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09 Januar 2019

Rezension: Schwarz

 
Schwarz - Stephen King

Reiheninfo:
Schwarz
Drei
Tot
Glas
Wolfsmond
Susannah
Der Turm

Klappentext:
Auf der Suche nach dem mysteriösen Dunklen Turm durchstreift Roland, der letzte Revolvermann, eine sterbende Welt, wo in endlosen Wüsten und Ruinenstädten Dämonen, Sukkubi, Vampire und Geistermutanten hausen. Unbeirrt folgt er den Spuren des Mannes in Schwarz - er ist der Schlüssel zu den Mysterien des Dunklen Turms, der am Anfang der Zeit steht.
"Rolands Geschichte ist mein Jupiter" - Stephen King

Meine Meinung:
"Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste und der Revolvermann folgte ihm." 
Schwarz, Der Dunkle Turm (S. 1)
 
Dieser Satz hat mein Leben verändert. Nichts ist mehr, wie zuvor, denn ich habe den letzten Revolvermann kennengelernt und werde mit ihm den dunklen Turm finden, der die Fäden des Seins zusammenhält und der nach und nach zerfällt und so Chaos in die Welten bringt. Ich habe ein Buch entdeckt, das mir den Auftakt zu einem ganz eigenen Buchiversum geöffnet hat, das mich konfrontiert hat mit den Abgründen der Menschheit, der Endlichkeit des Lebens, dem Unvorstellbaren, dem ewig Dunklen, den Dämonen in und um uns.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, habe mich immer wieder in seiner Welt verloren, nachgedacht, zurückgeblättert, weitergelesen und war wie im Fieber. Besonders gut gefallen hat mir bei dieser von Stephen King überarbeiteten Ausgabe das Vorwort des Autors, in dem er schreibt, wie er dieses Epos im Alter von neunzehn Jahren begonnen hat und wie er nach seinem schweren Unfall immer wieder angefleht wurde, die Geschichte des Revolermanns zu beenden, oder zumindest das Ende zu verraten. Er schreibt auch, wie er schliesslich - nach dreissig Jahren - zu diesem Ende gefunden hat und dann irgendwann noch einmal ziemlich vorne beginnen musste, damit dieser erste Band auch wieder zum Schluss passen und so der rote Faden durchgehend erkennbar sein kann.

Wie "Der Dunkle Turm" zu mir gefunden hat:
Wie "Schwarz" und alle weiteren Teile der Reihe zu mir gefunden haben, ist eine ganz spezielle Geschichte und bereits seit Februar 2017 besitze ich die ganze Reihe um den Turm (mit Ausnahme von "Wind", das nicht zur eigentlichen Reihe gehört, respektive sich zwischen dem vierten und fünften Band der Reihe einordnen lässt, wenn überhaupt).
"Der Turm", der siebte Band dieser Reihe, habe ich vor etwa zehn Jahren, vielleicht sind es auch schon mehr, von meinem Bruder zu Weihnachten bekommen. Er hat beim Kauf des Buches wohl nicht bemerkt, dass es sich um einen Reihenabschluss handelt. Nach und nach habe ich mir die weiteren Teile als Mängelexemplare zusammengekauft ("Tot" im September 2012, "Wolfsmond" im Oktober 2013, ausgerechnet von "Schwarz" weiss ich es leider nicht mehr, es liegt also schon länger hier), weil ich gar nicht sicher war, ob ich die Bücher überhaupt lesen würde, aber die Aufmachung einfach so toll fand. Irgendwann las ich diesen Post bei Ines und konnte nicht mehr an mich halten. Die drei Bücher, die mir noch fehlten, habe ich sofort gebraucht bestellt. Zwei davon waren bereits nur noch als Hardcover zu bekommen.
Was also mit einem kleinen Irrtum begann, hat mich nun endlich für sich begeistern können und ich bereue es fast ein wenig, nicht schon früher zum ersten Band der Reihe gegriffen zu haben...

