Rezension: Die kleine Straße der großen Herzen

 
Dieses Rezensionsexemplar aus dem Verlag Blanvalet hat mich via Bloggerportal erreicht. 

Reiheninfos, Valerie Lane-Reihe:
6. Die kleine Straße der großen Herzen - Manuela Inusa 

Die kleine Straße der großen Herzen - Manuela Inusa  (VORSICHT SPOILER, 6. Band der Reihe)

Beschreibung des Verlages:
Wiedersehen in der Valerie Lane, der romantischsten Straße der Welt!
In den letzten drei Jahren ist viel passiert in der Valerie Lane. Die kleine Tochter von Laurie, der Besitzerin des Teeladens, hat ein Geschwisterchen bekommen, Chocolatière Keira hat sich getraut, und Orchid ist ihrer großen Liebe gefolgt. Doch auch wenn nicht mehr alle beisammen sind und sich vieles verändert hat, herrscht doch Zufriedenheit in der kleinen Straße im Herzen Oxfords, denn nach wie vor halten alle zusammen und versuchen, Gutes zu tun. Doch dann passiert etwas, mit dem niemand gerechnet hätte, und die Frauen der Valerie Lane erfüllen einer lieben alten Freundin einen großen Wunsch …

Inhalt:
Ein paar Jahre sind vergangen und nach wie vor ist die Valerie Lane eine Strasse, in der Wünsche wahr werden, die schönsten Geschenke und zartesten Pralinen gekauft werden können und in der ganz viele starke und herzensgute Ladenbesitzerinnen eine grosse Gemeinschaft bilden. Nach einem tragischen Ereignis muss jede Protagonistin sich mit ihrer eigenen Lebenssituation auseinandersetzen und in die Valerie Lane zurückkehren, in der es eine grosse, festliche Feier vorzubereiten und Klarheit in einige Beziehungen zu bringen gilt.

Meine Meinung:
Auf diesen letzten Band der Reihe war ich schon sehr gespannt, weil ich bereits einen Verdacht hatte, welches Ereignis die Valerie Lane in Aufruhr bringen würde und leider wurde ich nicht überrascht. Was mir aber sehr gut gefallen hat, waren die ersten Kapitel, in denen alle Protagonistinnen in ihrer aktuellen Lebenssituation gezeigt werden und in denen dann beschrieben wird, wie genau die Ladenbesitzerinnen auf die Neuigkeit reagieren und welche Konsequenzen diese Veränderung für ihr Leben haben wird. Da kann ich auf jeden Fall einmal verraten, dass es sehr, sehr, sehr emotional wird und Manuela Inusa ihr ganzes schriftstellerisches Potezial ausschöpfen kann (genau so wie bei der Beschreibung der Festlichkeiten) und ich sehr viele Tränen vergossen habe.
Wie sich alles entwickelt und auflöst - obwohl es auf die Figuren bezogen eigentlich keine Entwicklung gibt, sondern nur von den verschiedenen Ereignissen her - war dann äusserst romantisch und liebevoll gestaltet, Friede kehrt ein in die Valerie Lane und der herzliche und fürsorgliche Umgang miteinander, die ganze Freundschaft, Zuneigung und das Miteinander nehmen einen grossen Platz ein und ist meiner Meinung nach total schön gestaltet.

Was mir nicht ganz so gut gefallen hat:
Wie bereits angetönt, findet nicht mehr sehr viel Entwicklung statt, die Protagonistinnen haben ihren Platz im Leben gefunden, was ja schön ist, aber leider dann insgesamt ein wenig zu sehr scheint, als würde sich gar nichts mehr ereignen. Auch wird permanent beschrieben, wer jetzt welchen Tee trinkt, welchen Schal strickt und welches Plätzchen nascht, um auch ja immer die Figuren den Läden zuzuordnen (als könnte Laurie beispielsweise nicht ein einziges Mal in ihrem Leben auch einen Schal stricken, einen Keks backen oder einen Kaffee trinken, weil ihr ja schliesslich der Teeladen gehört), was ein wenig repetitiv wirkt, aber eigentlich nicht gross stört.
Lediglich das leide Thema, das mich schon im Band um das Wollparadies gestört hat, kommt wieder zum Tragen: nur Frauen, welche Kinder gebären (und wollen) und natürlich auch einen Partner an ihrer Seite haben, sind vollwertige Frauen. Wenn dann der richtige Partner da ist, stellt sich der Kinderwunsch dann schon ein und wer keine Kinder bekommen kann, ist halt schon sehr zu bemitleiden. Und Männer weinen übrigens auch nicht, wusstet ihr das schon? Genau so wenig, wie sie im Teenageralter Geschenke für ihre Freundinnen kaufen, weil pink halt nur den Frauen vorbeghalten ist...ätzend.

