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21 November 2024

Rezension: Einsiedlerkrebse

Einsiedlerkrebse - Anne B. Ragde

Reiheninfos:
1. Das Lügenhaus
2. Einsiedlerkrebse
3. Hitzewelle
4. Sonntags in Trondheim
5. Die Liebhaber
6. Rückkehr

Beschreibung des Verlages:
Die Familiensaga geht weiter: Nach dem Tod der Mutter werden die Karten neu gemischt. Für Bauer Tor, der mit dem alten Vater nun alleine auf dem heruntergekommenen Hof Byneset lebt, sind die Konflikte vorprogrammiert. Seine Tochter Torunn schwebt gerade in neuem Liebesglück und kann sich noch nicht wirklich zu einer Zukunft im Schweinestall durchringen. Bestattungsunternehmer Margido kämpft gegen seine Gefühle an, während Erlend und sein Lebensgefährte in Kopenhagen weit weg von der Familie heimlich an ihrem Kinderwunsch arbeiten. Alles scheint seinen Gang zu gehen, bis auf Byneset die Situation plötzlich eskaliert …

Inhalt:
In der Zeit zwischen den Jahren kommt bei Erlend und Krumme nicht nur besinnliche Stimmung auf. Margido lässt sich auf ein spezielles Date ein und Tor kämpft gegen den finanziellen Ruin seines Hofs an. Bei seiner Tochter Torunn laufen alle Fäden zusammen und sie ist es, die in den entscheidenden Momenten versucht, das richtige zu tun.

Meine Meinung:
Schon der Anfang dieses zweiten Bandes hat mir sehr gut gefallen. Ich war schnell wieder mitten in der Handlung, die düstere, ein wenig trostlose Stimmung passt hervorragend zur Landschaft und zur Lebenssituation der Figuren. Ragdes Schreibstil hat es mir angetan. Sie schafft es, mit wenigen Worten ganze Szenen, Menschen und Geschichten zum Leben zu erwecken und obwohl auf den ersten Blick nicht viel geschieht, sorgen immer grössere Entwicklungen für grosse Veränderungen in der Handlung.

Schreibstil und Aufbau:
Ohne Rückblenden und Zusammenfassungen taucht Anne B. Ragde sofort mitten in die Handlung ein und endet den Roman dann auch wieder so abrupt, wie er begonnen hat. Die düstere Winterstimmung hält an, aber immer wieder sorgen humorvolle Momente für Leichtigkeit. Die angespannte Stimmung nach dem Verlust der Mutter, die kalten Tage und die ganz unterschiedlichen Menschen sind hervorragend beschrieben. Die Erzählperspektive wechselt in jedem Kapitel und ganz ohne Kapitelüberschriften lässt sich jeweils schon am ersten Satz erkennen, welche Figur gerade erzählt. Das ist ganz grosse Kunst.

Meine Empfehlung:
Auch der zweite Band der Reihe hat mir sehr gut gefallen. Ich freue mich schon auf die Fortsetzungen, die sicher noch viele spannende Entwicklungen mit sich bringen werden und empfehle euch die Reihe gerne weiter.

Zusätzliche Infos:
Titel: Einsiedlerkrebse
Originaltitel: Eremitkrepsene
Autorin: Anne B. Ragde wurde 1957 im westnorwegischen Hardanger geboren. Sie ist eine der beliebtesten und erfolgreichsten Autorinnen Norwegens und wurde mehrfach ausgezeichnet. Mit ihren Romanen »Das Lügenhaus«, »Einsiedlerkrebse« und »Hitzewelle« gelang ihr einer der größten norwegischen Bucherfolge aller Zeiten. Nachdem Anne B. Ragde zunächst angekündigt hatte, die Lügenhaus-Serie nicht weiterzuschreiben, erscheint nach »Sonntags in Trondheim« und »Die Liebhaber« mit »Rückkehr« das große Finale der auch in Deutschland gefeierten Buchserie.
Taschenbuch, Broschur: 320 Seiten
Sprache: Deutsch
Aus dem Norwegischen von: Gabriele Haefs
Verlag: btb Verlag
Erschienen am: 14.08.2017
ISBN: 978-3-442-71572-5

20 November 2024

Mein SuB kommt zu Wort, 20.11.24

"Mein SuB kommt zu Wort"
Eine Gemeinschaftsaktion von Melli und Vanessa

Guten Abend liebe SuBs und SuB-Besitzer*innen

Vor einem Monat habe ich SuBrina nach langer Zeit wieder einmal an die Tastatur gelassen und heute ist es bereits wieder soweit. Wir freuen uns schon sehr auf den Austausch mit euch und werden in den kommenden Tagen eine Runde auf euren Blogs drehen.

1. Wie groß bist du aktuell (Du darfst entscheiden, ob du nur Print oder eBook & Print zählst)?
Es freut mich, dass ich heute wieder mit euch plaudern darf, hallo zusammen. Hoffentlich wird das wieder zur Routine und Frauchen lässt mich oft an die Tastatur.
Bei meiner letzten Wortmeldung umfasste ich 70 Bücher, im Verlauf des Oktobers habe ich aber ziemlich zugelegt und Ende Oktober wog ich 92 Bücher. Livia ist aber gerade ziemlich konsequent und hat - trotz einem Neuzugang im November - dafür gesorgt, dass ich wieder "nur" 89 Bücher wiege. Es geht also wieder in die richtige Richtung und wir vermuten beide, dass wir bis Ende Jahr noch ein paar Bücher "loswerden" können.

Die SuB-Entwicklung in der Übersicht:
20.05.2016: 222 Bücher (allererste Teilnahme bei dieser Aktion)
20.02.2017: 243 Bücher (absoluter SuB-Höchststand war im Januar 2017 mit 247 Büchern)
20.05.2017: 184 Bücher (nach der grossen Entrümpelung)
20.01.2018: 166 Bücher
20.12.2018: 145 Bücher (es geht voran)
20.01.2020: 132 Bücher (laaaaangsam, aber stetig)
20.01.2021: 116 Bücher
20.01.2022: 101 Bücher (uHu-Bereich in greifbarer Nähe...)
20.08.2022: 96 Bücher (definitiv im uHu-Bereich angekommen)
20.12.2022: 77 Bücher
20.12.2023: 61 Bücher
20.02.2024: 58 Bücher und 2 Bibliotheksbücher
20.10.2024: 70 Bücher
20.11.2024: 89 Bücher

2. Wie ist die SuB-Pflege bisher gelaufen – zeig mir deine drei neuesten Schätze auf deinem Stapel!
Im November ist nur ein Buch hier eingezogen und zwar "Mord im Christmas Express" von Alexandra Benedict. Seit meiner letzten Wortmeldung haben sich hier aber einige Änderungen ergeben und Frauchen hat sogar einen Neuzugänge-Post für den Monat Oktober getippt. Schaut gerne HIER vorbei.

3. Welches Buch hat dich als letztes verlassen, weil es gelesen wurde? War es eine SuB-Leiche, ein Reihen-Teil, ein neues Buch oder ein Rezi-Exemplar und wie hat es deiner Besitzerin gefallen (gerne mit Rezensionslink)?
Zuletzt verlassen hat mich "Einsiedlerkrebse" von Anne B. Ragde. Es ist der zweite Band der Lügenhaus-Reihe und hat Frauchen sehr gut gefallen. Vielleicht wird die Rezension schon morgen erscheinen. Zuletzt rezensiert hat Frauchen übrigens "Bloom. Die Apokalypse beginnt in deinem Garten" von Kenneth Oppel (ZUR REZENSION).

4. Liebe:r SuB, welche Reihenbände liegen auf Deinen Stapeln von Buchreihen mit mindestens vier Teilen? 
Neu in meinen Reihen findet sich das Buch "Winterkartoffelknödel", den ersten Band der Franz Eberhofer-Reihe von Rita Falk. Livia möchte das Buch bald lesen, um zu entscheiden, ob sie die Reihe ganz lesen möchte, schliesslich umfasst diese einige Bände.

Wir freuen uns riesig auf den Austausch mit euch, tippt uns gerne den Link zu euren Beiträgen in die Kommentare und dann kommen wir auf einen Gegenbesuch vorbei.

Auf bald
SuBrina (und Livia)

18 November 2024

Rezension: Bloom. Die Apokalypse beginnt in deinem Garten

Bloom. Die Apokalypse beginnt in deinem Garten - Kenneth Oppel

Beschreibung des Verlages:

Das Leben auf der Erde ist in Gefahr: Nach einem starken Regenfall taucht überall schwarzes Gras auf, dessen Herkunft unbekannt ist. Schnell überwuchert es Felder und ganze Städte. Die Menschen leiden unter heftigen Allergien, die Nahrungsmittelversorgung ist bedroht und schließlich greift das Gras Menschen direkt an. Zeitgleich entdecken drei Jugendliche, dass gerade sie seit Beginn des Horrors ihre Allergien losgeworden sind und ungeahnte Kräfte entwickeln. Liegt die Rettung in ihren Händen?

Inhalt:
Anaya, Petra und Seth gehen zur selben Schule und während Anaya und Petra unter schweren Allergien leiden und sehr beliebt sind, ist Seth ein klassischer Aussenseiter. Doch nach heftigen Regenfällen verändert sich das Klima der Erde und ein schnell wachsendes Gras greift Ernten, Wiesen und sogar Menschen und Tiere an. Ausgerechnet die drei Jugendlichen scheinen aber nicht nur immun gegen die Wirkung dieser schnell wachsenden Pflanzen zu sein, sondern auch noch eigenartige Superkräfte zu entwickeln, die ihnen helfen, gegen die Invasion vorzugehen.

