Rezension: Eragon, das Vermächtnis der Drachenreiter

Eragon, das Vermächtnis der Drachenreiter - Christopher Paolini

Klappentext:
Als Eragon einen glänzenden blauen Stein findet, glaubt der arme Bauernsohn, er habe einfach nur Glück gehabt. Doch dann entschlüpft dem vermeintlichen Stein ein Drachenjunges und beschert Eragon ein Vermächtnis, das älter ist als das Imperium selbst. Er gerät in eine gefährliche Welt voller Schicksal, Magie und Macht. Mit nichts als einem altertümlichen Schwert bewaffnet und keiner Unterstützung ausser den Ratschlägen eines alten Geschichtenerzählers, müssen Eragon und das Drachenjunge sich grossen Bedrohungen und dunklen Feinden stellen - in einem Reich, regiert von einem Herrscher, dessen Grausamkeit keine Grenzen kennt. Wird Eragon das Erbe der legendären Drachenreicher antreten? Das Schicksal des Imperiums liegt in seiner Hand. 

Meine Meinung:
Ja, dass man bei mir Fantasy findet, ist wirklich eher ungewöhnlich, aber da "Eragon" mittlerweile fast schon als Klassiker angesehen wird und schon wirklich lange in meinem Regal steht, wollte ich das Buch unbedingt einmal lesen. Ich bin im Fantasybereich jeweils ein wenig skeptisch, weil es meiner Meinung nach schon ziemlich viele Hintergründe, also ein sehr starkes Fundament braucht, bis ich einer Schriftstellerin oder einem Schriftsteller eine ganz eigene Welt mit eigener Logik, speziellen Wesen, Sprachen und Fähigkeiten abnehme. Dies allerdings ist Christopher Paolini durchaus gelungen. Anfangs hat mich der sehr kindliche Schreibstil zwar stark irritiert, dann aber habe ich ein paar biografische Informationen zu Christopher Paolini gelesen und dann hat natürlich alles zusammengepasst. Hier war ein Jugendlicher - fast noch ein Kind - am Werk und hat mit "Eragon" eine eigene, stimmige Welt geschaffen und eine Geschichte in einer Sprache erzählt, die fesselt, eingängig ist und über einzelne eher irritierende Begebenheiten hinwegsehen lässt. Nämlich dass in einem mittelalterlich anmutenden Fantasy-Kontext der Metzger beispielsweise über eine Ladentheke verfügt oder ein Drache eine katzenhafte und sehr anschmiegsame Art an den Tag legt und fast schon romantische Gefühle zu seinem Drachenreiter hegt, aber auch, dass die einzelnen Konflikte sich jeweils ein wenig gar einfach auflösen.

Schreibstil und Handlung:
Der junge Eragon ist mutig, leichtsinnig und lebt in ärmlichen Verhältnissen auf dem Hof seines Onkels. Bei einem waghalsigen Ausflug findet er einen Stein, der sich bald als Drachenei entpuppt und so beginnt ein ganz besonderes Abenteuer. Gemeinsam mit dem Geschichtenerzähler Brom macht er sich auf in eine ungewisse Zukunft und lernt dabei immer mehr, sich auf seine Instinkte, seine Magie und seinen Drachen zu verlassen.
Besonders gut gefallen hat mir, dass es Christopher Paolini gelungen ist, eine ganz eigene Welt zu erschaffen, in denen es gefährliche Aufgaben zu lösen, Leben zu retten und immer wieder Mut und Klugheit zu beweisen gilt. Flüssig und spannend erzählt Paolini die Geschichte des armen Bauernjungen, der als Drachenreiter das Schicksal vieler Menschen und Wesen beeinflussen soll und auch wenn einige Stellen auf mich ein wenig zu simpel und kindlich dargestellt wirkten, habe ich grosse Achtung vor diesem monumentalen Werk.

Meine Empfehlung:
Sehr positiv überrascht von diesem nicht ganz dünnen Buch möchte ich euch "Eragon" herzlich empfehlen. Es eignet sich wunderbar zum Vorlesen und zum ersten Entdecken des Genres für junge Leserinnen und Leser und kann auch Erwachsene noch verzaubern.

