Die Mondschwester - Lucinda Riley
Beschreibung des Verlages:
Reihe: Die sieben Schwestern
5. Die Mondschwester
Beschreibung des Verlages:
Tiggy d’Aplièse hat sich schon als Kind mit Hingabe um kranke Tiere gekümmert. Auch jetzt, als junge Zoologin, ist die Beschäftigung mit Tieren ihre Erfüllung. Als sie das Angebot erhält, auf einem weitläufigen Anwesen in den schottischen Highlands Wildkatzen zu betreuen, zögert sie nicht lange. Dort trifft sie auf Chilly, einen weisen, alten Zigeuner aus Andalusien. Es ist eine schicksalhafte Begegnung, denn er hilft Tiggy, die ein Adoptivkind ist, das Geheimnis ihrer Herkunft zu lüften. Sie reist nach Granada, wo sie dem ebenso glamourösen wie dramatischen Lebensweg ihrer Großmutter Lucia folgt, der berühmtesten Flamenco-Tänzerin ihrer Zeit. Und Tiggy versteht endlich, welch großes Geschenk ihr zur Stunde ihrer Geburt zuteil wurde ...
Meine Meinung:
Endlich, endlich wieder einmal durfte ich mit einer der sieben Schwestern um die halbe Welt reisen und dies sogar wieder in einer Leserunde, veranstaltet von Andrea auf ihrem Blog Leseblick. Die Leserunde läuft noch und auch wir, die das Buch bereits gelesen haben, schauen noch regelmässig vorbei, damit der Austausch weiterhin stattfinden kann, es lohnt sich also :-)
Nach der Enttäuschung, die ich mit CeCe, einer grässlich egoistischen und unglaubwürdigen Schwester, die weder vorher noch nachher in einem der Bände wieder so erscheint, wie sie in "ihrem" Band dargestellt wird, lagen meine ganzen Hoffnungen bei Tiggy. Diese wirkte auf mich in den vorherigen Bänden immer ein wenig klein und zierlich, schutzbedürftig und unsicher. Das liegt sicher auch an ihrem verniedlichenden Namen. Im Buch "Die Mondschwester" haben ich dann mehr über sie erfahren und ganz neue Seiten an ihr, wie ihre innere Stärke, ihren Willen, ihre grosse Verbundenheit mit der Natur und ihr liebenswürdiges Wesen kennengelernt. Tiggy war mir also wieder sehr sympathisch und ich habe voller Freude mit ihr mitgefiebert und gehofft, dass die Suche nach ihrer Familie sie erfolgreich und vor allem mit neuem Selbstbewusstsein zurück in die Heimat und zu sich selber führen würde.
Und tatsächlich, kaum in Spanien angekommen, findet Tiggy, die schon immer ein besonderes Gespür für die Natur und die Menschen hatte, ihre Familie auf Anhieb. Dann erst reisen wir mit ihr in die Vergangenheit, in ein Spanien, das kurz vor dem Bürgerkrieg und dem zweiten Weltkrieg steht, und erleben die schillernde und tragische Geschichte ihrer Grossmutter Lucia, der berühmtesten Flamencotänzerin ihrer Zeit.
Schreibstil und Handlung:
Tiggy liebt die Tierwelt und Lucinda Riley macht bei den Szenen, die Tiggy in Spanien und in der Natur verbringt keinen Halt vor mystischen Beschreibungen. Für mich ist es selbstverständlich, dass ein fast schon spiritueller Bezug, wie ihn viele Naturvölker pflegen, zur Tierliebe dazugehört und deshalb waren diese Szenen meiner Meinung nach sehr, sehr stimmig gestaltet. In der Leserunde waren wir aber diesbezüglich ein wenig geteilter Meinung. Deshalb: wer sich darauf einlassen und diese Bezüge so hinnehmen kann, wird das Buch lieben. Ewige Skeptiker oder gar Menschen, welche mit der Natur nicht viel anfangen können (die soll es ja leider geben) sind mit dem Buch vielleicht nicht bestens beraten. Wer sich aber auf das Buch einlässt, wird mit Naturbezügen, Gitano-Temperament und vielen historischen Details, sowie liebevoll ausgearbeiteten Figuren belohnt.
Obwohl ich anfangs so meine Zweifel bezüglich sommerlichem Spanien und winterlichem Schottland in einem Buch hatte, kann ich nur sagen, dass dies wunderbar gepasst und vor allem der Vergangenheitsstrang einmal mehr Lucinda Rileys sprachliches Talent gezeigt hat. Besonders bewundernswert dabei: die Autorin hat aufgrund einer Krankheit lange im Krankenhaus gelegen und trotzdem mehrere Rechereisen angetreten und auch insgesamt wieder eine beeindruckende Recherchearbeit geleistet. Im Anhang finden sich weiterführende Buchtipps und Quellenangaben, welche mich auf die Spuren der legendären Flamencotänzerin Carmen Amaya gebracht haben, die Riley als Vorbild für die Figur der Lucia gedient hat.
Meine Empfehlung:
Ich bin mir ziemlich sicher, dass der erste Band dieser Reihe mir immer noch am besten gefällt, Tiggys Geschichte kommt ihr aber sehr nahe. Vor allem die Szenen im verschneiten Schottland sind eine Gedankenreise wert. Mit Ausnahme des vierten Bandes, der CeCe ins Zentrum rückt, garantieren aber auch die anderen Schwestern und ihre Geschichten, sowie natürlich die tollen Aufmachung der Bücher, wundervolle Lesestunden. Ally und Tiggy sind mir dabei die liebsten Schwestern, von Star würde ich mich gerne einmal bekochen lassen und Maia dürfte mir sehr gerne die Welt aus ihrer Sicht zeigen. Von mir also auch für diesen Band eine sehr herzliche Leseempfehlung.
Zusätzliche Infos:
Titel: Die Mondschwester
Originaltitel: The Moon Sister
Autorin: Lucinda Riley wurde in Irland geboren und verbrachte als Kind mehrere Jahre in Fernost. Sie liebt es zu reisen und ist nach wie vor den Orten ihrer Kindheit sehr verbunden. Nach einer Karriere als Theater- und Fernsehschauspielerin konzentriert sich Lucinda Riley heute ganz auf das Schreiben – und das mit sensationellem Erfolg: Seit ihrem gefeierten Roman »Das Orchideenhaus« stürmte jedes ihrer Bücher die internationalen Bestsellerlisten. Lucinda Riley lebt mit ihrem Mann und ihren vier Kindern an der englischen Küste in North Norfolk und in West Cork, Irland.
Hardcover mit Schutzumschlag, 672 Seiten
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Englisch
Übersetzt von: Sonja Hauser
Verlag: Goldmann
Erschienen am: 12. November 2018
ISBN: 978-3-442-31446-1