönbeck


Gekauft:

  1. Auf Treu und Glauben - Donna Leon
  2. Früher war mehr Bescherung - Diogenes Verlag


Geliehen:

  1. Oben Erde, unten Himmel - Milena Michiko Flašar 
  2. Blinde Tunnel - Tove Alsterdal

Eingesammelt:
  1. Das Flüstern der Feigenbäume - Elif Shafak

Buchprämie aus der Lesejury:
  1. Der Adventskalender zum Glück - Siri Østli

Buchgeschenke:
  1. Rory Shy, ein Clown unter Verdacht - Oliver Schlick
  2. Tote Winkel - Sophie Sumburane

Alle Zahlen in der Übersicht:

Gelesene Bücher: 4
Abgebrochene Bücher: 1
Aussortierte Bücher:
Gelesene Seiten: 1'464 Seiten
Durchschnittliche Seitenzahl pro Tag: 48.8 Seiten
Bücher von Autorinnen: 3
Bücher von Autoren: 1
Autor*innenduos (oder Gruppen):
Geschenkt bekommene Bücher: 2
Ausgeliehen: 2
Buchgewinn: -
Buchprämien: 1
Rezensionsexemplare: 2
Gekaufte Bücher: 2
Eingesammelte Bücher: 1
Bibliotheksbücher: -
Gesamte Neuzugänge: 9
SuB am Monatsbeginn:
60 Bücher
Aktueller SuB:
Differenz: + 2

Rezension: Schokolade am Strand - Süße Träume

Dieses Rezensionsexemplar aus dem Heyne-Verlag hat mich via Bloggerportal erreicht. Vielen Dank!

Schokolade am Strand, Süße Träume - Marie Schönbeck

Die Schokoladen-Reihe:
1. Schokolade am Meer - Süße Wünsche
2. Schokolade am Strand - Süße Träume
3. Schokolade am Leuchtturm - Süßes Erbe

Beschreibung des Verlages:
Liebe ist wie Schokolade: mal süß, mal etwas bitter, aber immer unverzichtbar
Als die Fernsehjournalistin Anne nach Möwesand reisen soll, ist sie begeistert. Die Schokoladeninsel mit ihren süßen Köstlichkeiten ist legendär! Ihr Auftrag hingegen ist ziemlich heikel: Um den Sender vor dem Ruin zu retten, soll Anne ein Interview mit Joos Lorentz führen. Er wurde als Kind entführt, und bisher konnte ihm niemand Details dazu entlocken. Bei der Einweihung der neuen Kakaomanufaktur läuft Anne Joos über den Weg und ist sofort angetan von dem attraktiven Mann mit dem melancholischen Blick. Sanft versucht sie ihn zu dem Interview zu überreden. Als ihr klar wird, wie sehr seine Vergangenheit ihn quält, hadert sie mit sich. Längst ist Joos ihr wichtiger als ihre Arbeit. Doch dann stößt sie bei Recherchen auf einen Skandal, der die Zukunft der Schokoladeninsel zerstören, aber ihre Karriere vorantreiben könnte. Was soll sie tun?

Inhalt:

Anne hat von ihrem Chef eine letzte Chance bekommen, um ihren Job und ihren Fernsehsender zu retten. Sie soll es schaffen, Joos Lorentz, der noch nie über sein Kindheitstrauma - eine Entführung als Neunjähriger - gesprochen hat, ganz exklusiv vor die Kamera bringen. Bei diesem komplizierten Unterfangen verliebt sich Anne in die Schokoladeninsel und auch Joos lässt ihr Herz höherschlagen. Ausserdem bemerkt sie eine besondere Gabe: sie kann andere Menschen ganz einfach dazu bringen, alle ihre Geheimnisse auszuplaudern. Und da trifft es sich gut, dass sie bald auf einige Geheimnisse stösst...

Meine Meinung:
Bereits der erste Band der Reihe hat mich auf die Schokoladeninsel mit ihren Köstlichkeiten entführt und ich erinnere mich gut daran, dass mir die Geschichte sehr gefallen hat, ich aber insgesamt gerne noch viel mehr über das Schokoladenhandwerk und die vielen Naschereien erfahren hätte. Das war bei diesem zweiten Band nicht anders, dafür kommt der zweite Band mit sehr, sehr, sehr vielen Erzählsträngen und Nebenhandlungen daher. Das war mir insgesamt fast ein wenig zu überladen und nicht immer ganz stimmig konzipiert. Manchmal schweift die Autorin mitten im Satz ab und beleuchtet dann zwei Seiten lang einen komplett unwichtigen Hintergrund, den es gar nicht gebraucht hätte und der auch nie wieder vorkommt und erzählt dann wieder weiter. Entsprechend viele Seiten hat das Buch und ich hätte mir ein rigoroseres Lektorat, entsprechend viele Kürzungen und dafür mehr vom Leben auf der Schokoladeninsel gewünscht.
Wenn Marie Schönbeck nämlich einmal ihre Figuren ins Zentrum rückt, wird es beim Lesen so richtig gemütlich. Da sind die "Schokoladenprinzen", von denen Thies bald Vater wird, Finn, der ein wundervoller Mensch ist, mit dem ich gerne befreundet wäre und bei vielen Kaffees Gott und die Welt bequatschen würde und Joos, der ein fairer Chef und guter Mitarbeiter ist, der seine Angestellten ehrlich schätzt. Ausserdem habe ich die aussen spröde und innen butterzarte Gerit so richtig in mein Herz geschlossen und hätte gerne mehr über Hannah, die Protagonistin des ersten Bandes und die weiteren Menschen auf der Schokoladeninsel sowie über ihren Alltag in den Manufakturen und Verkaufsläden erfahren.

Meine Empfehlung:
Der kleinen Kritik zum Trotz freue ich mich schon sehr auf den dritten Band der Reihe und hoffe darauf, noch mehr über die Schokoladeninsel und ihre Köstlichkeiten und vor allem über die vielen Figuren, die mir alle schon sehr ans Herz gewachsen sind, zu erfahren.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Schokolade am Strand - Süße Träume
Autorin: Marie Schönbeck hat sich in das Nordfriesische Wattenmeer verliebt. Für sie sind die Küsten und Inseln Sehnsuchtsorte. Oft fährt sie mit ihrem Mann und ihren Hunden an die Nordsee, um lange Spaziergänge am Strand zu machen und die wildromantische Natur zu genießen. Während sie eines Tages in einem Strandcafé saß, Tee trank und friesisches Mandelgebäck mit Schokoladenguss aß, kam ihr die Idee zur Romanreihe um die fiktive »Schokoladeninsel« Möwesand.
Taschenbuch: 512 Seiten
Verlag: Heyne
Erschienen am: 11. Mai 2023
ISBN: 978-3-453-42514-9

Rezension: Lemmings Zorn

Lemmings Zorn - Stefan Slupetzki

Reihe: Privatdetektiv Lemming ermittelt
4. Lemmings Zorn
5. Die Rückkehr des Lemming
6. Im Netz des Lemming

Beschreibung des Verlages:
Ein Engel wird zum Todesboten.
An einem Maitag spaziert der Lemming mit seiner hochschwangeren Klara durch die Straßen Wiens. Plötzlich setzen die Wehen ein, viel zu rasch, um noch das Krankenhaus zu erreichen. Da taucht wie vom Himmel gesandt eine fremde Frau auf und hilft bei der Geburt. Nach diesem Erlebnis wird Angela zur besten Freundin der Familie. Bis zum Weihnachtsabend, an dem der Lemming ihr kurzzeitig seinen Sohn anvertraut und daraufhin eine grausame Entdeckung macht ...

Inhalt:
Klara und der Lemming werden Eltern, aber alles kommt anders, als gedacht und eine anfänglich fremde Frau wird zur Vertrauten, Freundin und schliesslich Babysitterin, bis plötzlich an Weihnachten die Welt Kopf steht und sich ungeahnte menschliche Abgründe auftun. Zwischen Baustellenlärm und Babyblues ermittelt der Lemming und geht dabei schnell auf dem Zahnfleisch.

Meine Meinung:
Das Buch passt hervorragend zur Jahreszeit und geht noch besser und rasanter los, als die vorhergehenden Bände. Ich war anfänglich absolut begeistert und konnte den Krimi nicht mehr aus der Hand legen. Plötzlich aber blieb alles stehen und bereits in den vorherigen Bänden waren es die Längen im Mittelteil, die mir das Lesen sehr schwer gemacht haben. Hier aber hätte ich das Buch sogar fast abgebrochen. Die Szenenerie wird auch zunehmend brutaler, heftiger, die Hintergründe immer verstrickter und doch bleibt die Geschichte langsam und träge. Am Ende löst sich alles ganz packend auf, es wird noch einmal so richtig dramatisch in einer tief verschneiten Winternacht. Aber das reicht mir leider nicht. Allem Witz, aller Klugheit, aller aussergewöhnlicher Ideen zum Trotz.

Fazit:
Das war es nun definitiv für mich mit Lemming. Ich kann nicht bei jedem Band schreiben, dass er gut gestartet hat und in der Mitte eine Länge hatte und dann irgendwie wieder gut aufgelöst worden ist. Die Bücher wandern in den offenen Bücherschrank und finden sicher bald ein neues Zuhause. Wer Sitzfleisch mitbringt, sich an Längen nicht stört und den schrulligen Charme des Lemming mag, ist mit der Reihe sicher gut beraten, für mich ist hiermit aber Schluss.