Mein Fazit:
Manuela Inusa kann zeigen, was sie ausmacht, wie liebevoll und berührend sie schreiben kann. Wer auf der Suche nach Happy Ends und einem in sich stimmigen Abschluss dieser Reihe ist (respektive generell eine sehr kitschige Reihe sucht, die für ganz viele Wohlfühlmomente sorgt), ist mit diesem Buch gut beraten. Ich finde es allerdings wichtig, dass man die doch sehr stereotypen Figuren, die man natürlich in jedem Liebesroman finden kann, die hier aber nicht harmlos klischeehaft, sondern effektiv frauenfeindlich sind, kritisch betrachtet. Schade, dass dies auch im Abschlussband der Reihe so präsent ist, weil eben die ersten hundert/hundertfünfzig Seiten wirklich sehr gelungen sind und das schriftstellerische Potenzial der Autorin zeigen. Ihr seht, das Buch, das mich eigentlich anfangs so begeistert hatte, lässt mich leider mit sehr gemischten Gefühlen zurück und ich kann es deshalb nicht vorbehaltlos empfehlen.

Zusätzliche Infos: 
Titel: Die kleine Straße der großen Herzen
Autorin: Manuela Inusa wurde 1981 in Hamburg geboren und wollte schon als Kind Autorin werden. Kurz vor ihrem dreißigsten Geburtstag sagte die gelernte Fremdsprachenkorrespondentin sich: »Jetzt oder nie«! Nach einigen Erfolgen im Selfpublishing erscheinen ihre aktuellen Romane bei Blanvalet und verzaubern ihre Leser. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann und ihren beiden Kindern in einem idyllischen Haus auf dem Land. In ihrer Freizeit liest sie am liebsten Thriller und reist gerne, vorzugsweise nach England und in die USA. Sie hat eine Vorliebe für englische Popmusik, Crime-Serien, Duftkerzen und Tee.
Taschenbuch: 320 Seiten
Sprache: Deutsch
Verlag: Blanvalet
Erschienen am: 18. Juni 2019
ISBN: 978-3-7341-0724-5

6 Kommentare:

  1. Huhu,

    ich muss sagen mir hat der letzte Band leider überhaupt nicht gefallen und das deswegen ist er bei meiner Rezension auch nicht gut abgeschnitten. Mir geht es genauso wie dir, dass mir die ständigen Wiederholungen wer was trinkt etc. total auf den Keks gegangen sind. Auch die Entwicklung der Story war mir nach dem ersten Kapitel klar und hätte gut in einem weiteren erzählt sein können. Den Band hätte sich die Autorin meiner Meinung nach echt sparen können.

    LG
    Bettina

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    1. Liebe Bettina

      Ja, das ist total schade, weil vor allem der Schreibstil es mir eigentlich angetan hat (und zwar eigentlich von Anfang an) und nun bin ich mir nicht einmal mehr sicher, ob ich die Reihe überhaupt noch in meinem Regal stehen lassen möchte...

      Aber sicher kommen bald wieder tolle, spannende und romantische Reihen in die Läden, die von Anfang bis Schluss unterhalten können.

      Alles Liebe
      Livia

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  2. Liebe Livia,
    ich wusste ja warum ich bereits nach Band 1 w.o. gab....:(
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Liebe Martina

      Die ersten drei Bände haben mir noch richtig gut gefallen, dann war mir das leider ein wenig zu plump. Schade.

      Alles Liebe und bessere Bücher kommen sicher bald wieder :-)
      Livia

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  3. Hallo Livia,

    ich habe kürzlich erst Band 1 der Reihe gelesen und war daher neugierig, was du so über die Reihe bzw. über den letzten Band schreibst. Deine Rezension habe ich jetzt nur überflogen (wegen der Spoiler-Warnung), aber ehrlich gesagt bin ich aktuell noch nicht mal sicher, ob ich die weiteren Bände noch lesen mag. Den 1. Band fand ich teilweise so merkwürdig, was die Handlung betrifft, aber andererseits interessiert mich natürlich wie es mit den anderen Charakteren weitergeht. Ich werde jetzt erstmal ein bisschen Zeit verstreichen lassen und dann muss ich mal schauen.

    Liebste Grüße
    Diana

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    1. Liebe Diana

      Ich wollte dich natürlich nicht verunsichern... Was hat dich denn am ersten Band gestört? Ich habe deine Rezensions dazu noch nicht gefunden. Vielleicht kannst du die weiteren Bände in einer Bibliothek finden oder darfst sie dir von jemandem ausleihen.

      Alles Liebe
      Livia

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