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31 Juli 2015

Rezension: Cottage mit Kater

Dieses Buch durfte ich im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks lesen und ich bedanke mich ganz herzlich für das Leseexemplar.

Cottage mit Kater - Hermien Stellmacher

Beschreibung des Verlages:
Ein beschwingter Cornwall-Roman über einen Neuanfang und eine anhängliche Katze
Schwere Zeiten für die Krimiautorin Nora: die Mutter gestorben, der Lebensgefährte auf und davon. Da kommt ihr die Einladung in ein Cottage an der Küste Cornwalls gerade recht. Endlich alles hinter sich lassen, Spaziergänge durch leuchtend bunte Blumenwiesen, Sonnenuntergänge am Strand und in Ruhe schreiben – wunderbare Aussichten! Doch wieder einmal macht das Leben ihr einen Strich durch die Rechnung. Ein kleiner Kater, den sie von einer Klippe rettet, weicht ihr fortan nicht mehr von der Seite. Immer wieder schmuggelt er sich heimlich ins Haus und wirbelt ihren Alltag durcheinander. Mit dem neuen Manuskript geht es auch nicht wie erhofft voran. Es ist zum Verzweifeln!
Aber da ist noch Phil, der nette, gut aussehende Nachbar, der immer wieder seine Hilfe anbietet.

Meine Meinung:
Ich liebe Katzen. Eigentlich gab diese Tatsache bereits den Ausschlag, sich für die Leserunde zu bewerben. Da gibt es aber noch andere Gründe. Mich hat zum Beispiel das Cover des Buches total überzeugt. Ausserdem faszinierten mich der Handlungsort und die Beschreibung. Und ich wurde in keinem Punkt enttäuscht. Ich habe in "Cottage mit Kater" eine liebevoll erzählte und berührende Geschichte mit wunderschönen Handlungsorten, einem flinken kleinen Kater und einer fantastischen Protagonistin gefunden. Alle diese Punkte haben das Buch für mich zu einer sehr durchdachten, pastellfarbenen und unterhaltsamen Lektüre gemacht, die zum Wohlfühlen einlädt und einen die Füsse bei einem Glas Wein hochlagern und in die Geschichte abtauchen sowie einfach nur geniessen lässt.

Schreibstil und Handlung:
Mit diesem Buch bin ich was Beschreibungen anbelangt - und nicht nur in diesem Bereich - voll auf meine Kosten gekommen. Atemberaubende Landschaften und liebenswert schrullige Dorfbewohner sowie eine tolle Protagonistin, einen wohlgebauten Nachbar und nicht zu vergessen eine herzerwärmende Katze (resp. Kater) haben mir das Lesen versüsst. Nora ist eine starke Frau, die aber auch den Mut hat, Schwäche zu zeigen und sich nach und nach ihrer nicht ganz leichten Geschichte zu stellen. Da passt natürlich ein Katzentier ganz gut ins Konzept, sagt man doch, dass Katzen die Seele eines Menschen durchleuchten und den wahren Charakter erkennen können. Ernste und sehr humorvollse Szenen wechseln sich ab und es mangelt weder an Tiefgründigkeit, noch an Witz und dies, ohne je kitschig oder billig zu werden.
Auch von der Handlung kann ich nur Gutes berichten. Wunderschön gestaltet und mit spannenden und auch unerwarteten Wendungen gespickt erzählt dieses Buch eine märchenhafte Geschichte, die an einem magisch schönen Ort spielt und in sich so stimmig aufgebaut ist, dass man das Buch mehr oder weniger in einem Rutsch lesen und geniessen muss und sich dann darüber aufregt, dass es schon ausgelesen ist.

Meine Empfehlung:
Dieses Buch verzauberte und fesselte mich. Es ist so wunderschön zu lesen, so intelligent geschrieben, so detailliert und liebevoll skizziert, dass man es einfach lieben muss und genau aus diesem Grund empfehle ich euch diese leichte und wohltuende Lektüre weiter.

