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27 Februar 2017

Rezenion: Blauer Montag

Blauer Montag - Nicci French, Psychologin Frieda Klein als Ermittlerin (1)

Beschreibung des Verlages:
Manchmal ist die Psyche ein gefährlicher Ort.
Als der 5-jährige Matthew verschwindet, geht ein Aufschrei durch London. In den Zeitungen erscheint sein Bild – und die Psychotherapeutin Frieda Klein kann es nicht fassen: Matthew gleicht bis ins Detail dem Wunschkind eines verzweifelten kinderlosen Patienten von ihr. Ist dieser Mann ein brutaler Psychopath? Warum hat sie das als Therapeutin nicht schon vorher bemerkt? Zusammen mit Inspector Karlsson stößt Frieda auf Parallelen zum Verschwinden eines Mädchens vor mehr als zwanzig Jahren. Mit höchst eigenwilligen Mitteln kommt Frieda dem Entführer sehr nahe. Doch es ist ein Wettlauf gegen die Zeit …

Meine Meinung:
Ich muss zugeben, dass ich auf den ersten paar Seiten nicht richtig warm wurde mit der Handlung. Natürlich war mir klar, wie sich der Prolog, die Entführung der kleinen Jo mehr als zwanzig Jahre, bevor die eigentliche Handlung einsetzt, zum Rest der Geschichte verhalten sollte, aber trotzdem war mir das alles ein wenig zu wohlbekannt, zu sehr wie sonst auch immer, zu 08/15.
Dann kam aber Frieda ins Spiel und ihre analytische, sehr rationale und bestimmte Art erinnerte mich sehr an mein eigenes Vorgehen beim Lösen von Problemen. Was ihr auffiel, hatte auch ich bemerkt, wie sie dachte, dachte auch ich und dann war da plötzlich eine Sogwirkung, die es mir schwer machte, das Buch aus der Hand zu legen. War da anfänglich noch der Wunsch nach einer längeren Lesepause (die ich mir auch gönnte), wurde dann der Rest des Buches in einem Tag und einer Nacht gelesen und obwohl ich schon gehört habe, dass die Reihe ihre Höhen und Tiefen haben soll, werde ich mir die weiteren Bände auf jeden Fall besorgen, da es mir die Protagonistin Frieda auf eine besondere Art und Weise angetan hat.

Schreibstil und Handlung:
Ich finde es ja immer sehr spannend, wenn ein Krimi oder Thriller nicht nur von der Ermittlerseite her aufgegleist wird, sondern alle Beteiligten beleuchtet. So erfährt man als Leser anfangs, wie der Entführer bei der "Auswahl" seines Opfers vorgeht und dann immer wieder, wie sich der arme, entführte Matthew fühlt. Auch wird sehr passend beschrieben, wie es dazu kommt, dass Frieda in den Fall verwickelt wird und trotzdem erfährt man als Leser zusätzlich kleine Begebenheiten aus ihrem Leben und ihrer Arbeit als Psychotherapeutin. So spielen beispielsweise ihre Schwägerin und Nichte, ein Handwerker und ihr ehemaliger Mentor eine sehr wichtige Rolle in ihrer privaten und auch beruflichen Geschichte.
Was wirklich schade war: nach ca. 300 Seiten war für mich klar, wie das Buch ausgehen wusste und zwar im Detail. Vielleicht war ich besonders findig, vielleicht war Friedas Vorgehensweise auch einfach zu sehr so, wie ich gedacht und gehandelt hätte, vielleicht habe ich nun definitiv langsam aber sicher zu viele Krimis und Thriller gelesen, aber die letzten 150 Seiten enthielten gar keine einzige Überraschung mehr für mich. Trotzdem hat mich das Buch nicht gelangweilt, weil ich unbedingt erfahren wollte, wie genau nun alles erklärt und aneinandergefügt wird und tatsächlich hat mich dies auch total überzeugt. Obwohl in kurzer Zeit einiges aufgelöst werden musste, gab es keinen Spannungsabfall oder gar eine Überstürztheit, wie es ja sonst manchmal gegen Ende vorkommen kann. Es schien, als hätten die Autoren von Anfang an einen klaren Plan gehabt, was sich auch in der Erzählsprache manifestierte, die mit viel Spannung, packendem Bezug zur Protagonistin, Humor und ganz viel Fachwissen daherkam.

Meine Empfehlung:
Ich empfehle euch den Auftakt der Frieda Klein-Reihe sehr gerne weiter, weil sich in diesem ersten Band viel Spannung, eine tolle Protagonistin und ihre komplizierte Familiengeschichte, interessante Details zur Arbeit von Psychotherapeuten und anderen Medizinern und eine brisante Handlungsidee vereinen. Dies alles natürlich vor der Kulisse des düsteren, winterlichen Londons, was der Erzählung eine besondere Stimmung angedeihen lässt.

Zusätzliche Infos:
Titel: Blauer Montag
Originaltitel: Blue Monday
Autoren: Nicci French - hinter diesem Namen verbirgt sich das Ehepaar Nicci Gerrard und Sean French. Seit langem sorgen sie mit ihren höchst erfolgreichen Psychothrillern international für Furore. Die beiden leben mit ihren Kindern in Südengland. "Blauer Montag" ist der Beginn einer neuen 8-teiligen Krimireihe mit der Therapeutin Frieda Klein als Serienheldin.
Taschenbuch: 448 Seiten
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Englisch
Übersetzt von: Birgit Moosmüller 
Originalverlag: Michael Joseph (Penguin Group), London 2011
Verlag: btb
Erschienen: 13.05.2013 
ISBN: 978-3-442-74585-2 

26 Februar 2017

Eingeschlossen in der Buchhandlung oder: ein Traum wird wahr

 
http://www.spiel-laeselade.ch/lachen.html Hallo ihr Lieben

Ich hoffe, dass ihr ein schönes, erholsames Wochenende hattet und morgen wieder gut in die Woche starten könnt. Um euch ein wenig eifersüchtig und auch neugierig zu machen, möchte ich heute ein Erlebnis mit euch teilen, das ich gestern machen durfte und von dem ich sicher noch lange zehren werde, aber lest selbst :-)

Ein Traum wird wahr
Gestern Abend durfte ich nämlich endlich eines meiner Geburtstagsgeschenke aus dem letzten Jahr einlösen. Zusammen mit zwei meiner liebsten Mädels, mit denen ich schon seit meiner Gymnasiumszeit (und mit einer davon noch länger) eng befreundet bin, liess ich mich nach Ladenschluss im Spiel- und Läselade in Lachen, im Kanton Schwyz, einschliessen. Dort durften wir von 17.00 bis 22.00 Uhr lesen, stöbern, ein leckeres und reichhaltiges Abendessen geniessen und Spiele ausprobieren, Geschenkartikel bestaunen, und, und, und. Natürlich kam dabei auch unser fröhliches Geplauder nicht zu kurz, es wurde für Fotos posiert und immer mal wieder innegehalten und in einem Buch geschmökert.

