Weihnachtskrimi Folge 10

Am nächsten Tag quälte Forchel sich mühsam aus dem Bett. Er wusste, dass er nicht so viel trinken und so wenig schlafen sollte. Aber die Abende mit Adam Lasser wurden immer viel zu lange. Er wusste nicht mehr, über was sie sich alles unterhalten hatten und stellte sich unter die Dusche, welche er ganz kalt aufdrehte.
Er duschte nur kurz, es war einfach zu früh und das Wasser war zu kalt.
Ein wenig wacher und erfrischt begab er sich in die Küche, machte Kaffee und holte die Zeitung. Er schlürfte den heissen Kaffee und las dazu die fettesten Schlagzeilen.
Er erschrak, als er auf die Uhr schaute und machte sich sofort auf den Weg ins Präsidium. Um sieben Uhr dreissig wollte er eine Teamsitzung starten und als Leiter dieser Sitzung wäre es sehr ärgerlich, zu spät zu erscheinen.
Er schaffte es gerade noch rechtzeitig und setzte sich an seinen Platz.
Mirko Hänel von der Spurensicherung und sein Assistent Tomas Fritsch sassen rechts von ihm. Lisa Koch und Sandro Elwen hatten sich links von ihm nieder gelassen.
Als alle mit Kaffee versorgt waren, eröffnete Forchel die Sitzung.
„Wie ihr alle seht, haben wir nahezu nichts. Es wäre aber ein wunderbares Weihnachtsgeschenk für uns alle, wenn wir den Fall noch bis am Vierundzwanzigsten lösen könnten.“
Zustimmendes Gemurmel im Raum und dann meldete sich Lisa zu Wort.
„Sandro und ich haben die Nachbarn abgeklappert. Nichts. Wir waren bereits in jedem Quartier. Dann haben wir uns einmal alle politischen Parteien angeschaut, die sie kritisiert hatte. Die meisten davon haben auch unsere Fragen beantwortet. Alle dieser Parteien hatten ein Motiv für den Mord, es wäre aber irrwitzig, alle davon genau unter die Lupe zu nehmen.“
„Wie viele sind es?“, fragte Hänel.
„Zweiundsechzig Parteien und Gruppierungen meist aus dem rechten Sektor.“
„Verdammt“, fluchte H#nel.
„Wenn ihr einmal die grössten und einflussreichsten Gruppierungen unter die Lupe nehmt, kommen wir vielleicht weiter und dann nach und nach auch die Kleinen, bis alle ausgeschlossen sind. Ihr habt den ganzen restlichen Tag und morgen Zeit dafür. Was haben wir sonst noch?“
„Den Bericht der Gerichtsmedizin“, antwortete Fritsch, „scheint aber nichts Besonderes zu sein. Das Opfer wies keinerlei Kampfspuren auf, nicht einmal Haut unter den Fingernägeln. Es fand keine Vergewaltigung statt. Zum Tod führte ein heftiger Schlag auf den Hinterkopf, die näheren Details zu den Verletzungen könnt ihr selber nachlesen. Etwas Spannendes gibt es jedoch noch“, er blätterte in seinen Unterlagen, „auf der Leiche wurde ein Haar gefunden, welches nicht ihr gehört, vielleicht stammt es vom Täter.“
„Das merken wir uns, also haben wir doch etwas“, rief Forchel erfreut.
„Wir haben noch etwas“, erwiderte Hänel.
„Wir haben ihre Tagebücher durchforstet mit dem Ziel, Angehörige oder Freunde zu finden. Dabei sind wir aber auf ganz andere Dinge gestossen. Es scheint so, als habe sie Drohbriefe bekommen. Diese Briefe haben wir aber bei der Hausdurchsuchung nicht gefunden. Wer war sonst noch im Haus?“
„Ich“, rief Forchel, „ich wurde jedoch unterbrochen, als die Eltern gefunden waren. Ich hatte aber eigentlich schon alles durchwühlt.“
Schweigend schauten sie sich an.
„Lisa, Sandro, ihr wisst, was ihr zu tun habt. Mirko und Tomas, ihr kommt mit mir, wir stellen das Haus auf den Kopf. Wäre ja gelacht, wenn wir die Briefe nicht finden würden.“

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