Zusätzliche Infos:
Titel: Eragon, das Vermächtnis der Drachenreiter (Buch zum Film)
Originaltitel: Inheritance Trilogy 1: Eragon
Autor: Christopher Paolini hat nie eine öffentliche Schule besucht, sondern wurde von seiner Mutter zu Hause unterrichtet. Als Jugendlicher entdeckt er die Welt der Bücher. Hingerissen verschlingt er J. R. R. Tolkien, Raymond Feist, die nordischen Heldensagen – und erschafft mit 15 Jahren eine ganz eigene, komplexe Fantasy-Welt: Alagaësia. »Eragon« erscheint zunächst im Selbstverlag der Eltern und avanciert durch Mundpropaganda zum heimlichen Bestseller. Durch den Schriftsteller Carl Hiaasen auf das Buch aufmerksam gemacht, veröffentlicht Random House USA im September 2003 die Buchhandelsausgabe, die seitdem alle Rekorde bricht. Heute ist Christopher Paolinis Drachenreitersaga ein echter Klassiker und begeistert immer wieder neue Leser. Er lebt mit seiner Familie in Paradise Valley, Montana.
Taschenbuch: 734 Seiten
Sprache: Deutsch
Übersetzt aus dem Amerikanischen von: Joannis Stefanidis
Verlag: Blanvalet
ISBN-13: 978-3-442-36606-4

8 Kommentare:

  1. Hi Livia,

    freut mich dass es dich begeistern konnte - mir hat es leider nicht gefallen.
    Ich hab ja sehr lange gebraucht, bis ich es endlich in die Hand genommen habe - meine Kinder haben die Reihe gelesen und fanden sie toll.
    Ich fand den Anfang echt sehr langweilig aufgebaut und hab, glaub ich, bis Seite 200 gelesen bis ich aufgegeben hab. Für mich wars leider nix :)

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Liebe Aleshanee

      Das Buch hat mich positiv überrascht und trotz einiger kleiner Kritikpunkte sehr gut unterhalten. Ob ich die weiteren Bände lese, weiss ich noch nicht. Es ist mir doch nicht ganz so wichtig, weiter in dieser Welt zu sein ;-)

      Ganz liebe Grüsse
      Livia

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  2. Hallo Livia :)

    Oh, Eragon will ich eigentlich auch seit Jahren mal lesen. Damals wurde die Reihe ja sehr gehyped, aber mittlerweile befürchte ich ja, dass ich zu alt dafür geworden bin - auch wenn du schreibst, dass sich die Geschichte auch für Erwachsene eignet. Ich befürchte, dass mich der Schreibstil vielleicht abschrecken könnte. Vielleicht versuche ich es aber mal mit dem Hörbuch, falls es eines davon gibt. Da stört mich der Schreibstil meistens weniger, weil ich das Buch eh vorgelesen bekomme :) Mal sehen, ob mich Eragon genauso überzeugen kann, wie dich :)

    Liebe Grüsse
    paperlove

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    1. Hallo meine Liebe

      "Eragon" ist mit Sicherheit nicht ganz so zeitlos, wie "Harry Potter" oder "Die Tribute von Panem", sondern vielleicht eher ein wenig wie "Twilight", also definitiv toll für Teenies und sicher ein schönes Vorlesebuch oder eine leichte Unterhaltung für Erwachsene, aber so komplett gefesselt und überzeugt wie bei anderen, wirklich zeitlosen Büchern, war ich denn - allen positiven Überraschungen zum Trotz - doch nicht.

      Aber probier es einfach aus, das geht sicher auch nicht allen gleich.

      Alles Liebe
      Livia

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  3. Hallo Livia, :)
    mir hat Eragon vor ein paar Jahren, als ich es gelesen habe, auch gefallen. :) Es gibt ja auch einen Film dazu, den ich als für mich schlechteste Buchverfilmung ansehe. Aber das Buch konnte mich überzeugen und auch die Folgebände fand ich ganz gut. :)

    Liebe Grüße
    Marina

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    1. Hallo liebe Marina

      Ich denke, dass sich hier bezüglich Buchverfilmungen sicher noch einige sehr schlechte Beispiele finden werden :-)

      Das Buch hat mich aber auch sehr gut unterhalten. Ob ich allerdings weiterlesen werde, weiss ich noch nicht.

      Alles Liebe an dich
      Livia

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  4. Hallo liebe Livia,

    ich habe Eragon tatsächlich auch noch nicht gelesen, weil mich Fantasyromane sprachlich wie inhaltlich meistens nicht so schnell packen, genau wie du es treffend beschrieben hast. Bei mir dauert es meistens immer bis ich mit den Welten warm werde und dann ist es mir meistens zu fantastisch und abstrus. "Eragon" ist mittlerweile aber wirklich ein Klassier der heutigen Zeit, deshalb sollte ich es endlich mal lesen. Neugierig bin ich auf jeden Fall, denn diese Geschichte scheint zahlreiche Menschen begeistert zu haben. :D

    Ganz liebe Grüße,
    Kathi

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    1. Liebe Kathi

      Genau so ist es, wenn ich auch wirklich der Meinung bin, dass dieses Buch nicht ganz so zeitlos ist, wie andere "Klassiker" der heutigen Zeit. Es richtet sich eher an Kinder und Jugendliche und ich denke nicht, dass wir als Erwachsene diese Welt ganz genau so lieben und in sie eintauchen können, wie bei anderen Büchern.

      Aber es lohnt sich definitiv, weil es gute Unterhaltung bietet :-)

      Alles Liebe an dich
      Livia

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