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03 Dezember 2010

Weihnachtskrimi Folge 3

Zuerst einmal, HERZLICH WILLKOMMEN SILVIA-MARIA, ich freue mich auf jede Anregung und jeden Kommentar von dir (und natürlich euch allen).


Als das Atelier endlich von allen Seiten fotografiert und die Leiche wegtransportiert worden war, betrat Forchel den grossen, hellen Raum erneut. Die Schlichte Schönheit des Gebäudes war vollendet. Grosse Fenster auf allen Seiten und breite Dachfenster sorgten für ausreichend Licht.
Das Atelier selber war sehr karg eingerichtet. An der einen Wand befanden sich Büchergestelle, die bis zur Decke hinauf reichten und fast aus allen Nähten platzten. Die Bücher waren in Reih und Glied aufgestellt und wirkten geordnet. Viele beinhalteten politische Fachliteratur, einiges waren Sonderausgaben und auf einem Gestell standen nur Bücher von Sandra Volkerz selber.
In einer anderen Ecke befand sich ein Kleiderständer, der jedoch mehr zur Dekoration zu dienen schien als zum Gebrauch. Schliesslich war bereits im Eingangsbereich eine grosse Garderobe zu finden gewesen.
In der Mitte des Raumes befand sich ein riesiger Schreibtisch, der akribisch aufgeräumt war. Forchel öffnete einige der Schubladen und inspizierte deren Inhalt. Notizblöcke, eine Agenda, Bleistifte und Kugelschreiber lagen sortiert in den Laden und in einer der untersten Fächer entdeckte Forchel sogar Briefpapier und Briefmarken.
Auch der Schreibtisch selber war nur ganz karg eingerichtet. Eine Vase mit frischen Blumen (von wo auch immer sie diese her hatte), ein Foto mit einem älteren Paar (vermutlich die Eltern), ein Schnurloses Telefon und eine bunte Dose mit verschiedensten Bleistiften und Marker befanden sich auf der Oberfläche. Den meisten Platz nahm jedoch ein riesiger und nicht sehr modern scheinender Computer ein.
Forchel setzte sich auf den erstaunlich bequemen Bürostuhl und schaltete den Computer ein.
Er war Passwortgesichert. Forchel versuchte es mit "Sandra Volkerz" und wusste, dass dies mit Sicherheit das falsche Passwort war. Tatsächlich erschien auch eine Fehlermeldung auf dem Computer. Diese versetzte ihn zuerst in Staunen, dann in Rage.
„Dieser Computer ist passwortgesichert. Wenn Sie auch beim dritten Versuch das falsche Passwort eingeben, werden alle auf der Festplatte gespeicherten Daten innerhalb von zehn Minuten automatisch gelöscht. Sie haben noch zwei Versuche.“
Forchels Hände zitterten, als er den Hörer abnahm und die Nummer des Computerexperten der Polizei wählte.
Erst nach einer endlos langen Zeit nahm dieser den Hörer ab.
„Paul Friedrich?“, meldete er sich mit vollem Mund.
„Endlich habe ich dich erreicht“, rief Forchel in den Hörer hinein.
„Bruno, wo brennts denn?“, fragte Friedrich alarmiert.
„Hast du vom Mord an Sandra Volkerz gehört? Du musst unbedingt herkommen, der Computer ist passwortgesichert. Du hast noch zwei Versuche, dann wird die Festplatte gelöscht", stammelte er in den Hörer hinein. Am anderen Ende der Leitung wurde er jedoch verstanden.
„Verdammt, ich kann hier nicht weg.“
„Du musst, sonst klage ich dich wegen Behinderung von Ermittlungen an", fluchte Forchel aber er liess einen ironischen Unterton in seiner Stimme mitklingen.
„Du hast Recht“, seufzte Friedrich schliesslich.
„Bin schon unterwegs. Fass die Kiste auf keinen Fall mehr an. Es scheint aber so, als wäre das Problem zu lösen. Ich bin in zwanzig Minuten am Tatort.“
Nachdem Forchel sich dann doch noch bedankt hatte, setzte er sich wieder in den Eingangsbereich auf einen Stuhl. Als Friedrich eintraf hatte Forchel bereits zwei Tassen Kaffee getrunken.

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