Zusätzliche Infos:
Titel: Lemmings Zorn
Autor: Stefan Slupetzky, 1962 in Wien geboren, schrieb und illustrierte mehr als ein Dutzend Kinder- und Jugendbücher, für die er zahlreiche Preise erhielt. Seit einiger Zeit widmet er sich vorwiegend der Literatur für Erwachsene und verfasst Bühnenstücke, Kurzgeschichten und Romane. Für den ersten Krimi um seinen Antihelden Leopold Wallisch, "Der Fall des Lemming", erhielt Stefan Slupetzky 2005 den Glauser-Preis, für "Lemmings Himmelfahrt" den Burgdorfer Krimipreis. "Lemmings Zorn" wurde 2010 mit dem Leo-Perutz-Preis ausgezeichnet.
Im selben Jahr gründete Slupetzky ein Wienerliedtrio, das Trio Lepschi, mit dem er seither als Texter und Sänger durch die Lande tourt. Stefan Slupetzky lebt mit seiner Familie in Wien.
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 304 Seiten
Verlag: rororo
Erscheinungstermin: 05.10.2009
ISBN: 978-3-644-40351-2

Rezension: Oben Erde, unten Himmel

Oben Erde, unten Himmel - Milena Michiko Flašar

Beschreibung des Verlages:

»Alleinstehend. Mit Hamster«, so beschreibt sie sich selbst. Suzu lebt in einer japanischen Großstadt. Unscheinbar. Durchscheinend fast. Der neue Job aber verändert alles. Ein umwerfender Roman über Nachsicht, Umsicht und gegenseitige Achtung.
Herr Ono ist unbemerkt verstorben. Allein. Es gibt viele wie ihn, immer mehr. Erst wenn es wärmer wird, rufen die Nachbarn die Polizei. Und dann Herrn Sakai mit dem Putztrupp, zu dem Suzu nun gehört. Sie sind spezialisiert auf solche Kodokushi-Fälle. »Fräulein Suzu«, wie der Chef sie nennt, fügt sich widerstrebend in die neuen Aufgaben. Es braucht dafür viel Geduld, Ehrfurcht und Sorgfalt, außerdem einen robusten Magen. Die Städte wachsen, zugleich entfernt man sich voneinander, und häufig verschwimmt die Grenze zwischen Desinteresse und Diskretion.
Suzu lernt schnell. Und sie lernt schnell Menschen kennen. Tote wie Lebendige, mit ganz unterschiedlichen Daseinswegen. Sie sieht Fassaden bröckeln und ihre eigene porös werden. Und obwohl ihr Goldhamster sich neuerdings vor ihr versteckt, ist sie mit einem Mal viel weniger allein.
Milena Michiko Flašar hat eine frische, oft heitere Sprache für ein großes Thema unserer Zeit gefunden. Und sie hat liebenswert verschusselte Figuren erschaffen, die man gern begleitet. Ein unvergesslicher, hellwacher Roman über die ›letzten Dinge‹.

Inhalt:
Suzu ist eine Einzelgängerin die sich aber perfekt und unauffällig in die Gesellschaft einfügen kann. Nachdem sie unerwartet ihre Stelle verliert und Angst hat, sich und ihren Hamster Punsuke nicht mehr lange ernähren zu können, bewirbt sie sich auf drei verschiedene Anzeigen. Von einem Arbeitgeber wird sie zu einem Gespräch eingeladen. Erst, als sie den Job bekommt, realisiert sie, mit welcher Arbeit sie es zu tun hat: ab sofort gehört sie zu einem Reinigungsunternehmen, das sich um die Aufräumarbeiten nach einem Kodokushi, einem "einsamen Tod" kümmert.
Erst beim Aufräumen fremder Wohnungen und Leben beginnt sie, auch in ihrem Leben ein wenig mehr Platz für sich und ihre Bedürfnisse zu schaffen.

Meine Meinung:
"Ich nannte in Krawatte" habe ich vor einigen Jahren gelesen und war komplett begeistert. Als ich mir dann das neueste Buch von Flašar ausleihen durfte, habe ich nicht gezögert. Aber ich war überrascht, wie zäh sich der Anfang für mich angefühlt hat. Dann aber habe ich die Figuren mehr und mehr ins Herz geschlossen. Suzus Chef, der im Buch nur "Herr Sakai" genannt wird, führt sein Unternehmen mit viel Gefühl und Humor. Er achtet die Verstorbenen und ihre Besitztümer, ist pragmatisch und zupackend und sorgt hinter seiner ein wenig strengen Fassade liebevoll für seine Angestellten. Seine Figur hat mir imponiert und obwohl mir natürlich bewusst war, dass Kodokushis, also Todesfälle einsamer Personen, die erst nach Wochen oder Monaten entdeckt werden, ein grosses Problem in eher anynomen Regionen sind, so habe ich mir vor der Lektüre dieses Buches nie überlegt, dass es (ähnlich den Tatortreinigern) eigene Reinigungsfachkräfte für Kodokushis geben könnte. In Japan ist dies der Fall. Und mit wie viel Würde und Respekt Suzu, ihr Mitarbeiter Takada und Herr Sakai jeden Tag an ihre Arbeit gehen, hat mich tief beeindruckt.

Schreibstil:
Ja, dieses Buch kann man riechen und ja, die Gerüche sind alles andere als angenehm. Wie Suzu gewöhnen wir uns aber beim Lesen daran. Dabei beobachten wir ausserdem, wie unsere Protagonistin beginnt, ihr eigenes Leben Woche für Woche ein wenig anders zu organisieren und Raum für neue Menschen, Routinen und Erlebnisse zu schaffen. Ganz zart beschreibt Flašar, wie sehr wir Menschen Gesellschaft brauchen und wie gut bereits kleinste Versuche des Kümmerns und Begegnens unsere Seele streicheln können.

Meine Empfehlung:
Auf "Oben Erde, unten Himmel" muss und darf man sich ein wenig einlassen und dann wird man mit schrulligen Figuren in einer bewegenden und zugleich humorvollen Geschichte über ein ernstes Thema unserer Zeit belohnt. Von mir gibt es eine herzliche Empfehlung für dieses zart erzählte Buch.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Oben Erde, unten Himmel
Autorin: Milena Michiko Flašar, geboren 1980 in St. Pölten, hat in Wien und Berlin Germanistik und Romanistik studiert. Sie ist die Tochter einer japanischen Mutter und eines österreichischen Vaters. Ihre Romane »Ich nannte ihn Krawatte« und »Herr Kato spielt Familie« wurden mehrfach ausgezeichnet und in zahlreiche Sprachen übersetzt. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Wien.
Fester Einband mit Schutzumschlag: 304 Seiten
Sprache: Deutsch
Verlag: Klaus Wagenbach
Erschienen: 2.2.2023
ISBN: 978-3-8031-3353-3

Rezension: Altes Land

Altes Land - Dörte Hansen

Beschreibung des Verlags:

Zwei Frauen, ein altes Haus und eine Art von Familie
Das „Polackenkind“ ist die fünfjährige Vera auf dem Hof im Alten Land, wohin sie 1945 aus Ostpreußen mit ihrer Mutter geflohen ist. Ihr Leben lang fühlt sie sich fremd in dem großen, kalten Bauernhaus und kann trotzdem nicht davon lassen. Bis sechzig Jahre später plötzlich ihre Nichte Anne vor der Tür steht. Sie ist mit ihrem kleinen Sohn aus Hamburg-Ottensen geflüchtet, wo ehrgeizige Vollwert-Eltern ihre Kinder wie Preispokale durch die Straßen tragen – und wo Annes Mann eine Andere liebt. Vera und Anne sind einander fremd und haben doch viel mehr gemeinsam, als sie ahnen.

Inhalt:
Nachdem Anne ihren Mann beim Fremdgehen erwischt hat, flieht sie mit ihrem Sohn Leon zu ihrer Tante Vera aufs Land. Vera ist selber eine Geflüchtete und hat im Alten Land eine neue Heimat gefunden. Die stille Härte von Vera weicht langsam auf, die beiden Frauen nähern sich einander an und allen Konflikten zum Trotz versuchen sie, miteinander und mit ihrer eigenen Geschichte Frieden zu schliessen.

Mein Meinung:
Dieses Buch stand schon sehr lange auf meiner Wunschliste und es hat mich sehr gefreut, dass ich es in einem offenen Bücherschrank entdeckt habe und dann auch noch gemeinsam mit Jamie und Martina lesen durfte. Ich hatte hohe Erwartungen an das Buch, weil sich vor einigen Jahren ein richtiger Hype darum entwickelt hatte. Nur leider wurden diese Erwartungen nicht ganz erfüllt. Wenn auch das Ende der Geschichte mich ein wenig mit dem Buch versöhnt hat.
Leider sind bei mir kaum Emotionen geweckt worden, obwohl Dörte Hansen auf wenigen Seiten die äusserst tragische Familiengeschichte dreier Frauen erzählt. Das Buch wirkt stellenweise äusserst dicht, immer mal wieder war es aber leider auch sehr zäh und mir haben die krass überspitzten Beschreibungen der Stadt- und Landbevölkerung leider nicht so gut gefallen. Überzeugt haben mich aber die düstere Grundstimmung, die Liebe von Vera zu ihrem Haus und Zuhause, dem einzigen, was ihr von ihren Vorfahrinnen geblieben ist, die Handlung, die spannend und tragisch zugleich ist und die unendlich schönen Wortgebilde, die Lust auf mehr machen. Erzählerisch ist dieses Buch - zumindest stellenweise - ein wahrer Schatz.