Meine Meinung:
Das Buch habe ich vor vielen Jahren bei Favola entdeckt und auf meine Wunschliste gepackt. Nun endlich habe ich es gekauft und bin in seine wilde, bunte Welt eingetaucht. Die Idee hat mich von Anfang an überzeugt. Zum Leben erwachende und immer aggressivere Pflanzen und mutige Jugendliche, welche mit Superkräften gegen die drohende Apokalypse vorgehen können? Das klingt doch sehr originell. Die Figuren haben mir auch sehr gut gefallen, nur leider dauerte es viel zu lange lange, bis überhaupt etwas passierte und die angekündigte Spannung hat mir gefehlt. Auch blieb alles eher oberflächlich und löste sich dann doch ein wenig zu schnell auf. Die Geschichte hat aber Luft nach oben und ich bin mir sicher, dass Kenneth Oppel noch viel besser schreiben kann. Ausserdem hat der fiese Cliffhanger am Ende mich neugierig gemacht.

Schreibstil:
Natürlich haben wir es hier mit einem Jugendbuch zu tun und die Sprache ist eher einfach gehalten. Mir persönlich hätten mehr Details, Spannung und Gruseleffekte sehr gut gefallen, aber die Beschreibungen bleiben eher oberflächlich. Anfangs dauert es auch sehr lange, bis die Handlung Fahrt aufnimmt, gegen Ende wird die Geschichte aber wirklich spannend und die verschiedenen teilweise auch überraschenden Entwicklungen haben mir immer besser gefallen.

Fazit:
Dieser erste Band der Reihe hat mich noch nicht komplett überzeugen können, auch wenn ich die Grundidee grandios und sehr originell finde. Ich bin mir aber sicher, dass Oppel diesen ersten Band noch toppen kann und werde bei Gelegenheit weiterlesen.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Bloom. Die Apokalypse beginnt in deinem Garten
Originaltitel: Bloom (The Bloom Trilogy)
Autor: Kenneth Oppel, geboren 1967, gilt als literarisches Phänomen. Von Roald Dahl ermutigt, veröffentlichte er sein erstes Kinderbuch mit 14 Jahren. Inzwischen hat er zahlreiche Romane und Drehbücher verfasst. Heute lebt er mit seiner Familie in Toronto. Bei Beltz & Gelberg ist u. a. seine weltweit erfolgreiche Fledermaus-Trilogie mit den Bänden Silberflügel, Sonnenflügel und Feuerflügel erschienen. Darüber hinaus der Roman Affenbruder sowie die Bloom-Trilogie.
Sprache: Deutsch
Aus dem kanadischen Englisch von: Inge Wehrmann
Taschenbuch: 345 Seiten
Verlag: Gulliver von Beltz & Gelberg
Erschienen: 18.08.2021 (1. Auflage)
ISBN: 978-3-407-81009-0

07 November 2024

Rezension: Süßer die Herzen nie klingen

Süßer die Herzen nie klingen - Debbie Macomber

Beschreibung des Verlages:

Lindys Weihnachtsstimmung lässt zu wünschen übrig, als sie über die Festtage zu ihrer Familie nach Hause fährt. Ihr Freund hat sie betrogen, und in ihrem Job als Grafikdesignerin fehlt ihr jegliche Kreativität. Doch dann zeigt Lindys Mutter ihr einen Stapel alter Briefe. Es sind ihre längst vergessenen Kindheitswünsche an den Weihnachtsmann. Kurzentschlossen schreibt Lindy ihm einen neuen Brief, um an die Unbeschwertheit von damals anzuknüpfen und ihre Hoffnungen für die Zukunft auf Papier zu bringen. Als Lindy kurze Zeit später auf ihren attraktiven ehemaligen Klassenkameraden Billy trifft, ahnt sie noch nicht, dass sich ihre Wünsche diesmal vielleicht auf wundersamste Weise erfüllen könnten …

Inhalt:
Lindy erinnert sich eigentlich gar nicht mehr an die Briefe, die sie dem Weihnachtsmann vor Jahren geschrieben hat, aber ihre Mutter hat sie alle aufgehoben und präsentiert sie Lindy voller Stolz bei deren Weihnachtsbesuch in der Heimat. Lindy kommt ins Grübeln und bemerkt, dass ihre Lebenssituation gerade nicht so einfach ist und dass sie vielleicht ein wenig Hilfe vom Weihnachtsmann gebrauchen könnte. Nachdem sie ihre Wünsche formuliert hat, ist sie bereit, sich und ihrem Leben ein paar neue Chancen zu geben.

Meine Meinung:
Debbie Macombers Bücher kommen in der Regel mit viel Romantik, Gebäck und ein wenig Kitsch daher und nichts anderes habe ich auch von diesem Roman erwartet. Auf 240 sehr schmalen Seiten entwickelt sich eine gemütliche Geschichte, in der einzig die Religiosität der Protagonistin für mich eher erzwungen wirkte. Obwohl ich es meistens nicht mag, wenn in einem Roman plötzlich übersinnliche Elemente vorkommen, hat mich in diesem Buch allerdings gar nicht gestört, dass gaaaanz wenig Weihnachtsmagie mit im Spiel ist und so habe ich die kurzweilige und eher ein wenig oberflächliche Geschichte sehr gerne gelesen. Sie war perfekt für turbulente Tage und kurze Zugfahrten.

Schreibstil:
Macomber versteht es hervorragend, Plätzchenduft und weihnachtliche Gemütlichkeit in Worte zu fassen. Ausserdem wirken alle Figuren so, als würde ich mich in ihrer Nähe wohl fühlen. Vor allem Lindys Eltern habe ich sehr ins Herz geschlossen. Die Kürze dieses Romans ist übrigens kein Nachteil. Da sehr schnell klar wird, wie sich alles entwickeln wird, hätten viel mehr Seiten der Geschichte wohl eher geschadet.
Macomber kann auch anders, tiefgründiger, anspruchsvoller aber ganz ehrlich: für diese Geschichte ist ihre leichte Erzählsprache einfach nur stimmig gewählt.

Meine Empfehlung:
Du suchst nach einem hübschen kleinen Weihnachtsroman in dieser chaotischen Zeit? Dann bist du mit diesem Buch genau richtig beraten. Viel Weihnachtsstimmung, ein paar Gaumenfreuden und natürlich eine grosse Portion Romantik sorgen für leichte, nicht zu tiefgründige Unterhaltung.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Süßer die Herzen nie klingen
Originaltitel: Dear Santa
Autorin: Debbie Macomber begeistert mit ihren Romanen Millionen Leserinnen weltweit und gehört zu den erfolgreichsten Autorinnen überhaupt. Wenn sie nicht gerade schreibt, strickt sie oder verbringt mit Vorliebe viel Zeit mit ihren Enkelkindern. Sie lebt mit ihrem Mann in Port Orchard, Washington, und im Winter in Florida.
Sprache: Deutsch
Aus dem Amerikanischen von: Nina Bader
Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: blanvalet
Erschienen am: 21.09.2022
ISBN: 978-3-7341-1159-4

04 November 2024

Lese-Statistik Oktober 2024

Hallo ihr Lieben

Nun ist auch der Oktober schon wieder Geschichte und so langsam neigt sich das Jahr dem Ende zu. Unser Monat hat grandios gestartet. Wir waren ja immer noch in den Ferien und sind am 2.10. mit dem Zug von Montreal nach New York City gereist und waren dann bis und mit 7.10. noch in dieser enormen Stadt unterwegs (respektive sind wir über Nacht nach Hause geflogen und waren dann am 8.10. zurück).

Central Park

Nachdem ich mich zumindest ein wenig vom Jetlag erholt hatte, startete die Schule wieder und ich hatte gleich in der ersten Schulwoche sehr viele Proben sowie diverse zusätzliche Termine und administrative Aufgaben zu bewältigen, dann wurde es aber ruhiger und der normale "Alltagstrott" startete wieder. Da ich von Dezember bis Februar schon zahlreiche Konzertprojekte geplant habe, darf ich aber gerade viele tolle Programme üben und proben und mich ausserdem mit meinen Schülerinnen so langsam aber sicher auf Weihnachten und weihnachtliche Musizierstunden einstimmen.
Vielleicht habt ihr es schon in meiner Rezension zu "Zur See" gesehen: leider ist Ende Oktober nämlich auch meine Oma verstorben, was zwar absehbar aber nicht weniger traurig war. So hat der Monat am Ende noch einen Dämpfer erhalten, uns aber auch wieder einmal aufgezeigt, dass wir einfach dankbar sein müssen für die Zeit, die wir mit unseren Herzensmenschen haben.

Lesetechnisch war der Oktober ein erstaunlich guter Monat (vor allem, wenn man bedenkt, dass ich im Urlaub fast gar keine Seite gelesen habe), dafür ist der SuB explodiert, was aber zu erwarten war. Ein Treffen mit Marija und Irene sowie einige gekaufte Bücher haben meinen Stapel ziemlich anwachsen lassen. Da machen die zwei Bücher, die mir meine Schwester überraschend geliehen hat, auch keinen Unterschied mehr ;-) Die Neuzugänge haben gestern sogar einen eigenen Neuzugänge-Post erhalten, weil es einfach zu viele sind, um sie in diesem Post auch noch aufzuführen. Schaut also unbedingt noch HIER vorbei.