Zusätzliche Infos:
Hermien StellmacherTitel: Cottage mit Kater
Autorin: Hermien Stellmacher, geboren 1959, wuchs in Amsterdam auf. Im Alter von 15 Jahren zog sie nach Deutschland. Sie illustrierte zahlreiche Kinder- und Jugendbücher. Seit einigen Jahren schreibt sie hauptsächlich für Erwachsene, zum Teil unter dem Pseudonym Fanny Wagner. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Katern in einem kleinen Dorf in der Fränkischen Schweiz.
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 253 Seiten
Verlag: insel taschenbuch
Erscheinungstermin: 06.07.2015
ISBN: 978-3-458-36088-9

D: 8,99 €
A: 9,30 €
CH: 13,50 sFr

Neuzugänge im Juli 2015

Im Juli kann ich ganz stolz auf mich sein, da es nur zwei neue Bücher zu mir geschafft haben und glücklicherweise habe ich keines davon gekauft, sondern beide bei Lovelybooks im Rahmen einer Leserunde gewonnen.
Dies sind die Bücher:

Cottage mit Kater von Hermien Stellmacher habe ich bei meinen "Catsitting-Katzen" auf der Terrasse gelesen und konnte das Buch deshalb mit katzenmässiger Unterstützung geniessen. Die Autorin hat die Leserunde sehr liebevoll betreut und auch äusserst persönlich Stellung zu einigen Punkten genommen. "Cottage mit Kater" ist einfach nur wunderschön zu lesen und am besten gefallen haben mir die Beschreibungen des kleinen Katers, die authentisch und einfach nur niedlich waren.
Meine Rezension findet ihr vielleicht heute noch hier auf dem Blog und bei Lovelybooks.

Meine Rezension zu Sex and the Dorf habt ihr vielleicht schon gesehen. Wenn ihr sie noch nachlesen wollt, dann findet ihr sie hier. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und die Leserunde - ebenfalls bei Lovelybooks - war wirklich unterhaltsam und auch in diesem Fall von der Autorin humorvoll und unglaublich herzlich betreut. Das Buch ist spannend, traurig, kitschig und lässt neben sehr tiefgründigen Szenen auch die Lachmuskulatur nicht verkümmern. Was es mit dem Titel auf sich hat, erfährt ihr am einfachsten, wenn ihr das Buch ganz bis zum Ende lest.

30 Juli 2015

Kurzrezension: Den Göttern kommt das grosse Kotzen

Den Göttern kommt das grosse Kotzen - Charles Bukowski

Beschreibung des Verlages:
Erstmals in deutscher Sprache: Ein Tagebuch von Charles Bukowski, gnadenlos offen und schonungslos – nicht nur sich selbst, sondern allen gegenüber, die seinen Weg kreuzen. Ein Buch, das Charles Bukowskis Weltanschauung auf den Punkt bringt – illustriert von Robert Crumb.
Abend für Abend sitzt Charles Bukowski vor seinem Computer und schreibt auf, was ihn am zurückliegenden Tag bewegt hat. Leicht bis ziemlich betrunken erzählt er – bar jeder Höflichkeit – von Nachbarn, Freunden, Fans, der Rennbahn, dem Eheleben, dem Schreiben. Er zählt auf, was ihn nervt oder freut, wie sehr ihm das Alter zusetzt und wie es ihn anwidert, wenn Leute versuchen, sich in seiner Berühmtheit zu sonnen.
"Einige Zeit nach meinem Tod werde ich richtig entdeckt. Alle, die mich zu Lebzeiten gefürchtet oder gehasst haben, finden mich jetzt ganz toll. Meine Worte sind überall. Clubs und Gesellschaften werden gegründet. Man macht mich viel mutiger und begabter, als ich es gewesen bin. Es wird übertrieben. Sogar den Göttern kommt das grosse Kotzen. Die menschliche Rasse übertreibt alles. Ihre Helden, ihre Feinde, ihre Bedeutung."