Meine Empfehlung:
Es fällt mir schwer, zu beschreiben, was mir gefehlt hat und viele Dinge an dieser Geschichte haben mir gefallen, insgesamt wirkte das Buch aber einfach nicht ganz rund und mir ist auch nicht ganz klar geworden, was die Autorin mit ihrer Geschichte vermitteln möchte. Die Hauptfiguren (zuerst Anne, dann Vera) habe ich aber sehr ins Herz geschlossen und die vielen wunderschönen Formulierungen und Beschreibungen haben mir sehr gut gefallen. Von mir gibt es eine Empfehlung für alle, die langsame, dichte Bücher, detaillierte Beschreibungen und ein wenig Skurrilität mögen.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Altes Land
Autorin: Dörte Hansen, geboren 1964 in Husum, arbeitete nach ihrem Studium der Linguistik als NDR-Redakteurin und Autorin für Hörfunk und Print. Ihr Debüt „Altes Land” wurde 2015 zum „Lieblingsbuch des unabhängigen Buchhandels” und zum Jahresbestseller 2015 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Ihr zweiter Roman „Mittagsstunde” erschien 2018, wurde wieder zum SPIEGEL-Jahresbestseller und mit dem Rheingau Literatur Preis sowie dem Grimmelshausen Literaturpreis ausgezeichnet. 2022 erschien ihr dritter Roman „Zur See”. Dörte Hansen, die mit ihrer Familie in Nordfriesland lebt, ist Mainzer Stadtschreiberin 2022.
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: Penguin
Erschienen: 13. März 2017
ISBN: 978-3-328-10012-6

Lese-Statistik Oktober 2023

Hallo ihr Lieben

Nun ist auch der Oktober bereits Geschichte und er war lesetechnisch absolut grandios, wenn auch stark überschattet vom Weltgeschehen. Ausserdem habe ich gleich am Anfang des Monats drei Bücher begonnen, die einen Krieg/ein Massaker zum Thema haben und dann im Verlauf des Monats auch noch ein Buch gelesen, das während des zweiten Weltkriegs spielt, was sich irgendwann angefühlt hat, als würde die Realität die Fiktion einholen.
Mit vielen Weihnachtsbüchern, einem ReRead und ein wenig leichter Unterhaltung habe ich für leichte, lockere und romantische Lesestunden gesorgt und die Saison früher als sonst eingeläutet, aber so what. Gerade kann es nicht genug Weihnachten geben, finde ich.
Was ausserdem spannend war: mehrere Bücher aus Asien konnten mich begeistern. Hatte ich bisher nur vereinzelt asiatische Autor*innen gelesen, so kam ich im September mit "Die Vegetarierin" von Han Kang (wieder) auf den Geschmack und im Oktober war ich dann in Vietnam, Korea und Japan unterwegs. Wer noch Buchtipps aus Asien hat: gerne her damit :-D

Mein persönlicher Monat war -  abgesehen von den täglich schrecklicheren Nachrichten und einer kleinen Erkältung - ein guter Monat. Die ersten beiden Oktoberwochen waren hier Schulferien und ich habe mir eine knappe Woche freigenommen und in dieser Zeit nur ganz, ganz wenig gearbeitet (weil ich es irgendwie einfach nicht lassen kann ;-) ) und stattdessen soooo viel gelesen. In der zweiten Woche war dann immerhin noch kein Unterricht, also habe ich zwar viel vorbereitet, geübt und geprobt, aber war zeitlich doch sehr viel flexibler, als ich das mit drei vollen Unterrichtstagen gewesen wäre. Ausserdem haben meine Eltern die ganze Familie mit Anhang bereits zum dritten Mal nach Brigels in die Berge eingeladen und das verlängerte Wochenende mit viel gutem Essen, tollen Spieleabenden und vor allem auch frischer Herbstluft hat einfach gutgetan.
Dann hat die Schule wieder begonnen und aufgrund meiner umfangreichen Vorbereitungen im Sommer kann ich die Arbeit gerade sehr geniessen.
Jetzt starte ich gut gestärkt, vorbereitet und sogar erholt in die zwei letzten Monate des Jahres, die es natürlich noch einmal in sich haben werden, aber ich freue mich auf viele tolle Konzerte, Weihnachtsfeiern und auch ein wenig Familienzeit im Dezember.


Gelesen im Oktober:

Highlight zum Oktoberstart: bewegende, grandios erzählte Geschichte über Herkunft und Zugehörigkeit aus Deutschland/Vietnam, herzliche Leseempfehlung


Nicht ganz zeitgemässer, aber mit einer wunderschönen Atmosphäre und sehr humorvoll erzählter Roman
Und noch ein Highlight: tragische, grandios erzählte Familiengeschichte mit Sogwirkung


Ein heftiges, bewegendes und sehr, sehr wichtiges, grandios erzähltes Buch


Intensives, brutales Plädoyer gegen die Gewalt, welches das Gwangju-Massaker und seine Folgen thematisiert


1. Band der Moselpension-Reihe, der lose an die Café-Reihe anschliesst und bestens unterhält


Leider eigentlich kein Weihnachtsbuch, aber sehr gute, romantische, kluge Unterhaltung


Ein wenig verzettelter Aufbau, aber maximale Weihnachts- und Winterstimmung


Berührendes, eindringliches Portrait der jüdischen Familie Stern im besetzen Oslo um 1942


Alle Rezensionen und Seitenzahlen auf einem Blick:

Die geheimste Erinnerung der Menschen - Mohamed Mbougar Sarr (abgebrochen nach 63/448 Seiten)
Wo auch immer ihr seid - Khuê Phạm   (304 Seiten)
Weihnachten im kleinen Café an der Mühle - Barbara Erlenkamp   (272 Seiten)
Die Form des Wassers - Andrea Camilleri (abgebrochen nach 90/256 Seiten)
Im letzten Licht des Herbstes - Mary Lawson   (352 Seiten)
Radio Sarajevo - Tijan Sila   (176 Seiten)
Menschenwerk - Han Kang   (222 Seiten)
Die kleine Pension im Weinberg - Barbara Erlenkamp   (300 Seiten laut Taschenbuchausgabe)
Große Liebe im kleinen Trödelladen - Holly Hepburn   (528 Seiten)
Weihnachten kann kommen - Sarah Morgan   (416 Seiten)
Beinahe Herbst - Marianne Kaurin   (227 Seiten)
Harry Potter und der Feuerkelch - J. K. Rowling   (778 Seiten, ReRead, keine Rezension)




Abgebrochen:

Die geheimste Erinnerung der Menschen - Mohamed Mbougar Sarr (hat mich leider gar nicht packen können)
Die Form des Wassers - Andrea Camilleri (die Reihe hat für mich ihren Charme verloren)


Aussortiert:

  1. Der Kavalier der späten Stunde - Andrea Camilleri (Montalbano 6)
  2. Das kalte Lächeln des Meeres - Andrea Camilleri (Montalbano 7)
  3. Die Stimme der Violine - Andrea Camilleri (Montalbano 4)
  4. Die schwarze Seele des Sommers - Andrea Camilleri (Montalbano 10)
  5. Das Spiel des Patriarchen - Andrea Camilleri (Montalbano 5)
  6. Das Paradies der kleinen Sünder - Andrea Camilleri (Montalbano-Erzählungen)
  7. Der Hund aus Terracotta - Andrea Camilleri (Montalbano 2)
  8. Die Passion des stillen Rächers - Andrea Camilleri (Montalbano 8)
  9. Der Dieb der süssen Dinge - Andrea Camilleri (Montalbano 3)
  10. Das Labyrinth der Spiegel - Andrea Camilleri (Montalbano 18) 


Meine Neuzugänge:

Rezensionsexemplar:

  1. Weihnachten kann kommen - Sarah Morgan


Bibliotheksbücher:

  1. Menschenwerk - Han Kang 
  2. Im letzten Licht des Herbstes - Mary Lawson
  3. Beinahe Herbst - Marianne Kaurin
  4. Die zehn Lieben des Nishino - Hiromi Kawakami


Geliehen:

  1. Oben Erde, unten Himmel - Milena Michiko Flašar

Eingesammelt:
  1. Altes Land - Dörte Hansen

Alle Zahlen in der Übersicht:

Gelesene Bücher: 10
Abgebrochene Bücher: 2
Aussortierte Bücher: 10
Gelesene Seiten: 3'728 Seiten
Durchschnittliche Seitenzahl pro Tag: 120.26 Seiten
Bücher von Autorinnen: 8
Bücher von Autoren: 1
Autor*innenduos (oder Gruppen): 1
Geschenkt bekommene Bücher: -
Ausgeliehen: 1
Buchgewinn: -
Buchprämien: -
Rezensionsexemplare: 1
Gekaufte Bücher: -
Eingesammelte Bücher: 1
Bibliotheksbücher: 4
Gesamte Neuzugänge: 7
SuB am Monatsbeginn: 72 Bücher + 2 Bibliotheksbücher (74)
Aktueller SuB: 57 Bücher + 1 Bibliotheksbuch (58)
Differenz: -16

Rezension: Beinahe Herbst

Beinahe Herbst - Marianne Kaurin

Beschreibung des Verlages:
Sonja wartet auf ihre jüngere Schwester Ilse. Sie hätte längst zu Hause sein sollen. In Oslo fällt der erste Schnee. Plötzlich klopft es an der Tür. Draußen stehen drei Polizisten. Es ist das Jahr 1942.
Der preisgekrönte Roman »Beinahe Herbst« handelt vom Schicksal der jüdischen Familie Stern im okkupierten Norwegen, von der Kraft der ersten großen Liebe, vom Hoffen und Verlieren, von kleinen Zufällen und großen Träumen.