Gelesen im Oktober:

Sprachschönes Monatshighlight, das definitiv auch eines meiner Jahreshighlights werden wird


Unterhaltsamer Sommerroman mit Nordseefeeling, der mitten aus dem Leben gegriffen wirkt


Bewegende und beeindruckende Geschichte über Familie, Freundschaft und Liebe aus Siebenbürgen


Schöner Weihnachtsroman, kurzweilig erzählt, romantisch und sehr unterhaltsam (weitergegeben an Irene)


Überraschend erschienene Fortsetzung, die ich sehr, sehr gerne gelesen habe und die mich tief berührt hat


Äusserst enttäuschender Beziehungsroman, der mich leider so gar nicht überzeugen konnte


Mein erster Schirach, den ich schnell gelesen hatte, der mich aber nicht komplett überzeugen konnte




Blick von der Manhattan Bridge

Alle Rezensionen und Seitenzahlen:

Zur See - Dörte Hansen   (256 Seiten)
Sterne sieht man nur im Dunkeln - Meike Wermeister   (320 Seiten)
Die Unschärfe der Welt - Iris Wolff   (216 Seiten)
Wir zwei im Dezember - Catherine Walsh   (480 Seiten)
Postscript. Was ich dir noch sagen wollte - Cecelia Ahern   (432 Seiten)
Wachstumsschmerz - Sarah Kuttner   (284 Seiten)
Sie sagt. Er sagt. - Ferdinand von Schirach   (144 Seiten)


Blick von Brooklyn nach Manhattan

Alle Zahlen in der Übersicht:

Gelesene Bücher: 7
Abgebrochene Bücher: -
Ungelesen aussortierte Bücher: -

Gelesene Seiten: 2'132 Seiten
Durchschnittliche Seitenzahl pro Tag: 68.77 Seiten
Bücher von Autorinnen: 6
Bücher von Autoren: 1
Autor*innenduos (oder Gruppen): -
Geschenkt bekommene Bücher: 16
Ausgeliehen: 2
Buchgewinn: -
Buchprämien: -
Rezensionsexemplare: -
Gekaufte Bücher: 9
Eingesammelte Bücher: -
Bibliotheksbücher: -
Gesamte Neuzugänge: 27 (zum ausführlichen Neuzugänge-Post geht es HIER)
SuB am Monatsbeginn:
72
Aktueller SuB: 92
Differenz: +20 (nicht schlecht bei 27 Neuzugängen ;-) )

03 November 2024

Neuzugänge Oktober 2024

Hallo ihr Lieben

Lang, lang ist's her, dass ich hier einen Neuzugängepost veröffentlicht habe. Aber der Oktober war so übervoll mit 27 (!!!!!!!) Neuzugängen, Zufallsentdeckungen und Schnäppchen, dass ich diesen Post jetzt einfach schreiben muss und ihr seht schon: es sind so viele Bücher auf dem Bild, dass es mir unmöglich war, alle Titel scharf hinzukriegen und deshalb liste ich euch natürlich auch noch einmal alle Bücher und die Geschichte, wie sie zu mir gefunden haben, hier auf.

Vor Monaten schon habe ich mich mit Marija von alle_meine_buecher über ihre aussortierten Bücher ausgetauscht und ich durfte mir ganz viele ihrer gelesenen Bücher auswählen. Da waren Wunschlistenbücher dabei und auch Bücher, auf die sie mich durch ihre packenden Rezensionen neugierig gemacht hatte und am 26. Oktober durfte ich bei ihr brunchen, ihre Katze Yoko kennenlernen und mir diesen grossen Stapel Bücher (links im Bild) abholen:

  1. Krokodilwächter - Katrine Engberg
  2. Blutmond - Katrine Engberg
  3. Das Nest - Katrine Engberg
  4. Wintersonne - Katrine Engberg
  5. Lichtungen - Iris Wolff
  6. Tauben fliegen auf - Melinda Nadj Abonji
  7. Die letzten ihrer Art - Maja Lunde
  8. Die Reinheit des Mörders - Amélie Nothomb
  9. Kalt ist der Abendhauch - Ingrid Noll
  10. Wenn es nur Licht gäbe, bevor es dunkel wird - Iunona Guruli
  11. Haha Heartbreak - Olivia Kuderewski
  12. The Mothers - Brit Bennett
  13. The Hate u Give - Angie Thomas


Weitere zwei Neuzugänge sind Bücher, die mir meine Schwester überraschend geliehen hat. Wir bringen uns oft Bücher mit, die der jeweils anderen gefallen könnten oder deponieren sie bei unseren Eltern im Haus, wenn wir uns länger nicht sehen. Weil ich wusste, dass der Oktober so oder so viele Neuzugänge mit sich bringen wird, kam es auf zwei Bücher mehr oder weniger nicht mehr an und ich nahm also diese beiden Bücher mit:

  1. Die Schwestern - Daisy Johnson
  2. Seebeben - Djaimilia Pereira de Almeida


Vier Bücher habe ich mir dann auch noch neu gekauft. Erstens wollte ich unbedingt ein Buch kaufen, das mich als Adventskalender durch den Dezember begleiten würde und dann habe ich noch drei Wunschlistenbücher bestellt, wovon aber erst zwei angekommen sind, da das dritte Wunschlistenbuch ein englisches Buch ist und die Lieferung länger dauert (entsprechend taucht das Buch dann in der November-Statistik auf, Glück gehabt ;-) ).

  1. Wunder einer Winternacht - Marko Leino (Adventskalendertipp von Ronja)
  2. Einsiedlerkrebse - Anne B. Ragde
  3. Bloom. Die Apokalypse beginnt in deinem Garten - Kenneth Oppel 


Dann habe ich auch noch Irene von Igelabooks getroffen und mit ihr einen Kaffee getrunken und diese drei Bücher getauscht:

  1. All I Want for Christmas - Amy Silver
  2. Pineapple Street - Jenny Jackson
  3. Unser Buch der seltsamen Dinge - Jennie Godfrey


Und Irene und ich haben nicht nur zusammen einen Kaffee getrunken, wir haben auch im Bärner Brocki gestöbert. Dort habe ich im Oktober gleich zweimal eingekauft und zwar folgende sechs Bücher für je 2.-:

  1. Der Donnerstags Mordclub - Richard Osman (mit einer lieben Freundin entdeckt)
  2. Der Trost des Nachthimmels - Dževad Karahasan (mit Irene gekauft)
  3. Winterkartoffelknödel - Rita Falk (mit Irene gekauft)
  4. The Christmas Escape - Sarah Morgan (mit Irene gekauft)
  5. all I ever wanted - Lucy Dillon (mit Irene gekauft)
  6. A Wedding in December - Sarah Morgan (mit Irene gekauft)

Was sagt ihr zu meiner Ausbeute? Und was denkt ihr, wie hoch mein SuB mittlerweile ist? Ich kann euch auf jeden Fall verraten, dass er sich immer noch im (höheren) zweistelligen Bereich befindet, Glück gehabt. Und kennt ihr schon eines meiner Bücher? Schliesslich muss ich schon noch herausfinden, womit ich bald beginnen sollte :-D

Ich wünsche euch einen wunderschönen restlichen Sonntag und komme vielleicht schon morgen dazu, meine Lese-Statistik zu tippen. Dort seht ihr dann, was sich im Oktober sonst noch so ereignet hat.

Alles Liebe
Livia

01 November 2024

Rezension: Zur See

Zur See - Dörte Hansen

Beschreibung des Verlages:

Die Fähre braucht vom Festland eine Stunde auf die kleine Nordseeinsel, manchmal länger, je nach Wellengang. Hier lebt in einem der zwei Dörfer seit fast 300 Jahren die Familie Sander. Drei Kinder hat Hanne großgezogen, ihr Mann hat die Familie und die Seefahrt aufgegeben. Nun hat ihr Ältester sein Kapitänspatent verloren, ist gequält von Ahnungen und Flutstatistiken und wartet auf den schwersten aller Stürme. Tochter Eske, die im Seniorenheim Seeleute und Witwen pflegt, fürchtet die Touristenströme mehr als das Wasser, weil mit ihnen die Inselkultur längst zur Folklore verkommt. Nur Henrik, der Jüngste, ist mit sich im Reinen. Er ist der erste Mann in der Familie, den es nie auf ein Schiff gezogen hat, nur immer an den Strand, wo er Treibgut sammelt. Im Laufe eines Jahres verändert sich das Leben der Familie Sander von Grund auf, erst kaum spürbar, dann mit voller Wucht.

Inhalt:
Die Menschen auf der kleinen Nordseeinsel sind rauh und zäh wie die See, von der sie leben. Hanne Sander beherbergte früher Touristen und wartete auf ihren Mann, der auf See war, aber die Familie mittlerweile verlassen hat. Ihre Kinder haben ganz unterschiedliche Lebenswege eingeschlagen: Eske macht sich nichts aus dem Touristenzirkus, arbeitet im Seniorenheim und lässt sich von einer stets auf sie wartenden Frau mit blauen Haaren auf dem Festland neue Tattoos stechen, Henrik ist Künstler geworden und arbeitet mit allem, was das Meer anspült und Ryckmer fuhr zur See, trinkt jetzt aber nur noch und wartet voller Angst auf eine Katastrophe, vor der einen auch die beste Ausrüstung und Vorbereitung nicht bewahren können.

