Beschreibung des Verlages:
Die dreiundachtzigjährige Charlotte erwartet Besuch: Hugo, ihren
Schwager, für den sie zeit ihres Lebens eine Schwäche hatte. Sollten sie
doch noch einen romantischen Lebensabend miteinander verbringen können?
Wird, was lange währt, endlich gut? Ingrid Nolls Heldin erzählt
anrührend und tragikomisch zugleich von einer weitverzweigten Familie,
die es in sich hat.
Inhalt:
Hugos baldiger Besuch lässt Charlotte aufblühen. Um in gebührend zu empfangen, bittet sie ihren Enkel Felix und dessen Freunde, ihr Haus in Schuss zu bringen und kommt beim Zusammensein mit den jungen Menschen ins Schwelgen, Erinnern und Erzählen. Sie hatte kein einfaches Leben, hat sich aber immer irgendwie durchgeschlagen. Ausgerechnet ihr Schwager Hugo, für den sie seit ihrer Kindheit eine grosse Liebe empfindet, ist Teil eines grossen Geheimnisses geworden, das sie nun auf ihre alten Tage mehr und mehr zu beschäftigen beginnt.
Meine Meinung:
Das Buch habe ich von Marija bekommen und ich hätte es mir nie selber gekauft, weil mir das Cover nicht wirklich gefällt. Ich wollte aber schon lange einmal ein Buch von Ingrid Noll lesen. Deshalb habe ich zugegriffen, als Marija es mir angeboten hat und ich habe es nicht bereut.
Anfänglich wusste ich zwar nicht, worauf ich mich einliess, aber schnell wurde klar, dass nichts war, wie es schien. Charlotte ist eine durchtriebene und sympathische Protagonistin, die ich sehr gerne kennengelernt habe und auch wenn ich am Anfang sehr stark im Dunkeln tappte, bin ich nur so durch die Seiten geflogen.
Schreibstil und Aufbau:
Ich war beeindruckt von den Schilderungen aus dem Alltag von Charlotte.
Tägliche Hürden und Herausforderungen ihres Alters aber auch die immer
noch präsenten Sehnsüchte, Ängste und ihr Charme sind so mitten aus dem
Leben gegriffen, dass Charlotte immer noch sehr eigenständig, entschlussfreudig und alles andere als senil wirkt. Etwas, das ich sonst kaum bei älteren Protagonistinnen erlebe. Auch ist die Geschichte sehr humorvoll erzählt und lässt trotzdem immer wieder mit der nötigen
Ernsthaftigkeit auf ein turbulentes und nicht gerade leichtes Leben
zurückblicken. Vor allem der zweite Weltkrieg hat Charlotte und ihre
Familie stark geprägt und gebeutelt und dennoch hat sie ihren Lebensmut, ihren
Humor und vor allem ihre Liebe zu Hugo nie verloren.
Meine Empfehlung:
Das Buch ist ein wahres Lesevergnügen und hat mich immer wieder aufs
Neue für sich einnehmen, überraschen und begeistern können. Es ist grandios, wie viel Inhalt auf diesen wenigen Seiten steckt. Das Eintauchen in diese ziemlich schräge Familiengeschichte macht einfach Spass und ich hoffe sehr, bald weitere Bücher
der Autorin für mich zu entdecken.
Zusätzliche Infos:
Titel: Kalt ist der Abendhauch
Autorin: Ingrid Noll, geboren 1935 in Shanghai, studierte in Bonn Germanistik und
Kunstgeschichte. Sie ist Mutter dreier erwachsener Kinder und vierfache
Großmutter. Nachdem die Kinder das Haus verlassen hatten, begann sie
Kriminalgeschichten zu schreiben, die allesamt zu Bestsellern wurden.
2005 erhielt sie den Friedrich-Glauser-Ehrenpreis für ihr Gesamtwerk. Im
Februar 2025 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 256 Seiten
Verlag: Diogenes
Erschienen am: 30. April 1998
ISBN: 978-3-257-23023-9
Rezension: Kalt ist der Abendhauch
Kalt ist der Abendhauch - Ingrid Noll
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