Kafka am Strand - Haruki Murakami
Beschreibung des Verlages:
Der 15-jährige Kafka Tamura reißt von zu Hause aus und flüchtet vor einer düsteren Prophezeiung seines Vaters auf die Insel Shikoku. Seine abenteuerliche Reise führt ihn in eine fremde Stadt, wo er der faszinierenden Bibliotheksleiterin Saeki begegnet und ihr verfällt. Er macht die Bekanntschaft mit einem geheimnisvollen alten Mann, der mit Katzen sprechen kann, und gleitet ab in eine fremde, seltsame Welt. Was ist Traum, was ist Wirklichkeit? Wo endet diese Reise voller rätselhafter Begegnungen und labyrinthischer Wege?
Meine Meinung:
Wie ihr sicher gesehen habt, durfte ich "Kafka am Strand" in einer Blogleserunde lesen, die ich gemeinsam mit Janine vom Blog Meine Welt der Bücher veranstaltet habe. Mitgelesen haben noch Daniela und Melli und somit waren wir eine kunterbunte Truppe (und die Leserunde läuft noch, also schaut unbedingt vorbei).
Schon von Anfang an zeigte sich bei mir, dass ich dieses Buch, die Sprache, die Figuren und die ganze Atmosphäre sehr gerne mögen würde. Erinnert an die Leserunde zum Buch "Mister Aufziehvogel" von Murakami, startete nach wenigen Seiten das wilde Spekulieren und Abwägen und nach den einzelnen Abschnitten liess ich mich von meiner Fantasie zu den verrückstesten Ideen und Erklärungen hinreissen. Aber was war denn nun alles zu erlesen? Abschliessend kann man es vielleicht gar nicht so genau definieren. Aber ganz kurz gesagt geht es um den 15-jährigen Kafka Tamura, der sich aufmacht, um Antworten auf grosse Fragen in seinem Leben zu finden. Es geht um das Erwachsenwerden, das Entdecken von eigenen Grenzen und Möglichkeiten, um Menschen, die sich immer wieder neu erfinden, um das Sterben und den Tod, verschiedene Zugänge zur Sexualität und der Liebe und darum, wie und als was wir uns definieren. Ebenfalls spielen Katzen (leider tot und lebendig) eine grosse Rolle, sowie Mysterien, unsere Kommunikation, eine grosse Bibliothek, das Lesen an sich, Rätsel, Musik und die Welt, die wir betreten, wenn wir schlafen.
Beim Lesen flog ich nur so durch die Seiten, amüsierte mich köstlich, ekelte mich, litt und fieberte mit und staunte über so viel sprachliche Schönheit, die atmosphärischen Beschreibungen und diese ganz eigene Welt, in der Traum und Wirklichkeit mühelos verschmelzen.
Wie ihr sicher gesehen habt, durfte ich "Kafka am Strand" in einer Blogleserunde lesen, die ich gemeinsam mit Janine vom Blog Meine Welt der Bücher veranstaltet habe. Mitgelesen haben noch Daniela und Melli und somit waren wir eine kunterbunte Truppe (und die Leserunde läuft noch, also schaut unbedingt vorbei).
Schon von Anfang an zeigte sich bei mir, dass ich dieses Buch, die Sprache, die Figuren und die ganze Atmosphäre sehr gerne mögen würde. Erinnert an die Leserunde zum Buch "Mister Aufziehvogel" von Murakami, startete nach wenigen Seiten das wilde Spekulieren und Abwägen und nach den einzelnen Abschnitten liess ich mich von meiner Fantasie zu den verrückstesten Ideen und Erklärungen hinreissen. Aber was war denn nun alles zu erlesen? Abschliessend kann man es vielleicht gar nicht so genau definieren. Aber ganz kurz gesagt geht es um den 15-jährigen Kafka Tamura, der sich aufmacht, um Antworten auf grosse Fragen in seinem Leben zu finden. Es geht um das Erwachsenwerden, das Entdecken von eigenen Grenzen und Möglichkeiten, um Menschen, die sich immer wieder neu erfinden, um das Sterben und den Tod, verschiedene Zugänge zur Sexualität und der Liebe und darum, wie und als was wir uns definieren. Ebenfalls spielen Katzen (leider tot und lebendig) eine grosse Rolle, sowie Mysterien, unsere Kommunikation, eine grosse Bibliothek, das Lesen an sich, Rätsel, Musik und die Welt, die wir betreten, wenn wir schlafen.
Beim Lesen flog ich nur so durch die Seiten, amüsierte mich köstlich, ekelte mich, litt und fieberte mit und staunte über so viel sprachliche Schönheit, die atmosphärischen Beschreibungen und diese ganz eigene Welt, in der Traum und Wirklichkeit mühelos verschmelzen.
