Am Nachmittag des 16.7.14 erreichten wir nach einer zweistündigen Zugfahrt Berlin. Dort verbrachten wir nur ein wenig mehr als zehn Stunden, um 00.27 Uhr ging dann nämlich unser Nachtzug nach Amsterdam. Wir wollten die Stadt aber trotzdem ein wenig anschauen und ich muss leider sagen, dass ich persönlich sehr enttäuscht von Berlin war. Irgendwie hatten wir es geschafft, vor allem Industrieviertel und Baustellen anzutreffen und erst spät in der Nacht, als wir schon auf den Bahnhof zu spazierten, kamen wir dann wieder in bewohntes Gebiet. Alles wirkte auf mich so unpersönlich, ein wenig baufällig und überhaupt nicht so "hip", wie Berlin immer angepriesen wird. Auch den sehr speziellen Umgang mit ihrer Geschichte hatten die Berliner meiner Meinung nach überhaupt nicht im Griff. Während man in Dresden überall Gedenktafeln mit ganz genauen historischen und architektonischen Informationen findet, ist man in Berlin anscheinend schon lang über seine Geschichte "hinweg" und berichtet in sehr subjektiver und darum leider sehr arrogant wirkender Art über die "Lehrer" die man aus dem zweiten Weltkrieg und die Mauer/den Mauerfall gelernt hat. Das kam total nicht wissenschaftlich und irgendwie sehr distanziert, fast kaltschnäuzig daher und hat - neben all den bereits geschilderten Eindrücken dazu geführt, dass ich mich in Berlin nicht wirklich wohl und willkommen gefühlt habe. Ich möchte die Stadt aber überhaupt nicht verurteilen und werde mir sicher noch einmal (mehr) Zeit nehmen und mir Berlin dann einmal ganz genau und ausführlich anschauen.
Natürlich habe ich auch in Berlin einen LUSH gefunden, das Bild ist leider ganz schlecht geworden, weil es schon sehr dunkel war und weil meine Freundin sich mit meiner Kamera nicht wirklich ausgekannt hat.
Auf den Bildern sehr ihr ausserdem die typischen touristischen "Wahrzeichen" von Berlin, für mehr hat die Zeit einfach nicht gereicht.
Kennt jemand von euch Berlin gut genug, um ein "Urteil" über die Stadt abzugeben? Kann mir jemand seine ersten Eindrücke von Berlin schildern?
Im Nachtzug nach Amsterdam hatten wir dann eine eher traurige und trotzdem ziemlich amüsante Begegnung mit zwei Rehen. Wir waren noch nicht einmal eine Stunde unterwegs, als unsere Tickets kontrolliert wurden. In diesem Moment erhielt der Schaffner eine Information per Funk und musste sich dann sofort zur Spitze des Zuges begeben. Anscheinend hatte es einen Wildunfall gegeben. Nach ca. einer Stunde erfuhren wir dann, dass der Zug mit zwei Rehen kollidiert war und dass die Feuerwehr kommen müsse, um alles frei zu räumen. Noch einmal eine Stunde später erfuhren wir schliesslich, dass die Schaufeln vorne an der Lokomotive durch den Aufprall mit den Rehen beschädigt worden waren und dass darum eine Weiterfahrt vorerst unmöglich war. Wären wir einfach so weitergefahren, hätte der Zug mit seinen demolierten Schaufeln die Weichen auf den Gleisen verschoben und es hätte passieren können, dass die hintersten Wagen ziemlich schnell entgleist wären. Also warteten wir geduldig ab, bis der Zug nach fast drei Stunden endlich weiterfahren konnte. Weil wir eine Station ausgelassen haben und so eine ziemlich grosse Abkürzung machen konnten, kamen wir nur mit zwanzig Minuten Verspätung in Amsterdam an. Glücklich und hungrig. Und von Amsterdam berichte ich euch im nächsten oder übernächsten Post.
Liebe Grüsse une eine gute Woche
Livia
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Ich freue mich über jeden lieben Kommentar, über Anregungen und konstruktive Kritik. Ausserdem möchte ich darauf hinweisen, dass ihr mit Absenden eines Kommentars zur Kenntnis nehmt und zustimmt, dass dabei personenbezogene Daten gespeichert werden.