Beschreibung des Verlages:
Die Pineapple Street in Brooklyn Heights ist eine der begehrtesten
Wohngegenden in New York City und Heimat der wohlhabenden Familie
Stockton. Obwohl sie alles haben, was sie sich wünschen, suchen die
Töchter Darley und Georgiana und Schwiegertochter Sasha nach Erfüllung
in ihrem Leben.
Inhalt:
Die Frauen der wohlhabenden Familie Stockton befinden sich mitten in lebensverändernden Umbrüchen. Die älteste Tochter Darley geht in ihrer Mutterrolle auf und lebt in einer glücklichen Ehe. Als aber ihr Mann plötzlich mit schlechten Nachrichten nach Hause kommt, muss die ganze Familie sich neu orientieren. Sasha ist die Frau des Stockton-Sohnes Cord und es fällt ihr schwer, sich in die Familie Stockton einzugliedern und sich ihren Schwägerinnen und ihren Schwiegereltern anzunähern.
Georgiana, das Stockton-Nesthäkchen, lebt in ihre neue Romanze hinein, bis sie plötzlich vor vollendete Tatsachen gestellt wird und sich mit ihrem Vermögen und ihren Werten auseinandersetzen muss.
Meine Meinung:
Das Buch hat mir Irene aus ihrem Fundus weitergegeben und ich war von Anfang an begeistert. Nicht nur sind die herrlich versnobten Figuren allen Ecken und Kanten zum Trotz sehr liebenswert beschrieben, auch habe ich mit grossem Vergnügen und einer gesunden Portion Voyeurismus auf ihren Alltag, ihre - oft lächerlichen - Probleme und Freuden geblickt. Ja, Geld alleine macht halt auch nicht glücklich und bringt Probleme und Herausforderungen mit sich, denen ich mich zum Glück nie stellen werde müssen. Die Lebensrealität der Figuren ist so weit von meinem Alltag entfernt, wie sie nur sein kann und dennoch sorgen einzelne überraschend tiefgründige und bewegende Szenen dafür, dass ich mich den Figuren immer mal wieder so richtig emotional verbunden gefühlt habe.
Schreibstil und Aufbau:
Die Kapitel wechseln zwischen den drei Protagonistinnen hin und her und stets sorgten leichte Cliffhanger und der sehr süffige Schreibstil dafür, dass ich immer weiterlesen wollte und auch nur so durch die Seiten geflogen bin. Vor einem Jahr haben der Liebste und ich New York City und natürlich auch Brooklyn besucht und wenn auch wir nicht der Promenade der Brooklyn Heights entlangflaniert sind, so habe ich mich sofort wieder in das Lebensgefühl unserer grossen Reise zurückversetzt gefühlt und auch ein wenig Fernweh verspürt.
Meine Empfehlung:
Das Buch ist leicht, aber dennoch ein wenig emotional, sehr humorvoll und ein grosses Lesevergnügen. Lange nachhallen wird die Geschichte nicht, aber beim Lesen hat sie mich grossartig unterhalten.
Zusätzliche Infos:
Titel: Pineapple Street
Originaltitel: Pineapple Street
Autorin: Jenny Jackson arbeitet als Lektorin bei einem großen amerikanischen
Verlag und hat in der Vergangenheit exzellentes Gespür für Autor*innen
und erfolgreiche Buchstoffe bewiesen. »Pineapple Street« ist ihr erster
Roman, er stand wochenlang auf der New-York-Times-Bestsellerliste. Jenny
Jackson lebt mit ihrer Familie in Brooklyn Heights.
Sprache: Deutsch
Aus dem Amerikanischen von: Barbara Schaden
Paperback, Klappenbroschur: 384 Seiten
Verlag: btb Verlag
Erschienen am: 11.09.2024
ISBN: 978-3-442-77240-7
Rezension: Pineapple Street
Rezension: Kalt ist der Abendhauch
Beschreibung des Verlages:
Die dreiundachtzigjährige Charlotte erwartet Besuch: Hugo, ihren
Schwager, für den sie zeit ihres Lebens eine Schwäche hatte. Sollten sie
doch noch einen romantischen Lebensabend miteinander verbringen können?