Unser Abend voller Nostalgie
Zuerst einmal irrten wir fast eine Stunde lang im Verkaufsraum herum und konnten unser Glück kaum fassen. Die kleine, im ganzen Ort bekannte Buchhandlung hat zwei von uns durch unsere Kindheit begleitet. Dort habe ich jeweils um Mitternacht auf den nächsten Harry Potter-Band gewartet, dort habe ich alle meine Büchergutscheine eingelöst, dort habe ich meine Geschenke und Spiele gekauft. Nun lebe ich im Kanton Bern, suche dort nicht mehr ganz so regelmässig Buchhandlungen auf - zu meiner Schande - sondern bestelle auch ab und zu ein Buch im Internet, bin aber, wie ihr alle wisst, nach wie vor in Bücher vernarrt. Schön also, mit zwei wundervollen Menschen an diesen Ort zurückzukehren, nach dem Taumeln vor Glück zuerst einmal ein leckeres und sogar vegetarisches Abendessen zu geniessen und dann für den Rest des Abends einen Traum zu leben.
Ihr seht schon, wir haben es uns gut gehen lassen und uns auch den einen oder anderen Spass erlaubt. Besonders gut hat mir übrigens die grosse und liebevoll dekorierte Auswahl an Kinder- und Jugendbüchern, sowie Spielen und Geschenkartikeln gefallen. Da kann das Kind auch einfach einmal ein wenig spielen, oder in den Kinderbüchern stöbern, während sich die Eltern in ein Buch vertiefen, was sehr kinderfreundlich ist und natürlich auch total ansprechend daherkommt.

Buchhandlungen, altbewährt und neuentdeckt
Neue Konzepte und Ideen im Buchhandel sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Büchercafés und Buchhandlungen, die zugleich auch noch ein Lebensmittelladen oder ein Kiosk sind, gehören seit einigen Jahren zu jedem grösseren Bahnhofsgebäude und jeder Einkaufspassage dazu. Dass es aber auch immer öfter vorkommt, dass ganze Ladenketten von noch grösseren Firmen aufgekauft werden ist leider ebenfalls zur Tagesordnung geworden und so wird es vor allem für kleine, in den Dörfern fest verankerte Buchhandlungen und auch Bibliotheken immer schwerer, das Buch an die Frau und den Mann zu bringen. Neben starker Konkurrenz aus allen Bereichen (Romane lassen sich ja mittlerweile in fast jedem Laden kaufen) spielen da beim Käufer auch immer wieder wirtschaftliche Überlegungen und Zeitdruck, Stress und sogar gewünschte Anonymität eine grosse Rolle. Denn obwohl kompetente Beratung und ein grosses Wissen über Bücher in den Buchhandlungen nach wie vor sehr geschätzt werden, ist es für uns oft bequemer und billiger, ein Buch ganz schnell im Internet bestellen und liefern zu lassen und dabei komplett auf den Kontakt mit anderen Menschen zu verzichten. Ich nehme mich da selber auch gar nicht aus, denn trotz verschiedenen Jobs ist es als Studentin (vor allem bei meinem Leseverhalten) einfach nicht möglich, für jedes aktuelle Taschenbuch fünfzehn Franken und für ein aktuelles Hardcover manchmal sogar das Doppelte hinzublättern. Trotzdem finde ich es sehr wichtig, eine gute Balance in meinem Kaufverhalten zu haben. Und wenn ich ein Buch in einer Buchhandlung bewusst und nach reiflicher Überlegung einkaufe, bereue ich dies viel weniger als den einen oder anderen Schnellkauf im Internet.

Wir entscheiden mit
Doch welche Konzepte sorgen längerfristig dafür, dass auch kleine, regionale Buchhandlungen überleben und sich immer wieder neu erfinden und bei den Käufern in Erinnerung rufen können?
Mit dieser Frage sind wir wieder bei unserem Abend angelangt. Natürlich hätten wir uns sehr gerne über Nacht einschliessen lassen und am nächsten Morgen auch gleich einen Tee oder Kaffee zwischen unseren Bücherfreunden geniessen wollen, wer weiss, vielleicht lässt sich dies ja auch einmal irgendwie erfüllen. Aber schon solche Leseabende, kulinarisch gut umsorgt, mit einer Handynummer und einer Hintertür für den Notfall versehen und mit der Möglichkeit, am Ende des Abends Bücher und alle weiteren Artikel im Laden zu kaufen, sind eine tolle Sache. Genau so wie Themennachmittage, Lesungen, Lesezirkel, Bücher im Spezialformat, Bücher und ganze Buchhandlungen für Nischenthemen und, und, und.
Ausserdem obliegt es auch oder besser gesagt: vor allem der Verantwortung von uns Käufern, unser Konsumverhalten am aktuellen Markt anzupassen und trotzdem immer wieder zu überdenken. So nehme auch ich mir vor, die wenigen Bücher, die ich im Jahr 2017 noch kaufen möchte, vermehrt direkt in verschiedensten Buchhandlungen zu beziehen und mir so auch wieder einen grösseren Überblick über die Angebote und Ideen dort zu verschaffen.

Und was habe ich denn nun gekauft?
Natürlich möchte ich euch nicht vorenthalten, was ich denn gestern Abend noch gekauft habe und wie ihr sicher erraten könnt, habe ich natürlich gesündigt. Dank strenger Überwachung meiner Mädels und rigorosem Ausschlussverfahren meinerseits hält sich aber der Schweregrad meiner Verfehlung zum Glück in Grenzen (warum im Februar trotzdem mehr Bücher eingezogen sind als geplant, das lest ihr dann nächste Woche).
"Eine wie Alaska" und "Mit dem Kühlschrank durch Irland" standen schon lange (Alaska schon ewig) auf meiner Wunschliste und durften darum mit und "Alles, was mein kleiner Sohn über die Welt wissen muss" ist für den Bruder des Liebsten, der bald Geburtstag hat und im Januar Vater eines Sohnes geworden ist. Dazu habe ich mir noch ein Malbuch gegönnt, das ich sicher lieben werde und der Kaufgrund war vor allem die Gecko-Seite, die ihr unten seht und die Tatsache, dass man jede Seite auch als Postkarte verschicken kann. Zudem hat sich eine kleine Leseeule bei mir eingenistet, die ich euch bald einmal näher vorstellen werde.

