Beschreibung des Verlages:
Aus dem Englischen und mit einem Nachwort von Elisabeth Schnack
Ein kräftiger junger Mann liegt mit einer seltsamen Krankheit namens Liebe darnieder. Eine alte Dame muss als Jockey bei einem Pferderennen einspringen. Ein kleiner Junge träumt von seinem ersten Anzug. Das Leben eines Neugeborenen blüht auf, während dasjenige seines Großvaters schwindet. O'Flahertys Erzählungen haben das große Ganze des menschlichen Lebens im Blick genauso wie das unverwechselbare Detail. Zartheit und Heftigkeit, diskretes Pathos und kühler Realismus, skurriler Humor und Mitgefühl mit den Armen und Unterdrückten verbinden sich in O'Flahertys Erzählkunst zu einer unverwechselbar irischen Mischung.
Meine Meinung:
Ich muss gestehen, dass mir Liam O'Flaherty vor der Lektüre dieses Buches noch kein Begriff war. Um so gespannter war ich auf die verschiedenen Erzählungen. Dies konnte ich auch wirklich sein. Wie es der Untertitel schon sagt, sind diese "Meistererzählungen" nämlich nicht etwa beliebige Kurzgeschichten, die sich mal so schnell nebenbei lesen lassen. Vielmehr sind sie Gesellschaftsstudien, die manchmal komplett skurril und fast schon kafkaesk daherkommen und manchmal so berührend und bewegend sind, dass man förmlich eingreifen möchte. Auch sind die Figuren in jeder Erzählung komplett unterschiedlich gestaltet. Manchmal kann man einfach nur über den betrunkenen Anwalt lachen und bemitleidet ihn zugleich und manchmal fühlt man sich fast schon persönlich verbunden mit einem Kalb oder einem Anzug. Dies gelingt dem Autoren stets mit einem Augenzwinkern und die Erzählweise lässt zugleich Mitgefühl mit den Figuren empfinden, als dass sie auch für beste Unterhalgung sorgt.
Schreibstil:
Wie bereits beschrieben haben alle diese Erzählungen nicht nur einen ganz für sich stehenden Inhalt, sondern sie heben sich auch sprachlich sehr voneinander ab. Was bleibt und wohl den Stil von Liam O'Flaherty ausmacht, sind die manchmal fast nüchtern wirkenden Beschreibungen. Durch ihre Distanziertheit und die kunstvoll in die Sätze verflochtenen erzählerischen Details und äusseren Merkmalen von Mensch und Tier, gelingt dem Autoren das Erzeugen einer besonderen Atmosphäre, die uns Leser sowohl zum Zuschauer machen, als auch mitten im Geschehen ansiedeln.
So entsteht ein stetiger Sog aus Spannung, Unterhaltung und dramatischen Entwicklungen, die beim Lesen dafür sorgen, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen kann, sondern immer zuerst eine ganze Erzählung zu Ende lesen muss. Diese sind zum Glück alle eher kurz gehalten, so dass nach Beendigen der einzelnen Kapitel stets ein wenig Zeit bleibt, um über das Gelesene nachzudenken.
Wie bereits beschrieben haben alle diese Erzählungen nicht nur einen ganz für sich stehenden Inhalt, sondern sie heben sich auch sprachlich sehr voneinander ab. Was bleibt und wohl den Stil von Liam O'Flaherty ausmacht, sind die manchmal fast nüchtern wirkenden Beschreibungen. Durch ihre Distanziertheit und die kunstvoll in die Sätze verflochtenen erzählerischen Details und äusseren Merkmalen von Mensch und Tier, gelingt dem Autoren das Erzeugen einer besonderen Atmosphäre, die uns Leser sowohl zum Zuschauer machen, als auch mitten im Geschehen ansiedeln.
So entsteht ein stetiger Sog aus Spannung, Unterhaltung und dramatischen Entwicklungen, die beim Lesen dafür sorgen, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen kann, sondern immer zuerst eine ganze Erzählung zu Ende lesen muss. Diese sind zum Glück alle eher kurz gehalten, so dass nach Beendigen der einzelnen Kapitel stets ein wenig Zeit bleibt, um über das Gelesene nachzudenken.
Meine Empfehlung:
Diese Meistererzählungen machen ihrem Namen alle Ehre. Jede steht für sich und behandelt ein ganz eigenes, sehr menschliches Thema, das zum Nachdenken anregt. Auf jeden Fall lohnt sich die Anschaffung dieser Sammlung allemal, weil man beim Lesen derselben einen Einblick in die Vielseitigkeit von O'Flahertys Schaffen erhält und dabei definitiv Lust auf mehr bekommt.
Zusätzliche Infos:
Titel: Silbervogel und andere Meistererzählungen
Aus dem Sammelband: "Two Lovely Beasts"
Autor: Liam O'Flaherty; geboren 1896 auf den Aran-Inseln. Studium in Dublin. Er ficht im Ersten Weltkrieg bei den Irish Guards. Beginnt nach der Entlassung ein Wanderleben, bereist alle Erdteile, arbeitet in vielen Berufen. Schreibt Romane und Erzählungen. Man hat ihn als ›irischen Zola‹ bezeichnet. Er starb 1984 in Dublin.
Taschenbuch: 304 Seiten
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Englisch
Übersetzt und mit einem Nachwort versehen von: Elisabeth Schnack
Verlag: Diogenes
Erschienen am: 18. März 2008
ISBN: 978-3-257-23771-9
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