Wird, was lange währt, endlich gut? Ingrid Nolls Heldin erzählt
anrührend und tragikomisch zugleich von einer weitverzweigten Familie,
die es in sich hat.
Inhalt:
Hugos baldiger Besuch lässt Charlotte aufblühen. Um in gebührend zu empfangen, bittet sie ihren Enkel Felix und dessen Freunde, ihr Haus in Schuss zu bringen und kommt beim Zusammensein mit den jungen Menschen ins Schwelgen, Erinnern und Erzählen. Sie hatte kein einfaches Leben, hat sich aber immer irgendwie durchgeschlagen. Ausgerechnet ihr Schwager Hugo, für den sie seit ihrer Kindheit eine grosse Liebe empfindet, ist Teil eines grossen Geheimnisses geworden, das sie nun auf ihre alten Tage mehr und mehr zu beschäftigen beginnt.
Meine Meinung:
Das Buch habe ich von Marija bekommen und ich hätte es mir nie selber gekauft, weil mir das Cover nicht wirklich gefällt. Ich wollte aber schon lange einmal ein Buch von Ingrid Noll lesen. Deshalb habe ich zugegriffen, als Marija es mir angeboten hat und ich habe es nicht bereut.
Anfänglich wusste ich zwar nicht, worauf ich mich einliess, aber schnell wurde klar, dass nichts war, wie es schien. Charlotte ist eine durchtriebene und sympathische Protagonistin, die ich sehr gerne kennengelernt habe und auch wenn ich am Anfang sehr stark im Dunkeln tappte, bin ich nur so durch die Seiten geflogen.
Schreibstil und Aufbau:
Ich war beeindruckt von den Schilderungen aus dem Alltag von Charlotte.
Tägliche Hürden und Herausforderungen ihres Alters aber auch die immer
noch präsenten Sehnsüchte, Ängste und ihr Charme sind so mitten aus dem
Leben gegriffen, dass Charlotte immer noch sehr eigenständig, entschlussfreudig und alles andere als senil wirkt. Etwas, das ich sonst kaum bei älteren Protagonistinnen erlebe. Auch ist die Geschichte sehr humorvoll erzählt und lässt trotzdem immer wieder mit der nötigen
Ernsthaftigkeit auf ein turbulentes und nicht gerade leichtes Leben
zurückblicken. Vor allem der zweite Weltkrieg hat Charlotte und ihre
Familie stark geprägt und gebeutelt und dennoch hat sie ihren Lebensmut, ihren
Humor und vor allem ihre Liebe zu Hugo nie verloren.
Meine Empfehlung:
Das Buch ist ein wahres Lesevergnügen und hat mich immer wieder aufs
Neue für sich einnehmen, überraschen und begeistern können. Es ist grandios, wie viel Inhalt auf diesen wenigen Seiten steckt. Das Eintauchen in diese ziemlich schräge Familiengeschichte macht einfach Spass und ich hoffe sehr, bald weitere Bücher
der Autorin für mich zu entdecken.
Zusätzliche Infos:
Titel: Kalt ist der Abendhauch
Autorin: Ingrid Noll, geboren 1935 in Shanghai, studierte in Bonn Germanistik und
Kunstgeschichte. Sie ist Mutter dreier erwachsener Kinder und vierfache
Großmutter. Nachdem die Kinder das Haus verlassen hatten, begann sie
Kriminalgeschichten zu schreiben, die allesamt zu Bestsellern wurden.
