Die Halbwertszeit von Glück - Louise Pelt
Beschreibung des Verlages:
Roman. Ein lebenskluger Roman über die große Frage: Was ist eigentlich Glück?
Ist Glück mehr als nur ein flüchtiger Augenblick?
Was ist eigentlich Glück? Wann hat man verdient, glücklich zu sein? Und kann man das Glück festhalten? Diese Fragen bewegen Mylène, Johanna und Holly zu drei verschiedenen Zeiten an drei verschiedenen Orten dieser Welt. Jede der Frauen versucht auf unterschiedliche Art und Weise, eigene Antworten zu finden. Mylène folgt der Spur eines geheimnisvollen Briefes, der sie nach Amsterdam führt. Johanna rettet einer verletzten 17-Jährigen das Leben. Und Holly kümmert sich um die Familie einer verstorbenen Kollegin. Doch letzten Endes ist es ein gemeinsames Schicksal, durch das die drei Frauen Antworten auf die Frage nach dem Glück finden.
Inhalt:
Paris, 2019, Mylène erfährt kurz vor ihrer Hochzeit, dass sie eine Wohnung in Amsterdam geerbt hat und kommt zudem einem alles verändernden Geheimnis auf die Spur. Kurzerhand reist sie überstürzt nach Amsterdam, um Antworten auf ihre Fragen zu erhalten.
Grenzgebiet DDR, 1987, die erfolgreiche Physikerin Johanna lebt alleine in einer abgelegenen Datsche, nachdem ein Schicksalsschlag ihr den Boden unter den Füssen weggezogen hat. Als sie eine sehr junge und verletzte Flüchtige im Wald findet, nimmt sie diese wider besseren Wissens bei sich auf und befindet sich bald mitten in einer ausweglosen Situation.
LA, 2003, Holly jobbt unterbezahlt in einer Produktionsfirma, ist aber nach einem vielversprechenden Treffen mit einer berühmten Regisseurin ihrem Traum, Drehbuchautorin zu werden, einen Schritt näher. Doch als sie vom dramatischen Tod einer Arbeitskollegin erfährt und sich auch noch dafür verantwortlich fühlt, stürzt sie in ein tiefes Loch.
Drei Frauen, drei Schicksale, drei ganz unterschiedliche Orte und Zeitpunkte und dennoch verbinden sich die drei Erzählstränge mehr und mehr miteinander.
Meine Meinung:
Das Buch habe ich vor einiger Zeit mit meinen Prämienpunkten in der Lesejury "gekauft", weil mich die vielen positiven Rezensionen begeistert haben und weil ich die Gestaltung auch einfach wunderschön finde. Von Anfang an war ich mitten in der Geschichte, habe den Schreibstil sehr gerne gemocht und vor allem am Ende, als sich die Ereignisse förmlich überschlagen, atemlos Seite um Seite umgeblättert. Ja, viele Entscheide der Figuren habe ich nicht nachvollziehen können. Wie Mylène beispielsweise tagelang weder ihren Verlobten, noch ihre Eltern oder auch ihre Angestellten über ihren Verbleib informiert. Oder wie Johanna begonnen hat, sich von allen Menschen abzukapseln und so lange über ein wichtiges Thema zu schweigen. Oder auch, wie Holly sich für den Tod ihrer Freundin verantwortlich fühlt und deswegen so viele Lebensentscheide hinterfragt.
Schreibstil und Aufbau:
Aber das spielt alles gar keine Rolle, weil die Geschichte so packend erzählt ist und weil ich nur so durch die kurzen Kapitel, die
übrigens alle mit einem bitterzarten Cliffhanger enden - natürlich immer
schön abwechslungsweise mit einer anderen Protagonistin im Fokus -
geflogen bin. Der Roman hat so schöne Bilder in mir hervorgerufen, dass ich ihn mir wunderbar als
Dramedy à la "One day" (der Film, nicht die Serie, klar) vorstellen könnte.
Die drei Frauen werden zwar unterschiedlich detailliert herausgearbeitet und ich hätte mir immer mal wieder mehr Tiefe gewünscht - beim Tippen dieser Rezension fällt mir auf, dass ich mir keine der Figuren wirklich vorstellen kann - aber der leichte Stil und die geschickt verknüpften Handlungsstränge machen das wett und sorgen für ein unterhaltsames, spannendes, abenteuerliches und auch ein wenig berührendes Lesevergnügen.
Meine Empfehlung:
In Worte zu fassen, wie gut mir dieses Buch gefallen hat, obwohl so vieles oberflächlich geblieben ist und nachdem ich die Figuren und ihre Entscheide oft nicht verstehen konnte, fällt mir schwer. Aber dieser leichte, filmhafte Schreibstil, die packenden Übergänge und Verknüpfungen haben es mir einfach angetan und mich nur so durch die Seiten fliegen lassen.
Zusätzliche Infos:
Titel: Die Halbwertszeit von Glück
Autorin: Louise
Pelt wurde 1982 in Hamburg geboren. Mit dem Kinderopernchor bereiste
sie früh die Welt, studierte anschließend Anglistik und Germanistik und
schrieb einige Jahre für Film und Theater. Die Halbwertszeit von Glück
schrieb sie als Roman, obwohl vieles und viele dagegensprachen.
Vielleicht ist Mut ihre größte Superkraft auf jeden Fall aber hat er
ihre schönste Geschichte hervorgebracht. Sie lebt mit ihrer Familie
zwischen Alster und Elbe.
Sprache: Deutsch
Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen: 432 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 978-3-7577-0022-5
Erscheinungsdatum: 29.02.2024
Liebe Livia,
AntwortenLöschenschön, dass dir das Buch gefallen hat. Die Kritiken, die du hast, kann ich nachvollziehen. Die Charaktere bleiben etwas blasser - nur Johanna konnte ich gut greifen - aber der Rest war doch sehr komplex und da hat es für mich gepasst.
Liebe Grüße
Martina
Liebe Martina
LöschenDas finde ich spannend. Ausgerechnet Johanna ist für mich besonders blass geblieben, aber ich denke, dass sich die meisten Lesenden mit unterschiedlichen Figuren identifizieren können.
Komplex fand ich die Geschichte aber gar nicht, eher sehr leicht und flüssig erzählt. Aber den Stil in Worte zu fassen finde ich wirklich extrem schwierig. Auf jeden Fall hatte er eine grosse Sogwirkung :-D
Alles Liebe an dich
Livia