Pappsatt, voller neuer Eindrücke, glücklich und zufrieden und mit dem einen oder anderen Buch unter dem Arm traf uns die Buchhändlerin um kurz nach 22.00 Uhr wieder in ihrem Reich an, das wir dann (selbstverständlich nach dem Bezahlen unserer Schätze) wieder verlassen durften/konnten/sollten/mussten. Wir werden sicher noch lange an die Gespräche und Buchtipps und die ganzen Erlebnisse und Erkenntnisse des Abends zurückdenken. Ausserdem bin ich mir sicher, dass ich bei der Lektüre der für mich bestimmten zwei Romane auf jeden Fall immer wieder an meine Mädels denken werde :-) Ein grosser Dank geht natürlich an dieser Stelle auch noch einmal an den Spiel- und Läselade Lachen, dessen Team es gelungen ist, uns einen unvergesslichen Abend zu bescheren.

Noch Fragen oder Empfehlungen?
Bitte meldet euch sehr gerne bei mir, wenn ihr noch irgendwelche Fragen habt. Auch über jegliche Ergänzungen, Buchtipps und Empfehlungen für kleine und grössere Buchhandlungen freue ich mich sehr. Bis dahin hoffe ich, dass ich euch in Erinnerung rufen konnte, dass es möglich ist, sein Konsumverhalten immer wieder zu überdenken und anzupassen und wünsche euch noch einen schönen Abend und morgen einen sonnigen und produktiven Start in die Woche.

Mit einem glücklichen Bild von uns Dreien (mit mir in der Mitte) vor der gutbestückten und liebevoll sortierten Romanwand verabschiede ich mich langsam aber sicher in Richtung Reich der Träume.
Alles Liebe euch
Livia

23 Februar 2017

Rezension: Das Herzenhören

Das Herzenhören - Jan-Philipp Sendker (Die Burma-Serie 1)

Beschreibung des Verlages:
Eine der großen Liebesgeschichten unserer Zeit, die schon Hunderttausende Leserinnen begeisterte und stetig neue Leser findet: Die Suche nach ihrem vermissten Vater führt Julia Win von New York nach Kalaw, einem malerischen, in den Bergen Burmas versteckten Dorf. Ein vierzig Jahre alter Liebesbrief ihres Vaters an eine unbekannte Frau hat sie an diesen magischen Ort geführt. Hier findet sie nicht nur einen Bruder, von dem sie nichts wusste, sondern stößt auch auf ein Familiengeheimnis, das ihr Leben für immer verändert.

Meine Meinung:
Schon nach wenigen Seiten hat mich dieses Buch an die Hand genommen und in eine mir völlig fremde Welt geführt. Ich bin mit Julia nach Burma gereist und habe an ihrer Seite wunderbare Landschaften, Menschen und eine mir bis dahin noch total fremde Kultur kennenlernen dürfen.

"Nicht alles, was wahr ist, kann man erklären, Julia", unterbrach er mich. "Und nicht alles, was man erklären kann, ist wahr."

S. 282, Das Herzenhören 

Schon ein paar Jahre wird Julias Vater vermisst, als sie es in New York nicht mehr aushält. Im Gegensatz zu ihrer Mutter, die von vielen enttäuschenden Ehejahren verbittert und scheinbar betrogen zurückbleibt, möchte sie ihren Vater finden, in Erfahrung bringen, was in den ersten zwanzig Jahren seines Lebens geschehen ist und ihn fragen, warum er sie, ihren Bruder und ihre Mutter so plötzlich verlassen hat. Mit einem Liebesbrief an eine gewisse Mi Mi in der Hand macht sie sich voller offener Fragen auf nach Burma. Dort trifft sie zuerst aber nicht ihren Vater an, sondern eine klebrige Hitze und einen älteren Mann, der ihren Vater gut zu kennen scheint. Bevor er sie zu ihm führt, will er ihr die Geschichte von Mi Mi und Tin Win erzählen. Eine Geschichte, die Julia an allem zweifeln lässt, was sie geglaubt und ihrem Vater unterstellt hat, eine Geschichte, die ihr ihren Vater näherbringt, als er ihr je war und eine Geschichte, welche die grösste Macht zum Thema hat, die den Menschen je geschenkt worden ist: die Liebe.

"Ich spreche von der Liebe, die Blinde zu Sehenden macht. Von der Liebe, die stärker ist als die Angst. Ich spreche von der Liebe, die dem Leben einen Sinn einhaucht, die nicht den Gesetzen des Verfalls gehorcht, die uns wachsen lässt und keine Grenzen kennt. Ich spreche vom Triumph des Menschen über die Eigensucht und den Tod."

S. 12, Das Herzenhören

Schreibstil und Handlung:
Wie bereits angetönt schildert dieses Buch das Leben in Burma, genauer noch das Leben und Arbeiten in den Bergen Burmas Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts, unmittelbar vor und während des zweiten Weltkrieges. Es spricht dabei alle Sinne an mit seinen detaillierten und schillernd-bunten Beschreibungen der Farben und Formen dieser Gegend, der Pflanzen, Menschen, Märkten und Gerüchen die den Blüten entströmen, welche die Schönheit der Landschaft mit ihrem Duft untermalen. Zugleich kommen in "Das Herzenhören" gleich zwei Protagonisten vor, die durch ihre körperlichen Besonderheiten einen Sonderstatus in ihrer Gesellschaft einnehmen und sich so gut ergänzen, dass sie zusammen zu zwei wahrhaft sehenden und fühlenden Menschen werden. Ihre Auffälligkeiten werden sehr feinfühlig beschrieben und die Freundschaft, die sie verbindet wirkt schon bei der ersten Erwähnung so mächtig und gross, dass man als Leser einfach darauf hoffen muss, dass auch ihre Herzen zueinander finden.
Die Handlung selber deckt auch riesige Themenfelder ab. Da ist ein verschwundener Vater, eine von der Ehe verbitterte Mutter, ein alleingelassenes Geschwisterpaar und eine Vergangenheit, die so viele Geheimnisse und Erkenntnisse birgt, dass man sie einfach ergründen muss. Die nötige Spannung, die Anlehnung an historische Ereignisse und vor allem auch die Einbettung in diese wunderbare, dem Autor wohlbekannte, Kulter und Landschaft, gibt der gesamten Handlung und dieser wundervollen Liebes- und Familiengeschichte eine besondere Eindringlichkeit.

Meine Empfehlung:
Diese faszinierende und berührende Geschichte über ein junges Paar, über zwei Menschen, die wirklich die Gabe des Sehens, Hörens, Fühlens und Liebens erlernt haben, über alle Grenzen und Konventionen hinweg, hat mich nicht mehr losgelassen und ich habe die Reise an Julias Seite voller Emotionen und Poesie erlebt und werde mich gerne ein weiters Mal mit ihr nach Burma aufmachen und empfehle euch dies ebenfalls von Herzen.

