Rezension: Kiss me in Paris

 
Kiss me in Paris - Catherine Rider

Beschreibung des Verlages:
»Je t’aime« klingt schöner in Paris!
New Yorkerin Serena Fuentes hatte es sich alles so schön vorgestellt: Paris, die Stadt der Liebe, 21. Dezember, auf den Spuren der Hochzeitsreise ihrer Eltern, gemeinsam mit der Schwester – Romantik pur! Doch die Schwester düst mit ihrer neuesten Flamme nach Madrid ab, während Serena bei einem komplett Fremden unterkommen muss. Quelle horreur! Jean-Luc Thayer ist nur mäßig begeistert von der Aussicht, eine amerikanische Touristin babysitten zu müssen. Umso irritierter ist er, als Serena ihn auf eine von A bis Z durchgeplante Tour durch die Stadt mitzerrt. Jean-Luc improvisiert lieber, vorzugsweise mit der Kamera. Aber irgendwann auf dem langen Spaziergang durch Paris merken Serena und Jean-Luc, dass Gegensätze sich anziehen …

Meine Meinung:
Bereits im Oktober ein offensichtlich sehr weihnachtlich angehauchtes Buch lesen? Der cbt-Verlag hat es mir ermöglicht und mir ein zauberhaftes Rezensionsexemplar von "Kiss me in Paris" zukommen lassen. Einigen von euch dürfte nicht entgangen sein, dass ich in diesem Jahr schon sehr früh voller Vorfreude auf Weihnachten war und deshalb habe ich - sonst ein totales Herbstkind - den Herbst ein wenig übergangen und freue mich bereits jetzt sehr auf Lichterglanz und Gaumenfreuden der Weihnachtszeit.
Aber konnte mich "Kiss me in Paris" noch mehr in Festtagsstimmung versetzen? Tatsächlich ist die Kritik einiger Leserinnen und Leser berechtigt, die finden, dass Weihnachten gar nicht so eine grosse Rolle in der vorliegenden Lektüre spielt. Wer aber Paris kennt, weiss, dass Schnee dort rar oder jeweils sofort weggeräumt ist, Romantik muss oft dem wirtschaftlichen Denken einiger Menschen weichen und die Franzosen haben so oder so ihre eigene Art, mit Festtagen umzugehen. Wer also amerikanischen Kitsch, Schneegestöber und Glühweinpunsch erwartet, ist mit "Kiss me in Paris" definitiv falsch beraten.
Abgesehen vom zauberhaften Cover, das sich aber auf jeden Fall sehr gut im Regal macht, erhält man als Leser stattdessen aber ein mitreissend geschriebenes Buch über einen Tag in Paris, der zugleich touristischer aber auch tiefgründiger nicht sein könnte. In nur diesem einen Tag öffnet Serena Jean-Luc ihr Herz und nimmt den Leser damit mit in eine Welt, in der längst nicht alles in Ordnung ist, in der es um Familie und Freundschaft, eine perfekte Zukunft und eine aufkeimende Liebe geht. Na, neugierig geworden?