2005 erhielt sie den Friedrich-Glauser-Ehrenpreis für ihr Gesamtwerk. Im
Februar 2025 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 256 Seiten
Verlag: Diogenes
Erschienen am: 30. April 1998
ISBN: 978-3-257-23023-9
Lese-Statistik August 2025
Hallo ihr Lieben
Endlich steht meine liebste Jahreszeit vor der Tür und auch wenn es natürlich auch im September noch ab und zu heiss werden kann, so liegt der Herbst doch schon deutlich in der Luft und ich muss einfach sagen, dass ich es nicht nur enorm geniesse, sondern dass ich auch wirklich erst wieder in voller Leistung funktionieren kann, wenn es nicht mehr so heiss ist...
Das erste Augustwochenende war intensiv aber schön, der Liebste und ich haben auf unsere einjährige Nichte aufgepasst. Zu zweit hat das aber ganz gut geklappt. Dann hat die letzte schulfreie Woche noch einmal mit vielen To Do's, der ersten Konferenz in diesem Schuljahr und den letzten Vorbereitungen begonnen. Am 11.8. hat schon wieder sehr turbulent, mit viel Chaos aber mit wunderschönen Lektionen und Begegnungen die Schule (bei 30 - 35 Grad Aussentemperatur, von meinem Unterrichtszimmer im Dachstuhl wollen wir gar nicht erst anfangen...) gestartet und mittlerweile bin ich gut im neuen Schuljahr angekommen. Da von September bis Ende Jahr noch einige Konzerte anstehen, habe ich schon wieder viel geprobt, mir aber auch ein paar Konzertbesuche am Lucerne Festival gegönnt.
Auch buchtechnisch hatte es der Monat in sich. Es sind einige Bücher eingezogen, da ich über Bücherschränke gestolpert bin und einen Gutschein eingelöst aber auch Bücher geschenkt und verliehen bekommen habe. Ausserdem habe ich mein Bücherregal aus- und aufgeräumt und ganz neu sortiert, was auch dazu geführt hat, dass ich einige SuB-Leichen und Bücher, die wirklich nicht mehr in gutem Zustand waren, ungelesen aussortiert habe. Sollte ich die Klassiker darunter doch irgendwann einmal lesen wollen, werde ich sie mir im Original oder in einer ganz neuen Übersetzung holen. Dann habe ich nämlich auch wirklich Freude an den Büchern. Auch lese ich seit Juli Bücher in Naturtönen, beige, braun usw. und dadurch habe ich mir sehr viele SuB-Leichen vornehmen können. Bei einigen war klar, dass ich sie wohl nie lesen werde, aber ich habe trotzdem auch einigen Büchern eine Chance gegeben, sie angelesen und dann aussortiert. Mein SuB ist zwar - aufgrund der vielen Neuzugänge - nur ganz wenig geschrumpft, aber er hat sich drastisch verjüngt. Mit "Der Turm" habe ich meine älteste SuB-Leiche - wahrscheinlich aus 2010 - gelesen. Das Buch hat schon so viel mit mir mitgemacht und darf sich nun endlich ins "gelesen" Regal gesellen.