Meine Meinung:
Ich habe von Bukowski vor einigen Jahren bereits "Der Mann mit der Ledertasche" gelesen und war zuerst irritiert, aber zugleich auch fasziniert von seinem offenherzigen, derben, gnadenlosen Stil, der trotzdem aber auch die ganze Verletzlichkeit des Autors zeigt. In seinem Tagebuch wird dies noch deutlicher, noch ehrlicher und Bukowski sinniert sowohl über die Zukunft seines Werks, als auch über die Zukunft der Menschheit selber und erzählt einige Anekdoten, die er mit Fans erlebt hat und die gleichzeitig amüsant, wie auch erschreckend sind.
Ich kann gut verstehen, wenn dieser Stil nicht allen Leserinnen und Leser zusagt, zumal Bukowski auch nicht davor zurück schreckt, sexuelle Erlebnisse sehr explizit darzustellen, aber ich habe zwischen "Der Mann mit der Ledertasche" und "Den Göttern kommt das grosse Kotzen" genügend explizite, derbe und gnadenlos offene Bücher gelesen, dass mich Bukowski nicht mehr schockieren kann. Ganz im Gegenteil. Gerade der feinsinnige Humor des Autors und die Fähigkeit, sich selber und das ganze Umfeld so gründlich aufs Korn zu nehmen und alles zu hinterfragen, was man nur hinterfragen kann, sprechen sehr für die Lektüre seiner Bücher.

Meine Empfehlung:
Ich empfehle Bukowski sehr gerne weiter, weil sein Stil einfach echt und ehrlich ist und weil seine Bücher keine Scheinwelten darstellen, sondern das normale, langweilige, brutale, witzige und unterhaltsame Leben.

Zusätzliche Infos:
Titel: Den Göttern kommt das grosse Kotzen
Charles BukowskiOriginaltitel: The Captain Is Out To Lunch And The Sailors Have Taken Over The Ship
Autor: Charles Bukowski wurde 1920 in Andernach geboren und lebte seit seinem dritten Lebensjahr in Los Angeles. Nachdem er jahrelang als Tankwart, auf dem Schlachthof und als Hafenarbeiter gearbeitet hatte, begann er mit 35 Jahren zu schreiben und veröffentlichte über 40 Prosa- und Lyrikbände. Am 9. März 1994 starb Charles Bukowski in Los Angeles.
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Englisch
Übersetzt von: Carl Weissner
Taschenbuch: 160 Seiten, gebunden
Erschienen am: 20.02.2006
Verlag: KiWi
ISBN: 978-3-462-03655-8                                                                                   © Richard Robinson
Deutschland 16,90 €
Österreich 17,40 €

Buchthema im August

Hallo ihr Lieben

Hoffentlich geniesst ihr den Sommer auch so sehr wie ich. Ich komme leider fast gar nicht an den Computer, weil ich immer unterwegs und Draussen bin, aber zum Lesen komme ich nun endlich ein wenig mehr.
Ich werde am 10. August verreisen und fast zwei Wochen unterwegs sein. Vielleicht berichte ich dann noch ein wenig mehr von dieser Reise und der Planung.
Passend dazu will ich im August Bücher zum Thema Reisen lesen und wer will, darf sich da gerne anschliessen. Es ist total egal, ob der Titel, das Cover oder der Inhalt oder sonst etwas mit einer Reise oder dem Reisen an sich zu tun hat. Lasst eurer Fantasie freien Lauf.

Ganz liebe Grüsse und bis bald
Livia

27 Juli 2015

Kurzrezension: Der Kasernendieb

Der Kasernendieb - Tobias Wolff

Beschreibung des Verlages:
Fort Bragg, North Carolina, 1967. Fallschirmjäger der US-Armee warten auf ihren Einsatzbefehl für Vietnam. Auch Philip, Hubbard und Lewis wollen dem trostlosen Provinzleben entkommen.Was sie verbindet, ist die Panik vor der Gewalt des Krieges. Als in den Baracken Geld verschwindet, sieht es nicht gut aus für die drei Neuen...