Inhalt:

1942, es wird Herbst in Oslo. Ilse Stern trifft sich immer öfter mit dem Nachbarsjungen Hermann. Obwohl eine Ausgangssperre herrscht, obwohl immer mehr Soldaten die Strassen bevölkern. In der Schneiderei von Ilses Vater bleibt es leer, die Schaufenster sind mit antisemitischen Parolen beschmiert und eines Tages wird Ilses Vater abgeholt. Ihre Mutter versinkt in Trauer, ihre ältere Schwester Sonja versucht, für die jüngste Schwester zu sorgen, während Ilse wieder einmal unterwegs ist und nicht mehr zurückkommt. In dieser Nacht fällt Schnee und am nächsten Morgen wird die Familie Stern abgeholt.

Meine Meinung:
Anfangs musste ich mich an den kühlen, distanzierten Schreibstil und die sehr ichbezogene Ilse gewöhnen. Ganz selbstverständlich überlässt sie ihrer Mutter und ihrer älteren Schwester den Haushalt und die Arbeit in der Schneiderei des Vaters und kümmert sich nur um ihre eigenen Bedürfnisse. Naiv und unselbstständig lässt sie sich wieder einmal auf ein Treffen mit Hermann ein. So naiv und unselbstständig, wie Teenager eben sind. Und diese Gleichzeitigkeit eines normalen Teenageralltags, in dem es um die hübscheste Kleidung und den modischsten Haarschnitt geht, während die Nazis immer stärker und präsenter werden, ist unendlich schwer auszuhalten und gerade deshalb so authentisch, berührend und leider aktueller denn je.
"Beinahe Herbst" ist ein Jugendbuch, das vor keinem Thema Halt macht und das kindlich anmutende Cover täuscht. Einige der beschriebenen Szenen, wie der Transport der Familie Stern nach Auschwitz oder die Gefangennahme des Vaters, sind an einschneidender Tragik kaum zu überbieten.
Es zeigt sich aber auch in diesen Ausnahmesituationen, dass die Grenzen zwischen Freund und Feind immer mehr verschwimmen und dass man Menschlichkeit manchmal an den überraschendsten Orten und bei den zufälligsten Begegnungen antreffen kann.
Kaurins Schreibstil ist so reduziert, dass er enorm viel Handlung in wenigen Sätzen transportiert und ohne ausschweifende Beschreibungen auch kleinste Andeutungen und Stimmungen fassbar macht. Die melancholische Atmosphäre wird erst gegen Ende ein wenig hoffnungsvoller und die mitten aus dem Leben gegriffene Geschichte wird bei mir noch lange nachhallen.

Meine Empfehlung:
Dieses Buch sollte Schullektüre sein und ich wünsche ihm viele weitere Leserinnen und Leser. Es scheint, als wäre es gerade jetzt wichtiger denn je, genau solche Bücher zu lesen und Marianne Kaurin schafft es mit ihrer einzigartigen und äusserst eindringlichen Sprache, Geschichte lebendig zu machen. Mit diesem Romandebüt ist ihr zu Recht der Durchbruch gelungen.

Zusätzliche Infos:
Titel: Beinahe Herbst
Originalitel: Nærmere høst
Autorin: Marianne Kaurin, geboren 1974, studierte am Norwegischen Kinderbuchinstitut in Oslo. 2012 debütierte sie mit ihrem Jugendroman Beinahe Herbst, für den sie großartige Kritiken und zwei der wichtigsten Jugendliteraturpreise des Landes erhielt. Die Autorin wohnt mit ihrer Familie in Oslo.
Sprache: Deutsch
Aus dem Norwegischen von: Dagmar Mißfeldt ist Skandinavistin und Übersetzerin aus dem Schwedischen, Dänischen, Norwegischen und Finnischen, u. a. Werke von Liza Marklund, Jonas Moström und Torger Holtsmark.Sie übersetzt zudem für Fernseh- und Kinoproduktionen. Sie lebt in Hamburg.
Hardcover: 227 Seiten
Verlag: Arctis
Erscheinungstermin: 20.09.2019
ISBN: 978-3-03880-031-6


Rezension: Weihnachten kann kommen

Rezensionsexemplar aus der Verlagsgruppe Harper Collins )via Bloggerportal), vielen Dank

Weihnachten kann kommen - Sarah Morgan

Beschreibung des Verlages:

Schneeflockengestöber und jede Menge familiäre Verstrickungen
Das Weihnachtsfest der Familie Miller ist legendär – eine perfekte Feier, von der die Werbefachfrau Lucy bisher nur gelesen hat. Bis jetzt. Denn dieses Jahr muss sie Ross Miller für einen neuen Vertrag gewinnen. Und weil er ihre Anrufe nicht entgegennimmt, will sie die familiären Vorbereitungen unterbrechen, Ross' Unterschrift einholen und dann verschwinden, bevor ihr Neid auf die grandiose Familie zu stark wird. Doch es kommt alles anders, weil die Millers sie für Ross' neue Freundin halten. Ehe sie sich versieht, ist Lucy eingeladen, über die Feiertage bei ihnen in den verschneiten schottischen Highlands zu wohnen. Ihr vermeintlicher Freund ist wütend, aber die Chemie zwischen den beiden ist ebenso heftig wie überraschend. Entweder steht Lucy das schlimmste Weihnachtsfest aller Zeiten bevor, oder die Verwechslung entpuppt sich als der beste Fehler ihres Lebens.

Inhalt:
Werbefachfrau Lucy lebt für ihre Arbeit und platzt dafür sogar mitten in die Weihnachtsfeier der berühmten Familie Miller, um dem bekannten Geschäftsmann Ross Miller eine Idee zu pitchen. Aufgrund einiger chaotischer Verwechslungen und dramatischer Wendungen wird sie für Ross' Freundin gehalten und ist gezwungen, über die Weihnachtstage bei Familie Miller zu bleiben. Bald stellt sich heraus, dass jedes Familienmitglied an einem persönlichen Wendepunkt steckt und inmitten des weihnachtlichen Getümmels kommen einige Emotionen und Geheimnisse ans Tageslicht.

Meine Meinung:
Das Buch habe ich gemeinsam mit Martina vom Blog Martinas Buchwelten gelesen und es hat mir grossen Spass gemacht, gemeinsam mit ihr in die winterlich verschneiten Highlands einzutauchen.
Von Sarah Morgan haben mich schon einige Weihnachtsbücher begeistert. Nur leider sind viele der neueren Cover in meinen Augen gar nicht mehr ansprechend gestaltet. Bei diesem Buch hat mich aber die Aufmachung begeistert und die Beschreibung klang sehr vielversprechend, weshalb ich die Geschichte unbedingt für mich entdecken wollte.
Ich wurde belohnt mit magischer Weihnachtsstimmung in einem warmen, traumhaft geschmückten Haus in den schottischen Highlands, mit zarter Romantik und ein wenig Tragik und mit einer liebevoll beschriebenen Familie (inklusive Familienhund Hunter).
Das Buch hat mich gut unterhalten und auch berührt. Vor allem Lucy und ihre Geschichte mochte ich sehr. Über sie und ihre Arbeit hätte ich aber gerne noch viel mehr erfahren. Auch Nanna Jean, die kein Blatt vor den Mund nimmt, sorgt für ordentlich Trubel, einige Lacher und versöhnliche, tröstende Unterhaltungen.

Schreibstil und Aufbau:
Obwohl der Klappentext so wirkt, als stünde die Geschichte zwischen Lucy und Ross im Mittelpunkt, werden mehr und mehr Figuren und ihre Liebes- und Lebensgeschichten beleuchtet. Der Fokus verschiebt sich und in der Mitte des Buches scheint sich die Autorin ein wenig zu verzetteln. Auch wenn ich es mag, wenn viele verschiedene Figuren und ihre Geschichten thematisiert werden, war mir dies ein wenig zu überladen. Keine einzige Beziehung kommt ohne Drama, Konflikt oder Ungewissheiten aus und Morgan liefert in diesem einen Buch Stoff für eine ganze Serie. Dies alles führt dazu, dass die einzelnen Figuren und Handlungsstränge, die erst am Ende aufgedröselt werden, ein wenig zu kurz kommen und dass es leider an vielen Stellen an Tiefgang fehlt, was der Geschichte aber gutgetan hätte.

