Der April hatte es definitiv in sich, aber leider nicht lesetechnisch. Wie immer hat der Buchmonat April absolut toll begonnen und dann ist ja der Liebste ganz überstürzt und unvorbereitet zu mir gezogen und nun suchen wir eine schöne und grössere Wohnung, die wir im Idealfall ab Juli 2015 beziehen können.
Somit musste und wollte einiges organisiert werden. Besichtigungen, Wohnungsbewerbungen, verschiedenste Aufräumaktionen und ganz viele Zukunftspläne haben dafür gesorgt, dass ich weder Zeit, noch viel Lust zum Lesen hatte. Manchmal gibt es im Leben einfach andere Prioritäten und wir geniessen jetzt die Zeit, die wir miteinander haben und die Wohnungssuche sehr. Bald wird der Liebste hoffentlich eine neue Stelle antreten und dann haben wir auch nicht mehr so viel Zeit zum Planen oder um uns einfach nur zu sehen und darum möchten wir so viel wie möglich am liebsten schon gestern erledigt haben.
Trotzdem habe ich im April fünf Bücher geschafft, die farblich alle aufeinander abgestimmt waren, was definitiv nicht Absicht war, aber nun auf dem "Gruppenbild" ganz schön aussieht. Leider hatte ich noch nicht wirklich viel Zeit für die Rezensionen, aber ich liefere alles nach, versprochen :-)
Und dies war mein Lesemonat April:
Der Engelmacher - Stefan Brijs
Wolfheim, in der Nähe von Aachen: Nach zwanzig Jahren Abwesenheit kehrt Dr. Victor Hoppe in seinen Geburtsort zurück. Die Dorfbewohner misstrauen ihm. Und sie wundern sich über die drei Babys, die er dabei hat: Es sind offensichtlich Drillinge, und alle sind von einer Hasenscharte entstellt. Doch als der Doktor einem Jungen aus dem Dorf das Leben rettet, ändert sich seine Lage. Man fasst Zutrauen zu ihm. Bis eines Tages die Kinderfrau der Drillinge eines plötzlichen Todes stirbt…
"Der Engelmacher" ist mein bisheriges Jahreshighlight. Die Handlung dieses Buches, das sowohl Krimielemente, als auch eine Gesellschaftsstudie und ganz viele interessante Biologiestunden beinhaltet, ist düster, abgründig, beklemmend und berührend und der Autor schafft es, seinen Protagonisten sehr feinsinnig zu beschreiben und uns Gründe für Handlungen zu liefern, die wir sonst nicht nachvollziehen können, nun aber verstehen und vielleicht sogar akzeptieren können.
Rezension folgt
Das Glück wächst nicht auf Bäum - Wendy Wunder
Hannah ist schüchtern, angepasst und fällt ungern auf. Zoe ist impulsiv, temperamentvoll und liebt es, unsinnige Dinge zu tun. Hannah und Zoe sind beste Freundinnen. Nichts und niemand könnte sie trennen. Als Zoe den Drang verspürt, aus ihrer kleinen Heimatstadt in New Jersey zu verschwinden, zögert Hannah keine Sekunde, sie zu begleiten. Gemeinsam machen sie sich mit ihrem Auto auf und lassen alles hinter sich: ihre Eltern, ihre enttäuschten Lieben, das College. Und während sie Tornados jagen, Kermit befreien und neue Freunde finden, begreift Hannah immer mehr, was Zoe ihr zeigen will: dass das Leben wunderschön ist, dass man Grenzen einreissen darf, dass es Spass macht, mutig zu sein. Und Hannah weiß auch, dass ihnen vielleicht nicht mehr viel Zeit bleibt – denn Zoe ist krank und jeder Tag mit ihr ein kostbares Geschenk.
Dieses Buch hat spannend, durchdacht und berührend begonnen und wurde dann leider eine riesige Enttäuschung für mich. Obwohl der Schreibstil mich voll und ganz überzeugen konnte, verlor die Handlung ihren Sinn fast vollständig und ich habe dieses Buch am Ende sehr gerne zur Seite gelegt.
Meine Rezension
Strandgut - Gerlinde Kurz
Es sollte eine unbeschwerte Woche auf
einer Nordseeinsel für Jakob und Hannah sein – doch dann bringt die
Begegnung mit einer alten Frau alles durcheinander. Woher kennt sie
Jakob, obwohl sie ihn noch nie gesehen haben kann? Was hat es mit den
Briefen auf sich, die Hannah und er gefunden haben? Und warum sieht der Junge auf dem Foto in der Wohnung der alten Frau Jakob so ähnlich?
