Seiten

28 Januar 2019

Rezension: Agathe

 
Agathe - Anne Cathrine Bomann

Beschreibung des Verlages:
Wer dieses Buch liest, möchte es sofort weiterempfehlen – Anne Cathrine Bomanns Roman zeigt, wie neue Freundschaften ein Leben verändern.
Ein alternder Psychiater zählt die Tage bis zu seinem Ruhestand. Bald wird er die Türen seiner Praxis für immer hinter sich schließen... Doch eine letzte Patientin lässt sich nicht abwimmeln. Und die Gespräche mit Agathe verändern alles: Neue Freundschaften scheinen plötzlich möglich, neue Wege, neue Zuversicht. Eine universelle Geschichte über Nähe und Freundschaft, Liebe und Verbindlichkeit – elegant und zeitlos, voll meditativer Zärtlichkeit und subtilem Humor. 

Meine Meinung:
Dieses Buch habe ich im Rahmen einer Leserunde der Lesejury lesen dürfen und es freut mich natürlich sehr, dieses neue Buch aus dem ersten Programm von Hanser blau sogar noch vor Veröffentlichung bekommen zu haben.
Zuerst einmal wird es euch sicher nicht wundern, dass mich bei diesem Buch vor allem das Cover interessiert hat und als ich dann nach der Lektüre der Leseprobe ganz verzaubert auf meinem Stühlchen sass, wusste ich, dass dieses wunderbare Büchlein unbedingt bei mir einziehen musste. Die Haptik des feinen Leineneinbandes ist einfach perfekt, die zarten Farben passen perfekt zur leisen, poetischen Geschichte rund um Liebe, Freundschaft und die Ende unseres Lebens und sogar der kleine Vogel hat einen ganz klaren Bezug zum Inhalt. Solch durchdachte Buchgestaltungen überzeugen mich jeweils sehr und lassen auf viel Liebe zum gedruckten Wort und viel Respekt für die Arbeit der Autorinnen und Autoren schliessen.
Zum Inhalt des Buches möchte ich nicht zu viel verraten, aber ich kann euch sagen, dass mir "Agathe" wundervolle Lesestunden voller Poesie und Zartheit beschert hat, die ich auf keinen Fall mehr missen möchte.

Schreibstil und Handlung:

„Agathe, was macht das Leben Ihrer Ansicht nach aus?“, fragte er.
 S. 107, Agathe - Anne Cathrine Bomann 

Am Anfang der Geschichte befinden wir uns in der Praxis und den Gedanken eines alternden Psychiaters, der sich in einer Lethargie befindet, die wohl nur mit einer Kombination aus Lebensmüdigkeit, Einsamkeit und berufsbedingter Erschöpfung erklärt werden kann. Er zählt die Therapiestunden und Tage bis zu seinem Ruhestand und hört seinen Patientinnen und Patienten nur noch mit halbem Ohr zu, wenn überhaupt. Dann aber taucht Agahte auf. Eine Patientin, die ihm keine Ruhe lässt, ihn fordert und ihn immer wieder überrascht und aus seiner Reserve holt.
Die Geschichte zweier Leben wird in einer zarten und einfühlsamen Sprache erzählt, die von Leerstellen lebt und viel Raum für eigene Gedanken lässt. Ganz wenige Seiten und kurze Kapitel beinhalten so viel mehr, als die Worte, die sich auf den Seiten finden, weil jedes dieser Worte uns tief berühren und uns zum Nachdenken bringen kann.
Gibt es im Leben die Möglichkeit, noch einmal neu zu beginnen? Kann man sich trotz voranschreitendem körperlichem Zerfall und mühsamem Alltagstrott dazu aufraffen, die Gedanken noch einmal ganz neu zu ordnen und ein wenig frischen Wind in in sein Leben zu bringen?
Und auch zum Ende noch einmal die Fragen: Was berührt uns? Was macht uns als Menschen aus? Und vor allem: Was wissen wir überhaupt über die Menschen, denen wir täglich begegnen, die ein Teil unseres Lebens sind und immer wieder unseren Weg kreuzen, uns alleine durch ihre Anwesenheit ganz tief im Herzen berühren?

Meine Empfehlung:
Von mir gibt es für dieses zauberhafte Buch in der wundervollen Aufmachung eine sehr herzliche Leseempfehlung und ich bin mir sicher, dass dieses Buch das perfekte Buch für eine Leserunde ist, weil es so viel Interpretationsspielraum lässt und immer wieder dazu führen kann, Diskussionen anzuregen und so ganz viel über das Leben nachzudenken.

Zusätzliche Infos:
Titel: Agathe
Originaltitel: Agathe
Autorin: Anne Cathrine Bomann, geboren 1983, arbeitet als Psychologin. Sie lebt in Kopenhagen mit ihrem Freund, einem Philosophen, und dem Hund Camus. Eine Saison lang spielte sie Tischtennis in Fontenay-sous-Bois, einem Vorort von Paris. Dort lebte sie in der 9, rue des rosettes, genau wie die Hauptfigur aus Agathe
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Dänisch
Übersetzt von: Franziska Hüther
Fester Einband: 160 Seiten
Verlag: Hanser blau 
Erscheinungsdatum: 28.01.2019
ISBN: 978-3-446-26191-4

2 Kommentare:

  1. Liebe Livia,
    Nach deiner Rezension möchte ich das Buch jetzt noch dringender Lesen. Das Buch hat mich schon direkt angesprochen, als ich es in der Verlagsvorschau entdeckt habe. Anscheinend hat dich das Buch ja ziemlich begeistert und jetzt bin ich noch neugieriger auf diese Geschichte geworden.
    Ich freue mich schon darauf, wenn der ganze Stress bei mir bald hoffentlich vorbei ist und ich wieder mehr Zeit zum Lesen habe. Dann steht "Agathe" auf jeden Fall weit oben auf der Liste. :)
    Liebe Grüße, Julia

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo liebe Julia

      Da bist du ja schon wieder :-)

      "Agathe" ist wirklich ein tolles Buch, es hat mir sehr gut gefallen und ich hoffe natürlich, dass es dir auch gefallen wird. Gerade dieses Buch lohnt sich sehr gut, wenn man wenig Zeit hat, da die Kapitel ganz kurz sind und sich wirklich toll dazwischen lesen lassen und dann hat man wieder ein wenig Zeit, um nachzudenken oder Pause zu machen.

      Alles Liebe dir
      Livia

      Löschen

Ich freue mich über jeden lieben Kommentar, über Anregungen und konstruktive Kritik. Ausserdem möchte ich darauf hinweisen, dass ihr mit Absenden eines Kommentars zur Kenntnis nehmt und zustimmt, dass dabei personenbezogene Daten gespeichert werden.