Meine Meinung:

"Alle Inseln ziehen Menschen an, die Wunden haben, Ausschläge auf Haut und Seele. Die nicht mehr richtig atmen können oder nicht mehr glauben, die verlassen wurden oder jemanden verlassen haben. Und die See soll es dann richten, und der Wind soll pusten, bis es nicht mehr wehtut."
Zur See - Dörte Hansen, S. 21

Es gibt Bücher, denen man genau zur richtigen Zeit im Leben begegnet. Bücher die tragen, trösten, unterstützen, beflügeln, inspirieren, begleiten. 2021 während unseres Umzugs mitten in der coronabedingten Lebensverzweiflung war dies "Ein Baum wächst in Brooklyn" von Betty Smith und "Zur See" von Dörte Hansen war dies Ende Oktober, als meine Oma im Sterben lag.
Mit berührenden und einfühlsamen Beschreibungen und Sprachbildern, die nur so vor Kreativität und Können strotzen, baut Hansen diese Geschichte auf, erzählt vom Inselleben und -sterben, den Inselmenschen, Touristen, Seebestattungen, verirrten Walen und Stürmen die immer und immer wieder im Inneren und Äusseren toben und ihren Tribut fordern.

Schreibstil und Aufbau:

"Die ältesten Patienten sterben oft am schwersten. In ihren letzten Tagen werden sie zu Vogelwesen, schon nicht mehr Mann und nicht mehr Frau, so dünnhäutig, dass man sie kaum noch zu berühren wagt. Man glaubt, sie hätten es geschafft, nimmt ihre Hände, wartet auf die letzten Atemzüge, und dann müssen sie noch einmal in die Schlacht."
Zur See - Dörte Hansen, S. 45

Vor etwa einem Jahr habe ich "Altes Land" der Autorin gelesen und auch wenn ich vom Erzählstil beeindruckt war, hat mich die Geschichte damals emotional nicht erreicht. "Zur See" aber zeigt ein sprachliches Können, das mitten ins Herz trifft, eine Familie, in der sich nach und nach Veränderungen einstellen, welche ganze Geschichten neu schreiben. Die heraufbeschworenen Bilder der rauhen See, der Winde, welche über die Insel hinwegfegen und dem Leben der Inselmenschen, die genau so hart und unbarmherzig sind - sein müssen - wie die sie umgebende Natur, haben mich nicht mehr losgelassen.
Und manchmal ist da doch ein weicher Kern, ein wenig Frieden und Liebe und wenn im Auge des Sturms alle ein wenig näher zusammenrücken, kann es doch noch Hoffnung geben.

Meine Empfehlung:
Ich bin so froh, dass ich der Autorin noch einmal eine Chance gegeben und mich auf diese Geschichte eingelassen habe. "Zur See" ist jetzt schon ein Jahreshighlight für mich und ich empfehle euch diese eindringlich erzählte und vor Sprachzauber nur so sprühende Geschichte von ganzem Herzen weiter.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Zur See
Autorin: Dörte Hansen, geboren 1964 in Husum, arbeitete nach ihrem Studium der Linguistik als NDR-Redakteurin und Autorin für Hörfunk und Print. Ihr Debüt „Altes Land” wurde 2015 zum „Lieblingsbuch des unabhängigen Buchhandels” und zum Jahresbestseller 2015 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Ihr zweiter Roman „Mittagsstunde” erschien 2018, wurde wieder zum SPIEGEL-Jahresbestseller und mit dem Rheingau Literatur Preis sowie dem Grimmelshausen Literaturpreis ausgezeichnet. 2022 erschien ihr dritter Roman „Zur See”. Dörte Hansen, die mit ihrer Familie in Nordfriesland lebt, ist Mainzer Stadtschreiberin 2022.
Sprache: Deutsch
Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen: 256 Seiten
Verlag: Penguin
Erschienen: 28.09.2022
ISBN: 978-3-328-60222-4

30 Oktober 2024

Sterne sieht man nur im Dunkeln

Sterne sieht man nur im Dunkeln - Meike Werkmeister

Beschreibung des Verlages:
Eigentlich ist Anni glücklich. Mit ihrem Langzeitfreund Thies lebt sie in einem hübschen Bremer Häuschen, ihr Geld verdient sie als Game-Designerin und in ihrer Freizeit entwirft sie Poster- und Postkartenmotive. Doch dann will ihr Chef, dass sie das neue Büro in Berlin leitet. Und Thies will auf einmal heiraten. Nur Anni weiß nicht mehr, was sie will. Da meldet sich ihre Jugendfreundin Maria aus Norderney, und Anni beschließt spontan, eine Auszeit zu nehmen. 6 Wochen Sand und Wind, Sterne und Meer – einfach mal durchpusten lassen. Danach sieht sicher alles anders aus. Wie anders, das hätte Anni sich allerdings nicht träumen lassen ...

Inhalt:
Anni steht an einem Wendepunkt in ihrem Leben. Eigentlich hat sie alles, was sie sich immer erträumt hat; einen liebevollen Freund, ihren Traumjob und ein schönes Zuhause. Nur fühlt sich dieses Leben, das sie gerade führt, ein wenig aufgesetzt an und Anni beginnt, ihre Fühler nach neuen Herausforderungen und Zielen auszustrecken.

Meine Meinung:
Im Dezember vor einem Jahr habe ich die Fortsetzung dieses Romans gelesen, "Sterne glitzern auch im Schnee". Das Buch hat mir so gut gefallen, dass ich unbedingt viele weitere Bücher der Autorin lesen wollte und das habe ich nun endlich geschafft.
Ganz am Anfang von "Sterne sieht man nur im Dunkeln" befürchtete ich, eine ähnliche Handlung wie in "Wachstumsschmerz" von Sarah Kuttner anzutreffen und hätte das Buch fast weggelegt... Dann aber habe ich weitergelesen und entdeckte eine berührende Geschichte, welche ermutigt, die Chancen im Leben zu ergreifen, Fehler zu verzeihen und immer wieder neuen Träumen nachzujagen.
Besonders gefallen hat mir, dass Anni ihrer Freundschaft zu ihrer Jugendfreundin Maria noch einmal eine Chance gibt. Werkmeister gelingt es dabei - und generell beim Beschreiben aller Beziehungen und Familienkonstrukte - dass die Figuren Ecken und Kanten haben, dass sich Konflikte und Diskussionen anbahnen und dass auch einmal gestritten und getobt wird.

Schreibstil und Aufbau:
Erfrischend anders kommt auch die Entwicklung der Beziehung zwischen Anni und Thies daher. Für einmal haben wir es nämlich in diesem Buch nicht mit einer frisch getrennten/verwitweten Protagonistin zu tun, die vielleicht zufällig auch noch ganz unerwartet ein Café auf einer Insel/eine Bücherei/einen Blumenladen erbt, sondern wir begleiten Anni und Thies durch eine Beziehungs- und Lebenskrise, die viele Veränderungen und Entscheidungen mit sich bringt und die Figuren um so nahbarer und die Handlung authentischer macht.
Ein besonderes Plus sind dabei die vielen motivierenden und humorvollen (aber auch an der Grenze zur Plattheit vorbeischrammenden) Sprüche, welche sich im Buch und dann auch noch in bunter Ausführung im Anhang finden.

Meine Empfehlung:
"Sterne sieht man nur im Dunkeln" ist ein ermutigendes Buch fürs Herz und die Seele, das ganz viel Nordsee- und Sommerfeeling versprüht, authentische Beziehungen und Figuren beinhaltet und einfach nur schön erzählt ist. Von mir gibt es eine sehr herzliche Empfehlung.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Sterne sieht man nur im Dunkeln
Autorin: Meike Werkmeister ist Buchautorin und Journalistin. Ihre Romane stehen regelmäßig auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg. Wann immer sie Zeit hat, fährt sie an die Nordsee, wo sie oft auch die Ideen für ihre Geschichten findet www.meikewerkmeister.de
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: Goldmann
Erschienen am: 08.04.2019
ISBN: 978-3-442-48787-5

29 Oktober 2024

Rezension: Die Unschärfe der Welt

Die Unschärfe der Welt - Iris Wolff

Beschreibung des Verlages:

Hätten Florentine und Hannes den beiden jungen Reisenden auch dann ihre Tür geöffnet, wenn sie geahnt hätten, welche Rolle der Besuch aus der DDR im Leben der Banater Familie noch spielen wird? Hätte Samuel seinem besten Freund Oz auch dann rückhaltlos beigestanden, wenn er das Ausmaß seiner Entscheidung überblickt hätte? In »Die Unschärfe der Welt« verbinden sich die Lebenswege von sieben Personen, sieben Wahlverwandten, die sich trotz Schicksalsschlägen und räumlichen Distanzen unaufhörlich aufeinander zubewegen. So entsteht vor dem Hintergrund des zusammenbrechenden Ostblocks und der wechselvollen Geschichte des 20. Jahrhunderts ein großer Roman über Freundschaft und das, was wir bereit sind, für das Glück eines anderen aufzugeben. Kunstvoll und höchst präzise lotet Iris Wolff die Möglichkeiten und Grenzen von Sprache und Erinnerung aus – und von jenen Bildern, die sich andere von uns machen. 

Inhalt:
Sieben Menschen, deren Biografien immer enger miteinander verwoben werden, alles überdauernde Freundschaften, kleine und grosse Liebschaften und eine lebensgefährliche Flucht vereinen sich in diesem äusserst klug und feinfühlig erzählten Roman zu einer Geschichte, die süchtig macht.

