Rezension: Karolinas Töchter

Karolinas Töchter - Ronald H. Balson

Beschreibung des Verlages:

Aus Verzweiflung gab sie einst ein Versprechen. Nun ist es an der Zeit, es zu erfüllen. Chicago, 2013: Die hochbetagte Lena macht sich auf die Suche nach den Töchtern ihrer Freundin, die seit dem Zweiten Weltkrieg verschwunden sein sollen. Doch warum beginnt sie ihre Suche erst jetzt? Was für ein Geheimnis verbirgt sie? Polen, 1939: Lenas Vater kämpft gegen die deutschen Besatzer – bis er mit der ganzen Familie verhaftet wird. Nur die Tochter Lena bleibt zurück, gemeinsam mit ihrer Freundin Karolina kämpft sie fortan im Ghetto ums Überleben. Doch während Lena sich dem Widerstand anschließt, verliebt sich Karolina – in einen Deutschen.
»Leser, die auf mehr Bücher wie Kristin Hannahs Die Nachtigall warten, werden begeistert sein.« Booklist

Inhalt:
Lena Woodward ist eine Überlebende des zweiten Weltkriegs aus Polen. Sie wendet sich vertraulich an die Anwältin Catherine Lockhart und deren Mann und Privatermittler Liam Taggart. Die beiden sollen die beiden Kinder von Lenas Freundin Karolina finden, damit Lena ein altes Versprechen einlösen und Frieden finden kann.
Ihr Sohn will die aussichtslos scheinende Suche allerdings verhindern und für Lockhart und Taggart beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und die Mühlen der Justiz.

Meine Meinung:
Die ersten paar Seiten dieses Buches dümpelten ein wenig vor sich hin und es dauerte mir zu lange, bis ich in der Handlung angekommen war. Der sehr zugängliche und flüssig zu lesende Schreibstil liess mich aber weiterlesen und ich bin froh, dass ich am Ball geblieben bin. Das Buch erzählt eine spannende, berührende Geschichte, welche zu grossen Teilen auf historischen Tatsachen beruht und das Schicksal einer beeindruckenden Frau und deren Familie zur Zeit des zweiten Weltkriegs und der Shoah ins Zentrum rückt. Das Buch ist aber auch ein Loblied auf die Freundschaft unter Frauen, die ganz grosse und beständige Liebe sowie auf den Mut und die Hilfsbereitschaft von Nachbarn und Fremden.

Schreibstil:
Obwohl im Buch unzählige Gräuel geschildert werden (wenn auch nicht allzu detailliert), liest sich die Geschichte flüssig. Ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen und wollte unbedingt mehr über Lena Woodwards Leben erfahren. Dass die Anwältin Catherine Lockhart selber in die Schusslinie von Woodwards Sohn gerät, hat für Abwechslung aber leider auch Ablenkung gesorgt und diese ganze juristische Komponente hätte für mich gar nicht sein müssen.
Ausserdem sind wohl einige historische Details - genauesten Ermittlungen zum Trotz - nicht ganz korrekt. Oder wer hatte 1944 in Auschwitz Bananen?

Meine Empfehlung:
Diese beeindruckende Geschichte empfehle ich euch sehr gerne weiter. Ich habe "Karolinas Töchter" sehr gerne gelesen und werde mir die weiteren Bücher von Balson auf jeden Fall einmal genauer ansehen.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Karolinas Töchter
Autor: Ronald H. Balson ist Rechtsanwalt, und seine Fälle führten ihn um die ganze Welt. Die neuen Orte und Fälle inspirierten ihn zu seinen Romanen. Sowohl sein Debüt "Hannah und ihre Brüder" als auch "Karolinas Töchter" wurden internationale Bestseller. Heute lebt und schreibt Ronald H. Balson in Chicago. Im Aufbau Taschenbuch liegen seine Romane „Karolinas Töchter“, "Hannah und ihre Brüder", "Ada, das Mädchen aus Berlin" und "Esthers Verschwinden" vor.
Sprache: Deutsch
Aus dem Amerikanischen von: Max Stadler
Taschenbuch mit Klappen: 448 Seiten
Verlag: Aufbau Taschenbuch Verlag
Veröffentlichung: 18.08.2017
ISBN: 978-3-7466-3297-1

4 Kommentare:

  1. Liebe Livia,
    die Bananensache ist mir auch aufegstoßen! Und dann auch noch die Befeuerung des Ofens im Gehtto. Man kann doch weithin den Rauch sehen! Dass wäre niemals unentdeckt geblieben.
    Meine Rezi:
    https://martinasbuchwelten.blogspot.com/2018/01/karolinas-tochter-ronald-h-balson.html

    Obwohl viele sehr begeistert von diesem Buch sind, mochte ich es auch, aber wie gesagt, sind mir einige historische Fehler untergekommen. Immer wieder entdecke ich, dass Bücher über den Holocaust von amerikanischen Autoren nicht das Gelbe vom Ei sind (mit einer Ausnahme: "Der Junge, der seinem Vater nach Ausschwitz folgte)

    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Liebe Martina

      Ich werde mir deine Rezension auch gleich noch ansehen. Zum Ofen im Ghetto....Denkst du nicht, dass in den Ghettos generell sehr viel Rauch aufgestiegen ist? Ich kann mir gut vorstellen, dass immer mal wieder Möbel und Kleidungsstücke verbrannt worden sind, schliesslich froren ja alle.

      Das Buch zielt sehr auf die Liebesgeschichte und die generelle Stimmung ab, der Autor hat die Familiengeschichte sehr genau recherchiert, um die anderen Details hat er sich wohl nicht so viele Gedanken gemacht ;-) Danke auf jeden Fall für den Buchtipp.

      Alles Liebe an dich
      Livia

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  2. Hallo Livia, das Cover kommt mir bekannt vor. Dass es zu Fehlern gekommen ist, finde ich persönlich sehr schade, auch wenn es passieren kann. Aber das würde mich beim Lesen schon beeinflussen.

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    1. Liebe Zeilentänzerin

      Die Bananen sind mir wirklich sauer aufgestossen, über andere kleinere Dinge habe ich hinweggelesen. Es geht schliesslich um die Figuren und ihre Geschichte und die ist sehr eindringlich erzählt worden.

      Alles Liebe an dich
      Livia

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