Lese-Statistik März 2020

Hallo ihr Lieben

Wie geht es euch denn so? Der März hatte es Corona-technisch ja definitiv in sich und ich habe zwei Wochen lang keine Seite gelesen, weil es so viel zu organisieren, klären und planen gab und weil mein Kopf ein fröhliches Gedankenkarussesl veranstaltete (und immer noch manchmal tut). Deshalb gibt es am Ende der Lese-Statistik noch ein kleines Geplaudere aus dem Leben, das sowohl ein wenig Gejammere, als auch einen Ausblick in meine persönliche Zukunft beinhaltet, wer also des Jammerns satt ist, soll doch gerne einfach nur bis zum Ende der Statistik lesen ;-)

Meine im März gelesenen Bücher:
Im März habe ich drei Bücher gelesen, ein Buch abgebrochen und unzählige Bücher begonnen oder Stück für Stück fortgesetzt. Bei den gelesenen Büchern war ein absoluter Flop, eine bewegende und unterhaltsame Lektüre und eine Sammlung berührender und komplett aus dem Leben gegriffener Briefe, die mich begeistert hat. Nun also zu den einzelnen Büchern:

Eine liebevoll gestaltete Briefesammlung, die berührt und mit spannenden Hintergrundinfos punktet:

Ein Roadtrip von Italien nach Bosnien, eine bewegende Familiengeschichte und viel schwarzer Humor:

Ein Buch, das komplett ohne Spannung, Logik und Mehrwert auskommt, weg damit:

Nach 42 Seiten abgebrochen, das war total langweilig, schade:

Alle Rezensionen im Überblick:

Und hier noch einmal alle Zahlen:
Gelesene Bücher: 3
Abgebrochene Bücher: 1
Somit in die Leseeule: 4 Franken
Gelesene Seiten: 868
Durchschnittliche Seitenzahl pro Tag: 28 Seiten
Geschenkt bekommene Bücher: -
Buchprämien: -
Rezensionsexemplare: -
Gekaufte Bücher: -
Eingesammelte Bücher: -
Gesamte Neuzugänge: - immerhin :-)
SuB am Monatsbeginn: 127
Aktueller SuB: 125 (im letzten Monat gingen wohl die beiden Rezensionsexemplare bei der Zählung vergessen)
Differenz: -2

Und was im Leben gerade so läuft:
Abgesehen von der Sorge um liebe Menschen, die mich seit einigen Wochen umtreibt, bin ich auch beruflich in einer kleinen Krise angelangt. Mein Job ist kein Beruf, sondern eine Berufung, ich bin sehr eng damit verknüpft und trenne privat und beruflich nicht sehr strikt, da es manchmal weder möglich, noch sinnvoll ist. Ihr könnt euch nun sicher vorstellen, dass der Boden unter den Füssen schon bedenklich wackelt, wenn man als freischaffende Musikerin plötzlich vor der Situation steht, dass nahezu sämtliche Jobs bis auf unbestimmte Zeit abgesagt werden. Klar geht es den meisten Selbstständigen gerade nicht sehr gut, aber effektiv nicht mehr arbeiten zu können und dürfen, ist noch einmal eine andere Hausnummer und zwar vor allem deshalb, weil es nicht wirklich Alternativen gibt. So sind nämlich auch online-Konzerte mit meiner Reichweite weder lukrativ, noch spannend, respektive vom Aufwand und meiner technischen Ausrüstung her gar nicht möglich. Und während andere Selbstständige noch munter Online-Shops einrichteten und Gutscheine für ihre Restaurants und Produkte bastelten, stand ich dann plötzlich ziemlich vor dem Nichts, da sich auch die Planung weiterer Konzerte nicht ganz einfach gestaltet. Aktuell geht nämlich kein Veranstalter das Risiko ein, Konzerte, die lediglich ein paar Monate in der Zukunft liegen, einzukaufen, also bleibt der Kalender  bis vielleicht sogar Ende Jahr ziemlich leer...
Meine Festanstellungen an zwei Musikschulen retten mir gerade ein wenig den Allerwertesten und auch wenn ich da nur 50% angestellt bin, habe ich die letzten zwei Wochen sechs Tage pro Woche online unterrichtet, vorbereitet, Begleitstimmen und Playalongs vorbereitet (Kammermusik ist online aufgrund der Latenz und der starken Auslastung des Netzes oft nur bedingt möglich) und bearbeite täglich zahlreiche tolle, inspirierte und inspirierende Videos meiner Schülerinnen und Schüler. Was aber, wenn das noch länger geht und auch die Pensen an den Musikschulen massiv schrumpfen? Es ist mir bewusst, dass ein bis zwei äusserst magere Jahre auf ein ca. 80jähriges Leben gerechnet nicht sehr viel sind und dass wieder bessere Zeiten kommen, aber dies alles bedroht mich jetzt und hat mir ein wenig den Schlaf geraubt, gelesen habe ich fast nichts und dass "Cold Case" (das ich anfangs März, vor der grossen Ernüchterung, gelesen habe) leider wirklich ein Schuss in den Ofen war, hat sicher nicht dazu beigetragen, meine Lust auf Bücher zu steigern.

