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22 Februar 2011

Im Diätenwahn

Nur kurz, nur knapp: hallo zusammen

Ich kann es nicht mehr sehen. Jede Zeitschrift, jede Zeitung, jeder TV-Kanal ist voll davon. Woran merkt selbst der letzte Mann hinter dem Mond, dass der Frühling naht? Korrekt, wenn er seine Augen und Ohren ein wenig öffnet und dann das Wort "Diät" aufschnappt. Überall springen sie mir ins Auge, die verschiedensten Angebote um mit Pillen, Säften oder speziellen Gewürzen, Muskel- oder Ausdauertraining, Fitnessgeräten, Wärmegürtel oder schlicht und einfach dem Vermeiden oder Bevorzugen bestimmter Nahrungsmittel abnehmen zu können. Und wenn dann gar nichts mehr hilft findet sich meist ganz in der Nähe noch ein billiges Angebot für eine Magenbandoperation oder fürs Fettabsaugen.

Muss ich wirklich erwähnen, dass es noch andere Probleme gibt? Dass es Menschen in Ägypten gibt, für die nur zwei mögliche Alternativen zur Wahl stehen? Leben oder sterben. Und täglich und nächtelang riskieren diese Menschen ihr Leben um für ihre Zukunft, die Zukunft ihres Landes und ihrer Kinder zu kämpfen.
Eine reine Provokation also, dass es Menschen gibt, welche bestimmte Nahrungsmittel verteufeln, im Überfluss produzieren und anschliessend vernichten, oder deren grösste Sorge es ist, ihre Pfunde wieder runter zu hungern (was meist nicht gelingt oder zumindest nicht lange anhält).

Ich weiss, dass auch ich mich nicht immer vorbildlich präsentiere und dass auch ich stolz darauf bin, mein Gewicht seit zwei Jahren zu halten. Aber ich habe es einfach so satt. Dieser Gedanke, dieses erbärmliche Gefühl, das uns Menschen eingepflanzt wird. "Du musst dünn sein, schlank sein, verzichten, Sport treiben aber schau dich einmal an. DU BIST FETT", schallt es uns in dicken Lettern um die Ohren. Da kannst du noch so normalgewichtig sein. Ich denke nicht, dass es jemanden gibt, den diese Anzeigen vollständig kalt lassen.

Und nun werde ich mich noch schweigend ein wenig aufregen. Hauptsache ist ja wohl, dass die Menschheit in Europa sich in ihrer Perversion suhlt und dann voller Mitleid um sich blickt um zu sehen, was sonst noch alles passiert auf der Welt.
Entschuldigung, aber das musste einfach einmal gesagt sein.

Ich wünsche euch so richtig schokoladig sahnehaltige Grüsse und eine grosse Portion Empathie für den Rest der Welt.
Bis ganz bald

Eponine

2 Kommentare:

  1. ich stimme dir zu was du sagst..
    überall verlieren sie ihr Leben auf der Welt für Recht kämpfen, dort Erdbeben, Brände, Wasserüberflutung, Krieg ... usw die Welt verliert Menschen und wir haben es wichtig mit solche Nichtigkeiten. Es ist traurig aber wahr.

    Liebe Grüsse Elke

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  2. Diäten sind doch eigentlich nur Selbstbetrug. Die Leute wollen sich meiner Meinung nach gar nicht ernsthaft Gedanken über ihre Ernährung machen, sondern ein Patentrezept bekommen, um schnell mal ein paar Kilo abnehmen zu können – so wie sie zum Arzt rennen und sich ein paar Tabletten verschreiben lassen, wenn es irgendwo weh tut. Klüger wäre es, nicht die Symptome zu behandeln, sondern den Ursachen auf den Grund zu gehen.
    Wer sich ernsthafte Gedanken über seine Ernährung macht, wird das Thema auch im globalen Zusammenhang begreifen lernen. Ein Beispiel: Eine der Ursachen für die Aufstände in Tunesien und Ägypten waren die hohen Lebensmittelpreise. Stark gestiegen waren diese u.a., weil fruchtbares Ackerland zunehmend dafür genutzt wird, nachwachsende Rohstoffe für den Export in unsere westlichen Industrieländer anzubauen.
    Liebe Grüße
    Inka

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