Gelesen im August:
Dieser vierte Band der Reihe hat mich begeistert und freue mich schon auf zwei weitere Reisen nach Norwegen
Aktueller, spannender und politischer Fall von Commissario Brunetti, nur gegen Ende ein wenig ausschweifend
Spannend und faszinierend erzählter Roman, beeindruckender Plot, überragende Protagonistin, Highlight
Epischer Reihenabschluss, 400 Seiten Qual, 600 Seiten Belohnung, Durchhalten lohnt sich aber
Alle Rezensionen und Seitenzahlen:
Der Mann, der auszog, um den Frühling zu suchen - Clara Maria Bagus (abgebrochen nach 62 Seiten)
Die Schuld der anderen - Gilla Lustiger (abgebrochen nach 34 Seiten)
Melnitz - Chalres Lewinsky (abgebrochen nach 32 Seiten)
Sonntags in Trondheim - Anne B. Ragde (352 Seiten)
Lasset die Kinder zu mir kommen - Donna Leon (368 Seiten)
Das Damengambit - Walter Tevis (416 Seiten)
Der Turm - Stephen King (1'010 Seiten)
Neuzugänge:
Der Mann, der auszog, um den Frühling zu suchen - Clara Maria Bagus (Bücherschrankfund)
Für immer, oder was? - Ellen Berg (Bücherschrankfund)
Tödlicher Mittsommer - Viveca Sten (habe ich mir von meinem Vater geliehen)
Mein Glück in deinen Händen - Mary Simses (Bücherschrankfund)
Die Rettung - Charlotte McConaghy (Bücherschrankfund)
Das Geräusch einer Schnecke beim Essen - Elisabeth Tova Bailey
Abgebrochen/Ungelesen aussortiert:
Der Mann, der auszog, um den Frühling zu suchen - Clara Maria Bagus (abgebrochen nach 62 Seiten)Die Schuld der anderen - Gilla Lustiger (abgebrochen nach 34 Seiten)
Melnitz - Chalres Lewinsky (abgebrochen nach 32 Seiten)
Hundejahre - Günter Grass (ungelesen aussortiert)
Wem die Stunde schlägt - Ernest Hemingway (ungelesen aussortiert)
Die Sintflut - Jean-Marie Gustave Le Clézio (ungelesen aussortiert)
Sandor Marai - Die Nacht vor der Scheidung (ungelesen aussortiert)
Alle Zahlen in der Übersicht:
Abgebrochene Bücher: 3
Ungelesen aussortierte Bücher: 3
Gelesene Seiten: 2'274 Seiten
Durchschnittliche Seitenzahl pro Tag: 73.35 Seiten
Bücher von Autorinnen: 2
Bücher von Autoren: 2
Autor*innenduos (oder Gruppen): -
Geschenkt bekommene Bücher: 1
Ausgeliehen: 1
Buchgewinn: -
Buchprämien: -
Rezensionsexemplare: -
Neu gekaufte Bücher: 1
Secondhand gekaufte Bücher: -
Eingesammelte Bücher: 5
Bibliotheksbücher: -
Gesamte Neuzugänge: 8
SuB am Monatsbeginn: 68
Aktueller SuB: 66
Differenz: - 2
Rezension: Der Turm
(die Metallic-Ausgaben sind nur noch antiquarisch zu erhalten, weshalb ich auf die verfügbare Ausgabe verlinke)
Mit „Der Turm“ liefert Stephen King das große Finale seines Romanzyklus „Der Dunkle Turm“, der schon jetzt als moderner Klassiker gilt und in einem Atemzug mit „Der Herr der Ringe“ genannt wird. Roland Deschain, der letzte Revolvermann, steht endlich vor dem Ziel seiner epischen Reise, dem Turm selbst, dem Zentrum aller Zeiten, der Mitte aller Welten.
Inhalt:
Im letzten Kapitel dieser epischen Geschichte befinden sich Roland Dechain und sein Ka-Tet an einem Wendepunkt und nur ein mutiger Angriff bringt sie dem dunklen Turm erneut ein wenig näher. Ausserdem müssen sie den Schriftsteller Stephen King retten, bevor die letzten Balken, die zum Turm führen, brechen. Doch Ka ist ein Rad und dreht sich unermüdlich weiter, während sie ihren Verfolgern und der Kälte trotzen und dem Tod mutig ins Auge blicken.