Zusätzliche Infos:
Titel: Das Herzenhören
Autor: Jan-Philipp Sendker, geboren in Hamburg, war viele Jahre Amerika- und Asien-Korrespondent des Stern. Nach einem weiteren Amerika-Aufenthalt kehrte er nach Deutschland zurück. Er lebt mit seiner Familie in Potsdam. Bei Blessing erschien 2000 seine eindringliche Porträtsammlung Risse in der Großen Mauer. Nach dem Roman-Bestseller Das Herzenhören (2002) folgten Das Flüstern der Schatten (2007), Drachenspiele (2009) und Herzenstimmen (2012). Seine Romane sind in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Mit weltweit über 3 Millionen verkauften Büchern ist er einer der aktuell erfolgreichsten deutschsprachigen Autoren.
Taschenbuch: 304 Seiten
Sprache: Deutsch
Verlag: Heyne
Erschienen: 27.08.2012
ISBN: 978-3-453-41001-5 

20 Februar 2017

Mein SuB kommt zu Wort, 20.2.17

"Mein SuB kommt zu Wort" 
Verehrte Leserinnen und Leser von Livias Blog

Hier spricht Livias SuB und wir haben es endlich wieder einmal geschafft, die tolle SuB-Aktion von Anna nicht zu verschlampen (Livia ruft gerade, dass sie es nicht immer vergessen hat, sondern dass manchmal der Wochentag auch nicht gut zu ihrer Blogplanung gepasst hat, jaja). Livia hat mich übrigens gleich direkt an den Laptop gelassen und grüsst euch alle ganz lieb. Da es noch sehr früh ist, sitzt sie mit einem Kaffee (einem Eimer Kaffee) neben mir und versucht, die Augen offen zu halten.
Damit ich Livia bald loswerde und mich wieder um meine buchigen Bewohner kümmern kann, möchte ich nun aber gleich zu den Fragen gehen und euch ein paar ehrliche Antworten dazu geben. Viel Spass beim Lesen :-)

Wie groß/dick bist du aktuell (du darfst entscheiden, ob du nur Print oder eBook & Print zählst)?
Wir haben gerade ein wenig im Verlauf gestöbert und bei der letzten "Mein SuB kommt zu Wort"-Aktion war ich ganze 215 Bücher gross. Und da dachten wir beide, ich sei langsam aber sicher an meine Grenzen gestossen, zumal der Platz im Regal definitiv knapp wurde. Tja, falsch gedacht. Nach weiterem rasanten Anstieg auf fast 250 (und die SuB-Bücher sind mittlerweile in der ganzen Wohnung verstreut, was mich definitiv stört, da ich nun kein wirkliches SuB-Regal, sondern mehr eine SuB-Auslegeordnung bin) bin ich nun wieder ein wenig geschrumpft und wiege/messe/umfasse aktuell 243 Bücher.

Wie ist die SuB-Pflege bisher gelaufen? Zeige mir deine drei neuesten Schätze auf deinem Stapel!
"Was soll denn SuB-Pflege eigentlich sein?", grummelt Livia da neben mir. Nun ja, ich denke, dass man einen SuB gross- oder klein-pflegen kann. Bei mir passiert gerade beides. Grundsätzlich soll ich schrumpfen, was ich gerne unterstützen will, aber ein paar ausgewählte Neuzugänge bekomme ich auch. Und in diesem Monat waren es folgende:
 
Ihr seht schon, Livia hat eine Reihe vervollständigt (respektive fast, den nachträglich geschriebenen achten Band, der sich zwischen den vierten und fünften Band einordnen lässt, ist schon nicht mehr in der schönen Metallic-Ausgabe erhältlich). Vor einigen Jahren hat Livia den siebten und damals letzten Band der Reihe zu Weihnachten bekommen. Und zwar von ihrem damals ebenfalls noch wesentlich jüngeren Bruder, der nur wusste, dass Livia Stephen King mag. In den letzten Jahren hat Livia alle weiteren Bände als Mängelexemplare erstanden. Nur diese drei fehlten noch. Und vor einigen Wochen hat sie dann bei Ines diesen Post entdeckt. Sofort mussten also die drei fehlenden Bücher her und obwohl es zwei davon bereits nur noch mit festem Einband gab, kaufte Livia sie bei medimops ein (und nur diese drei, keine weiteren, ist das nicht unglaublich?).

Welches Buch hat dich als letztes verlassen, weil gelesen? War es eine SuB-Leiche, ein Reihen-Teil, ein neues Buch oder ein Reziexemplar und wie hat es deinem Besitzer gefallen (gerne mit Rezensionslink)?
https://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Fruehlingsnaechte/Debbie-Macomber/Blanvalet-Taschenbuch/e477260.rhdZuletzt verlassen hat mich "Das Herzenhören" von Jan-Philipp Sendker. Livia hat die philosophische Sprache sehr gemocht und flüstert mir gerade zu, dass es sich schon ein wenig um eine SuB-Leiche handelt (es handelt sich meiner Meinung nach um eine totale SuB-Leiche, also tja).
"Frühlingsnächte" von Debbie Macomber, das zuletzt rezensierte Buch, war hingegen nur ganz kurz auf dem SuB. Weil Livia so begeistert vom ersten Band "Winterglück" war, musste der zweite Band sofort her. Diese beiden Bücher von Debbie Macomber sind übrigens Reziexemplare und auch den zweiten Band hat Livia geliebt.

Lieber SuB, heute richtet sich die vierte Frage an deine Eitelkeit: Besitzt du ganz besonders hübsche Bücher in deinen Weiten oder gar Raritäten mit Sammlerwert?
Nun ja, wie oben erwähnt gehört die Metallic-Ausgabe von "Der dunkle Turm" von Stephen King tatsächlich bereits zu den Raritäten mit Sammlerwert. Ausserdem stehen in einem unserer Bücherregale noch wunderschöne alte Ausgaben russischer Klassiker, die Livia aber nicht zum SuB zählt. Einige davon hat sie bereits gelesen, andere wird sie sich als aktuelle Taschenbücher kaufen, wenn sie diese lesen will, damit die alten Ausgaben nicht beschädigt werden. Ausserdem liest Livia jeweils sehr gerne die aktuellsten Überarbeitungen und Übersetzungen. Hier seht ihr noch einige der Cover unserer Schätze:
 
Und nun seid ihr anderen SuBs und SuB-Besitzer an der Reihe, ich möchte eure Schätze sehen :-)

Livia und ich, wir grüssen euch ganz lieb und wünschen euch einen wunderbaren Start in die Woche
Livias SuB  

16 Februar 2017

Rezension: Frühlingsnächte

https://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Fruehlingsnaechte/Debbie-Macomber/Blanvalet-Taschenbuch/e477260.rhdFrühlingsnächte - Debbie Macomber

