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04 Dezember 2010

Weihnachtskrimi Folge 4

Endlich traf Friedrich dann doch ein. Forchel atmete auf und beobachtete den Computerspezialisten aufmerksam, als er sich in die Nähe des Gerätes wagte. Aber auch dieser wurde nicht sofort schlau daraus. „Sieht aus, als ob sie sich mit der Materie ausgekannt hat. Ich muss da vorsichtig rangehen. Die Festplatte wird nämlich nicht einfach nur gelöscht sondern zersört.“
„Aber wirst du es schaffen?“, fragte Forchel fast ein wenig scheu.
„Ja, aber das kann länger dauern. Ich muss einem Freund anrufen und ihn um zusätzliches Material bitten. Dann muss ich die Computer zusammenhängen und versuchen, über meinen eigenen Computer diese Kiste hier zu hacken. Das kann schon fünf bis sechs Stunden gehen. Willst du hier bleiben?“ Er nahm den Hörer ab und wählte die Nummer des Freundes.
„Wenn ich darf bleibe ich gerne“, antwortete Forchel. „Kann ich dir irgendwie behilflich sein?“
Friedrich war gerade am telefonieren und nickte nur kurz. Mit seinen Händen bedeutete er Forchel, sich zu gedulden.
Dann hängte er den Hörer auf und wandte sich Forchel wieder zu.
„Er ist schon unterwegs. Wie es aussieht benötigt er ca. zwanzig Minuten. Es hat wieder begonnen zu schneien, hast du es bemerkt?“
Forchel schüttelte nur den Kopf, er sah sehr müde aus.
„Also Chef, du kannst hier bleiben und dich sogar nützlich machen. Die Bücher im Büchergestell kannst du dir ansehen. Vielleicht findest du etwas über Computer. Eigentlich kannst du auch ins Haus gehen, wenn du willst.“
„Ins Haus darf ich noch nicht, das wird noch von der Spurensicherung in Beschlag genommen. Sie erhoffen sich irgendwelche Anhaltspunkte bezüglich Familie, Freundeskreis oder Liebesleben. Das Haus wird auf Herz und Nieren untersucht.“
„Dann bleibst du eben und gibst dich mit den Büchern hier zufrieden, das sollte ja schon mal reichen für ein bis zwei Tage“, scherzte Friedrich und machte sich schon einmal daran, seine bereits mitgebrachte Ausrüstung auf dem Schreibtisch auszubreiten.
Forchel stellte sich vor das riesige Bücherregal und begann, es mit den Augen ein wenig intensiver zu durchsuchen als zuvor. Er pickte sich auch ab und zu ein Buch heraus und schob es dann bald wieder hinein.
„Chef?“, hörte er plötzlich die Stimme des Computergenies. „Wie wäre es, wenn du deine Frau anrufen würdest? Es ist schon spät.“
Forchel erschrak, als er auf die Uhr schaute und zückte sofort sein Handy. Er wählte die Nummer seiner Frau und wartete.
„Bruno? Wo steckst du?“, meldete sich diese ziemlich schnell.
„Schatz, ich bin noch unterwegs. Ich ermittle  gerade in einem Mordfall und muss hier noch einen Einsatz überwachen. Ich komme spätestes morgen früh zurück.“
„Natürlich, wie könnte es denn sonst sein?“, seufzte sie in den Hörer hinein. „Ich frage mal nicht weiter. Aber morgen kommst du nach Hause, in Ordnung? Und sonst musst du dich nochmals melden. Dann kannst du mir ja auch sagen, was so wichtig war.“
Er versprach es ihr und nach dem er sich von ihr verabschiedet hatte, hängte er auf.
Dann ging er wieder zum Büchergestell und fuhr mit seiner Arbeit fort.

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