Schreibstil und Handlung:
Von der ersten bis zur letzten Seite war ich gefangen in einem Sog und einer Leichtigkeit, die ich von "Mister Aufziehvogel" nicht kannte. Was war anders? "Mister Aufziehvogel" habe ich nicht in einer Übersetzung von Ursula Gräfe, sondern in einer Übersetzung aus dem Amerikanischen gelesen. Also: wenn möglich, dann lest unbedingt eine Übersetzung der Grossmeisterin Ursula Gräfe, die Murakami direkt aus dem Japanischen ins Deutsche übersetzt hat. Was da nämlich an sprachlicher Möglichkeit entsteht und genutzt wird, kann man sonst gar nicht erfassen.
Schillernd, sehr leicht, wie ein Traumgebilde oder ein Märchen wird eine Geschichte aus verschiedenen Strängen gewoben. Die Geschichte um den klugen und trainierten Kafka Tamura, der sich aufmacht, um eine Prophezeiung zu erfüllen, aber auch die Geschichte um Nakata, der mit Katzen sprechen kann und sich selber als dumm bezeichnet. Es prallen Vergangenheiten und Gegenwarten aufeinander (zeitweilig fühlte ich mich an die Serie "Dark" erinnert) und immer mal wieder berühren die Fäden sich, laufen zusammen und entfernen sich wieder voneinander. In typischer Murakami-Manier werden alltägliche Handlungen bis ins kleinste Detail beschrieben und es werden Figuren immer wieder mit ganz neuen Versionen von aus den Fugen geratenen Welten konfrontiert. Dabei werden die schrägsten Metaphern konstruiert und nach und nach zeigt sich auf, wie alles zusammenhängt oder zusammenhängen könnte...
Zudem lässt sich in diesem skurrilen Roman auch einiges an Gesellschaftskritik finden. Da gibt es Passagen, in denen die Protagonisten (insbesondere Nakata, den ich sehr, sehr, sehr ins Herz geschlossen habe) über die Sinnlosigkeit des Kriegs, über die Liebe, Erinnerungen, das Verzeihen von Fehlern und das persönliche Glück philosophieren und ich habe oft einige Sätze mehrmals gelesen, weil sie einfach so schön waren.
Von der ersten bis zur letzten Seite war ich gefangen in einem Sog und einer Leichtigkeit, die ich von "Mister Aufziehvogel" nicht kannte. Was war anders? "Mister Aufziehvogel" habe ich nicht in einer Übersetzung von Ursula Gräfe, sondern in einer Übersetzung aus dem Amerikanischen gelesen. Also: wenn möglich, dann lest unbedingt eine Übersetzung der Grossmeisterin Ursula Gräfe, die Murakami direkt aus dem Japanischen ins Deutsche übersetzt hat. Was da nämlich an sprachlicher Möglichkeit entsteht und genutzt wird, kann man sonst gar nicht erfassen.
Schillernd, sehr leicht, wie ein Traumgebilde oder ein Märchen wird eine Geschichte aus verschiedenen Strängen gewoben. Die Geschichte um den klugen und trainierten Kafka Tamura, der sich aufmacht, um eine Prophezeiung zu erfüllen, aber auch die Geschichte um Nakata, der mit Katzen sprechen kann und sich selber als dumm bezeichnet. Es prallen Vergangenheiten und Gegenwarten aufeinander (zeitweilig fühlte ich mich an die Serie "Dark" erinnert) und immer mal wieder berühren die Fäden sich, laufen zusammen und entfernen sich wieder voneinander. In typischer Murakami-Manier werden alltägliche Handlungen bis ins kleinste Detail beschrieben und es werden Figuren immer wieder mit ganz neuen Versionen von aus den Fugen geratenen Welten konfrontiert. Dabei werden die schrägsten Metaphern konstruiert und nach und nach zeigt sich auf, wie alles zusammenhängt oder zusammenhängen könnte...
Zudem lässt sich in diesem skurrilen Roman auch einiges an Gesellschaftskritik finden. Da gibt es Passagen, in denen die Protagonisten (insbesondere Nakata, den ich sehr, sehr, sehr ins Herz geschlossen habe) über die Sinnlosigkeit des Kriegs, über die Liebe, Erinnerungen, das Verzeihen von Fehlern und das persönliche Glück philosophieren und ich habe oft einige Sätze mehrmals gelesen, weil sie einfach so schön waren.