Rose Harbour-Reihe:
2. Frühlingsnächte
3. Sommersterne
4. Herbstleuchten 

Beschreibung des Verlages:
Wer Nora Roberts mag, wird Debbie Macomber lieben!
Jo Marie Rose hat nach einem schweren Schicksalsschlag in dem beschaulichen Küstenstädtchen Cedar Cove einen Neuanfang gewagt. Mit ihrem Bed & Breakfast, dem Rose Harbor Inn, steht sie nun vor einer neuen Herausforderung: Als Erinnerung an ihren verstorbenen Mann will sie einen weitläufigen, üppigen Rosengarten anlegen. Hilfe erhält sie dabei von Mark, einem begabten Handwerker, in dessen Gesellschaft sie sich fast schon gefährlich wohl fühlt. Doch auch ihre neuen Gäste halten Jo Marie in Atem, denn Mary und Annie tragen beide ein Geheimnis mit sich herum, dessen Grundsteine in Cedar Cove liegen …

Meine Meinung:
Sicher erinnert ihr euch noch an meine begeisterte Rezension zum ersten Band der Rose Harbour-Reihe "Winterglück". Schon diesen Roman hatte ich damals beim Bloggerportal angefragt und auch beim zweiten Band hat es geklappt, und ich habe tatsächlich ebenfalls ein Rezensionsexemplar bekommen, was mich natürlich sehr gefreut hat. Schon beim ersten Band war sehr spannend, dass die Protagonistin Jo Marie Rose zwar im Zentrum steht, dass ihre Geschichte aber nicht einfach abgehandelt und abgeschlossen wird, sondern dass sie vor allem eine begleitende und betreuende Funktion übernimmt. Es werden immer wieder verschiedene Perspektiven der Figuren beleuchtet. Jo Marie Rose berichtet jeweils aus der Ich-Perspektive und ich habe es sehr gemocht, dass man als Leser dadurch viele Einblicke in den Alltag einer Pensionswirtin, ihre Sorgen, Ängste und Ziele gewinnt. Dann gibt es noch zwei weitere Erzählperspektiven. Der Aufenthalt von Mary und Annie in Cedar Cove wird nämlich ebenfalls genauer beleuchtet und zwar aus der allwissenden Erzählperspektive, was meiner Meinung nach sehr gut passt und es gab für mich auch überhaupt keine Orientierungsschwierigkeiten. Obwohl diese ersten zwei, drei Februarwochen bei mir total verplant waren und ich am Abend jeweils so erschöpft war, dass ich zu keinem Buch mehr greifen konnte oder manchmal sogar im Zug lieber nur aus dem Fenster gestarrt habe, weil es um mich herum zu laut oder ich im Kopf zu abgelenkt war, bin ich nur so durch die Seiten geflogen und habe auch diesen zweiten Band der Reihe geliebt.

Schreibstil und Handlung:
"Frühlingsnächte" liest sich flüssig und wirkt trotzdem nie oberflächlich. Ganz im Gegenteil: Debbie Macomber schafft es, mit wenigen Worten Stimmungen und Gefühle zu erzeugen und auch tragische und intensive Vorgeschichten und Nebenhandlungen so stimmig in das wunderschöne Bed&Breakfast Rose Harbour Inn und das Küstenörtchen Cedar Cove einzubetten, dass alles zusammenpasst und man als Leser ein ganz schönes Auf und Ab der Gefühle erleben darf. Einmal mehr möchte ich die wunderschönen Beschreibungen des Ortes, der Figuren und vor allem der kleinen Pension von Jo Marie Rose loben. Ihr Alltag, ihre Gedanken und Gefühle und ihre Zukunft in Bezug auf ihr Bed&Breakfast wirkten auf mich nämlich sehr authentisch und auch zur Handlung passend.
Diese war romantisch-verspielt, berührend und traurig und hat tiefe Einblicke in die Vergangenheit und auch in die aktuelle Lebenssituation der Protagonistin Jo Marie und ihren Gästen gewährt. So begleitet man in "Frühlingsnächte" alle Figuren ein Stück weit durch ihr Leben, erfährt auch, wie es den Figuren ergangen ist, die in "Winterglitzern" eine wichtige Rolle gespielt haben und - was das wichtigste ist - kann den nächsten Band nach dieser Lektüre kaum mehr erwarten. Mir zumindest erging es beim Lesen so :-)

Meine Empfehlung:
Einmal mehr kann ich sagen, dass ich den nächsten Band kaum erwarten kann. Ich habe mich sofort Zuhause gefühlt, an der Seite von Jo Marie spannende, emotionale und eindrückliche Ereignisse miterlebt und kann euch die ganze Reihe (oder zumindest die ersten beiden bisher gelesenen Bände) nur wärmstens empfehlen.

Zusätzliche Infos:
Titel: Frühlingsnächte, Rose Harbour-Reihe (2)
Originaltitel: Rose Harbour in Bloom. A Rose Harbour Novel (2)
Autorin: Debbie Macomber ist mit einer Gesamtauflage von über 170 Millionen Büchern eine der erfolgreichsten Autorinnen überhaupt. Wenn sie nicht gerade schreibt, ist sie eine begeisterte Strickerin und verbringt mit Vorliebe viel Zeit mit ihren Enkelkindern. Sie lebt mit ihrem Mann in Port Orchard, Washington und im Winter in Florida.
Taschenbuch, Klappenbroschur: 416 Seiten
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Amerikanisch
Übersetzt von: 
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 15.02.2016  
ISBN: 978-3-7341-0191-5 

14 Februar 2017

Gemeinsam Lesen, 14.2.17

Gemeinsam Lesen ist eine von Asaviel ins Leben gerufene Aktion,
die nun von den Schlunzen fortgeführt wird.
Hallo ihr Lieben

Nach ein wenig Sport und bevor es gleich mexikanisches Essen vom Lieferservice gibt, möchte ich doch noch schnell bei der heutigen Aktion "Gemeinsam Lesen" mitmachen. Und hier kommen schon die Fragen:

1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?
Ich habe gestern mit "Das Herzenhören" Jan-Philipp Sendker gestartet und bin aktuell auf Seite 52.

2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
Nach dem Frühstück ging ich in den Garten und setzte mich unter eine Pinie auf eine Holzbank.

Das Herzenhören - Jan-Philipp Sendker (Die Burma-Serie 1)

Beschreibung des Verlages:
Eine der großen Liebesgeschichten unserer Zeit, die schon Hunderttausende Leserinnen begeisterte und stetig neue Leser findet: Die Suche nach ihrem vermissten Vater führt Julia Win von New York nach Kalaw, einem malerischen, in den Bergen Burmas versteckten Dorf. Ein vierzig Jahre alter Liebesbrief ihres Vaters an eine unbekannte Frau hat sie an diesen magischen Ort geführt. Hier findet sie nicht nur einen Bruder, von dem sie nichts wusste, sondern stößt auch auf ein Familiengeheimnis, das ihr Leben für immer verändert.

3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden?
Am Anfang hatte ich ein wenig Mühe, um mich auf die sehr bildhafte und philosophische Sprache einzulassen. Aber dann war ich sofort im Buch gefangen und habe es leider noch nicht geschafft, wirklich mehr zu lesen. Ich mag es ja, wenn ein Buch eine Kultur und Gesellschaft thematisiert, die ich so nicht von meiner Heimat her kenne, wenn es philosophisch ist, Ereignisse in der Vergangenheit eine Rolle spielen und die Protagonistin oder der Protagonist eine mutige Person ist, die sich auf eine abenteuerliche Reise macht.