Meine Empfehlung:
"Weihnachten kann kommen" beinhaltet eine sehr unterhaltsame, romantische Geschichte, wirkt aber ein wenig überladen, wodurch alles eher oberflächlich bleibt und vor allem Lucy, über die ich gerne mehr erfahren hätte, nicht so viel Platz in der Geschichte einnimmt, wie der Klappentext vermuten lässt. Dafür verbreitet das Buch sehr viel äusserst behagliche Weihnachts- und Winterstimmung und macht damit den ein wenig verzettelten Aufbau locker wett.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Weihnachten kann kommen
Originaltitel: Snowed in at Christmas
Autorin: Sarah Morgan ist eine gefeierte Bestsellerautorin mit mehr als 21 Millionen verkauften Büchern weltweit. Ihre humorvollen, warmherzigen Liebes- und Frauenromane haben Fans auf der ganzen Welt. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von London, wo der Regen sie regelmäßig davon abhält, ihren Schreibplatz zu verlassen.
Sprache: Deutsch
Aus dem Englischen von: Sarah Heidelberger
Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Harper Collins
Erschienen am: 26.09.2023
ISBN:
9783365004067

Rezension: Große Liebe im kleinen Trödelladen

Rezensionsexemplar aus dem Penguinverlag via Bloggerportal. Vielen Dank!

Große Liebe im kleinen Trödelladen - Holly Hepburn

Beschreibung des Verlages:

Nach einem Schicksalsschlag zieht es Hope zurück in ihr Heimatstädtchen, ins verträumte York mit seinen hübschen kleinen Gassen und den windschiefen Fachwerkhäusern. Am Schaufenster des kleinen Trödelladens hat sie sich schon als Kind die Nase platt gedrückt, um das kunterbunte Sammelsurium an Kostbarkeiten zu bestaunen. Dass sie ausgerechnet dort einen Job ergattert, scheint wie ein Wink des Schicksals. Doch Hopes liebenswerte, aber auch ein bisschen schrullige Familie hat ihre ganz eigenen Vorstellungen davon, was das Beste für sie ist. Vor allem, als Hope zwei ganz unterschiedliche Männer kennen lernt: Den sanftmütigen Will, der sich liebevoll um seine verwaiste kleine Nichte kümmert. Und den gut aussehenden Archäologieprofessor Ciaran, der gemeinsam mit Hope das Geheimnis um ein rätselhaftes Schmuckstück lösen will …

Inhalt:
Nach einem Schicksalsschlag zieht Hope zurück nach York, um einen Neubeginn zu wagen. Es gelingt ihr, eine Stelle im "Ever After Emporium", dem Antiquitätenladen, von dem sie als Kind schon begeistert war, zu bekommen. Als die kleine Brodie in einem alten Geheimnishüter ein kostbares ägyptisches Schmuckstück findet, möchte Hope mithilfe des Juweliers Will und des Archäologen Ciaran das Geheimnis des Schmuckstücks ergründen. Dahinter verbirgt sich nicht nur eine tragische Liebesgeschichte aus vergangenen Zeiten, auch Hopes Herz wird gewaltig auf die Probe gestellt.

Meine Meinung:
Es ist kein Geheimnis, dass ich die Bücher von Holly Hepburn sehr gerne mag, "Süsse Träume im Cottage am Strand" hat uns sogar zum vergangenen Schottland-Urlaub inspiriert. Deshalb wollte ich Holly Hepburns Weihnachtsroman auch unbedingt lesen und war zuerst überrascht vom frühlingshaft/sommerlichen Setting. Ob es das war, was es mir ein wenig schwer gemacht hat, in die Geschichte zu finden? Oder ob es eher die anfänglich sehr langsame Entwicklung war? Ich weiss es nicht. Aber mehr und mehr bin ich mit Hope in die Welt der Antiquitäten und vergessenen Schätze eingetaucht und habe mich über die fortschrittliche Protagonistin, ihre tolle Freundin Iris und die sich langsam anbahnende Romanze gefreut. Mir hat gefallen, mit welcher Ehrfurcht und Liebe zum Detail Hope beginnt, die Geschichte des teuren ägyptischen Schmucksstücks zu ergründen. Auch wenn klar war, wie sich die Handlung entwickeln würde, habe ich die Figuren in mein Herz geschlossen und den Ausflug in die wunderschöne Stadt York geliebt.

Sprache und Aufbau:
Zauberhafte, liebevolle Beschreibungen sind definitiv Holly Hepburns Spezialität. Sie entführen in die magische Welt des "Ever After Emporium" in York und erwecken eine tragische Liebesgeschichte aus alten Zeiten wieder zum Leben.
Leider verbreiten nur die letzten fünfzig Seiten dieses Buches weihnachtliche Stimmung und somit ist dieses Buch definitiv kein Weihnachtsroman. Ich fühle mich sogar vom (wenn auch wunderschön glitzernden) Cover irregeführt. Auch der Klappentext beinhaltet keinen Hinweis darauf, dass dieses Buch in erster Linie mitten in einem Hitzesommer spielt...

Meine Empfehlung:
Ich habe dieses Buch trotz trägem Start sehr gerne gelesen, aber ich habe eine viel weihnachtlichere Geschichte erwartet. Und auch wenn Holly Hepburn auf den letzten fünfzig Seiten wirklich alle Register zieht, so sind meine Erwartungen nicht ganz erfüllt worden, was ich aber nicht der Autorin, sondern vor allem dem Verlag, der dieses Buch offensichtlich als Weihnachtsbuch vermarktet, ankreide.
Die Geschichte hat mir aber gut gefallen, weshalb ich euch dieses Buch gerne empfehle, wenn auch ich die bisher gelesenen anderen Bücher der Autorin lieber gemocht habe.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Große Liebe im kleinen Trödellade
Originaltitel: The Little Shop of Hidden Treasures
Autorin: Holly Hepburn liebt es, Menschen zum Lächeln zu bringen – und sie liebt ihre Katze Portia. Sie hat in der Marktforschung und als Model gearbeitet, ihr großer Traum war aber schon immer das Schreiben. Nach »Um fünf unter den Sternen«, »Herzklopfen in der kleinen Keksbäckerei« und »Heute Abend in der Eisdiele am Meer« entführt sie ihre Leserinnen mit ihrem neuen Buch an die wildromantische schottische Küste.
Sprache: Deutsch
Aus dem Englischen von: Melike Karamustafa
Taschenbuch, Klappenbroschur: 528 Seiten
Verlag: Penguin Verlag
Erschienen am: 27. September 2023
ISBN: 978-3-328-10986-0

Rezension: Die kleine Pension im Weinberg

Das Buch hat mich via Bloggerjury erreicht. Vielen herzlichen Dank.

Die kleine Pension im Weinberg - Barbara Erlenkamp

Die Moselpension-Reihe:
1. Die kleine Pension im Weinberg
2. Einladung in die kleine Pension im Weinberg

Reiheninfos "Das kleine Café an der Mühle" (lose zusammenhängenger Vorgänger der Moselpension):
1. Das kleine Café an der Mühle
2. Winterzauber im kleinen Café an der Mühle
3. Frühlingsglück im kleinen Café an der Mühle
4. Glückssterne über dem kleinen Café an der Mühle
5. Weihnachten im kleinen Café an der Mühle

Beschreibung des Verlages:
Ein neuer Anfang zwischen Moseltal und Weinbergen
Katie ist eine wahre Weltenbummlerin. Doch vor ein paar Monaten hat sie an der Mosel einen alten Gutshof inmitten von Weinbergen erworben und in dem schönen Gebäude die kleine Pension „Gutshof Moselthal“ eröffnet. Weder die Wünsche der Gäste noch die manchmal recht eigenwilligen und doch liebenswerten Dorfbewohner von Wümmerscheid-Sollensbach können Katie aus der Ruhe bringen. Zu ihrem Glück fehlt eigentlich nur noch ein eigener Garten, in dem sie Schnittblumen fürs Haus ziehen möchte. Die passende Fläche hat sie auch schnell gefunden, lediglich eine alte Hütte mit einem Haufen Schrott muss noch entfernt werden. Doch da hat sie die Rechnung ohne den benachbarten Winzer Oliver gemacht. Denn der legt Katie nicht nur so manche Steine in den Weg, sondern trifft sie auch mitten ins Herz ...

Inhalt:
Katie Sheridan wollte eigentlich nur über die Festtage in Wümmerscheid-Sollensbach bleiben, aber nach Silvester zieht sie nichts mehr nach London zurück. Also beschliesst sie, im beschaulichen Dorf zu bleiben und eine eigene Pension zu eröffnen. Als gelernte Köchin stellt dies für sie zumindest fachlich wenige Schwierigkeit dar. Doch sie hat nicht damit gerechnet, dass ihr ausgerechnet ihr Nachbar zuerst die Pläne vom Blumengarten und dann auch fast noch eine wichtige Kritik zerstört. Ausserdem kommen die Briefe, die sie an eine ganz bestimmte Person in England schreibt, immer wieder ungeöffnet zurück, was ihr zusätzlich Kopfzerbrechen bereitet.