Meine Empfehlung:
"Kafka am Strand" hat mich berührt und begeistert und in eine ganz eigene Welt entführt, auf die man sich einlassen muss, die aber - sobald man die Logik unserer Welt gedanklich ausser Kraft setzt - mit ganz eigenen Regeln und sehr spannenden Ereignissen überzeugen kann. Neben den äusserst detaillierten und stimmungsvollen Beschreibungen von Orten und Gebäuden, sind es vor allem auch die kunstvoll kreierten Figuren, die dieses Buch so lesenswert machen. Von mir gibt es deshalb eine nach wie vor überwältigte Leseempfehlung.
"Kafka am Strand" hat mich berührt und begeistert und in eine ganz eigene Welt entführt, auf die man sich einlassen muss, die aber - sobald man die Logik unserer Welt gedanklich ausser Kraft setzt - mit ganz eigenen Regeln und sehr spannenden Ereignissen überzeugen kann. Neben den äusserst detaillierten und stimmungsvollen Beschreibungen von Orten und Gebäuden, sind es vor allem auch die kunstvoll kreierten Figuren, die dieses Buch so lesenswert machen. Von mir gibt es deshalb eine nach wie vor überwältigte Leseempfehlung.
Zusätzliche Infos:
Titel: Kafka am Strand
Originaltitel: Umibe no Kafuka
Autor: Haruki Murakami, geboren 1949 in Kyoto, ist der international gefeierte und mit den höchsten japanischen Literaturpreisen ausgezeichnete Autor zahlreicher Romane und Erzählungen. Sein Roman "Gefährliche Geliebte" entzweite das Literarische Quartett, mit "Mister Aufziehvogel" schrieb er das Kultbuch seiner Generation. Ferner hat er die Werke von Raymond Chandler, John Irving, Truman Capote und Raymond Carver ins Japanische übersetzt.
Sprache: Deutsch
Aus dem Japanischen von: Ursula Gräfe
Taschenbuch, Broschur: 640 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
Verlag: btb
Erschienen am: 06. März 2006
ISBN: 978-3-442-73323-1
Liebe Livia
AntwortenLöschenEs ist doch immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich man Bücher lesen und empfinden kann.
Noch einmal vielen Dank für diese toll organisierte Leserunde, ohne euch würde dieses Buch wohl immer noch auf meinem SuB schlummern. Und auch wenn ich es nicht so lieben und geniessen konnte wie du, so war die Erfahrung doch wertvoll und spannend.
Grüessli, Daniela
Liebe Daniela
LöschenMir gibt es beim Lesen deiner Rezension wohl ähnlich, wie dir während der ganzen Leserunde. Ich dachte mir nur fortwährend: haben wir das gleiche Buch gelesen?
So unterschiedlich kann das Leseempfinden sein und so unterschiedlich gewichten wir Leser auch einzelne Eindrücke und Emotionen. Aber schön, dass wir dich händchenhaltend durch das Buch begleiten konnten und es nun nicht mehr auf deinem SuB liegt ;-)
Alles Liebe an dich und beim nächsten Mal klappt es dann vielleicht mit der gemeinsamen Bücherliebe :-)
Livia
Hey Livia,
AntwortenLöscheneine tolle Rezension :) Ich freue mich, dass Dich das Buch so begeistern konnte. Ich fand es auch richtig gut, vor allem der Schreibstil hat mich überzeugt, weitere Werke des Autors in Angriff zu nehmen. Vielleicht schaue ich mal, ob ich eine Direktübersetzung von "Mister Aufziehvogel" finde, weil ich nun vor allem auf dieses Buch sehr neugierig geworden bin.
Danke nochmal für die Ausrichtung der Leserunde, die mir viel Spaß bereitet hat :)
Vielleicht klappt es ja nochmal mit dem gemeinsamen Lesen und dann sind wir alle begeistert ;)
Liebe Grüße Melli
Liebe Melli
LöschenVielen Dnak für deine Worte.
Und mach das unbedingt, du solltest das Buch (und fast alle anderen) bei Dumont von Ursula Gräfe übersetzt finden. Berichte dann unbedingt, ich bin sehr gespannt auf deine Meinung.
Melde dich unbedingt, sobald du ein mögliches Leserundenbuch auf unseren SuBs oder auch neu entdeckt hast, dann können wir das sicher wiederholen.
Alles Liebe an dich
Livia
Huhu Livia,
AntwortenLöschenund schon hast du es mit deiner Rezension geschafft, dass das Buch mit auf meine Wunschliste gewandert ist. Es klingt nach einer richtig tollen Geschichte.
Liebe Grüße, Petra von Papier und Tintenwelten
Liebe Petra
LöschenDas freut mich aber sehr und ich hoffe, dass es dich in fremde, märchenhafte Welten entführen und begeistern wird.
Alles Liebe an dich
Livia