Schreibstil und Handlung:
Eigentlich möchte Serena nichts weiter, als so schnell wie möglich ihre Liste mit bestimmten Sehenswürdigkeiten in Paris abzuhaken und davon viele Fotos zu machen, mit denen sie später ein Scrapbook für ihre Familie gestalten kann. Und eigentlich hätte genau diese Familie sie auf ihrem Weg begleiten sollen. So war es zumindest geplant. Aber wie so oft im Leben hält sich nicht alles an unsere Pläne und Serena muss mit Jean-Luc vorlieb nehmen.
Jean-Luc hätte so viel zu tun, schliesslich benötigt er ganz viele Bilder von Paris, um ein Fotoprojekt für sein Studium abzuschliessen. Und da kommt ihm Serena so gar nicht gelegen, die sich in der Stadt nicht auskennt. Obwohl die beiden den Tag alleine verbringen wollen, kommen sie nicht mehr voneinander los und so kommt es, dass Serena zum ersten Mal seit zwei Jahren etwas ausspricht und dass Jean-Luc endlich bemerkt, dass das wichtigste in einer Beziehung ist, dass man sich gegenseitig sieht. Richtig sieht.
Fesselnd, unterhaltsam und berührend nimmt uns das Autorenduo unter dem Pseudonym Catherine Rider mit in ein kaltes und abweisendes Paris, dessen Schönheit erst von den Menschen hervorgerufen wird, mit denen wir den Moment, das Leben und neue Erfahrungen teilen.
Und so erfahren wir, was Serena quält, was Jean-Luc hindert und wo die "Stadt der Liebe" sich am besten zu zweit erleben lässt.
Ein einziger Abzug in der Gestaltung des Buches sind übrigens die enorm vielen kursiv gedruckten Worte, welche besonders wichtige Gedankengänge betonen sollen. Mehrere dieser Worte pro Seite sind einfach zu viel und bevormunden den Leser, der durchaus in der Lage ist, die Geschichte ohne diese "Hinweise" zu verstehen, sehr. Dies ist allerdings mein einziger Kritikpunkt. Ich habe nämlich die winterliche Stimmung sehr gut nachempfinden können und war froh, nicht einfach nur Kitsch und Zuckerguss anzutreffen, sondern Tiefgang und Unterhaltung.

Meine Empfehlung:
"Kiss me in Paris" kommt kühl und zurückhaltend französisch daher, bis sich die Herzen von Serena und Jean-Luc erwärmen und man dann viel Tiefgang, Spannung und auch ein wenig Romantik erleben darf. Zudem werden bekannte Orte und Geheimtipps offenbart und wenn man erst einmal verstanden hat, dass es egal ist, wo man ist, solange man die Zeit mit einem lieben Menschen verbringen darf, hat man "Kiss me in Paris" so oder so ins Herz geschlossen.
Genau darum möchte ich euch diese kurzweilige, romantische und amüsante Geschichte sehr gerne empfehlen.

Zusätzliche Infos:
Titel: Kiss me in Paris
Originaltitel: Christmas Romance #2
Autoren: Stephanie Elliot und James Noble sind die beiden Autoren hinter dem Pseudonym Catherine Rider. Stephanie Elliot arbeitet als Lektorin in New York und lebt mit ihrem Mann und ihrer fünfjährigen Tochter in Brooklyn. Sie ist fest davon überzeugt, dass Bialys besser schmecken als Bagels, normale Taxis den Uber-Taxis vorzuziehen sind und man Pizza niemals mit Besteck essen sollte. Sie reist unheimlich gern nach London, wo die Leute so höflich sind. James Noble ist Lektor und hat bereits mehrere Romane unter verschiedenen Pseudonymen verfasst. Als waschechter Londoner arbeitet er heute in einem Londoner Verlag. James liebt Pie & Mash und achtet beim Aussteigen in der U-Bahn immer auf die Ansage: »Mind the gap!«. Trotzdem verschwendet er viel zu viel Zeit auf den Gedanken, wie es wohl wäre, in New York zu leben.
Paperback, Klappenbroschur: 256 Seiten
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Englisch
Übersetzt von: Franka Reinhart 
Verlag: cbt
Erschienen: 02.10.2017
ISBN: 978-3-570-16478-5

2 Kommentare:

  1. Hallo liebste Livia!

    Ich habe heute mit dem Büchlein begonnen. Eigentlich lese ich bevor ich ein Buch beendet habe, keine Rezensionen dazu (oder nur das Fazit), aber bei dir konnte ich nicht wiederstehen. ;) Ich freue mich, dass dir die Geschichte so gut gefallen hat! Die kursiven Wörter haben mich aber auch schon ein wenig genervt. Da kann ich dich verstehen.

    Liebste Grüße
    Nina von BookBlossom

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    1. Liebe Nina

      Das ehrt mich jetzt also sehr *gebauchpinselt fühl*. Ich bin gespannt auf deine Rezension und hoffe, dass es dir gut gefällt und du die kursiven Worte irgendwann nicht mehr als störend empfindest :-)

      Alles Liebe
      Livia

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