Botschaften an mich selbst - Emilie Pine
Beschreibung des Verlages:
Ein radikal aufrichtiges Debüt. Der Nummer-1-Bestseller aus Irland:
Emilie Pine spricht wie niemand sonst darüber, was es heißt, im 21.
Jahrhundert eine Frau zu sein. Es ist das Buch einer ganzen Generation.
Ein Buch über Geburt und Tod, sexuelle Gewalt und Gewalt gegen sich
selbst, weiblichen Schmerz, Trauer und Infertilität. Es ist ein Buch
über den alkoholkranken Vater, über Tabus des weiblichen Körpers. Und es
ist trotz allem ein Buch über Freude, Befriedigung und Glück –
unbändig, mutig, und absolut außergewöhnlich erzählt.
Inhalt:
Emilie Pine schreibt über sich und ihre tiefsten menschlichen und weiblichen Erfahrungen. Erfahrungen, die so viele Frauen und weiblich gelesene Menschen im 21. Jahrhundert machen und Erfahrungen, die schmerzlich sind, aufrüttelnd und hoffnungsvoll. In sechs Essays kehrt sie ihr Innerstes nach aussen und lässt uns Leser*innen teilhaben an ihren Erlebnissen und Erkenntnissen, ihrem Schmerz, ihrem Glück, ihrem Mut und ihrer Stärke.
Meine Meinung:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen besseren Zeitpunkt gibt "Botschaften an mich selbst" zu lesen, als unmittelbar direkt nach der Lektüre von "Frühlingserwachen". Im zweiten Essay "Babyjahre" spätestens hatte ich das Gefühl, zwei sehr ähnlichen Ansätzen mit komplett unterschiedlicher Umsetzung zu begegnen. Darin beschreibt Pine die erfolglosen Versuche, ein Kind zu zeugen und erzählt auf eindringliche Weise von der Schwangerschaft ihrer Schwester, die im neunten Monat mit einer Totgeburt endete. Weitere Essays beschreiben sexuelle Gewalt, den Hass auf den eigenen (weiblichen) Körper, Scheidung, Burn-out und Abhängigkeit und hängen auch damit unmittelbar mit den Themen in "Frühlingserwachen" zusammen. Während Isabelle Lehns Roman allerdings autofiktional ist, schreibt Emilie Pine von ihren persönlichsten Erfahrungen. Obwohl die Sprache dabei fast nüchtern wirkt, schafft sie es, zu berühren. Bereits im ersten Essay, in denen Pine über ihren alkoholkranken Vater schreibt, sind bei mir die Tränen gekullert. Auch gegen Ende des Buches, das Emilie Pine als Universitätsprofessorin zeigt, die jungen Menschen Mut macht und immer noch täglich gegen sexistische Windmühlen kämpfen muss, hat sie besonders bewegende, (selbst-)kritische und aufrüttelnde Worte gefunden, die stärken, anspornen und Hoffnung machen.
Schreibstil:
Pine schafft es, mit wenigen Worten, Stimmungen zu erzeugen, die Gänsehaut hervorrufen. Ich habe mit ihr um das Leben ihres Vaters gebangt, die Daumen für einen positiven Schwangerschaftstest gedrückt und hätte ihr Teenager-Ich am liebsten in den Arm genommen. Schlicht, klar und genau deshalb äusserst eindringlich, lässt sie den tiefsten Schmerz, die grössten Verletzungen in ihre Sprache hinein und schafft es mit und durch diese Essays dennoch, eine Art Versöhnung mit sich selber und ihrem Frausein, ihrer Geschichte und Entwicklung zu feiern.
Meine Empfehlung:
"Botschaften an mich selbst" ist ein absolutes Highlight. Ein Buch, das Mut macht, tröstet, das bewegt und schockiert, aber auch immer wieder einen Weg und einen Hoffnungsschimmer aufzeigt. Ich empfehle euch allen dieses Buch wärmstens und von Herzen weiter.
Zusätzliche Infos:
Titel: Botschaften an mich selbst
Originaltitel: Notes to Self
Autorin: Emilie Pine ist Associated Professor für Modernes Drama an der School of
English, Drama and Film am University College Dublin. Ihre zahlreichen
wissenschaftlichen Veröffentlichungen wurden vielfach ausgezeichnet.
»Botschaften an mich selbst« ist ihre erste Sammlung persönlicher
Essays, die international euphorisch gefeiert und unter anderem mit dem
»Irish Book of the Year«-Award ausgezeichnet wurden.
Sprache: Deutsch
Aus dem Englischen
von:
Cornelia Röser
Hardcover mit Schutzumschlag: 224 Seiten
Verlag: btb
Erschienen am: 08. März 2021
ISBN: 978-3-442-75888-3
Liebe Livia,
AntwortenLöschenjetzt war ich doch neugierig auf deine Rezension zu dem Buch und ich finde, du hast wundervolle Worte gefunden! Kann ich in allem nur zustimmen. Einfach ein Buch, das aufwühlt, erschüttert, aber auch versöhnlich stimmt.
Allerliebste Grüße, Steffi