Meine Meinung:
Erst gerade habe ich den letzten Band der Reihe um das kleine Café an der Mühle beendet und möchte darauf hinweisen, dass die Moselpension-Reihe lose an die Café-Reihe anschliesst. Es kommen also atbekannte Figuren vor und die Geschichte wird auch chronologisch weitererzählt. Man kann in beiden Reihen alle Bände unabhängig voneinander lesen, wer sich aber für längere Zeit so richtig heimisch fühlen will im fiktiven Doppeldörfchen, beginnt am besten mit "Das kleine Café an der Mühle".
Besonders gut gefallen hat mir der frische, moderne Wind, der durch die Moselpension-Reihe weht. In der Café-Reihe habe ich einige Male kritisiert, wie stereotyp und weltfremd die Figuren skizziert waren, in der Moselpension tauchen aber mehr und mehr Figuren auf, die sehr viel offener und vielschichtiger sind. So ist die Protagonistin Katie Sheridan eine unabhängige Frau, die sich ihre Träume erfüllt und sämtlichen Schwierigkeiten klug und überzeugt entgegentritt.

Schreibstil:
Besonders hervorheben möchte ich die beeindruckenden, gelungenen Naturbeschreibungen. Auch das Wissen rund um Blumengärten und Weinanbau (inklusive Gartentipps im Anhang des Buches) zeugen einmal mehr von den gründlichen Recherchen des Ehepaars Schulte (aka Barbara Erlenkamp). Auch die Einblicke in die Küche und die Bewirtschaftung einer Pension zeugen von viel Fachwissen und Liebe zum Detail.

Meine Empfehlung:
In Wümmerscheid-Sollensbach hat die Neuzeit Einzug gehalten und das steht dem sympathischen Dörfchen sehr gut. Denn an der Hilfsbereitschaft und Schrulligkeit der Figuren hat sich nichts geändert, aber sowohl sprachlich als auch vom Erzähltempo her wirkt der erste Band der Moselpension-Reihe sehr viel moderner, als die Café-Bände. Ich habe mich in Wümmerscheid-Sollensbach wohler denn je gefühlt und möchte dieses Buch für gemütliche Lesestunden in Blumengärten und an gut gedeckten Frühlstückstischen herzlich empfehlen.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Die kleine Pension im Weinberg
Autor*in: Hinter dem Pseudonym Barbara Erlenkamp steht das Ehepaar Christine und Andreas J. Schulte. Er ist Journalist und Krimiautor. Sie hat bereits in ihrer Schulzeit zusammen mit einer Freundin ihren ersten Roman geschrieben und arbeitet heute als technische Redakteurin. Das Ehepaar Schulte lebt mit seinen beiden Söhnen seit mehr als 25 Jahren auf dem Land, in der Nähe von Andernach am Rhein.
Unter dem Pseudonym Barbara Erlenkamp schreiben sie zusammen moderne, humorvolle Frauen- und Unterhaltungsromane.
eBook: 300 Seiten (bei der 2024 erscheinenden Taschenbuchausgabe abgeschrieben)
Sprache: Deutsch
Verlag: beHEARTBEAT
Ersterscheinung: 01.08.2023
ISBN: 978-3-7517-2532-3

Rezension: Menschenwerk

Menschenwerk - Han Kang

Beschreibung des Verlages:
"Ich kämpfe, jeden Tag. Ich kämpfe gegen die Schande, überlebt zu haben und immer noch am Leben zu sein. Ich kämpfe gegen die Tatsache, dass ich ein Mensch bin. Und Sie, ebenso ein Mensch wie ich, welche Antworten können Sie mir geben?"
Ein Junge ist gestorben, und die Hinterbliebenen müssen weiterleben. Doch was ist ihnen ihr Leben noch wert? Han Kang beschreibt in ihrem neuen Roman, wie dehnbar die Grenzen menschlicher Leidensfähigkeit sind. Ein höchst mutiges Buch und ein brennender Aufruf gegen jede Art von Gewalt.
»Han Kang zu lesen ist wie in einen Strudel aus Brutalität und Zärtlichkeit geworfen zu werden, aus dem man durchgeschüttelt, perplex und tief bewegt wieder auftaucht.« Doris Dörrie

TW: Folter, Mord, Suizid, Leichen, Depression

Inhalt:
Gwangju, Mai 1980, Studierende protestieren in den Strassen der Stadt und werden vom Militär brutal niedergeschossen. Der fünfzehnjährige Dong Ho und sein bester Freund geraten in eine Demonstration, wobei Dong Hos Freund getötet wird.
Dong Ho schliesst sich daraufhin den Freiwilligen an, welche die unzähligen Toten bergen, waschen und aufbahren, damit sie von ihren Angehörigen identifiziert werden können. Die Geschichte einiger Menschen, denen Dong Ho in diesen Tagen begegnet, wird in diesem Buch erzählt. Es sind Geschichten von Gewalt, Schmerz, Würde und Menschlichkeit.

Meine Meinung:
Nachdem ich im September so begeistert war von "Die Vegetarierin", wollte ich unbedingt weitere Bücher der Autorin lesen und weil mir "Menschenwerk" von einigen empfohlen worden ist, habe ich mich daran gewagt. Ich bin immer noch fassungslos und sehr mitgenommen von dieser intensiven Erzählung.
Schilderungen von brutalster Gewalt, Tötungen und Folter lassen den Mai 1980 und dessen Auswirkungen auf die folgenden Jahre und Jahrzehnte fassbar werden, bieten aber nicht viele Hintergrundinformationen, sondern laden zum selbstständigen Recherchieren ein. Han Kang beleuchtet stets den Überlebenswillen von Menschen, die nur noch Fleisch an einem Knochen sind, aber sich dennoch ihre Würde bewahren wollen oder von Menschen, die alles verloren haben. Sie zeigt aber auch auf, wie viele Menschen und ganze Familien an den Ereignissen, der darauffolgenden Gefangennahme oder dem Verlust ihrer Nächsten zerbrochen sind.

Schreibstil und Aufbau:
Han Kang schafft es, die sieben Kapitel jeweils einer Person, einem Schicksal zu widmen und sie dabei stets in loser Verbindung zueinander stehenzulassen. Sie entfernt sich zeitlich immer weiter vom Ereignis und kommt im letzten Kapitel in der heutigen Zeit an, in der sie von ihren eigenen Erinnerungen an die Stadt Gwangju erzählt
Dabei bleibt ihr Stil eher nüchtern beschreibend, ist aber den Figuren und ihrem Leid trotzdem so nahe. Besonders berührt hat mich der innere Monolog einer Seele, die sich nicht von ihrem verstorbenen Körper lösen kann und dabei eine unendlich schwere Traurigkeit verspürt.

Meine Empfehlung:
"Menschenwerk" erzählt vom Menschsein und Mensch bleiben. Es ist herzzerreissend, nur schwer ertragbar aber einfach grandios erzählt. Und es ist enorm wichtig, spannend und geschickt aufgebaut, weshalb ich es euch - gerade in Zeiten, in denen wir hinschauen und aushalten müssen, um zu verstehen und zu lernen - sehr dringend empfehle.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Menschenwerk
Originaltitel: 소년이 온다 – Sonyeoni onda
Autorin: Han Kang ist die wichtigste literarische Stimme Koreas. 1993 debütierte sie als Dichterin, seitdem erschienen zahlreiche Romane. Seit sie für »Die Vegetarierin« gemeinsam mit ihrer Übersetzerin 2016 den Man Booker International Prize erhielt, haben ihre Bücher auch international großen Erfolg. Auch der Roman »Weiß« war für den Booker Prize nominiert, »Menschenwerk« erhielt den renommierten italienischen Malaparte-Preis. Im Aufbau Verlag sind »Die Vegetarierin«, »Menschenwerk«, »Deine kalten Hände« und »Weiß« lieferbar. Mehr Informationen zur Autorin unter www.writerhankang.com.
Sprache: Deutsch
Aus dem Koreanischen von: Ki-Hyang Lee
Hardcover: 222 Seiten
Verlag: Aufbau Verlag
Erscheinungsdatum: 15.03.2019
ISBN: 978-3-7466-3518-7

Mein SuB kommt zu Wort, 20.10.2023

"Mein SuB kommt zu Wort"
Eine Gemeinschaftsaktion von Melli und Vanessa
Hallo zusammen

Heute Abend lesen wir ja gemeinsam zum Thema "Herbstlektüre" (schaut unbedingt HIER vorbei) und ich habe es mir tatsächlich nicht nehmen lassen, meinen SuB ein wenig aufzustocken...Aber: da ich im Oktober auch sehr viele Bücher aussortiert habe, ist ein deutlicher Abbau zu vermerken.
Alles weitere wird euch SuBrina erzählen. Wir freuen uns schon auf den Austausch in den Kommentaren♥️

1. Wie groß bist du aktuell (Du darfst entscheiden, ob du nur Print oder eBook & Print zählst)?
Hallo ihr Lieben
Dass Frauchen ausgerechnet am 20. des Monats freiwillig die Regale aufstockt, hatten wir hier auch noch nie. Aber genau das ist heute geschehen und auch wenn alle drei neuen Bücher (unten stelle ich sie euch noch vor) geliehen sind, so sind es doch drei weitere Bücher, die Frauchen zu lesen hat.
Dafür ist aber die komplette Comissario Montalbano-Reihe von Andrea Camilleri aussortiert worden. Das waren zehn ungelesene und ein angelesenens Buch. Ausserdem hat Frauchen fleissig gelesen und so stören die stets neu hier einziehenden (und bald wieder ausziehenden) Bibliotheksbücher kaum.
Aktuell umfasse ich übrigens 59 Bücher und 2 Bibliotheksbücher.