Meine Meinung:
Ohne zu lesen, wovon dieses Buch handelt, habe ich mich in die Geschichte gestürzt und auch wenn ich anfangs ein paar Orientierungsschwierigkeiten hatte, war ich sofort gefesselt von der einzigartigen Sprache, welche Stimmungen so wunderbar einfängt und die Figuren so einfühlsam beschreibt, dass ich sie mir sofort vorstellen konnte und mich ihnen und ihrem Schicksal nahe gefühlt habe.
Mehr und mehr habe ich historische und gesellschaftliche Zusammenhänge einordnen können und habe vor allem begonnen, mich nebenher in die Geschichte des Banats - einer Region, die mir bis dahin ziemlich unbekannt war - einzulesen.

Sprache und Aufbau:
Auf so wenigen Seiten belichtet Wolff die bewegte Geschichte einer Region über den Zeitraum eines Jahrhunderts hinweg und wird dabei erstaunlich tiefgründig. In sieben sich mehr und mehr ineinander verzahnenden Kapiteln - in denen jeweils eine andere der sieben Figuren in den Vordergrund gerückt wird - spinnt sie diesen Roman äusserst kunstvoll und lässt ihre Figuren immer wieder erfahren, was Freundschaft, Heimat, Liebe und Schicksal bedeuten und bewirken können.

Meine Empfehlung:
Ich bin so froh, dass sich der neuesten Roman dieser Autorin bereits auf meinem SuB befindet, da ich mir unbedingt weitere Geschichten von ihr erzählen lassen will.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Die Unschärfe der Welt
Autorin: Iris Wolff, geboren in Hermannstadt, Siebenbürgen. Die Autorin wurde für ihr literarisches Schaffen mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, darunter mit dem Marieluise-Fleißer-Preis und dem Marie Luise Kaschnitz-Preis für ihr Gesamtwerk. Zuletzt erschien 2020 der Roman »Die Unschärfe der Welt«, der mit dem Evangelischen Buchpreis, dem Eichendorff-Literaturpreis, dem Preis der LiteraTour Nord und dem Solothurner Literaturpreis ausgezeichnet sowie unter die fünf Lieblingsbücher des Deutschen als auch des Deutschschweizer Buchhandels gewählt wurde. Die Autorin lebt in Freiburg im Breisgau.
Sprache: Deutsch
Hardcover mit Schutzumschlag: 216 Seiten
Verlag: Klett-Cotta
Erscheinungstermin: 15.08.2020
ISBN: 978-3-608-98326-5

24 Oktober 2024

Rezension: Wir zwei im Dezember

Rezensionsexemplar aus dem Goldmann Verlag via Bloggerportal von Penguin Rnadomhouse

Wir zwei im Dezember - Catherine Walsh

Beschreibung des Verlages:

Vor vier Jahren hat Megan ihren Verlobten am Altar stehen lassen. Seither macht sie einen großen Bogen um ihr irisches Heimatdorf. Doch dieses Jahr hat sie ihren Eltern versprochen, über Weihnachten nach Hause zu kommen. Von Vorfreude auf das Fest kann allerdings keine Rede sein, als Megan Anfang Dezember in Dublin zufällig ihren Schulfreund Christian trifft. Auch er ist Single, was ihm normalerweise nichts ausmacht. Nur die Feiertage, umgeben von lauter Pärchen, sind ihm unerträglich. Und so schließen die beiden einen Pakt: Sie werden sämtliche Familienfeiern gemeinsam durchstehen und ein glückliches Paar mimen. Danach werden sich ihre Wege wieder trennen …

Inhalt:
Megan will zum ersten Mal, seit sie ihre eigene Hochzeit fluchtartig verlassen hat, über Weihnachten in die Heimat reisen und auch Christian will sich schweren Herzens mal wieder bei seiner Familie blicken lassen, obwohl deren Fragen und mitleidigen Blicke ihm bei seinen Besuchen in der Heimat jeweils keine Ruhe lassen.
Ein paar Wochen vor Weihnachten treffen sich die beiden zufällig in einem Pub im Dublin und weil sie sich noch aus Schultagen kennen und wissen, wie die Menschen in ihrem Dorf ticken, lassen sie sich auf ein Experiment ein und beschliessen, die Weihnachtsfeiern mit ihren Familien gemeinsam durchzustehen und dabei als Paar aufzutreten.

Meine Meinung:
Dieses Buch eignet sich ideal für die Vorweihnachtszeit. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und habe die Stimmung in und um Dublin in mich aufgesogen und mich dabei an unsere irische Hochzeit Mitte November 2019 erinnert. Auch dort schon waren sämtliche Pubs und Strassen dekoriert und wir spürten förmlich, wie sich die Stadt so langsam auf das Weihnachtsfest vorbereitete.
Mir haben die Figuren, die verschneite Landschaft, die kleinen und grösseren Konflikte, die sich zwangsläufig anbahnen und die Gefühle, die gewollt und ungewollt entstehen, sehr gut gefallen und die Geschichte hat mir mit viel Leichtigkeit so manche Zugfahrt verkürzt.

Schreibstil und Handlung:
Dass der Pakt von Megan und Christian keine gute Idee ist, vermutet Megan von Anfang an, trotzdem lässt sie sich darauf ein. Zu gross ist die Angst, ihrem ehemaligen Verlobten und dessen Freundeskreis plötzlich alleine gegenüberzustehen. Christian hat unterschätzt, die gross die Abneigung gegen Megan in ihrem Heimatdorf ist und möchte endlich erfahren, warum sie ihren Verlobten damals vor dem Altar stehengelassen hat, war wir - gemeinsam mit ihm - nur langsam erfahren. Trotzdem wird das Buch nie langweilig, dafür ist es einfach zu unterhaltsam geschrieben. Ausserdem sind die unterschiedlichen Figuren und Familien sowie ihre Geschichte richtig gut und kurzweilig erzählt.

Meine Empfehlung:
Diese leichte vorweihnachtliche Lektüre unterhält wunderbar, wird nie zu dramatisch und besticht mit einem Deal, der von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist, aber um so humorvollere Szenen heraufbeschwört.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Wir zwei jm Dezember
Originaltitel: Snowed in
Autorin: Catherine Walsh, geboren und aufgewachsen in Irland, hat Literatur studiert. Nach ein paar Jahren in London lebt sie heute in Dublin. Wenn sie nicht gerade romantische Komödien schreibt, versucht sie vergeblich, ihre Zimmerpflanzen nicht umzubringen.
Sprache: Deutsch
Aus dem Englischen von: Britta Evert
Taschenbuch, Broschur: 480 Seiten
Verlag: Goldmann
Erschienen am: 18.09.2024
ISBN: 978-3-442-49573-3

22 Oktober 2024

Rezension: Postscript

Postscript, was ich dir noch sagen möchte - Cecelia Ahern

Beschreibung des Verlages (Taschenbuchausgabe):

Der große aktuelle SPIEGEL-Bestseller von Cecelia Ahern. Ein tief bewegender Roman darüber, wozu wir da sind und was von uns bleibt. Die überraschende Fortsetzung des Weltbestsellers »P.S. Ich liebe Dich«, aber auch ganz unabhängig davon zu lesen.
»Greif nach den Sternen. Einen davon wirst du bestimmt erwischen.«

Vor sieben Jahren ist Holly Kennedys geliebter Mann Gerry viel zu jung an Krebs gestorben. Er hat ihr ein wunderbares Geschenk hinterlassen: eine Reihe von Briefen, die sie durch die Trauer begleitet haben. Holly ist stolz darauf, dass sie sich inzwischen ein neues Leben aufgebaut hat. Da wird sie von einer kleinen Gruppe von Menschen angesprochen, die alle unheilbar krank sind. Inspiriert von Gerrys Geschichte, möchten sie ihren Lieben ebenfalls Botschaften hinterlassen.
Holly will nicht in die Vergangenheit zurückgezogen werden. Doch als sie beginnt, den Mitgliedern des »P.S. Ich liebe Dich«-Clubs zu helfen, wird klar: Jeder von uns kann seinen ganz eigenen Lebenssinn finden. Und die Liebe weitertragen. Wenn wir uns nur auf die Frage einlassen: Was will ich heute noch sagen und tun, falls ich morgen nicht mehr da bin?
»Postscript« ist ein eigenständiger, tief berührender Roman über die essentiellen Lebensfragen: Wie können wir sinnvoll und glücklich leben, obwohl wir einmal sterben müssen? Was können wir unseren Liebsten mitgeben? Und was bleibt von uns?
Ergreifend, humorvoll und inspirierend schreibt Cecelia Ahern über das Leben und den Tod; über Schmerz, Liebe und Glück; über das Hier und Jetzt und die Zukunft.

Inhalt:
Vor sieben Jahren ist Holly Kennedy zur Witwe geworden und hat sich seither mit Hilfe ihres Umfeldes aber auch dank Briefen, die ihr verstorbener Mann ihr hinterlassen hat, ein neues Leben aufgebaut. Ein Gastauftritt im Podcast ihrer Schwester verändert ihr Leben von einem Tag auf den anderen und lässt sie die Briefe ihres Mannes rückblickend noch einmal ganz anders erleben und für sterbende Menschen, die ihren Liebsten auch etwas hinterlassen möchten, einstehen.