4. Liest du heute zum Valentinstag eine besondere Liebesgeschichte?
Zufälligerweise ja. Dieses Buch lese ich aber für eine Challenge und habe es nicht für heute ausgewählt. Der Liebste und ich verbringen zwar den Abend zusammen, aber das ist es dann schon mit dem Valentinstag.

Feiert ihr heute? Und was lest ihr? Ich freue mich auf eure Kommentare und komme auf jeden Fall auf einen Gegenbesuch vorbei.

Habt noch einen schönen Abend
Livia

12 Februar 2017

Bookish Sunday, 12.2.17


Guten Sonntag, ihr lieben Lesesüchtigen

Es ist wieder Zeit für den Bookish Sunday von Ines und ich muss dazu gestehen, dass ich heute irgendwie überhaupt nicht in die Gänge komme und darum ein wenig Zeit ins Bloggen und Lesen investieren kann und werde. Dazu wird noch die Wohnung auf Vordermann gebracht und einiges fürs Studium erledigt (ja, dieses Wochenendprogramm kommt für mich dem süssen Nichtstun, das einige von euch vieleicht tatsächlich praktizieren können, am nächsten). Dann ist nämlich wieder Luft für morgen, damit ich die neue Woche ohne Ballast und mit viel heute durch Entspannung gewonnene Energie starten kann. Ausserdem scheint seit heute Morgen 9.00 Uhr die Sonne. Gerade ist es zwar ein wenig dunkler geworden, aber es wird sicher noch ein wenig Lesezeit auf dem auf Frühling eingestimmten (also von Herbstlaub und abgestorbenen Pflanzen befreiten) Balkon geben.
Und dies sind die heutigen Fragen von Ines:

Mit welchem Buchcharakter würdest du gerne tauschen?
Nun ja, mit einem Buchcharakter möchte ich eigentlich nicht gerne tauschen. Natürlich warte ich auch noch auf meinen Brief von Hogwarts, natürlich würde ich gerne ein wenig in der Zeit herum reisen und natürlich interessiere ich mich für die unterschiedlichsten Schicksale. Trotzdem bin ich sehr glücklich mit meinem Leben, meiner Familie, meinen Freunden, meinem Liebsten, meinem Beruf, meinem Studium und vielen Entwicklungen, die ich im Sinn habe...da würde ich gerade nichts ändern wollen.

Welche außergewöhnliche Fähigkeit eines Charakters würdest du gerne selbst haben?
Nur eine? Ach komm schon...da kann ich mich ja nie entscheiden. Wenn ich es aber genauer betrachte: könnte ich mich durch die Zeit beamen, hätte ich keine langen Zugfahrten mehr vor mir, während denen ich lesen könnte und würde meinen Terminplan noch dichter gestalten. Gedankenlesen stelle ich mir auch anstrengend vor, wenn mir alles leicht fallen würde im Leben, wäre ich wohl ebenfalls schnell gelangweilt oder unterfordert und fliegen klingt ähnlich problematisch, wie beamen. Geld herstellen wäre praktisch, aber sicher auch gefährlich und am liebsten hätte ich wohl so eine Art glücklich-machende Fähigkeit, die ich bei meinen Mitmenschen einsetzen könnte. Ähnlich wie Jo Marie Rose aus der Rose Harbour-Reihe.

Wie würdet ihr diese Fragen beantworten?
Gerade scheint die Sonne wieder und ich schicke euch ganz viele wärmende Sonnenstrahlen vorbei und wünsche euch einen wunderschönen Sonntag
Livia

07 Februar 2017

Gemeinsam Lesen, 7.2.17

Gemeinsam Lesen ist eine von Asaviel ins Leben gerufene Aktion,
die nun von den Schlunzen fortgeführt wird.
Hallo ihr Lieben

Nach ein wenig Pause bin ich nun wieder bei der Aktion "Gemeinsam Lesen" dabei und dies sogar zum ersten Mal mit dem neuen Logo. Eventuell werde ich die Farben noch ein wenig anpassen, vorerst bleibt es allerdings noch im Original bestehen. Schaut übrigens unbedingt bei den Schlunzen vorbei, wer in dieser Woche bei der Aktion mitmacht, hat die Change, ein tolles Buchpaket zu gewinnen.

1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?
Ich habe heute mit "Blauer Montag" von Nicci French begonnen und bin aktuell auf Seite 26.

2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
Einen Moment lang blieb sie unschlüssig stehen.

Blauer Montag - Nicci French

Beschreibung des Verlages:
Manchmal ist die Psyche ein gefährlicher Ort.
Als der 5-jährige Matthew verschwindet, geht ein Aufschrei durch London. In den Zeitungen erscheint sein Bild – und die Psychotherapeutin Frieda Klein kann es nicht fassen: Matthew gleicht bis ins Detail dem Wunschkind eines verzweifelten kinderlosen Patienten von ihr. Ist dieser Mann ein brutaler Psychopath? Warum hat sie das als Therapeutin nicht schon vorher bemerkt? Zusammen mit Inspector Karlsson stößt Frieda auf Parallelen zum Verschwinden eines Mädchens vor mehr als zwanzig Jahren. Mit höchst eigenwilligen Mitteln kommt Frieda dem Entführer sehr nahe. Doch es ist ein Wettlauf gegen die Zeit …

3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden?
Nun ja, ich habe noch nicht wirklich viel gelesen. Der Prolog ist beendet und mit dem ersten Kapitel habe ich gerade erst begonnen. Im Prolog ist ein kleines Mädchen verschwunden und nie wieder aufgetaucht und bis jetzt konnte ein Verbrechen nicht ausgeschlossen worden. Nun ist ein Zeitsprung geschehen und im ersten Kapitel sind wir in der Gegenwart angelangt. Wie die Ereignisse im Prolog mit der jetzt einsetzenden Handlung zusammenhängen, ist noch nicht klar, ich bin aber sehr gespannt.

4. Brauchst du manchmal einen "Restart", irgendeine Veränderung oder Neuerung, um dein liebstes Hobby - das Lesen - wieder in Schwung zu bringen?
Nein, das benötige ich nicht. Mein Leseverhalten und auch die Pflege aller anderer Hobbies ist immer Schwankungen unterlegen. Mein Alltag ist sehr turbulent und verplant und da ich Studium und Job(s) nicht einfach nur mit Links wuppe, kann ich manchmal nicht so viel Zeit investieren, wie ich möchte. Und manchmal habe ich keine Lust, zu einem Buch zu greifen, sondern trinke lieber ein Glas Wein mit Freunden oder verbringe meine Zeit mit dem Liebsten. So what? Es ist ja ein Hobby, kein Zwang und sobald ich mich in ein Buch vertiefe, kann ich es geniessen. Wie oft das dann vorkommt, kann und will ich nicht immer beeinflussen und das ist auch gut so.

