Rezension: Kaiserwald

Dieses Rezensionsexemplar (erschienen im Penguin Verlag) hat mir die Autorin zusenden lassen.

Kaiserwald - Anja Jonuleit

Beschreibung des Verlages:
Eine Suche. Eine Liebe. Ein Verbrechen.
»Deine Mutter ist verschwunden.« Eine Abfolge von Gefühlen zog über sein Gesicht: Ungläubigkeit, Entsetzen und schließlich diese Angst, die nun in der Welt war wie ein Geist, den man aus der Flasche gelassen hat.
Riga, Ostern 1998. Rebecca Maywald verschwindet spurlos. Sie hinterlässt eine achtjährige Tochter. Viele Jahre später setzt ein anonymer Brief Ereignisse in Gang, die das Leben zweier Familien für immer verändern sollen.
Berlin, 2023. Mathilda, Ex-Gebirgsjägerin, provoziert einen Autounfall, um mit Falk von Prokhoff, dem Sohn einer angesehenen Diplomatenfamilie, in Kontakt zu kommen. Der Grund bleibt zunächst unklar. Womit sie nicht gerechnet hat: Dass sie sich in ihn verliebt. Ein gefährliches Spiel um falsche Identitäten, unentdeckte Verbrechen und dubiose Machenschaften der Familienstiftung »Drei Linden« beginnt

Inhalt:
Riga 1997: Rebecca, Allgäu 1998: Penelope, Berlin 2023: Mathilda. Drei Erzählperspektiven, drei Regionen und Schicksale, die enger verbunden sind, als der erste Eindruck vermuten lässt. Im Jahr 1997 verschwindet die Lehrerin Rebecca Maywald spurlos, ihre Tochter Penelope erlebt dieses Verschwinden und die Reaktionen darauf besonders intensiv. Über 20 Jahre später begleiten wir die ehemalige Berufssoldatin Mathilda durch ihren Alltag in Berlin. Sie befindet sich auf einer geheimnisvollen Mission, während der sie ihre Gefühle plötzlich nicht mehr unter Kontrolle hat.

Meine Meinung:
Sicher habt ihr bereits meine begeisterte Rezension zum Buch "Das Nachtfräuleinspiel" der Autorin Anja Jonuleit gesehen. Dieses Buch durfte ich mir auswählen und Jonuleit hat mir zusätzlich auch noch ihren neuesten Roman "Kaiserwald", den ersten Teil einer Dilogie, zukommen lassen. Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht und so stand ich dem nicht angefragten Buch zuerst ein wenig skeptisch gegenüber, war ich mir doch aufgrund der Beschreibung nicht sicher, ob es mir zusagen würde. Die liebe Martina vom Blog Martinas Buchwelten hat aber meine Zweifel zerstreut und mich mit ihrer sehr positiven Rezension neugierig gemacht auf diese Geschichte.
Anfangs hatte ich sehr grosse Mühe, ins Buch zu kommen, was nicht an der komplex aufgebauten Geschichte und den drei Erzählperspektiven sondern am verzettelten Schreibstil lag, der leider sehr unausgereift wirkte. Doch nach ca. 50 Seiten stieg die Qualität merklich, ich erkannte Jonuleits Sprache wieder und war gefesselt von der Handlung, die laaaangsam Tempo aufnimmt und trotz vorhersehbaren Entwicklungen auch einige Überraschungen bereithält.
Vor allem am Anfang dieses eher anspruchsvollen Romans lohnt es sich, stets gut bei der Sache zu sein. Dann aber sind die in unterschiedlicher Schrift und stets mit dem Namen der Protagonistin überschriebenen Kapitel/Erzählperspektiven (abgesehen von einem Fehler, der dem Verlag unterlaufen ist) gut zu unterscheiden. Die immer spannendere Geschichte endet sehr offen, der zweite und abschliessende Teil erscheint aber bereits im Oktober 2024.

Meine Empfehlung:
Nach anfänglicher Skepsis war ich nach 50 Seiten überzeugt und kann nun den zweiten und abschliessenden Teil der Reihe gar nicht mehr erwarten. Jonuleit baut ihre Geschichten sehr geschickt und klug auf und sorgt immer wieder für überraschende Wendungen. Von mir gibt es eine Empfehlung für den Auftakt dieser Dilogie.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Kaiserwald
Autorin: Anja Jonuleit, 1965 in Bonn geboren und am Bodensee aufgewachsen, arbeitete einige Jahre für die Deutsche Botschaft in Rom. Nach einer Abordnung an die Botschaft Damaskus studierte sie am Sprachen- und Dolmetscherinstitut in München Italienisch und Englisch. Zurück am Bodensee machte sie sich als Übersetzerin und Gerichtsdolmetscherin selbstständig, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Ihre seit 2007 erscheinenden Romane erreichen eine große Leserschaft und stehen regelmäßig auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Behutsam und kenntnisreich nimmt sie sich der großen Stoffe unserer Zeit an. Sie erzählt von dysfunktionalen Familien und Beziehungen, von lebensfeindlichen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und von Bedrohungen, in denen es schwer ist, sich selbst und andere zu beschützen. Ihren Romanen – darunter »Herbstvergessene«, »Der Apfelsammler«, »Rabenfrauen« und »Das letzte Bild« – folgt mit ihrer Dilogie »Kaiserwald« (Frühjahr 2024) und »Sonnenwende« (Herbst 2024) ein breit angelegtes Familiendrama.
Sprache: Deutsch
Paperback, Klappenbroschur: 400 Seiten
Verlag: Penguin
Erschienen am: 28. Februar 2024
ISBN: 978-3-328-60333-7

1 Kommentar:

  1. Hallo Livia, das klingt wirklich spannend mit den drei Perspektiven, das mag ich in Büchern sehr, wenn man beim Lesen unterschiedlich Menschen an verschiedenen Orten begegnet.

    Zeilentänzerin

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