Rezension: Mohnblumentod

Dieses Rezensionsexemplar aus dem Penguin Verlag habe ich via Bloggerportal von Randomhouse angefragt.

Mohnblumentod - Lina Bengtsdotter

Die Charlie Lager-Serie

1. Löwenzahnkind
2. Hagebuttenblut
3. Mohnblumentod

Beschreibung des Verlages:
In Karlstad wird ein neun Monate altes Baby entführt. Das reiche Elternpaar steht unter Schock, die Medien berichten sensationsheischend über die vergebliche Suche. Eine Lösegeldforderung bleibt aus, vielversprechende Spuren verlaufen im Sand – doch dann erhält die brillante Stockholmer Kommissarin Charlie Lager einen Hinweis, der alles verändert: Der Fall scheint mit ihrer eigenen Familie und ihrer Vergangenheit verknüpft, die sie für immer begraben wollte. Mit jeder Stunde, die verstreicht, werden die Chancen geringer, das junge Leben zu retten. Charlie ist gezwungen, sich nicht nur um Beatrice‘ willen bis an ihre Grenzen zu treiben – sondern auch aus Angst um sich selbst.

Inhalt:
Nach der Entführung eines Babys wird Kommissarin Charlie Lager auf den aussergewöhnlichen Fall angesetzt. Obwohl die Eltern sehr wohlhabend sind, gibt es nämlich keine Lösegeldforderung. Bald aber finden sich zahlreiche Ungereimtheiten rund um die Familie und das nähere Umfeld des verschwundenen Mädchens. Lager kämpft somit nicht nur gegen die unbarmherzig verrinnende Zeit an, sondern auch gegen die Lügen der Verdächtigten und die Geister ihrer eigenen Vergangenheit, die plötzlich präsenter denn je im Raum stehen.

Meine Meinung:
Dieser in kurzen Kapiteln uns aus zwei Perspektiven erzählte Thriller hat alles, was dieses Genre braucht: Rätsel, Spannung, Lügen und eine äusserst düstere Grundstimmung. Immer wieder erfahren wir Geschichten aus der Vergangenheit der Ermittlerin und aus dem Leben einer weiteren Figur, von der anfangs nicht klar ist, wie sie mit dem Verschwinden des Babys zusammenhängt. Während mehr und mehr Zeit verrinnt, kommen zwar weitere Geheimnisse ans Licht, aber bis ganz zum Schluss bleibt die Auflösung verborgen und erst auf den letzten Seiten wird schliesslich klar, welche erschreckenden Ausmasse dieser Fall annimmt. Lina Bengtsdotter hat die Geschichte hervorragend choreografiert und wirklich ins letzte Details fesselnd, erschütternd und grandios erzählt zusammengefügt.

Schreibstil:
Besonders gut gefallen hat mir, dass dieser Thriller komplett ohne blutrünstige Szenen auskommt und trotzdem von der ersten bis zur letzten Seite düster und packend ist. Dies liegt natürlich an der Handlung, die zahlreiche menschliche Abgründe, Sucht, Missbrauch und Familiengeheimnisse thematisiert, aber auch an den zahlreichen Rückblenden, die sowohl die schwierige und traumatische Vergangenheit  der Ermittlerin, als auch bereits vergangene Fälle in die Handlung einfliessen lassen. Dies sorgt sicher für kleine Spoiler, was mich aber bei Krimis und Thrillern nie stört, sondern eher noch neugieriger auf die vergangenen Fälle macht. Die Autorin schafft es, ihre Ermittlerin zugleich verletzlich, stark, einfühlsam und brillant darzustellen. Ihre Beschreibungen gehen unter die Haut und einzelne Szenen aus der Vergangenheit haben mich tief berührt.

Meine Empfehlung:
Ich habe eine neue Thriller-Reihe für mich entdeckt und werde mir die ersten zwei Bände auch ganz bald gönnen und dann auf viele Fortsetzungen hoffen. Von mir gibt es also definitiv eine sehr herzliche Empfehlung für dieses packende Buch.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Mohnblumentod
Originaltitel: Beatrice
Autorin: Lina Bengtsdotter wuchs in der schwedischen Kleinstadt Gullspång auf, die sie zum Setting ihrer beliebten Thriller-Serie um die Ermittlerin Charlie Lager machte. Nach dem sensationellen Reihenauftakt »Löwenzahnkind« stürmte auch »Hagebuttenblut« sofort die SPIEGEL-Bestsellerliste. Mit »Mohnblumentod« schreibt sie die einmalige Erfolgsgeschichte fort. Lina Bengtsdotter lebt inzwischen in Stockholm.
Sprache: Deutsch
Aus dem Schwedischen von: Sabine Thiele
Paperback, Klappenbroschur: 384 Seiten
Verlag: Penguin Verlag
Erschienen am: 14. Juni 2021
ISBN: 978-3-328-10397-4

2 Kommentare:

  1. Liebe Livia,
    ich lese "Mohnblumentod" gerade und habe gestern noch nach den Vorgängerband gegoogelt, den ich gelesen habe...aber ich habe keinerlei Rezension von mir auf meinem Blog oder LB gefunden. Nun bin ich verunsichert, ob ich es nicht mit einem anderen skandinavischen Thriller/Krimi verwechselt habe.
    Auf jeden Fall gefällt mir Mohnblumentod bisher sehr gut und das "Geheimnis", ob ich "Hagebuttenblut" gelesen habe oder nicht, werde ich auch noch lüften ;)

    Liebe Grüße
    Martina

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Martina

      Oh je, bei so vielen gelesene Büchern kann man aber auch schnell den Überblick verlieren, oder?

      Ich habe dafür gestern die Bücher im Gästezimmer meiner Eltern gesichtet und dabei "Löwenzahnkind" gefunden und mir neben das Bett gelegt (bin gerade zwei Tage bei meinen Eltern am Üben) und heute Morgen war es weg... Ich habe nun alle Bücher im Gästezimmer sortiert, immer noch weg... Ob ich es wohl noch finde? Und was wohl in der Nacht damit passiert ist? ;-)

      Alles Liebe an dich
      Livia

      Löschen

Ich freue mich über jeden lieben Kommentar, über Anregungen und konstruktive Kritik. Ausserdem möchte ich darauf hinweisen, dass ihr mit Absenden eines Kommentars zur Kenntnis nehmt und zustimmt, dass dabei personenbezogene Daten gespeichert werden.