06 Februar 2017

Rezension: Die italienischen Schuhe

Die italienischen Schuhe - Henning Mankell

Beschreibung des Verlages:
Der schwedische Meister der Melancholie ist zurück!
Fredrik Welin ist etwas widerfahren, das er nur »die Katastrophe« nennt. Danach hat sich der ehemalige Chirurg auf eine kleine Insel in den Schären zurückgezogen und meidet jeden Kontakt mit den Menschen. Doch dann steht eines Tages seine Jugendliebe Harriet vor der Tür und erinnert ihn an ein altes Versprechen. Er folgt ihr auf eine Reise in die Vergangenheit, voller unverhoffter Begegnungen mit außergewöhnlichen Menschen. Eine Reise, die ihm den Weg zurück zu den Menschen weisen wird ...

Meine Meinung:
Wer hier schon länger mitliest weiss, dass ich Henning Mankell für einen der besten Krimiautoren überhaupt halte. Seine Werke dienen nie dem blossen Bluthunger einiger Leserinnen und Leser, sondern sind eine Studie des modernen Schwedens und seiner Gesellschaft. Mankell schrieb aber auch grossartige Romane über seine zweite Heimat Afrika und schafft es immer wieder, mit seinen stillen, melancholischen und wortgewaltigen Erzählungen sehr tiefgründige, berührende und nachdenklich stimmende Gefühle zu erzeugen. So auch mit dem Buch "Die italienischen Schuhe", dessen Cover auf einige von euch vielleicht wie das Cover eines Krimis wirkt - und meiner Meinung nach auch tatsächlich nicht so gut zum Inhalt passt, auch wenn es ziemlich genau den Lebensraum des Protagonisten abbildet - aber alles andere als ein Krimi ist. Vielmehr schreibt Mankell von der Einsamkeit des auf einer Insel lebenden Fredrik Welin, der seinen Alltag nur mit einer alten Katze und einem fast tauben und blinden Hund teilt und dessen früheres Leben als Arzt nach einem fatalen Ereignis ein jähes Ende gefunden hat. Und als dann plötzlich seine frühere Liebe Harriet auftaucht, beginnt ein trauriger Roadtrip, der die beiden Menschen immer wieder an ihre Grenzen bringt und sie doch auch sehr viel über sich erfahren lässt.

Schreibstil und Handlung:
Fredrik Welin ist ein neugieriger Mensch und schon im Klappentext erfahren wir, dass er Harriets Tasche durchwühlt und darin ein Papier findet, auf dem ihr Schicksal besiegelt steht. Und so wundert es nicht, dass er ihr einen grossen letzten Wunsch erfüllen will und ihr hinaus in die Wälder Schwedens folgt, wo er ein jahrzehntealtes Versprechen einlösen will. Unterwegs begegnet er Menschen, die sein Leben erschüttern, bereichern und ihn seine Pläne immer wieder ändern und verwerfen lassen und ihn zu unangenehmen Wahrheiten führen, die ihn zwingen, sich endlich seiner Vergangenheit und Zukunft zu stellen.
Mitreissend. unendlich wuchtig und düster kommt auch die Sprache daher, welche das karge Leben auf Welins Insel authentisch und stimmungsvoll beschreibt. Als hätte Mankell alle diese Leben gelebt, mit einem enormen Fachwissen in medizinischen und nautischen Bereichen, aber auch mit seinen gewohnten Hintergrundinformationen zu Musik und Kulter und einer berührenden Traurigkeit und Schicksalsergebenheit nimmt uns der Autor mit auf eine abgelegene Insel und in die Wälder Schwedens. Aber auch die zahlreichen aufwühlenden Erlebnisse, Ereignisse, Figuren und Schicksale werden stimmig in die Geschichte verflochten und lassen den Leser teilhaben und mitfühlen. Ich habe einige Tränen vergossen und immer wieder mitgebangt und gehofft, dass die beteiligten Figuren doch noch ein wenig Frieden finden können.

Meine Empfehlung:
Dieser atmosphärische Schwedenroman zeigt einmal mehr, wie genau Mankell beobachtet, wie authentisch er den Tagesablauf eines Inselbewohners, eines Arztes, einer Sterbenden und vielen weiteren Figuren schildern und nachempfinden kann. Die mitreissende und berührende Handlung und die düstere und melancholische Grundstimmung des Buches tragen ebenfalls dazu bei, dass ich eine hundertprozentige Leseempfehlung aussprechen darf.


Zusätzliche Infos:
Titel: Die italienischen Schuhe
Originaltitel: Italienska Skor
Autor: Henning Mankell, geboren 1948 in Härjedalen, war einer der großen schwedischen Gegenwartsautoren, von Lesern rund um die Welt geschätzt. Sein Werk wurde in über vierzig Sprachen übersetzt, es umfasst etwa vierzig Romane und zahlreiche Theaterstücke. Nicht nur sein Werk, sondern auch sein persönliches Engagement stand im Zeichen der Solidarität. Henning Mankell lebte abwechselnd in Schweden und Mosambik, wo er künstlerischer Leiter des Teatro Avenida in Maputo war. Er starb am 5. Oktober 2015 in Göteborg. Seine Taschenbücher erscheinen bei dtv. 
Taschenbuch: 368 Seiten
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Schwedisch
Übersetzt von: Verena Reichel
Verlag: dtv
Erschienen:
ISBN: 978-3-423-21152-9

01 Februar 2017

Lese-Statistik Januar 2017


Guten Morgen liebe Mitsüchtigen

Schon ist wieder der erste Monat des Jahres vorbei und die nun zeigt sich langsam, wie sehr ich an meinen guten Vorsätzen festhalten konnte :-) Um es kurz zu machen: ich hatte nur die zwei erlaubten Neuzugänge, ich habe ein Buch aus dem Reclam-Verlag gelesen und ich habe meinen SuB abgebaut. Was will man mehr? Ausserdem habe ich ziemlich viele Seiten gelesen und hoffe, dass meine weiteren Lesemonate mit dem Januar mithalten können.