Jakob versucht die ausgegrabenen Briefe
zu entziffern – und stösst auf eine schier unglaubliche Geschichte: Die
alte Frau, die ihn seltsamerweise zu kennen schien, hat im Zweiten
Weltkrieg unter Lebensgefahr einen jüdischen Verfolgten in ihrem
Schuppen versteckt, gesund gepflegt und ihm dann zur Flucht nach
Dänemark verholfen. Aber was hat das alles mit Jakob zu tun? Nur die
alte Frau kann ihm helfen. In einer wagemutigen Aktion entführen Jakob
und Hannah sie aus dem Krankenhaus…
Dieses charmante Jugendbuch hat mich bestens unterhalten, mich in eine
träumerische und noch sehr unverbrauchte Welt junger Menschen und in die
Vergangenheit einer spannenden alten Dame entführt. In einer liebevollen Sprache werden auch eher ernste Themen beschrieben und in einen stimmigen Kontext mit der durchdachten und amüsanten Handlung gebracht. Sehr lesenswert!
Josie spricht viele Sprachen. Sie spricht Highschool, College, Freundinnen, Boyfriend, Schlussmachen und sogar die Sprache der Hübschen Mädchen. Aber keine davon ist ihre Muttersprache. Und Liebe? Die fremdeste Sprache von allen.
Als aber der Zeitpunkt gekommen ist, an dem fliessende Kenntnisse in Wahrer Liebe nötig sind, um eine bevorstehende Katastrophe abzuwenden, ist Josie gezwungen, ihre Gefühle für den Jungen zu erforschen, der behauptet, sie zu lieben; für die Schwester, die Josie liebt, aber nicht immer mag; und für den besten Freund, der bisher nicht ein Wort gesagt hat – zumindest nicht in einer Sprache, die Josie spricht.
"Liebe und andere Fremdwörter" ist ein spannendes, intelligentes und unglaublich komisches Jugendbuch, das wohl kein Auge trocken lässt. Josies Erklärungen der Welt und ihre Suche nach Antworten versetzen uns Leser in die Zeit unserer ersten unschuldigen Verliebtheit zurück und lassen uns an ihren durchdachten Ideen teilnehmen, was definitiv ein Leseerlebnis ist.
Rezension folgt
Der kleine Trommler - Dai Sijie
Zum ersten Mal seit dem Welterfolg von »Balzac und die kleine chinesische Schneiderin« erzählt Dai Sijie gespenstisch gute Geschichten aus dem heutigen China. Seine Helden: ein Junge, der zum Zirkus will, die Tochter des Stauseewächters und der Sohn der Schmiedin – drei wahrhaft tragikomische Leben, geschildert mit bezaubernder Leichtigkeit.
Die drei Geschichten aus dem heutigen China haben mich berührt und noch längere Zeit beschäftigt. Gestochen scharfe Bilder und eine Eindringlichkeit, die ihresgleichen sucht machen Dai Sijies Erzählstil zu etwas ganz Besonderem. Eine stille Beklemmung aber auch ein trockener Humor begleiten jede der drei Geschichten und lassen tief in eine Kultur blicken, die mir sonst eher fremd ist.
Rezension folgt
Der April in Zahlen:
Gelesene Bücher: 5
Gelesene Seiten: 1552
Durchschnittliche Seitenzahl pro Tag: 51.75 Seiten
Neuzugänge: 2
Aktueller SuB-Stand: 193
Neuzugänge:
Ab jetzt werde ich meine Neuzugänge - wenn es nicht so viele sind, dass sie einen eigenen Post benötigen - in die Lese-Statistik einbinden. Ich versuche in Zukunft nämlich, qualitativ hochwertigere, dafür aber nicht zu viele Posts zu schreiben. Manchmal fühle ich mich nämlich von der Flut an nicht wirklich inhaltlich wertvollen Posts auf anderen Blogs richtiggehend überflutet und ich möchte, dass ihr dies nicht ganz so empfindet, weshalb ich dankbar für jede Rückmeldung bin.
Im April haben mich folgende Bücher erreicht:
"Liebe und andere Fremdwörter" von Erin McCahan, das ich bereits verschlungen und geliebt habe gehört definitiv zu den lesenswerten Jugendbücher. Ich kann es euch allen nur empfehlen.
Am letzten Tag des Monats hat mich dann noch das lange ersehnte Buch "Verloren - Das Spiel von Licht und Schatten" von Michaela Harich erreicht. Mit diesem Buch darf ich an einer Leserunde bei Lovelybooks teilnehmen, worauf ich mich schon von Herzen freue.
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