Wie weiter?
Ich wäre wohl nicht ich, wenn ich nach der anfänglichen Krise (und sorry, ein wenig Panik, Selbstmitleid, Existenzangst und Heulkrampf gehören halt manchmal auch dazu), nicht einfach weitergemacht hätte. Wie genau? Die Zeit, die ich mit dem Vorbereiten von Unterrichtsstunden verbringe, wird von Woche zu Woche weniger, nähert sich sogar langsam ein wenig der Stundenzahl an, die ich lediglich arbeiten müsste, auch wenn diese Zahl wohl nie erreicht sein wird... Aber die Sache wird mehr und mehr zum Selbstläufer, die Kinder und Jugendlichen sind motiviert dabei und auch wenn ich weit davon entfernt bin, meine Bude auszumisten, eine Sprache zu lernen oder meinen SuB nun komplett abzubauen (seriously, wie macht ihr das im Homeoffice? Ist die Idee von "Homeoffice" nicht, dass man trotzdem arbeitet?), kann ich mich nun endlich wieder mir, meinen Büchern, meinen Pflanzen, meinem Körper, meiner Gesundheit und meinem anderen Job widmen und Musik machen. Meine Fertigkeiten auf dem Instrument wollen nicht einfach nur konserviert, sondern stetig weiterentwickelt werden und so plane ich dort weiter, wo es sicherer ist, dort, wo Hoffnung auf eine musikalische Zukunft auf mich wartet. Im April und Oktober 2021 sind bereits Konzerte geplant, aktuell erarbeite ich Sololiteratur und plane mit einer Freundin Wohnzimmer-Comeback-Konzerte. Da wir beide Solostücke lernen, sind wir nicht auf gemeinsame Proben angewiesen, sobald die Bestimmungen aufgehoben oder gelockert werden, können wir bei Bekannten die Wohnzimmer, Ateliers und aktuell leerstehenden Konzerträumlichkeiten mit Musik erfüllen und dies - da wir das Repertoire bis dann in den Fingern haben - sozusagen ohne Vorlauf. Die Absprachen laufen, das Programm wird zusammengestellt, die Instrumente glühen vom Eifer, mit dem wir die neuen Stücke hungrig verschlingen. Täglich versende ich Mails und Dossiers, bin mit Veranstaltern im Gespräch, aber auch mit Versicherungen, Freunden und Bekannten, es bleibt genug zu tun.

Kurz gesagt:
Es geht weiter, es ist einiges ungewiss, aber noch mehr in Planung, es gibt Hoffnung, es geht wieder aufwärts und auch wenn nicht einfach alles schön und gut ist, wenn es noch ein Weilchen äusserst aufreibend und auch nicht wirklich vorhersehbar bleiben wird, werde ich hoffentlich bald wieder von positiven Ereignissen berichten können und bin aktuell natürlich vor allem froh, dass meine Lieben gesund sind, dass wir einigermassen privilegiert mit der Situation umgehen können, dass es uns an nichts mangelt und dass wir nun tatsächlich auch die eigenen vier Wände einmal richtig ausnutzen dörfen ;-)

Bitte nehmt es mir nicht übel, dass ich euch so lange keinen Besuch abgestattet, dass ich euch wieder und wieder vertröstet habe und auch jetzt nicht weiss, wann ich dies alles aufholen kann. Aber ich werde es machen, versprochen und ich freue mich darauf, nur habt noch ein wenig Geduld, ich möchte mir dann nämlich richtig Zeit nehmen und den Austausch mit euch wieder längerfristig reger gestalten und ihn vor allem auch geniessen.

Passt auf euch auf, bleibt gesund, lasst mir die Links zu euren Posts da, ich komme auf jeden Fall vorbei.
Alles Liebe
Livia

10 Kommentare:

  1. Schönen guten Morgen!

    Oh, da hat es dich ja echt ziemlich getroffen :( Ich kann mir gut vorstellen, wie schwierig das alles grade ist und für viele Menschen das Leben ziemlich aus dem Ruder läuft. Die einen müssen Doppelschichten arbeiten, andere zwangsweise zuhause bleiben, andere haben komplett neue Herausforderungen und müssen ihr ganzes Leben umkrempeln ...