Und hier kommt ihr zu den Verlagsseiten meiner gelesenen Bücher im Januar 2017:
https://www.randomhouse.de/Buch/Libellen-im-Kopf/Gavin-Extence/Limes/e428425.rhd https://www.harpercollins.de/mira/fur-immer-und-einen-weihnachtsmorgen http://www.bloomoon-verlag.de/titel-1-1/heller_als_ein_stern-130147/ https://www.reclam.de/ http://www.fischerverlage.de/buch/das_spiel_des_engels/9783596512645 https://www.harpercollins.de/mira/weihnachtszauber-wider-willen

Meine Rezensionen im Überblick:
Für immer und einen Weihnachtsmorgen - Sarah Morgan   (368 Seiten)


Und zum Schluss noch ein paar Zahlen:
Gelesene Bücher: 6
Gelesene Seiten: 2127
Durchschnittliche Seitenzahl pro Tag: 68.6 Seiten
SuB am Monatsbeginn: 247
Aktueller SuB: 243
Differenz: -4

Rezension: Weihnachtszauber wider Willen

Weihnachtszauber wider Willen - Sarah Morgan (3. Teil der Snow Crystal-Trilogie, Vorsicht Spoiler)

Beschreibung des Verlages:
Als Skifahrer war er unschlagbar – aber als Dad ist Tyler O’Neil weit von einer Goldmedaille entfernt. Um seiner 13-jährigen Tochter zu beweisen, wie sehr er sie liebt, will er ihr das schönste Weihnachtsfest aller Zeiten bereiten. Das Snow Crystal Skiresort seiner Familie bildet dafür schon mal die perfekte Postkartenidylle. Doch bei den restlichen Details braucht er Unterstützung. Wer könnte ihm besser beibringen, was zum Fest der Liebe gehört, als eine Lehrerin? Gut, seine alte Schulfreundin Brenna ist genau genommen Skilehrerin, dennoch scheint sie auch den Slalom weihnachtlicher Bräuche perfekt zu beherrschen. Der guten alten Tradition des Kusses unterm Mistelzweig kann Tyler jedenfalls schnell etwas abgewinnen …
 
Meine Meinung:
http://samtpfotenmitkrallen.blogspot.ch/2016/01/winterzauber-wider-willen-rezension.htmlNachdem ich den ersten Teil der Reihe sehr gemocht und den zweiten, im Sommer spielenden Teil, gleich weggelassen habe, wollte ich sofort wieder ins winterliche Snow Crystal zurückkehren und mich mit den Abenteuern der O'Neils und ihren Frauen befassen. Nun ja, leider ist der Klappentext ein wenig irreführend, einen Kuss unter dem Mistelzweig hat es nämlich im ganzen Buch nie gegeben. Und auch sonst finde ich diese Kurzzusammenfassung alles andere als gelungen. Geht es im Buch doch vor allem um Tyler und seine wunderbare, kluge und wissbegierige Tochter Jess und die knisternde Stimmung zwischen Tyler und Brenna. Leider hat mich aber dieser Reihenabschluss an einen anderen Reihenabschluss der Autorin erinnert. In "Für immer und einen Weihnachtsmorgen" finden sich nicht nur die Situation perfekte vs. katastrophale Familie und wilder, bäriger Rebell und schüchterne Frau wieder, nein auch der ewige "Eiertanz" (wie er im Buch genannt wird) um das Ergründen der Gefühle des Gegenübers, Hunde, eine liebenswerte Teenagerin, beratende und sich einmischende Freunde und Familienmitglieder und nicht zuletzt fast der ganze Schluss wieder und man merkt der Handlung und den Figuren irgendwie an, dass die Autorin leider nur sich selber kopiert hat (und zwar war der Reihenabschluss "Weihnachtszauber wider Willen" zuerst da), wenn auch total romantisch und mit dem ihr eigenen, winterlichen Charme. 

Schreibstil und Handlung:
Wie gewohnt hat mich Sarah Morgan mit ihrem zauberhaften Schreibstil, der mich sofort in die verschneiten Berge von Snow Crystal entführt hat, überzeugen können. Ihre Erzählsprache liess mich nur so durchs Buch fliegen und die wunderschönen Beschreibungen der fast schon kitschigen Landschaft haben es mir angetan. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich Sarah Morgan auch in anderen, weniger vorhersehbaren Genres behaupten könnte und hoffe sehr auf einen Roman von ihr, in dem keine nach Schema F ablaufende Story erzählt wird.
Die Handlung hat mir sehr gut gefallen und obwohl ich den Schluss fast auf den Satz genau vorhersehen konnte, habe ich ihn sehr gemocht, weil er mich sogar ein wenig berührt hat. Grundsätzlich hat mich vor allem der Konflikt beeindruckt, in den Tyler immer wieder gestürzt wird, weil er seine Tochter Jess vor ihrer eigenen Mutter schützen will. Diese Szenen waren meiner Meinung nach die authentischsten. Aber auch sonst ist die Handlung sehr stimmig aufgebaut und wenn auch natürlich alles ein wenig zu kitschig daherkommt, habe ich die Figuren sehr gerne gemocht und fand es spannend, mehr über die Personen zu erfahren, die im ersten Band die Hauptrolle spielten.

Meine Empfehlung:
Ich empfehle euch diesen Reihenabschluss als leichte Weihnachtslektüre weiter. Lest dieses Buch aber nur, wenn ihr euch nicht vor vorhersehbaren Plots scheut und ihr werdet mit märchenhaften Beschreibungen und überraschend vielschichtigen Figuren belohnt.

Zusätzliche Infos:
Titel: Weihnachtszauber wider Willen
Originaltitel: Maybe This Christmas
Autorin:
Sarah Morgan steht regelmäßig auf den Bestseller-Listen der USA Today. Ihre Romances wurden weltweit über 11 Millionen mal verkauft. Drei Jahre in Folge wurde sie für den RITA Award nominiert, den sie in den Jahren 2012 und 2013 erhielt. Außerdem gewann sie 2012 den “RT Reviewers’ Choice Award”.
Bereits als Kind träumte Sarah Morgan von einer Karriere als Schriftstellerin, damals verfasste sie die Autobiografie eines Hamsters. Nach der Geburt ihres ersten Kindes begann sie erneut zu schreiben, ihr erstes Manuskript wurde von Mills & Boon abgelehnt, das dritte Manuskript wurde ohne jegliche Änderung schließlich angenommen. Zu den glücklichsten Momenten ihres Lebens zählte der Augenblick, als sie die Zusage erhielt. Sarah Morgan schreibt gern zeitgenössische Romanzen, die durch den persönlichen Humor der Autorin sowie viel Sinnlichkeit geprägt sind. Weltweit hat sie viele Fans.
Mit 18 Jahren begann sie in London mit ihrer Ausbildung zur Krankenschwester. Sie war in zahlreichen Bereichen des Krankenhauses tätig, als Herausforderung betrachtet sie aber die Notfallmedizin. Die Zusammenarbeit zwischen Schwestern und Ärzten empfand sie hier besonders gut. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in der Nähe von London. Wenn sie nicht mit Lesen oder Schreiben beschäftigt ist, verbringt sie ihre Zeit gern im Freien, sie ist begeisterte Walkerin und Skiläuferin.
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Amerikanisch
Übersetzt von: Judith Heisig
Taschenbuch: 354 Seiten
Erscheinungstag: Sa, 10.10.2015
ISBN: 9783956492440