Meine Meinung:
Dieses Buch habe ich mir hart erarbeitet. Die ersten 400 Seiten haben es mir unendlich schwer gemacht. Und ja, ich bin ein Fan der Reihe und halte sie insgesamt für grossartig geschrieben und trotzdem hätte ich den Abschlussband am liebsten abgebrochen. 400 Seiten lang nur unnötige Figuren, schon im ersten Drittel ein enormer Showdown (muss man auch erst mal machen) und kaum Handlung und dann plötzlich war es, als würde Stephen King auf einen Schlag bewusst werden, dass er gerade eine über Jahrzehnte hinweg entwickelte Geschichte abschliessen und irgendwie zu einem Ende bringen muss. Plötzlich war er sich seiner Figuren, Roland und dessen Ka-Tet wieder bewusst. Und plötzlich nimmt er die Lesenden an die Hand und weist sie sanft auf das nahende - und zu diesem Zeitpunkt immer noch ziemlich ungewisse - Ende hin. Von da an war ich gefesselt und begeistert, habe mitgefiebert, gelitten, geweint, gelacht und hätte nach dem stimmigen Ende am liebsten gleich noch einmal mit dem ersten Band begonnen.
Schreibstil und Aufbau:
In diesem Band - und in der ganzen Reihe - bekommt ihr (neben wohl einfach zu Kings Stil gehörenden und irgendwie unausweichlichen Längen) die letzten Revolvermänner, sehr viel Popkultur, Gesellschaftskritik, Western, Action, Gewalt, Spannung, ganz grosse Emotionen, Zeitreisen, Gestaltwandler, Vampire, Untote, diverse Monster und Wesen, die euch vorher noch nirgends in der Literatur begegnet sind, auf sich aufbauende und stets wiederkehrende Hinweise und Insiderwitze, eine eigene Sprache und eine eigene Welt mit ihren Unter- und Nebenwelten, Stephen King als Protagonist und als Retter und Zerstörer seiner eigenen Geschichte sowie Hauptfiguren, die euch ans Herz wachsen und von denen ihr unendlich viel über wahre Freundschaft, Liebe, Treue, Mut und ehrlichem Respekt lernen könnt.
Meine Empfehlung:
Natürlich empfehle ich euch auch diesen letzten Band der Reihe und die ganze Reihe weiter. Sie beinhaltet eine wirklich unglaubliche Geschichte, die lange nachhallen wird. Bringt Durchhaltevermögen mit. Und Sitzfleisch.
Zusätzliche Infos:
Titel: Der Turm
Originaltitel: The dark tower VII: The Dark Tower
Autor: Stephen King wurde am 21. September 1947 in Portland, Maine, geboren. Er zählt zu den erfolgreichsten Autoren des späten 20. Jahrhunderts. Insgesamt hat der vielfach ausgezeichnete Bestsellerautor über 40 Romane, über 100 Kurzgeschichten, Novellen, Drehbücher, Gedichte, Essays, Kolumnen und Sachbücher veröffentlicht. Ende 2003 erhält Stephen King den »National Book Award« für sein Lebenswerk. Weltweit hat er 400 Millionen Bücher in mehr als 40 Sprachen verkauft. Mit seiner Frau Tabitha lebt er in Bangor, Maine. Stephen King hat eine Tochter und zwei Söhne.
Sprache: Deutsch
Aus dem Amerikanischen von: Wulf Bergner
Hardcover mit Schutzumschlag: 1'010 Seiten
Verlag: Heyne
Erschienen am: 2006
ISBN: 978-3-453-43161-4
Rezension: Das Damengambit
Das Damengambig - Walter Tevis
TW: Sucht, Alkohol- und Drogenmissbrauch, Kindsvernachlässigung, Kinderheim
Beschreibung des Verlages:
Mit acht entdeckt Beth Harmon im Waisenhaus zwei Möglichkeiten, der
harten Realität zu entfliehen: die grünen Beruhigungspillen, die den
Kindern täglich verabreicht werden. Und Schach. Das Mädchen ist ein
Ausnahmetalent und gewinnt Turnier um Turnier, mit 16 spielt sie gegen
lauter erwachsene Männer um die US-Meisterschaft. Ihr Weg führt steil
nach oben, doch bei jedem Schritt droht der Abgrund von Sucht und
Selbstzerstörung. Denn für Beth steht viel mehr auf dem Spiel als Sieg
und Niederlage.