Meine Meinung:
Von der ersten Sekunde an hat mich dieses kleine Büchlein gefesselt. Die Novelle ist mit einer solchen Eindringlichkeit erzählt, dass sie mich nicht mehr los gelassen hat und dass ich mit den wenig mehr als hundert Seiten innerhalb von neunzig Minuten durch war. Und dann war ich erst einmal erschöpft vom Tempo dieser Erzählung, ergriffen von den unterschiedlichen Schicksalen der Protagonisten und irgendwie leer, weil mich vor allem die Hilflosigkeit und Verlorenheit des Kasernendiebs selber berührt hat und weil ich ihn so gerne einmal geschüttelt hätte und einfach nur wissen wollte, was genau in seinem Leben eigentlich alles schon nicht zusammen gepasst hatte.


Sprache und Handlung:
Eindringlich, fesseln, berührend, wortgewaltig, schlicht, präzise. Alles Adjektive, die zu klein sind, um dieser Sprache gerecht zu werden. Diesem Autor, der einfach nur erzählt und dabei so viele verschiedene Gesichtspunkte berücksichtigt, so viele persönliche Sichten der Protagonisten einfliessen lässt, dass man sich fragt, von wo diese Ideen, diese Beobachtungsgabe, diese Klarheit kommt. Und doch ist alles einfach da. Keine Schwäche von der ersten bis zur letzten Seite. Die selbe Akribie steckt im Aufbau der Handlung. Geschickte Rückblenden, genau geplante Szenenwechsel und durchchoreografierte innere Monologe. Dialoge gibt es fast keine, sondern vor allem Handlung, Handlung, Handlung, Gedanken, Gedanken, Gedanken und wenn dann einmal ein Dialog die stummen Männer "unterbricht", dann schimmert die ganze Angst der Männer, die Banalität ihrer Alltage und ihre persönliche Verzweiflung und Langeweile durch und lässt uns tief und tiefer eintauchen in ihre Welt.

Meine Empfehlung:
Dieses Buch ist einfach für alle. Vor allem für die, welche sich von einer hochintelligenten und berauschenden Sprache mitreissen lassen wollen. Weitere Bücher des Autors stehen bereits auf meiner Wunschliste.

Zusätzliche Infos:
Titel: Der Kasernendieb
Originaltitel: The Barracks Thief
Tobias WolffAutor: Tobias Wolff, geboren 1945 in Alabama, wuchs im Nordwesten der USA auf und studierte in New York und Stanford. Er wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem P.E.N./Faulkner Award. Tobias Wolff lebt in Palo Alto, Kalifornien, und lehrt an der Stanford University.
Taschenbuch: 112 Seiten
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Amerikanisch
Übersetzt von: Frank Heibert
Verlag: Berlinverlag
Erscheinungsdatum: 25.04.2009
ISBN: 978-3-8333-0605-1
€ 9,90 [D], € 10,20 [A], sFr 13,50

Rezension: Alabama Song

Alabama Song - Gilles Leroy

Klappentext:
Scott und Zelda Fitzgerald sind das Glamourpaar der Roaring Twenties. In New York, Paris, an der Cote d'Azur begegnen sie den grossen Kpnstler ihrer Zeit, geben sich dem kollektiven Lebensrausch einer ganzen Epoche hin. Doch während Scott hier den Stoff für seine Romane findet, muss Zelda sich ein Leben lang verstecken, um schreiben zu können.


Meine Meinung:
Ich hatte sehr viel von diesem Buch erwartet und meine Erwartungen wurden leider ein wenig enttäuscht. Ich bewundere die Art und Weise, in welcher der Autor die Figuren beschreibt und ich bewundere es, wie er versucht, sich Zelda anzunähern und ihre Sicht der Dinge zu schildern. Trotzdem hatte das Buch für mich viele Längen und ich hatte irgendwann keine Lust mehr auf die Anklageschrift gegen Scott FItzgerald. Denn dies ist es manchmal fast ein wenig und obwohl es brillant geschrieben und voller Details, Poesie und Spannung erzählt wird, war es leider einfach nicht so nach meinem Geschmack. Der Schluss dieses Buches aber hat mich total überzeugt, berührt und liess mich sehr nachdenklich zurück. Dies liegt vor allem am gekonnten Umgang des Autors mit der Sprache und mit den tollen Bildern, die er vor allem am Anfang und Ende des Buches skizzierte.