Meine Meinung:
Vor mehr als zehn Jahren habe ich ich "P.S. Ich liebe dich" gelesen und geliebt. Ich habe beim Lesen fast durchgehend geweint und mir auch den Film schon oft angesehen (es ist mittlerweile einer meiner Lieblingsfilme) und auch da ist kein Auge trocken geblieben. Vor einigen Monaten bin ich beim Stöbern in einem Bücherschrank über "Postscript" gestolpert. Ich wusste gar nicht, dass Ahern nach so vielen Jahren eine lose zusammenhängende Fortsetzung zu ihrem Weltbestseller geschrieben hatte. Sofort war ich wieder mitten in der Geschichte, habe mitgelitten, mitgefiebert und mitgeliebt und ja, vor allem auf den letzten hundert Seiten habe ich Träne um Träne vergossen. Was bleibt, wenn wir gehen? Was hinterlassen wir unseren Liebsten? Und wie nehmen wir Abschied, wenn wir diejenigen sind, welche zuerst sterben? Diese und weitere Fragen wirft Ahern auf und lässt ihre Protagonistin zweifeln, trauern, lernen und erleben und vielleicht sogar ein wenig Frieden finden.

Schreibstil und Aufbau:
Besonders gut hat mir gefallen, dass es Ahern schafft, nahtlos an "P.S. Ich liebe dich" anzuknüpfen und gleichzeitig in wenigen Worten zusammenzufassen, wo Holly jetzt steht und was sie bisher erlebt hat. So können die beiden Bücher unabhängig voneinander gelesen werden, wenn auch ich euch zuerst den ersten Band empfehle und zwar einfach, weil er so wunderschön erzählt ist.
Wer sich mit dem Sterben auseinandersetzt und dies mit Tiefgang machen will, setzt sich automatisch mit den existenziellsten Fragen und Ängsten der Menschheit auseinander und ich bewundere Aherns Fingerspitzengefühl, Respekt und zugleich Leichtigkeit, mit der sie sich diesen grossen Themen nähert. Hollys steiniger Weg voller Lichtblicke und Rückschläge wirkt äusserst realistisch, macht Mut und versöhnt zumindest ein wenig mit der Tatsache, dass jede Liebesgeschichte, jede Freundschaft, jedes Leben mit einem Abschied endet.

Meine Empfehlung:
Auch dieses mir so unerwartet begegnete Buch habe ich geliebt und zugleich schluchzend und hoffnungsvoll gelesen. Ja, dieses Buch geht euch nahe und ihr müsst sicher in Stimmung dafür sein, aber wenn ihr euch darauf einlassen wollt und könnt, empfehle ich es euch aus vollstem Herzen weiter.

Zusätzliche Infos:
Titel: Postscript - Was ich dir noch sagen wollte
Originaltitel: Postscript
Autorin: Cecelia Ahern erzählt Geschichten, die unvergleichlich inspirieren und berühren. Sie ist eine der erfolgreichsten Autorinnen der Welt und vielseitig wie wenige andere, schreibt zeitgenössische Romane, Novellen, Storys, Jugendbücher, TV-Konzepte und Theaterstücke. Für ihre Werke wurde sie vielfach ausgezeichnet. Ihre Romane wurden fürs Kino oder fürs Fernsehen verfilmt, zum Beispiel »P.S. Ich liebe Dich« mit Hilary Swank und »Für immer vielleicht« mit Lily Collins. Cecelia Ahern ist Jahrgang 1981, hat Journalistik und Medienkommunikation studiert und lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern im Norden von Dublin.
Sprache: Deutsch
Übersetzt von:Christine Strüh
Fester Einband mit Schutzumschlag: 432 Seiten
Verlag: Krüger
Erschienen: 2019
ISBN: 978-3-8105-3067-7

20 Oktober 2024

Mein SuB kommt zu Wort, 20.10.24

"Mein SuB kommt zu Wort"
Eine Gemeinschaftsaktion von Melli und Vanessa

Guten Abend ihr Lieben

Heute ist es endlich wieder soweit und meine SuBrina darf in die Tasten hauen und erzählen, was uns die letzten Monate so beschäftigt und bewegt hat. Wir freuen uns schon riesig auf den Austausch mit euch.
Bis ganz bald und nun viel Spass beim Lesen
Livia

1. Wie groß bist du aktuell (Du darfst entscheiden, ob du nur Print oder eBook & Print zählst)?
Haaaaaaaallloooooooooo, ich darf endlich wieder einmal an die Tastatur (zuletzt hat mich Livia im Februar!!!!!!!!!!!!!!!! erzählen lassen) und es freut mich riesig, dass ich euch von unseren Entwicklungen der letzten Monate erzählen darf und dies, obwohl mein liebes Frauchen unsere Abbauziele ein wenig......sagen wir mal.......vernachlässigt hat und in einer Woche noch so richtig, richtig, richtig viele Bücher hier einziehen lassen wird. Wir werden aber wohl knapp im uHu-Bereich bleiben, immerhin. Hoffentlich....
Wie das kommt? Frauchen hat begonnen, endlich einmal einzelne Bücher von ihrer Wunschliste zu sammeln. Ich sage bewusst nicht "kaufen", weil sie die wenigsten ihrer Bücher gekauft hat. Nein, definitiv nicht. Fast alle sind aus Bücherschränken, aus den Regalen ihrer Elten/Geschwister geliehen, von anderen Booknerds übernommen oder ganz selten secondhand gekauft. Gerade hat sie sich zwar vier neu Bücher bestellt, die sie schon eeeeeeeewig lesen will, aber alle anderen Bücher finden einfach zu ihr. Manchmal macht es uns fast Angst. Sie packt sich Bücher auf die Wunschliste oder sucht ewig nach einem Buch, das sie gerne lesen möchte und plötzlich steht sie vor einem offenen Bücherschrank oder vor einer "zu-verschenken-Kiste" und da liegt das Buch. Und ja, oft in absolut neuwertigem Zustand. Die Bücher finden also oft wie durch Geisterhand zu uns und dürfen meine Regale füllen.
Ausserdem hat Livia begonnen, Bücher nach Farbe zu lesen. So wird nicht nur ihr Insta-Feed einheitlicher (ja, schöner Nebeneffekt), sondern sie greift vor allem auch zu SuB-Leichen, die dann einfach angelesen und evtl. abgebrochen werden. Natürlich besteht die Gefahr, dass sie mehr und mehr Bücher einer Farbe kauft, wenn diese gerade aktuell ist, aber trotzdem wird der SuB jung und jünger und mein Frauchen liest gerade mehr denn je und vor allem immer mit Freude und Neugier. Und so soll es sein. Einzelne SuB-Leichen sind nämlich schon mehr als zehn Jahre in meinen Regalen und werden noch in diesem Jahr oder spätestens Anfang 2025 an- und weggelesen oder halt eben aussortiert. Oft handelt es sich dabei um Bücher, die Frauchen einmal übernommen hat oder unbedingt haben wollte und die sie jetzt ein wenig abschrecken oder von denen sie vermutet, dass sie vielleicht nicht (mehr) ihrem Lesegeschmack entsprechen. Und so muss sie einfach einmal damit beginnen und schauen, ob die Bücher ihr gefallen oder nicht und deshalb ist das Ziel, endlich viel mehr ganz unterschiedliche, aktuelle (und vor allem endlich viel mehr Wunschlisten-) Bücher aus der Bibliothek zu holen oder auch kaufen und vor allem lesen zu können, hoffentlich Mitte 2025 erreicht. Der Abbau.....ist gerade weniger wichtig, weil der sich von selbst ergeben sollte, wenn die SuB-Leichen endlich weg sind und keinen Platz (weder im Regal noch in den Gedanken) mehr einnehmen. Schliesslich stehen hier seit bald/über zehn Jahren eine komplette Krimireihe, einzelne fast komplette Reihen, Klassiker und damalige "must haves", die einfach bald vom SuB verschwinden müssen und daran wird gerade so fleissig gearbeitet, wie noch nie.

Die SuB-Entwicklung in der Übersicht:
20.05.2016: 222 Bücher (allererste Teilnahme bei dieser Aktion)
20.02.2017: 243 Bücher (absoluter SuB-Höchststand war im Januar 2017 mit 247 Büchern)
20.05.2017: 184 Bücher (nach der grossen Entrümpelung)
20.01.2018: 166 Bücher
20.12.2018: 145 Bücher (es geht voran)
20.01.2020: 132 Bücher (laaaaangsam, aber stetig)
20.01.2021: 116 Bücher
20.01.2022: 101 Bücher (uHu-Bereich in greifbarer Nähe...)
20.08.2022: 96 Bücher (definitiv im uHu-Bereich angekommen)
20.12.2022: 77 Bücher
20.12.2023: 61 Bücher
20.02.2024: 58 Bücher und 2 Bibliotheksbücher
20.10.2024: 70 Bücher

2. Wie ist die SuB-Pflege bisher gelaufen – zeig mir deine drei neuesten Schätze auf deinem Stapel!
Im Oktober ist bisher ein Buch hier eingezogen und zwar "Der Donnerstagsmordclub" von Richard Osman (der erste Band der Mordclub-Reihe). Livia hat das Buch im Brocki gefunden und weil es schon sehr, sehr lange auf der Wunschliste stand und nur zwei Franken kostete, hat sie es mitgenommen. Mir blüht allerdings noch etwas, in den nächsten Tagen werden hier um die zehn bis fünfzehn Bücher einziehen :-D

3. Welches Buch hat dich als letztes verlassen, weil es gelesen wurde? War es eine SuB-Leiche, ein Reihen-Teil, ein neues Buch oder ein Rezi-Exemplar und wie hat es deinem Besitzer gefallen (gerne mit Rezensionslink)?
Zuletzt verlassen hat mich "Postscript" von Cecelia Ahern. Das Buch lag ein paar Monate hier, nachdem es Frauchen aus einem Bücherschrank gerettet hatte. Es hat ihr sehr, sehr schöne Lesestunden beschert und eine Rezension erscheint voraussichtlich morgen. Zuletzt rezensiert (und nicht ganz so gerne gelesen) hat Frauchen übrigens "Wachstumsschmerz" von Sarah Kuttner (ZUR REZENSION).