Die SuB-Entwicklung in der Übersicht:
20.01.2022: 101 Bücher
21.02.2022: 100 Bücher
20.03.2022: 98 Bücher
20.04.2022: 100 Bücher
20.08.2022: 96 Bücher
20.09.2022: 83 Bücher
20.12.2022: 77 Bücher
20.04.2023: 70 Bücher
20.05.2023: 74 Bücher
20.06.2023: 75 Bücher
20.08.2023: 67 Bücher
20.09.2023: 71 Bücher und 3 Bibliotheksbücher
20.10.2023: 59 Bücher und 2 Bibliotheksbücher

2. Wie ist die SuB-Pflege bisher gelaufen – zeig mir deine drei neuesten Schätze auf deinem Stapel!
Diese drei Bücher hat sich Frauchen heute (!!!!!) neu geholt:
"Die zehn Lieben des Nishino" von Hiromi Kawakami (aus dem Japanischen von Ursula Gräfe) und "Beinahe Herbst" von Marianne Kaurin (aus dem Norwegischen von Dagmar Mißfeldt) hat Frauchen sichaus der Stadtbibliothek Burgdorf geholt. Tatsächlich war sie auf der Suche nach einem anderen Buch, das gestern noch erhältlich, heute aber leider schon ausgeliehen war. Also har sie sich vom Thema "Herbstlektüre" einfach inspirieren lassen und hat nun Lesestoff für heute Abend :-)
"Oben Erde, unten Himmel" von Milena Michiko Flašar hat Livia sich von einer Bekannten geliehen, weil sie "Ich nannte ihn Krawatte" so gemocht hat.

3. Welches Buch hat dich als letztes verlassen, weil es gelesen wurde? War es eine SuB-Leiche, ein Reihen-Teil, ein neues Buch oder ein Rezi-Exemplar und wie hat es deinem Besitzer gefallen (gerne mit Rezensionslink)?

Zuletzt verlassen hat uns "Menschenwerk" von Han Kang. Ein tragisches, brutales, erschütterndes Buch über das Gwangju-Massaker. Die Rezension wird in den folgenden Tagen erscheinen. Zuletzt rezensiert hat Livia "Radio Sarajevo" von Tijan Sila. Der kurze autofiktionale Roman erzählt von einer Kindheit im Bosnienkrieg und der Flucht nach Deutschland. Livia hat das Buch zusammen mit Jamie gelesen und ihre begeisterte Rezension findet ihr HIER.


4. Liebe:r SuB, der Herbst ist da: kannst du deinem/r Besitzer:in Bücher mit roten, orangen oder braunen Covern passend zum Herbstlaub empfehlen?
Ok, das ist einfach. Livia soll einfach diekt "Beinahe Herbst" lesen, auch wenn nur die Schrift auf dem Cover rot ist. Dafür sind ganz viele goldene Herbstblätter darauf abgebildet :-)

Die weiteren Bücher der vierten Frage:
Januar 2022: "Vor Rehen wird gewarnt" - Vicki Baum (gelesen im März 2022) REZENSION
Februar 2022: "Hierzulandee" - Heinrich Böll (gelesen im März 2022), "Poetenleben" - Robert Walser (aussortiert im März 2022), "Der Räuber" - Robert Walser (noch im Regal), Frauchen sollte zwei aus drei Büchern lesen/aussortieren
März 2022: "Alles, was wir geben mussten" - Kazuo Ishiguro, "Die Stunde der Lerche" - Willi Fährmann (abgebrochen im April 2022), eines davon sollte Frauchen lesen/aussortieren
April 2022: Venezianisches Finale - Donna LeonREZENSION
August 2022:"Wolfsmond" - Stephen King
September 2022: Immer noch "Wolfsmond" - Stephen King, beendet im November, REZENSION
Dezember 2022: Fledermausmann - Jo Nesbø, beendet im Januar, REZENSION
April 2023: "Das Mädchen auf der Himmelsbrücke" - Eeva-Liisa Manner (gelesen im Mai 2023)
Mai 2023: "Die Frau, die Töne sehen konnte" - V. S. Ramachandran
Juni 2023: "Die Frau, die Töne sehen konnte" - V. S. Ramachandran (abgebrochen und aussortiert)
August 2023: "Der Feind im Schatten" von Henning Mankell, "Susannah" von Stephen King, mind. eines der Bücher soll gelesen werden ("Der Feind im Schatten" beendet im August)
September 2023: Zwei
der folgenden Bücher sollen gelesen werden: "Die Vegetarierin" - Han Kang (gelesen im September 2023), "Wo auch immer ihr seid" - Khuê Phạm (gelesen im Oktober 2023), "Die geheimste Erinnerung der Menschen" - Mohamed Mbougar Sarr (abgebrochen und in die Bibliothek gebracht)
Oktober 2023: "Beinahe Herbst" - Marianne Kaurin

Wir schauen in den kommenden Tagen sehr gerne bei euch vorbei. Lasst in den Kommentaren gerne den Link zu eurem Beitrag da.

Bis bald und wir lesen uns
SuBrina (und Livia)

38. gemütliches Lese-Miteinander

Das traumhaft schöne Banner wurde erstellt von Ascari vom Blog Der Leseratz

Liebe Buchmenschen

Heute Abend lesen wir ab 19.00 Uhr zum Thema "Herbstlektüre" und selbstverständlich sind alle Bücher und Teilnehmenden sehr herzlich willkommen. Krimi, Thriller, Liebesroman oder Sachbuch? Wir finden sicher einen Weg, wie dein Buch zum Thema passen könnte :-D

Das Ein- und Aussteigen sowie eine Teilnahme nur in den Kommentaren sind wie immer möglich. Mit einem Kommentar unter diesem Post (gerne natürlich mit Link zu eurem Beitrag) könnt ihr euch unkompliziert anmelden. Teilen/Werbung ist selbstverständlich erlaubt und gerne gesehen.

Ich freue mich sehr auf heute Abend, da ich diese Alltagsflucht gerade wirklich brauchen kann und ich bin mir sicher, dass es einigen von euch auch so geht...

Herzliche Grüsse
Livia



Ablauf:
19.00 Uhr: Beginn, Vorstellungsrunde
20.30 Uhr: 1. Update
21.30 Uhr: 2. Update
22.30 Uhr: 3. Update
23.30 Uhr: 4. Update, Fazit, Ende


Wer ist heute mit dabei?


19.00 Uhr: Beginn, Vorstellungsrunde
Es geht endlich wieder los und wir machen uns einen gemütlichen Leseabend mit vielen herbstlichen Büchern und einem fröhlichen Buchgeplauder. Die Vorstellungsrunde finde ich übrigens immer besonders spannend, weil ich da ein wenig mehr über eure Bücher erfahren kann. Und es geht los :-D

1. Was liest du heute und auf welcher Seite beginnst du?
2. Warum passt dein Buch zum heutigen Motto? Du darfst gerne eine sehr kreative Erklärung finden :-)
3. Wo liest du heute?

1. Ich lese heute "Beinahe Herbst" von Marianne Kaurin und beginne ganz vorne im Buch. Sollte mir die Geschichte zu heftig werden, werde ich zu "Große Liebe im kleinen Trödelladen" von Holly Hepburn wechseln, dort bin ich aktuell auf Seite 116.



2. Nun ja, bei mir ist das heute natürlich sehr eindeutig. Aber ich wollte tatsächlich ein anderes Herbstbuch lesen, das gestern noch in der Bibliothek, heute aber leider schon ausgeliehen war. Also habe ich mich kurzfristig inspirieren lassen und einfach nach "Herbst" im Titel gesucht.

3. Ich lese - wie eigentlich immer - auf dem Sofa, werde mich aber später evtl. ins Bett zurückziehen. Mal sehen. Nicht im Bild sind übrigens Gurkensticks (mit den wohl letzten einheimischen Gurken), nachgereifte Tomaten, Tartaridip und belegte Maiswaffeln. Das lässt sich beim Lesen wunderbar snacken und es bleibt sicher auch noch ein wenig Platz für eine süsse Nachspeise :-D


20.30 Uhr, 1. Update
Schon sind 90 Minuten um und ich habe tatsächlich erscht 40 Seiten gelesen, weil ich noch ein wenig gestörbert habe. Ausserdem ist mir gerade eingefallen, dass in der Waschküche noch eine Wäsche darauf wartet, aufgehängt zu werden. Das mache ich gleich und lese dann weiter ;-)

4. Wie gefällt dir dein Buch bisher? Was möchtest du gerne dazu loswerden?

4. Bisher bin ich noch nicht richtig in der Geschichte angekommen und weiss noch nicht, was ich von der Protagonistin Ilse halten soll. Die Geschichte wird aus ihrer Perspektive erzählt und es werden vor allem ihre Schwärmerei für den Nachbarsjungen Hermann sowie die mehr und mehr verbitterten Eltern thematisiert. Ich bin gespannt, wohin die Geschichte noch führen wird und befürchte dramatische Ereignisse. Wir befinden uns schliesslich im okkupierten Norwegen um 1942 und die Familie Stern ist jüdisch...