    Ich arbeite ja in einer Mittagsbetreuung an einer Grundschule, die natürlich geschlossen hat - hab aber noch einen Zweitjob im home office, den das ganze nicht betrifft. Hier hatte ich grade in den letzten zwei Wochen mehr Arbeit als sonst und dadurch auch nicht wirklich mehr Freizeit. Es läuft für mich in dem Punkt aber relativ normal für mich weiter.
    Mein Sohn sitzt allerdings auch grade zuhause, da er in der Gastronomie arbeitet, auch mein Bruder steht grade vor einem Loch weil er ebenfalls selbständig ist und sämtliche Termine für die nächsten Wochen weggebrochen sind. Wie das alles weiterläuft ist noch sehr unklar.

    Ich hoffe sehr, dass sich für dich und viele andere Menschen die Situation wieder entschärft. Es ist einfach schwierig abzusehen wie das weiterläuft und die Folgen, vor allem wirtschaftlich, kann man ja noch gar nicht überblicken.

    Schön dass du trotzdem auch positive Momente für dich festhalten kannst; ich denke, dass alles grade sehr reduziert wird, zeigt deutlich auf was es im Leben ankommt. Hoffen wir, dass wir dadurch auch auf lange Sicht eine Kehrtwende in manchem Denken entwickeln :)

    Trotz allem wünsche ich dir eine schöne Zeit im April, bleib gesund und bleib positiv, es wird wieder besser werden <3

    Liebste Grüße, Aleshanee
    Mein Monatsrückblick

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    1. Meine liebe Aleshanee

      Ja, das stimmt, das geht gerade einigen so und ich bin mir sicher, dass es für mich auch so war, dass die Situation einerseit organisatorisch schwierig zu stemmen war, dass aber die Psyche auch einiges dazu beigetragen hat, dass alles noch schwieriger war. Man macht sich halt doch so viele Gedanken und kann das - auch wenn man es versucht - nicht wirklich abstellen. Ich habe beispielsweise jahrelang sehr schlecht geschlafen, das aber im letzten Jahr ein wenig in den Griff bekommen, aber aktuell ist das alles wieder da.

      Nun geht es aber aufwärts und ich habe mir vorgenommen, die Ostertage sehr ruhig angehen zu lassen und mir viel Zeit für mich zu nehmen, weshalb ich jetzt auch endlich wieder ein wenig auf den Blogs stöbere und das gerade total geniesse.

      Alles Liebe an dich und deinen Sohn und ich drücke die Daumen, dass alles gut kommt.

      Vielen Dank auch für deine lieben und aufbauenden Worte und pass gut auf dich auf
      Livia

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  2. Huhu Livia :)

    Schade, dass du unter deinen gelesenen Büchern gleich 2 hattest, die dich nicht überzeugen konnten. Dafür klingen die anderen beiden wirklich gut, die schaue ich mir mal genauer an :)

    Es tut mir leid, dass dich die Krise jetzt so hart getroffen hat. Ich kann verstehen, dass es da gerade überhaupt nicht einfach ist und ich hoffe einfach nur, dass sich die Situation bald wieder etwas entspannt. Es klingt toll, was du für die Zukunft planst und ich drücke die Daumen, dass das alles auch so klappen wird :)

    Ich wünsche dir einen lesereichen April mit vielen spannenden Highlights :D und natürlich viel Kraft für die kommende Zeit :)

    Lieben Gruß
    Andrea
    Mein Monatsrückblick

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    1. Liebe Andrea

      Ich habe eine schlechte Nachricht für dich: ich habe schon wieder ein Buch abgebrochen... Aber ich lese gerade "Das Paradies meines Nachbarn" und liebe es sehr, also das zumindest werde ich beenden können.

      Vielen Dank für deine lieben Worte, gedrückte Daumen kann ich gerade sehr gut gebrauchen.

      Alles Liebe und auch dir wünsche ich einen lesereichen April
      Livia

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  3. Hallo Livia,

    oh je, bei dir hat sich "Dank" Corona ja einiges getan. :O Aber freut mich, dass du wieder positiv in die Zukunft schauen kannst und nicht aufgibst. Ich selbst bin zwar absolut unmusikalisch, kann mir aber gut vorstellen, wie schwer es in dem Bereich selbstständig sein kann.
    Bei mir hat Corona überhaupt keine nennenswerten Auswirkungen... Ich muss weiterhin ins Büro und meine 40h arbeiten. Nur die Kontaktsperre ist natürlich anstrengend und ich glaube, wenn ich nicht täglich mit meinen Kolleg*innen zu tun hätte, würde ich die Situation ganz anders sehen.
    Ich drücke die Daumen, dass wir die Corona-Phase bald überstanden haben und Normalität einkehrt! :)