Liebe:r SuB, in der kälteren Jahreszeit lässt es sich prima mit längeren Geschichten einkuscheln. Welche Bücher mit über 400 Seiten hast du auf deinen Stapeln?
Gerade liest Frauchen das Rezensionsexemplar "Wir zwei im Dezember" von Catherine Walsh mit über 400 Seiten. Aber es finden sich immer noch viele weitere ein wenig dickere Bücher hier. Frauchen wir im Oktober sicher noch zwei weitere Bücher mit 400 und mehr Seiten lesen, da ist sie sich sicher (mal sehen...).

Wir freuen uns riesig auf den Austausch mit euch, tippt uns gerne den Link zu euren Beiträgen in die Kommentare und dann kommen wir auf einen Gegenbesuch vorbei.

Auf bald
SuBrina (und Livia)

17 Oktober 2024

Rezension: Wachstumsschmerz

Wachstumsschmerz - Sarah Kuttner

Beschreibung des Verlages:
Wann ist denn nur alles so kompliziert geworden?
Luise und Flo sind ein Paar und beschließen, endlich erwachsen zu werden. Sie suchen eine Wohnung, ziehen zusammen, schaffen sich ein gemeinsames Bett an und tanzen zu Manfred Krug durch ihre neuen Zimmer. Doch nach kurzer Zeit stehen sie im Flur nebeneinander wie zwei an der Raststätte vergessene Kinder. Luise hat das Gefühl, nur Erwachsen zu spielen. Irgendwie ist dieses Leben falsch. Als ob jemand plötzlich alles verwandelt hätte, die Regeln geändert für das Leben, ab dreißig oder so. Thirdlife Crisis: Darf man die zahllosen Möglichkeiten des Lebens einfach ignorieren und wie ungebetene Gäste vor der Tür stehen lassen? Wie kann man der Liebe vertrauen, wenn man nicht mal sich selbst vertraut? Wie konnte die Zeit nur so schnell vergehen? Und was fangen wir mit den nächsten zwei Dritteln des Lebens an?

Inhalt:
Luise und Flo sind mittlerweile über dreissig, in ihrem Umfeld wird geheiratet, Familien werden gegründet, Lebensziele erfüllen sich und auch Luise und Flo entscheiden sich, dieses Spiel mitzuspielen und sich eine gemeinsame Wohnung zu suchen.
Obwohl sie sich nicht sicher sind, ob dies die richtige Entscheidung ist, lassen sie sich auf dieses neue Kapitel ein und beginnen, sich auseinanderzuleben, gegenseitig in Rollen zu drängen und einander nicht mehr zu verstehen.

Meine Meinung:
Mit Büchern von Sarah Kuttner habe ich bereits sehr unterschiedliche Leseerfahrungen gemacht. "Mängelexemplar" empfand ich als nichtssagend und oberflächlich, "Kurt" hat mich begeistert, positiv überrascht und berührt. Natürlich war ich sehr neugierig auf "Wachsstumsschmerz", bemerkte aber sehr bald, dass ich mich wieder fühlte, wie beim Lesen von "Mängelexemplar". Die Protagonistin benimmt sich wie eine Teenagerin und legt sich und ihrer Beziehung Steine in den Weg. Ihr Partner Flo macht alles nicht besser, er ist an Passivität kaum zu überbieten ist und hat mich damit richtig wütend gemacht.
Dies alles bleibt leider auch noch sehr oberflächlich, nur wenige Szenen lassen ein paar Gefühle aufkommen. Ich habe nämlich einen Unterschied zu Kuttners erstem Roman gemerkt und zwar hat sie es stellenweise wirklich geschafft, mich zu berühren. Vor allem am Anfang des Buches, in den Kapiteln, in denen die Protagonistin zurückblickt.
Je länger Luise sich aber im mitverschuldeten Scherbenhaufen suhlt, der irgendwie immer noch ihre Beziehung ist, desto schwerer ist es mir gefallen, weiterzulesen, Sympathie oder gar Verständnis für sie  und ihre Situation zu empfinden.

Meine Empfehlung:
Dieser Roman ist kurzweilig, ehrlich und direkt. Gleichzeitig bleibt der Inhalt auch eher oberflächlich und die Sprache wirkt kühl, stereotyp und viel zu gewollt jugendlich. Gegen Ende konnte ich immer weniger mit dem Roman anfangen und das Buch wird sicher nicht in meinem Regal bleiben.

Zusätzliche Infos:
Titel: Wachstumsschmerz
Autorin: Sarah Kuttner wurde 1979 in Berlin geboren und arbeitet als Moderatorin. Sie wurde mit ihren Sendungen »Sarah Kuttner – Die Show« (VIVA) und »Kuttner.« (MTV) bekannt und arbeitete mehrfach für die ARD. Bei zdf.neo hat sie das Großstadtmagazin »Bambule« und die Talkshow »Kuttner plus Zwei« moderiert. Seit 2016 produziert und moderiert sie die monatliche Veranstaltungsreihe »Kuttners schöne Nerdnacht« und seit 2017 moderiert sie gemeinsam mit Stefan Niggemeier den Podcast »Das kleine Fernsehballett« auf Deezer. Ihre Kolumnen für die Süddeutsche Zeitung und den Musikexpress wurden im Fischer Taschenbuch Verlag veröffentlicht. Ihr erster Roman »Mängelexemplar« erschien 2009 und stand wochenlang auf der Bestsellerliste. Danach erschienen die Romane »Wachstumsschmerz« (2011),  »180 Grad Meer« (2015) und »Kurt« (2019). Sarah Kuttner lebt in Berlin.
Taschenbuch: 284 Seiten
Sprache: Deutsch
Verlag: FISCHER Taschenbuch
Erscheinungstermin: 25.04.2013
ISBN: 978-3-596-19417-9

12 Oktober 2024

Kurzrezension: Sie sagt, er sagt

Sie sagt, er sagt - Ferdinand von Schirach

Beschreibung des Verlages:

Katharina Schlüter, eine erfolgreiche TV-Moderatorin, behauptet, ihr ehemaliger Geliebter habe sie missbraucht: Aus zunächst einvernehmlichem Sex sei eine Vergewaltigung geworden. In dem Strafprozess steht Aussage gegen Aussage – ein Dilemma, das eine ungeheure Sprengkraft entfaltet. Denn über die berufliche und private Zukunft zweier Menschen hinaus, geht es um nichts weniger als um die Werte, aber auch Vorurteile, die uns als Gesellschaft ausmachen.

Inhalt:
Ein Gerichtsprozess, eine Frau, die behauptet, von ihrem damaligen Geliebten vergewaltigt worden zu sein, besagter Mann, der dies abstreitet, aber auch mangelhafte Polizeiarbeit und engagierte Verteidiger machen dieses Theaterstück aus und auf wenigen Seiten wird eine ganze Geschichte gesponnen, die von Liebe, Verrat und Vorurteilen erzählt.

Meine Meinung:
Dieses Buch habe ich von Esther bekommen und in New York gelesen. Dieses kurzweilige Theaterstück, das aufgrund der oft sehr ausführlichen Regieanweisungen ausserdem sehr offenen Ende fast nichts der Fantasie überlässt, liest sich innerhalb von kürzester Zeit. Dabei wird die Erzählkunst des Autors immer wieder spürbar, die grosse Begeisterung, die ich nun schon einige Male auf diversen Blogs und bei Instagram entdeckt habe, kann ich allerdings nicht ganz teilen. Der Prozess verläuft so, wie ein Prozess gefühlt in jedem Buch oder Film verläuft, es bleibt eher unspektakulär und es steht Aussage gegen Aussage und kurz vor dem, was vielleicht eine dramatische Wendung hätte sein können, stoppt die Erzählung und das Ende bleibt offen.
Das Buch hat wohl bewirkt, was es sollte, es hat mich wütend gemacht, weil keine klare Position eingenommen wird, weil immer noch alles möglich ist, weil bei den Ermittlungen Fehler unterlaufen sind... Und doch reicht das noch nicht, um mich von der Qualität des Autors zu überzeugen, zu wenig haben mich die Sprache oder Handlung überzeugen können. Sollte er mir noch einmal in die Hände fallen, gebe ich ihm gerne noch eine Chance, ich denke aber nicht, dass ich etwas verpasse, wenn ich keine weiteren Bücher von ihm lese.

Fazit:
Immer wieder habe ich erkennen können, dass Ferdinand von Schirach erzählen kann. Dieses kurze Theaterstück und das doch sehr offene Ende, das mir persönlich zu viel Interpretionsspielraum gelassen hat, haben mich nicht ganz überzeugt. Ich weiss, dass diese Wut und dieser luftleere Raum Teil des Konzeptes des Stücks sind, mir hat aber dieses Konzept einfach nicht zugesagt.