21.30 Uhr, 2. Update
Wow, die Zeit verfliegt nur so. Und mittlerweile bin ich bei Seite 72 angekommen und das Buch hat mich in seinen Bann gezogen. Ich bin gespannt, wie es weitergehen wird und mag den Schreibstil sehr gerne. Es ist nicht so einfach, aus der Perspektive einer Fünfzehnjährigen zu schreiben, aber Marianne Kaurin ist dies gut gelungen, finde ich. Und auf die nächste Frage freue ich mich schon sehr, weil ich auf viele Buchtipps hoffe :-D

5. Welche Herbstlektüre kannst du uns allen empfehlen? Was hat dir besonders gut daran gefallen?

5. Erst gerade im September habe ich "Herbst" von Ali Smith gelesen und sehr gemocht. Besonders gut gefallen haben mir die poetische Sprache und die Verflechtung verschiedener Lebensgeschichten und Lebensrealitäten miteinander. Ich denke, dass dieses Buch noch viel mehr Aufmerksamkeit verdient hat.
Zu meiner Rezension gelangt ihr übrigens HIER



22.30 Uhr, 3. Update
Die letzte Stunde des heutigen gemütlichen Lese-Miteinanders bricht an und es freut mich sehr, dass ihr heute mitgelesen habt. Ich habe weitere knapp 40 Seiten geschafft und bin bei Seite 108 angekommen. Die Ereignisse spitzen sich zu und das Buch ist mittlerweile richtig spannend geworden. Ausserdem wird es kalt und kälter, es näher sich der Winter und somit auch eine nächste passende Frage:

6. Orientiert ihr euch beim Lesen sehr stark an den Jahreszeiten, oder greift ihr immer nach Lust und Laune zu eurer nächsten Lektüre?

6. Im Frühling habe ich oft Lust, so richtig kitschige Romane zu lesen, im Sommer darf es gerne bunt gemischt und anspruchsvoll sein und im Winter lese ich viele Weihnachtsbücher, gerne auch Weihnachtskrimis, Adventskalenderbücher usw. Aber natürlich lese ich trotzdem immer querbeet, ich spüre manchmal einfach so leichte Tendenzen. Im Herbst aber mische ich immer alle Genres. Es werden bereits Weihnachtsbücher gelesen, aber viel Spannung oder auch Herzschmerz darf ebenfalls nicht fehlen.


23.30 Uhr, 4. Update, Fazit, Ende
Das 38. gemütliche Lese-Miteinander ist auch schon wieder Geschichte und es war sehr schön, gemeinsam mit euch zu lesen und plaudern, auch wenn wir heute eine ganz kleine Runde waren.
Ich habe 145 Seiten geschafft und werde jetzt im Bett noch ein wenig weiterlesen.

Wie immer freue ich mich über Anregungen, Vorschläge und Wünsche und dann hoffe ich, dass ihr alle bald ganz selig schlummert und von euren liebsten Buchfiguren träumt :-D

Bis zum nächsten Mal und alles Liebe
Livia

Ankündigung: 38. gemütliches Lese-Miteinander

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Hallo ihr Lieben

Ich werde für alle, die nicht an der Messe dabei sein können und vielleicht - wie ich auch - ein wenig Realitätsflucht betreiben möchten, am Freitag, 20.10.23, ganz spontan ein gemütliches Lese-Miteinander veranstalten. Das Thema liegt nahe: "Herbstlektüre" und ist so weit gefasst, wie immer. Ihr gruselt euch gerne oder seid in eine richtig schön kitschige Geschichte vertieft? Perfekt. Ihr lest lieber ein Sachbuch oder einen spannenden Krimi? Alles passt zum Thema und wird sonst - kreativ wie immer - passend gemacht.

Den Ablauf habe ich bei unserem letzten GLM im Mai ein wenig angepasst und der ist sehr gut angekommen, weshalb ich es noch einmal genau so probieren möchte:

Ablauf:
19.00 Uhr: Beginn, Vorstellungsrunde
20.30 Uhr: 1. Update
21.30 Uhr: 2. Update
22.30 Uhr: 3. Update
23.30 Uhr: 4. Update, Fazit, Ende

Das Ein- und Aussteigen sowie eine Teilnahme nur in den Kommentaren sind wie immer möglich. Mit einem Kommentar unter diesem Post oder unter dem Startpost am Freitag könnt ihr euch unkompliziert anmelden. Teilen/Werbung ist selbstverständlich erlaubt und gerne gesehen.

Ich freue mich auf euch und grüsse euch herzlich
Livia

Rezension: Radio Sarajevo

Radio Sarajevo - Tijan Sila

Beschreibung des Verlages:

„Dies ist die Geschichte meiner Kindheit und meines Kriegs.“ Als im April 1992 der Krieg beginnt, ist Tijan Sila nur zehn Jahre alt, doch bis heute kann er sich an den Geruch von gezündetem Sprengstoff erinnern. Während Sarajevo in Flammen steht, wird aus dem Jungen, der er damals war, ein junger Mann. Er streift durch die Ruinen der ausgebombten Stadt und sammelt Dinge, die von den Geflohenen und Gestorbenen zurückgeblieben sind, um sie auf dem Schwarzmarkt gegen Essen zu tauschen. Er lernt zu überleben, und er akzeptiert die grausame neue Normalität, doch zu welchem Preis?
Seine Geschichte ist eine Geschichte des Unerwarteten. Sie erzählt davon, wie Dichter zu Mördern werden und Mörder zu Helden. Sie erzählt von Menschen, denen jede Menschlichkeit jäh genommen wurde, und von den Spreißeln, die der Krieg im Hirn jedes Überlebenden hinterlässt.

Inhalt:
Der zehnjährige Tijan Sila lebt in Sarajevo als die ersten Bomben fallen und die Belagerung der Stadt beginnt. Der erwachsene Tijan Sila blickt auf seine Kindheit zurück und erzählt von der unerwarteten kindlichen Freude, wieder in die Schule gehen zu dürfen, von einem Leben in Banden, von Soldaten und vermeintlichen Kriegshelden, von der Ohnmacht der Eltern und der bitteren Kälte in einem Winter ohne Ofen. Er erzählt auch, wie es sich anfühlt, nach der Flucht noch einmal neu ankommen zu müssen und wie sehr gewisse Ereignisse ein Leben für immer verändern.

Meine Meinung:
"Radio Sarajevo" habe ich gemeinsam mit Jamie vom Blog Librovore gelesen. Vielen Dank für den schönen, spannenden Austausch. Der kurze, äusserst intensive Text lässt tief blicken in eine belagerte Stadt und auf einen Krieg, der immer noch so nahe ist. Der junge Erzähler schafft dabei mit seiner Sprache Zugänglichkeit und lässt immer wieder einen zarten Humor durchschimmern, ohne auch nur einmal zu verharmlosen, welche Gräuel sich tagtäglich ereigneten.
Sila schreibt im autofiktionalen Buch von seiner Liebe zur Musik und seiner Freundschaft zu Sead und Rafik, die stellvertretend für alle seine Freunde stehen. Diese Erinnerungen lassen uns Leser*innen am Geschehen teilnehmen und zumindest ein wenig nachvollziehen, wie komplex, brutal und einschneidend der Bosnienkrieg war und wie er sich auf ganz viele Kinder ausgewirkt hat. Wir lesen von der Freude, als die Schule ausfällt und der kurz darauf folgenden Ernüchterung und Langeweile und können nachvollziehen, wie abenteuerlich  wohl genau deshalb das Herumstreunen in Banden, der Schwarzhandel mit Soldaten oder das Kleberschnüffeln auf Kinder wirken konnten.
Besonders berührt haben mich die Schilderungen vom neuen familiären Alltag und der Rolle der Eltern in Tijan Silas Leben. Dadurch schafft er es, liebevoll und zugleich kritisch auf eine tief traumatisierte Generation zu blicken.

Meine Empfehlung:
Ich bin begeistert und immer noch sehr bewegt von dieser intensiven Geschichte, die so wichtig ist und noch viel mehr Aufmerksamkeit verdient hat. Sila schafft es, mit seinem Text für Menschen mit Kriegserfahrungen zu sensibilisieren und denen eine Stimme zu geben, die keine (mehr) haben. Gerade angesichts des aktuellen Weltgeschehens sollte uns dieses Buch zu denken geben und uns immer wieder daran erinnern, dass aus einem Krieg keine Gewinner hervorgehen können. Unbedingte Leseempfehlung!

Dazu passt:
Wie der Soldat das Grammofon repariert - Saša Stanišić
Herkunft - Saša Stanišić

Zusätzliche Infos:
Titel:
Radio Sarajevo
Autor: Tijan Sila, geboren 1981 in Sarajevo, kam 1994 als Kriegsflüchtling nach Deutschland. Er studierte Germanistik und Anglistik in Heidelberg. 2017 erschien sein erster Roman "Tierchen Unlimited", 2018 folgte "Die Fahne der Wünsche", 2021 "Krach". Zuletzt erschien sein autobiographisches Buch Radio Sarajevo (2023) bei Hanser Berlin. Darüber hinaus veröffentlichte er Essays in der ZEIT, der TAZ und dem FREITAG. Tijan Sila lebt in Kaiserslautern.
Sprache: Deutsch
Fester Einband mit Schutzumschlag: 176 Seiten
Verlag: Hanser Berlin
Erscheinungsdatum: 21.08.2023
ISBN: 978-3-446-27726-7