Liebe Leserinnen und Leser
Pure Erleichterung ist es, die am Dienstag von mir Besitz ergriffen hat. Einige von euch haben sicher mitbekommen, dass mein Mai extrem arbeitsintensiv war und ich mich mit all meiner Energie auf meinen Abschluss vorbereitet habe. Dieser Abschluss, mein Diplomkonzert, war nicht nur ein voller Erfolg, sondern wurde von der Jury und meiner Studiengangsleitung auch mit einer Auszeichnung gewürdigt, was mich natürlich besonders freut.
Nach Tagen, an denen ich - zusätzlich durch Fieber, Hals- und Kopfschmerzen und heftigen Husten geschwächt - kaum zum Essen und Schlafen kam, bot ich meine letzten Kräfte auf, um am Dienstag alles zu zeigen, was ich in sieben Jahren Studium gelernt und aufgebaut habe.
Am Dienstagabend nach meinem Diplomkonzert bin ich dann mit ganz vielen wunderbaren Menschen aus meiner Studienzeit, meiner Zeit am Gymnasium und meinem Umfeld in Bern, sowie meinen Eltern und dem Liebsten noch bis spät in der lauen Abendluft gestanden, habe mich ausgetauscht und beim Stehapéro verköstigt und durfte nachher mit einer meiner besten Freundinnen, meinem besten Freund und dem Liebsten noch mitternächtliche Pasta futtern. Dann ging es - blumenbekränzt - nach Hause, wo am Mittwochmorgen dann der Abschluss mit weiteren wunderbaren Menschen und einem vorzüglichen Champagnerbrunch gefeiert wurde. Noch immer kann ich kaum glauben, wie viel Gutes mir in diesen sieben Jahren widerfahren ist, welch wundervollen Menschen ich begegnen und welch lehrreiche Erfahrungen ich machen durfte.
Ausserdem bin ich immer noch komplett überwältigt von den Blumen, Karten und Geschenken (darunter ein ganz zufällig ins Schwarze treffende Geschenk: "Kafka am Strand" von Murakami), die mich in den letzten Tagen erreicht haben. Auf den Bildern ist noch gar nicht alles erfasst. Aber ich zeige sie euch trotzdem einmal:
Und was von Musikern nicht oft gefragt wird, weil wir die Szene kennen und wissen, dass es den meisten von uns genau gleich geht, von Nichtmusikern aber um so mehr: und nun?
Und nun werden weiterhin Projekte augetüftelt, Schülerinnen und Schüler unterrichtet und Probespiele für Orchester bestritten. Planen kann man ein Musikerleben nicht. Wo ich in einem Jahr lebe und was ich dann arbeite, weiss ich ebenfalls nicht genau. Der Vorteil von so viel Selbstständigkeit ist aber auch der, dass man selber Projekte planen oder angebotene Projekte annehmen oder ausschlagen kann.
Auf diese Zeit und auf eine sehr selbstbestimmte, wenn auch aber natürlich komplett unsichere Zeit, freue ich mich schon sehr und wer weiss, vielleicht bieten sich ja bald neue Chancen, die ich packen kann und neue Herausforderungen, denen ich mich stellen darf.
Bis ich mir ein wenig freie Zeit verdient habe, gibt es aber noch einiges zu tun. Denn obwohl "meine" Ferien Mitte Juli beginnen, muss bis dahin jobtechnisch noch vieles erledigt werden:
- Bis Ende Juni werde ich mit meinem Trio ein grosses und finanziell aufwändiges Konzertprojekt planen
- Dann darf ich fünf neue Schülerinnen und Schüler bezüglich Instrumentenmiete beraten und in meiner Klasse willkommen heissen
- Dann muss ich - das mag ich nämlich nicht so gerne - Stundenpläne erstellen
- Ich werde meinen CV aktualisieren (neuer Master vermerken, jeaaah)
- Und viele Bewerbungen schreiben
Und dann habe ich ein paar Herzens- und ein paar Pflichtpläne für den Sommer, die ich euch nicht vorenthalten möchte:
Zuerst einmal gilt es, die Wohnung nach und nach auf Vordermann zu bringen. Zusammen mit dem Liebsten stehen ein paar längst überfällige Projekte an und auch ich selber habe ein paar Dinge, die ich wirklich endlich, endlich erledigen möchte. Unter anderem erwarten uns diese Tätigkeiten:
- Kleiderschrank entrümpeln
- Musikzimmer neu einräumen (unser Mitbewohner auf Zeit verlässt uns, weshalb ich wieder ein Arbeitszimmer für mich haben werde)
- Schränke aufräumen
- Fenster putzen.....
- Bücherregal entrümpeln (das wird meine Baustelle)
Und dann habe ich ein paar Dinge schon zu lange geplant und dann doch nicht getan. Unter anderm möchte ich nämlich alle Kleidungsstücke umnähen, die ich schon lange einmal umnähen wollte und dann kommen noch ein paar bürokratische Dinge auf mich zu, die ich nun, da ich nicht mehr 25 und bald auch schon offiziell keine Studentin mehr bin, erledigen muss.
Vor allem aber will ich lesen, lesen, lesen, ein paar Blogprojekte planen und hier wieder einmal ein paar kleine Änderungen vornehmen oder Dinge neu gestalten. Und ganz wichtig: ich habe soooo ungern aber leider notgedrungen auf längere Besuche auf euren Blogs und bei Instagram verzichtet und freue mich darauf, dies schon heute Abend und am Wochenende endlich einmal nachzuholen :-)
Ferientechnisch bin ich auch noch sehr offen und vielleicht sogar ausnahmsweise einmal langweilig, aber vor allem entspannt: kleinere Ausflüge in die Umgebung und Besuche bei Familien und Bekannten unternehmen wir nämlich sicher, Ferien sind aber bis jetzt keine geplant und dies ist auch gut so. Balkonien wurde nämlich in den letzten Tagen, Wochen, vielleicht sogar Jahren, zu wenig genutzt und das darf sich nun endlich ändern. Ich freue mich so.
Seid ihr übrigens interessiert an einer Sommerleseliste? Ich habe bei einigen von euch schon solche Listen auf den Blogs gesehen. Vielleicht gönne ich es mir wieder einmal, mein Lesen ein wenig zu planen und dann doch wieder alles umzukrempeln :-)
Und nun schreibt mir bitte, was habe ich verpasst? Was plant ihr im Sommer? Was lest ihr und welche Bücher stehen bei euch auf der Sommerleseliste?
Alles, alles Liebe und auf bald
Livia