Zusätzliche Infos:
Titel: Sie sagt, er sagt
Autor: Der Spiegel nannte Ferdinand von Schirach einen »großartigen Erzähler«, die New York Times einen »außergewöhnlichen Stilisten«, der Independent verglich ihn mit Kafka und Kleist, der Daily Telegraph schrieb, er sei »eine der markantesten Stimmen der europäischen Literatur«. Seine Bücher wurden vielfach verfilmt und zu millionenfach verkauften internationalen Bestsellern. Sie erschienen in mehr als vierzig Ländern. Die Theaterstücke Terror und Gott zählen zu den erfolgreichsten Dramen unserer Zeit, und Essaybände wie Die Würde des Menschen ist antastbar sowie die Gespräche mit Alexander Kluge Die Herzlichkeit der Vernunft und Trotzdem standen monatelang auf den deutschen Bestsellerlisten. Ferdinand von Schirach wurde vielfach mit Literaturpreisen ausgezeichnet. Er lebt in Berlin. Zuletzt erschienen von ihm u.a. die Erzählsammlung Nachmittage sowie der Theatermonolog Regen.
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 144 Seiten
Verlag: btb
Erschienen am: 28.02.2024
ISBN: 978-3-442-77466-1

11 Oktober 2024

Lese-Statistik September 2024

Hallo ihr Lieben

Der September...was für ein Monat...
Drei Konzerte durfte ich spielen, eines davon mit einem neu gegründeten Trio in einem Gewächshaus vor vollen Rängen. Zum Abschluss gab es dann nicht Schnittblumen, sondern eine Tasche voller neuen Pflanzen, die direkt ein Zuhause bei mir in den Hochbeeten und im Balkongarten gefunden haben.
Ausgerechnet an unserem standesamtlichen Hochzeitstag waren wir zu einer wunder-, wunder-, wunderschönen Hochzeit in den Bergen (im Schnee!) eingeladen und haben eine unvergessliche Zeit mit vielen lieben Menschen verbringen dürfen.
Dann habe ich mich in diesem so schon vollen September noch einmal in ganz viele Vorbereitungen und die Arbeit gestürzt, weil ich vor unserem grossen Urlaub noch so viel wie möglich erledigen wollte und nach sooo langer Planung und nach so langem Wünschen und Hoffen brachen der Liebste und ich auf, um uns einen langgehegten Traum zu erfüllen. Wir flogen nach Toronto und reisten zwei Wochen lang durch einen ganz kleinen Part von Kanada, bevor es dann im Oktober noch für eine knappe Woche nach New York ging.
Die Natur, die Tierwelt, die unendlich liebevollen Menschen, die Dimensionen der Dörfer, Parks und Städte, aber auch die krasse Drogenhölle von Toronto und Montreal, die uns tief in menschliche Abgründe, Verzweiflung und Ohnmacht hat blicken lassen, haben uns tief beeindruckt. Wir hatten eine gute Zeit, durften manchmal gemütlich und manchmal abenteuerlich und immer gesund und munter reisen, eine grosse Kanutour machen und die Niagarafälle sehen (absolutes Highlight). Ein paar Eindrücke habt ihr vielleicht bereits bei Instagram gesehen, ansonsten verlinke ich euch alle unsere Reiseposts aus Kanada untenstehend sehr gerne.
Gelesehen habe ich vier Bücher, "Blinde Tunnel" ist aber nicht auf dem Bild, weil ich es mir von meinem Vater geliehen hatte und es ihm bereits wieder zurückgegeben habe.
Toronto
Huntsville
Belleville
Brockville
Montreal

Skyline von Toronto


Gelesen im September:

Buddyread mit Martina, tolle Einstimmung für die Adventszeit, berührend, unterhaltsam und gemütlich


Rauh und eindringlich erzählter Reihenauftakt mit Suchtpotenzial, Familiengeschichte, Drama


Leider kein Krimi, aber ein spannender, hervorragend recherchierter historischer Roman


Einblick in die persische Literatur und Geschichte sowie ein unkomplizierter Zugang zu grossen Dichtern


Alle Rezensionen und Seitenzahlen:

Das Winterhotel - Sarah Morgan   (400 Seiten)
Das Lügenhaus - Anna B. Ragde   (320 Seiten)
Blinde Tunnel - Tove Alsterdal   (352 Seiten)
Der Zirkel der Literaturliebhaber - Amir Hassan Cheheltan   (252 Seiten)

Niagarafälle

Neuzugänge:

Im Schnee wird nur dem Tod nicht kalt - Jörg Maurer (Bücherschrankfund)
Wir zwei im Dezember - Catherine Walsh (Rezensionsexemplar)
Die Entflammten - Simone Meier (selbstgekauft für eine Lesung im Oktober)

Sandbanks Provincial Park, Belleville

Alle Zahlen in der Übersicht:

Gelesene Bücher: 4
Abgebrochene Bücher: -
Ungelesen aussortierte Bücher: -

Gelesene Seiten: 1'324 Seiten
Durchschnittliche Seitenzahl pro Tag: 44 Seiten
Bücher von Autorinnen: 3
Bücher von Autoren: 1
Autor*innenduos (oder Gruppen): -
Geschenkt bekommene Bücher: -
Ausgeliehen: -
Buchgewinn: -
Buchprämien: -
Rezensionsexemplare: 1
Gekaufte Bücher: 1
Eingesammelte Bücher: 1
Bibliotheksbücher: -
Gesamte Neuzugänge: 3
SuB am Monatsbeginn:
73
Aktueller SuB: 72
Differenz: -1 (es geht wieder in die richtige Richtung, im Oktober blüht dem SuB allerdings was....)

Botanischer Garten von Montreal bei Dämmerung

Kurzrezension: Der Zirkel der Literaturliebhaber

Der Zirkel der Literaturliebhaber - Amir Hassan Cheheltan

Beschreibung des Verlages:

Jeden Donnerstag kamen in das Elternhaus Cheheltans acht Gäste, um mit den Eltern und später auch ihm selbst über Literatur zu sprechen. Sie sprachen vorzugsweise über die klassische persische Literatur, über Rumi, Hafis, Saadi, Ferdowsi und andere. Über Jahre hielten diese Treffen an und eröffneten einen Raum der Sprache, der Poesie, der Interpretation, was die großen Themen des Lebens und des Geistes anbelangt, verbanden die Teilnehmer, verstrickten sie aber auch miteinander, weil die Staatsmacht auch in ihren Zirkel reinregierte.
Denn in diesem Zeitraum seit den sechziger Jahren herrscht erst der Schah mit seinem Repressionsapparat und dem Geheimdienst SAVAK, bis die islamische Revolution von 1979 das Regime durch die Macht der Mullahs ersetzt. In seiner dichten und detaillierten Erzählung kehrt Amir Hassan Cheheltan immer wieder zu dem Zirkel der Literaturliebhaber, den Gesprächen über die Poesie, der Rolle seiner Eltern, den Impulsen für die eigene Lektüre und der Wirkung der Literatur zurück. Denn diese ist älter, weiser, komischer, subversiver und sexuell weitaus freizügiger, als die offizielle Sittenlehre und die gesellschaftlichen Zwänge es dulden wollen.

Inhalt:
In einer Mischung aus autofiktiver Erzählung, Gesellschaftskritik und Details der Geschichte des Irans erzählt Amir Hassan Cheheltan von seiner Kindheit in einer belesenen Familie, dem wöchentlichen Literaturzirkel seiner Eltern sowie seiner eigenen Lesart der Literatur seiner Heimat. Persische Klassiker, Lyrik und Prosa werden so nahbar und kurzweilig vorgestellt und es wird auf die menschlichen, derben und rebellischen Facetten dieser grossen und teilweise sehr bekannten Texte und Autoren eingegangen.

Meine Meinung:
Jeden Donnerstag wird im Hause Cheheltan geputzt und aufwändig gekocht, damit sich am Nachmittag die Gäste einfinden und zu einem Literaturzirkel treffen können. Es wird gelesen, gelacht, getrunken, gegessen und über Politik, Gott und die Welt diskutiert. Die politische Lage im Land spitzt sich zu, bis auch den Mitgliedern des Zirkels nicht mehr vertraut werden kann.
Amir wird älter und reifer und darf immer häufiger an den Treffen teilnehmen und lernt so schnell, dass die klassischen Dichter der persischen Literatur alles andere als harmlose und ausschliesslich intellektuelle Texte geschrieben haben. Sexuelle Ausschweifungen, vor allem unter Männern (respektive auch viele pädophile Handlungen, die fast kritiklos stehengelassen werden), aber auch unterhaltsame und derbe Gedichte und Texte, Gesellschaftsstudien und naive Skizzen finden sich in den Werken dieser Dichter. Und so nähert sich der junge Amir auf eine ganz unschuldige, humorvolle und überhaupt nicht verkopfte Art diesen Texten und macht sie durch unterhaltsame Zusammenfassungen, Hinweise auf ihre Entstehung aber auch Hintergründe zur Geschichte des Irans und seiner Familie nahbar.

Mein Fazit:
Dieses Buch hat sich sehr kurzweilig gelesen und ich habe mich sehr darüber gefreut, wie der junge Amir zum Lesen und zur Literatur gefunden und es dann auch noch gewagt hat, den seiner Familie fast schon heiligen Texte eigene und sehr zugängliche Interpretationen abzuringen.
Ein wenig gestört haben mich die fast kritiklos wiedergegebene Verherrlichung pädophiler Handlungen und Beziehungen in klassischer persischer Literatur und das komplette Fehlen von Texten aus weiblicher Feder in Cheheltans Lebensbibliothek. Das wäre sicher auch noch spaannend gewesen.

Zusätzliche Infos:
Titel:
Der Zirkel der Literaturliebhaber
Autor: Amir Hassan Cheheltan, wurde 1956 in Teheran geboren. Seine Romane dürfen seit über 20 Jahren nicht mehr im Iran erscheinen.
Sprache: Deutsch
Aus dem Persischen von: Jutta Himmelreich
Fester Einband mit Schutzumschlag: 252 Seiten
Verlag: C.H.Beck
Erschienen am: 17. Februar 2020
ISBN: 978-3-406-75090-8