Rezension: Zerrspiegel

Zerrspiegel - Katja Montejano

Beschreibung des Verlages:
Ein brutaler Überfall stürzt das Leben der neunzehnjährigen Jazz in einen Abgrund voller Angst und Grauen. Gleichzeitig verschwinden ihre Mutter und Schwester - die Polizei steht vor einem schier unlösbaren Rätsel. Wurde die Familie Zielscheibe eines perversen Serienkillers oder steckt ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit hinter dem schrecklichen Geschehen? Ein gefährliches Katz- und Mausspiel zwischen Jazz und dem wahnsinnigen Mörder beginnt. Sein Plan ist Rache! Ihr Plan ist, zu überleben!

Meine Meinung: 
Dieses Buch habe ich vor einigen Monaten von der Autorin persönlich angeboten bekommen und dann auch angenommen. Weil ich bis jetzt nie dazu gekommen war, "Zerrspiegel" zu lesen, hatte ich schon fast ein wenig ein schlechtes Gewissen und habe das Buch dann in den letzten Tagen endlich gelesen.
Die Handlung selber fand ich in sich stimmig, wenn das Ende meiner Meinung nach auch ein wenig zu oberflächlich gestaltet war. Ein grausamer Killer missbraucht und tötet Frauen auf bestialische Weise. Natürlich musste diesem Verhalten ein Trauma zugrundeliegen, wie simpel dies jedoch gestaltet war, konnte ich fast nicht fassen.
In diesem Buch geht es vor allem um Jazz, die sich selber als Aspi bezeichnet. Sie hat das Aspergersyndrom, eine leichte Form des Autismus und benötigt deshalb ab und an ein wenig mehr Zeit, um sich in der Welt zurechtzufinden. Diesen Ansatz finde ich zwar grundsätzlich spannend, die Autorin hat aber leider das Aspergersyndrom mit einer leichten geisitgen Behinderung verwechselt respektive ergänzt. So ist das ganze Buch oft in einer sehr kindlichen, manchmal fast schon debilen Sprache gehalten und dies hat auf mich - zusammen mit den offensichtlichen Grammatikfehlern - ziemlich befremdlich gewirkt. Mehr dazu aber im nächsten Unterthema.

Schreibstil und Handlung:
Zur Handlung habe ich schon gesagt, dass sie grundsätzlich logisch aufgebaut und in sich stimmig war. Abgesehen vom wirklich zu konstruierten und simplen Schluss kann und will ich da auch wirklich nicht mehr aussetzen. Die Figuren waren ebenfalls liebevoll skizziert, wenn mich auch die simple Art der Protagonistin gestört hat.
Leider hat mich der sehr kindliche Schreibstil stark gestört und beim Lesen sogar gebremst, obwohl er so oberflächlich und einfach gehalten war. Vom Schreibstil her hätte dieses Buch nämlich auch ein Kinderbuch sein können, von der Handlung her aber definitiv nicht. Auch war die ganze Geschichte sehr flach erzählt und die Spannung hat mir definitiv gefehlt. Am meisten gestört haben mich jedoch die unfassbar augenfälligen Grammatikfehler. Zum Beispiel ging es immer mal wieder um eine Schwester, die sich vor "DEM" Zug geworfen hat. Und diesen Satz fand sich mindestens fünfmal im Buch. Auch fehlten oder doppelten sich immer wieder einzelne Worte und Wortendungen in den Sätzen und dies fast auf jeder Seite. Gleich auf Seite 223, fast am Ende des Buches, wo sich die Fehler mehr und mehr häuften, was ich auf eine Unkonzentriertheit der Autorin und der Lektoren gegen Ende zurückführen würde, finden sich folgende Formulierungen:
- Jazz verschränkte die Arme vor DIE Brust und starrte auf den Boden.
- Jazz wippte nervös mit (DEM) Fuss.
- ...seine Villa in der IN DER Toscana...
Und dies, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Fazit:
Dieses Buch habe ich gelesen und die Handlung hat mich zeitweise gut unterhalten, mehr gibt es dazu aber leider nicht wirklich zu vermerken. Das Buch wird wohl nicht in meinem Regal bleiben und hat leider auch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, weshalb ich das Buch nicht empfehlen kann.

Zusätzliche Infos:
Titel: Zerrspiegel
Autorin: Karja Montejano wurde 1967 in Aarau (Schweiz) geboren und lebt mit ihrem Ehemann und Hunden in Zofingen (Schweiz). Ihr Vater stammt aus Spanien und die Mutter aus Italien. Nach Abschluss einer Banklehre war sie in diversen Unternehmen tätig. Schon in dieser Phase ihres Lebens zeigte sich eine wichtige persönliche Eigenschaft: Sie hielt nicht an einem einzigen eingeschlagenen Pfad fest, sondern probierte vieles aus und suchte aktiv nach dem für sie passenden Weg. Seit 2001 arbeitet sie als Übersetzerin in der Informatikabteilung einer größeren Bankengruppe. Ihre Leidenschaft zur Spannungsliteratur hat sie dazu bewogen, selber Thriller zu schreiben. Die Autorin ist Mitglied der „Mörderischen Schwestern“.
Taschenbuch: 280 Seiten
Sprache: Deutsch
Verlag: Südwestbuch
Erschienen: 15.03.2015
ISBN: 9783944264738 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ich freue mich über jeden lieben Kommentar, über Anregungen und konstruktive Kritik. Ausserdem möchte ich darauf hinweisen, dass ihr mit Absenden eines Kommentars zur Kenntnis nehmt und zustimmt, dass dabei personenbezogene Daten gespeichert werden.