Schreibstil und Handlung:
Es ist heiss, die Luft flimmert, das menschliche Leben auf der Erde scheint fast ganz ausgelöscht zu sein. Dämonen, Mutanten und andere Wesen, die man kaum benennen mag, haben sich nach der Endzeit, die Zugleich ein Nachfolger unserer aktuellen Zeit, als auch eine ganz eigene Welt ist, in den dunkelsten Winkeln und Höhlen dieser Welt breit gemacht. Und mitten im Geschehen ist Roland, der letzte Revolvermann. Er ist zäh, er hat Ausdauer, einen starken Willen und schreitet stoisch voran. Er verfolgt den schwarzen Mann, er sucht den dunklen Turm. Er ist einsam, bis er Jake trifft, einen Jungen, der ihm ein treuer Gefährte und Zuhörer wird und dem er darum seine Lebensgeschichte, die von seiner Ausbildung zum Revolvermann, von Freundschaft, Verrat und einer ganz grossen Liebe handelt, erzählt.
Stephen King hat eine Sprache geschaffen, die ihresgleichen sucht. Eine Sprache, die schockiert in ihrer detaillierten Brutalität, die derb ist, wie bei Bukowski, die aber Weisheiten aufzeigt, die eines kleinen Prinzen würdig wären und von der Fantasie Tolkiens beflügelt sind. Eine Sprache, die allen grossen Dichtern ein Denkmal setzt und doch so einzigartig und fesselnd ist, wie die Geschichten, die sie erzählt, die Fäden des Netzes, das sie spinnt zwischen den Welten, den Menschen, den Wesen.

Meine Empfehlung:
Ich empfehle euch, dieses anspruchsvolle, fesselnde, berührende und überwältigende Buch zu lesen. Die Welten und Geschichten, die es birgt, sind zu schön, grausam und lebensecht, als dass sie noch länger zwischen den Buchdeckeln in euren Regalen verborgen sein sollten.

Zusätzliche Infos:
Titel: (Der Dunkle Turm 1) Schwarz
Originaltitel: The Dark Tower: The Gunslinger
Autor: Stephen King, 1947 in Portland, Maine, geboren, ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Bislang haben sich seine Bücher weltweit über 400 Millionen Mal in mehr als 50 Sprachen verkauft. Für sein Werk bekam er zahlreiche Preise, darunter 2003 den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk und 2015 mit dem Edgar Allan Poe Award den bedeutendsten kriminalliterarischen Preis für Mr. Mercedes. 2015 ehrte Präsident Barack Obama ihn zudem mit der National Medal of Arts. 2018 erhielt er den PEN America Literary Service Award für sein Wirken, gegen jedwede Art von Unterdrückung aufzubegehren und die hohen Werte der Humanität zu verteidigen.
Taschenbuch: 352 Seiten
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Amerikanisches Englisch
Übersetzt von: Joachim Körber
Verlag: Heyne
Erschienen am:  01. Dezember 2003
ISBN: 978-3-453-87556-2

2 Kommentare:

  1. Hey Livia :D

    uiii, überrascht mich, dass dir der erste Band derart gut gefallen hat :) Nichts für ungut, ich mochte ihn auch, habe mich aber trotzdem mit dem ersten Band noch etwas schwer getan, zumal ja der Autor selbst sagt, dass man in diesen wirklich erst reinkommen muss und genau so habe ich es auch empfunden. Ich war dann ab Band 2 so richtig "hooked" und vom dritten dann schlichtweg begeistert :D weiter bin ich bislang auch noch nicht gekommen, aber dieses Jahr lächelt die Reihe mich wieder an :)

    Ich bin auch sehr zerstückelt zu der Reihe gekommen :D hab mal bei einem Flohmarkt 3 Bände aufgegabelt und musste die anderen dann auch in anderer Gewand zukaufen, stört mich aber gar nicht im Regal, hat irgendwie seinen Flair. Bin jedenfalls gespannt wie es dir dann mit den Folgebänden gehen wird :)

    Liebe Grüße, irgendwann finden wir beide den Dunklen Turm!

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    1. Hallo liebe Misty

      Ja, ich fand das Buch nicht ganz einfach, aber ich war einfach total gefesselt und überwältigt und hatte keine Schwierigkeiten mit der Handlung und flog sogar nur so durch die Seiten. Ich mag so anspruchsvolle, vielschichtige Bücher und hatte richtig Lust darauf, mich fordern zu lassen, weshalb das Buch wohl einfach perfekt zu meiner Leselaune gepasst hat.

      Ich bin auch schon ganz gespannt und habe mir gedacht, dass ich vielleicht alle paar Monate (oder vielleicht auch Wochen, wenn ich zu ungeduldig werde) zum nächsten Band greifen könnte.

      Alles Liebe dir und lange Tage und angenehme Nächte ;-)
      Livia

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