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16 Januar 2020

Rezension: Die Riemannsche Vermutung

Die Riemannsche Vermutung - Atle Næss

Beschreibung via Lovelybooks:
Terje Huuse, von Haus aus Mathematiker, hat sich vorgenommen, die Biografie seines großen Vorbilds Bernhard Riemann zu schreiben. Doch von dem Leben eines anderen zu erzählen, birgt für ihn unerwartete Schwierigkeiten, die Arbeit gerät ins Stocken. Und als er sich in seine einzige Vertraute Ingvild verliebt, wird er in einen gefährlichen Strudel der Leidenschaft gezogen ...

Meine Meinung:
Was vielversprechend beginnt und immer wieder einmal von poetischen, romantischen Schilderungen aufgewertet wird, entwickelt sich leider zu einer eher zähen und vor allem trägen Geschichte. Es sind nicht die detaillierten mathematischen Schilderungen, die Formeln und die Liebe zu den Zahlen, die das Buch zu langatmig machen, im Gegenteil. Wie in "Das Geheimnis der Eulerschen Formel" von Yoko Ogawa werden die Primzahlen in den Fokus gerückt und dies hat mir sehr gut gefallen. Verschiedenste Funktionen werden erklärt oder eine Erklärung wird zumindest angedeutet und wer mag, kann sich detailliertere Informationen immer noch aus dem Internet besorgen. Vielmehr waren es die Schilderungen von eintönigen Tagesabläufen, von erloschener Leidenschaft und einem lieblosen Familienleben, welche die Erzählung in die Länge gezogen haben, was komplett schade ist, da der Stoff eigentlich noch viel mehr hätte hergeben können. Das Ende des Buches hat mir dann aber wieder gut gefallen, wenn auch dies nicht über die vielen Längen hinwegtrösten kann.

Erzählsprache und Stil:
Der fiktive Ich-Erzähler Terje Huuse erzählt seine Geschichte in Form von Tagebucheinträgen. Darin hält er fest, wie er sich ans Schreiben der Biografie des grossen Mathematikers Bernhard Riemann macht und sich anfangs sehr schwer damit tut. In einem Schreibkurs lernt er Ingvild kennen und lieben und es entwickelt sich eine Romanze, von der nicht klar wird, was davon Realität, was die - gewünschte und erträumte - Fiktion des Erzählers ist. Viele Leerstellen sorgen dafür, dass man sich zusammenreimen muss, was zwischen den Zeilen und Tagebucheinträgen geschieht, was mir persönlich jeweils sehr gut gefällt und die romantischen Abenteuer der Turteltauben sind äusserst poetisch, sinnlich und stilvoll beschrieben, was immer wieder zu einer Aufwertung des ganzen Stils führt.

Fazit:
Insgesamt waren mir das ein paar negative Kritikpunkte zu viel, auch wenn die Sprache immer wieder für positive Überraschungen sorgt und der Plott eigentlich sehr viel hätte hergeben können, weil die Grundidee mir wirklich gut gefallen hat. Von mir gibt es aber keine Leseempfehlung für dieses Buch, das mir alles in allem ein wenig zu langatmig und oberflächlich war.

Zusätzliche Infos:
Titel: Die Riemannsche Vermutung
Originaltitel: roten av minus en
Autor: Atle Næss 
Sprache: Deutsch
Aus dem Norwegischen von: Günther Frauenlob
Fester Einband mit Schutzumschlag und Lesebändchen: 204 Seiten
Verlag: Piper
Erschienen: 2007 (Deutsche Ausgabe)
ISBN: 978-3-492-05110-1 

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