Inhalt:
Wir befinden uns in den 1950er Jahren und Elizabeth „Beth“ Harmon wächst nach dem Verlust ihrer Mutter in einem Waisenhaus in Kentucky auf. Dort werden die Kinder mit Beruhigungsmitteln ruhig gestellt und streng diszipliniert. Mit acht Jahren beobachtet Beth aber den Hausmeister Mr. Shaibel beim Schachspiel und von da an ist ihr Leben ein anderes. Sie lernt den Sport und die männerdominierte Schachwelt kennen und kämpft dabei vor allem auch gegen sich selber und die Sucht, die sich über Jahrzehnte hinweg in ihr Leben geschlichen hat.
Meine Meinung:
Sicher bin ich nicht die einzige, die 2020 atemlos vor dem Bildschirm sass und die Serie "The Queens Gambit" streamte. Plötzlich spielten alle in meinem Umfeld Schach und als mir dann eine Bekannte die Buchvorlage zur bekannten Serie - geschrieben übrigens bereits 1983 - mitbrachte, war ich sehr neugierig auf den Roman. Und ich muss ehrlich sagen, dass ich komplett begeistert bin von diesem Buch, das so spannend und eindringlich erzählt und dabei feinfühlig die schwierigen Umstände schildert, unter denen die Protagonistin zum Schach findet und sich ihre Karriere allen Widerständen zum Trotz aufbaut.
Schreibstil und Aufbau:
Obwohl ich lediglich die Grundpositionen dieses Sports kenne, konnte ich der Geschichte trotzdem mühelos folgen. Die komplizierten Züge, die spannenden Gedankengänge, die Taktik und Gespräche im Hintergrund sind so brillant und packend erzählt, dass auch komplette Laien mitgerissen werden. Ausserdem hat mir gefallen, wie sich die Protagonistin Beth Harmon in der Männerdomäne behauptet und selber auch immer wieder kritisiert, dass sie - vor allem anfangs - mehr Aufmerksamkeit für ihr Geschlecht als für ihr Können erhielt. Für Fans der Serie soll noch gesagt sein: die Serie ist wirklich unglaublich nahe an der Vorlage, wenn es auch einige Abweichungen gibt. Im Buch hat mir besonders gut gefallen, dass ich noch viel näher an der Protagonistin dran war und ihre Gedankengänge noch besser nachvollziehen konnte.
Meine Empfehlung:
Dieser Roman ist ein Highlight für mich und es freut mich, dass Walter Tevis nun wieder entdeckt wird. Schade nur, dass er vom grossen Erfolg seiner Geschichte gar nichts mehr mitbekommen hat. Ich freue mich aber um so mehr darauf, noch weitere Bücher von ihm zu entdecken.
Zusätzliche Infos:
Titel: Das Damengambit
Originaltitel: The Queens Gambit
Autor: Walter Tevis (1928–1984) war ein amerikanischer Schriftsteller. Nachdem
er als junger Mann im Zweiten Weltkrieg im Pazifik gedient hatte,
studierte er Literatur an der University of Kentucky und arbeitete lange
Jahre als Lehrer und Universitätsdozent, ehe er freier Schriftsteller
wurde. Von seinen Romanen wurden mehrere hochkarätig verfilmt (›Die Haie
der Großstadt‹ mit Paul Newman, ›Die Farbe des Geldes‹ mit Tom Cruise,
›Der Mann, der vom Himmel fiel‹ mit David Bowie und neu als Serie mit
Chiwetel Ejiofor). Seit dem weltweiten Erfolg der Netflixserie ›Das
Damengambit‹ mit Anya Taylor-Joy wird sein Werk wiederentdeckt.
Sprache: Deutsch
Aus dem amerikanischen Englisch von: Gerhard Meier
Hardcover mit Schutzumschlag: 416 Seiten
Verlag: Diogenes
Ersterscheinung:
26.05.2021
ISBN:
9783257071610