    Ach, und wieso alle im Home Office ihren SuB abbauen können, verstehe ich auch nicht. Bei mir würde sich dadurch insgesamt nur 1h extra am Tag ergeben, die ich aktuell für Hin- und Rückfahrt zum Büro brauche - damit baut sich kein SuB ab. :'D

    Übrigens schade, dass dir "Cold Case" so gar nicht gefallen hat. Es wurde überall so beworben und von so vielen gelobt, dass ich es tatsächlich schon auf meine Wunschliste gepackt hatte. Jetzt warte ich vllt doch noch weitere Meinungen ab.

    Liebe Grüße
    Alica

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    1. Liebe Alica

      Vielen Dank für deine lieben Worte. Ich drücke uns allen die Daumen, schliesslich können es wohl alle kaum mehr erwarten, ihre Lieben bald wieder in den Arm zu nehmen.

      Ja, das stimmt natürlich, der Arbeitsweg fällt weg, aber wie du schon sagst, eine Stunde mehr oder weniger lesen reicht bei mir definitiv auch nicht, um grosse Veränderungen auf dem SuB zu ermöglichen.

      Schau dir doch einmal die Rezensionen in der Lesejury an (https://www.lesejury.de/), dort findest du leider auch ein paar eher mässige Bewertungen. Manchmal unterstelle ich den Verlagen, dass so grosse Kampagnen vor allem für eher schwächere Bücher veranstaltet werden...

      Alles Liebe an dich und ich wünsche dir einen tollen Lesemonat
      April

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  4. Hallo Livia, :)
    schade, dass du auch einen Flop und ein abgebrochenes Buch im März hattest, aber auf der anderen Seite gab es ja auch besondere Bücher. :) Roadtrips sprechen mich ja immer an.^^ Daher nehme ich mir Balkan Blues als Tipp mal mit. :)

    Ja, die aktuelle Situation ist einfach nur furchtbar! Und gerade wenn man wie du so davon betroffen ist. Ich kann im Gegensatz dazu ein Glück relativ normal weiter arbeiten und habe erst einmal nichts zu befürchten. Es sei denn, es geht tatsächlich noch länger… Was wir ja mal nicht hoffen wollen. Alles ist so ungewiss und das macht es schwierig. :/
    Aber ich wünsche dir alles Gute für die kommende Zeit und hoffe, dass sich alles fügt. :)
    Es ist aber schön zu lesen, dass du auch schon wieder Positives zu vermelden hast und so fleißig planst. Darauf kann man sich fokussieren. :)

    Liebe Grüße
    Marina

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    1. Liebe Marina

      Ja, das stimmt, aber ich breche lieber ab, als wertvolle Lebenszeit mit einem eher mässigen Buch zu verschwenden. "Cold Case" habe ich auch wirklich nur beendet, weil es eine Buchprämie der Lesejury war und ich deshalb unbedingt ein ganz umfassendes Feedback abgeben wollte.

      Ja, du hast recht, das ist auch ein riesiger Faktor: diese Ungewissheit. Nicht nur, dass niemand wirklich weiss, wie und wann und unter welchen Bedingungen alles weitergehen wird, sondern auch dass sich die Experten total uneinig sind und man kaum mehr weiss, welchen Zahlenspielereien man letztendlich glauben kann, da so oder so alle mit anderen Annahmen operieren. Es bleibt uns nur, abzuwarten und Woche für Woche zu sehen, wie sich alles entwickelt.

      Das wünsche ich dir alles auch und zudem einen grandiosen Lesemonat April.
      Alles Liebe
      Livia

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  5. Liebe Livia,

    absolut nachvollziehbar, dein Gedankenkarussell, und dass du deswegen viel weniger also sonst zum konzentrierten Lesen gekommen bist. Die Krise hat dich echt hart getroffen und ich kann deine Sorgen und Ängste bezüglich der ungewissen Zukunft so gut verstehen. So richtig Trost kann man da leider nicht spenden, es wäre schon hilfreich, wenn man wenigstens einen kleinen Blick in die zukünftigen Verhältnisse haben könnte. Aber so können wir leider nur alle hoffen und warten, dass sich bald was tut. :-(

    Fühl dich gedrückt und alle Liebe,
    Janine

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    1. Liebe Janine

      Ja, das stimmt, wir können alle nur gemeinsam auf bessere Zeiten hoffen und hinarbeiten. Ich werde mich bald auch noch einmal ausführlich bei dir melden.

      Danke, danke, danke für deine lieben Worte und auch an dich alles Liebe und Gute
      Livia

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