Rezension: Home for Christmas

Home for Christmas, schräge Weihnachtsgeschichten aus Norwegen - erzählt von Levi Henriksen

Beschreibung des Verlages:

Schräg, berührend, herzerwärmend: die besten Weihnachtsgeschichten aus dem Hohen Norden

Weihnachten: Fest der Liebe und der Verstimmungen. Zeit für Aufbrüche und Ausbrüche. Im Norden ist das nicht anders als sonstwo – vielleicht noch ein klein wenig irrer und existentieller, denn wo sich die Landschaft weiß und weit erstreckt, ist im Zweifelsfall auch die Einsamkeit umfassend. Der norwegische Schriftsteller Levi Henriksen beleuchtet sie in seinen Erzählungen, die kleinen Katastrophen und blitzenden Hoffnungsschimmer rund um die Weihnachtszeit. Da sind die beiden Greise, die pünktlich zum Fest aus dem Altenheim steigen, um sich mit einer Flasche Schnaps im Tiefschnee zu vergnügen. Da kommt ein Zuhälter in einer Schweinekrippe unverhofft zu Tode – und ein liebender Ehemann, der sich selbst als Geschenk verpackt, muss lernen, dass die Bescherung anders ausfällt als gedacht ...

Inhalt:
27 skurrile, witzige, tragische, ans Herz gehende Geschichten rund um die manchmal lichterglänzende, manchmal zappendustere Weihnachtszeit im kalten norwegischen Winter. Aber warm wird es ja bekanntlich dann, wenn man ein wenig näher zusammenrückt.

Meine Meinung:
Zuerst hatte ich ja vor, das Buch als Adventskalender zu lesen, aber das geht nicht ganz auf. Das macht aber gar nichts, die Geschichten passen nämlich generell in die Wintermonate und sorgen immer mal wieder für humorvolle und nachdenklich stimmende Lesemomente. Ganz oft vermissen die Figuren einen lieben Menschen, Eltern, Geschwister, Partnerinnen und Partner oder auch die Heimat, eine vergangene Karriere oder ihr früheres Ich...und in der Weihnachtszeit ist dieser Schmerz besonders gross. Allerdings sorgen gerade auch der Lichterglanz und neue Bekanntschaften für Hoffnung und frischen Lebensmut. Es wird geliebt, betrogen, gelogen, gelacht, versteckt, verkleidet, gemeinsam oder alleine gegessen und gestorben und jede einzelne Geschichte, jede Szene, ist mitten aus dem Leben gegriffen, wenn auch vom Inhalt her ein wenig repetitiv.

Schreibstil:
Fast alle Geschichten spielen in Skogli und wahrscheinlich würde man den Ort und einzelne dort kursierende Geschichten wiedererkennen, wenn man Skogli kennen würde. Die sich durch alle Geschichten ziehende Melancholie sowie die in wenigen Worten auf den Punkt gebrachten Szenen und Gefühle zeugen vom grossen Erzähltalents des Autors. Die Figuren bleiben insgesamt aber ein wenig blass und austauschbar.

Meine Empfehlung:
Die vielen Geschichten beinhalten alle zutiefst menschliche Regungen, Wünsche, Ängste und Sorgen und eine stets mitschwingende zarte Melancholie. Ich empfehle die einzelnen Geschichten als kurzweilige Lektüre für Nebenher sehr herzlich. Immer mal wieder eine Pause einlegen lohnt sich aber sehr, da die Geschichten sonst zu sehr miteinander verschwimmen.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Home for Christmas, schräge Weihnachtsgeschichten aus Norwegen
Originaltitel: Bare mjuke pakker under treet/Alt det com lå meg på hjertet = Hjem til jul
Autor: Levi Henriksen wurde 1964 in Kongsvinger/Norwegen geboren. Er ist Musiker, Journalist und Autor und gilt in seiner Heimat als der "Bob Dylan Norwegens". Sein Debütroman wurde in Norwegen zum Lieblingsbuch des Jahres gewählt. Mit seinen schrägen Kurzgeschichten zur Weihnachtszeit ist er dort seit Jahren erfolgreich.
Sprache: Deutsch
Aus dem Norwegischen von: Gabriela Haefs
Taschenbuch, Broschur: 480 Seiten
Verlag: btb
Erschienen am: 11. Oktober 2011
ISBN: 978-3-442-74318-6

2 Kommentare:

  1. Hallo liebe Livia,
    das Buch hört sich wirklich gut an! Ich finde solche Geschichten, die in Skandinavien spielen, gerade zur Weihnachtszeit immer sehr ansprechend. Werde ich mir mal fürs nächste Jahr merken :).
    Liebe Grüße, Steffi

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    1. Liebe Steffi

      Und vor allem sind es einmal keine Krimis und somit ist wirklich für alle etwas dabei.

      Ganz liebe Grüsse an dich
      Livia

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