Schreibstil und Handlung:
Von der Handlung her ist es ganz wichtig zu erwähnen, dass dieses Buch keinen Anspruch hat, eine Biografie zu sein. Es versucht vielmehr, die im Schatten ihres Mannes stehende Zelda ein wenig von ihrem Bild einer psychisch kranken Frau reinzuwaschen und ihre schriftstellerische Stärke aufzuzeigen. Somit handelt es sich dabei vor allem um romanhafte Fiktion, die aber der Wahrheit durchaus ziemlich nahe kommen dürfte. Ausserdem gilt es zu berücksichtigen, dass zu dieser Zeit viele Autoren und Künstler ihre Probleme mit Alkohol, Drogen und Frauen hatten. Dass eine Frau in der Szene verkehrte, war schon einmal nicht üblich und wenn sie dann noch genau so süchtig war wie die Männer, so galt sie schnell einmal als krank, während dies bei Männern total legitim war.
Die Sprache dieses Buches kann ich nur loben. Sie beschreibt genau und einfühlsam und stellt Zelda als verzweifelte, zerstörte aber trotzdem starke Frau dar, die einfach nur lieben und schreiben wollte und beides nur unter einengenden Bedingungen tun konnte. Rasante Szenenwechsel, eindrückliche Bilder und derbe innere Monologe machen dieses Buch zu einem erzählerischen Meisterwerk und lassen die glitzernde Scheinwelt der Roaring Twenties aufleben und auch wieder verglühen. Ich habe mich im Mittelteil des Buches ein wenig verloren, weil mir da zu viel Gefasel und zu wenig Inhalt war, aber dies ist Geschmacksache.

Empfehlung:
Dieses Buch empfehle ich als kritische Lektüre allen Fans von Scott und als aufbauende und suchende Idee allen Fans von Zelda Fitzgerald.

Zusätzliche Infos:
Titel: Alabama Song
Autor: Gilles Leroy wurde 1958 bei Paris geboren und studierte Geisteswissenschaften mit besonderem Schwerpunkt auf der amerikanischen und der japanischen Literatur. Seine oft autobiografisch geprägten Romane erscheinen seit 1990 beim Verlag Mercure de France. Der »Prix Goncourt« für »Alabama Song« machte ihn über Nacht zu einem Star der französischen Literaturszene.  Autoreninfoto vom Kein & Aber Verlag, bei dem dieses Buch im eBookformat erschienen ist
Taschenbuch: 240 Seiten
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Französisch
Übersetzt von: Xenia Osthelder
Verlag: Heyne
ISBN 978-3-453-40748-0

24 Juli 2015

Kurzrezension: Best of also...

Best of also... - Die besten Kolumnen aus "Brigitte" - Elke Heidenreich

Beschreibung der "Also.."-Bücher gefunden bei rowohlt:
Seit 1983 veröffentlicht die Journalistin und Bestseller-Autorin Elke Heidenreich regelmässig eine Kolumne in der grössten deutschen Frauen-Zeitschrift "Brigitte". Sie befasst sich in ihren locker geschriebenen, oft ironischen Glossen vornehmlich mit Alltagsthemen, wobei sie stets eine eigenwillige, interessante Position einnimmt. Ein Buch für alle, die diese Kolumnen immer schon aufbewahren wollten - und erst recht für alle, die die Kolumnistin Elke Heidenreich erst noch entdecken möchten.

 Meine Meinung:
Ich zähle mich nicht zu den Brigitte-Leserinnen, aber manchmal liebe ich Kolumnen. Vor allem Kolumnen von intelligenten Frauen, die wissen, von was sie schreiben, die Ironie und Selbstironie beherrschen und die immer etwas zu sagen haben, aber trotzdem auf dem Boden geblieben sind. Genau diese Art von Kolumenen finden wir in der vorliegenden Sammlung. Alltagsthemen, Frauenthemen, Autorenthemen und ganz viel zum Nach- und Überdenken präsentiert uns Elke Heidenreich und ich muss sagen, dass ich es schon ein wenig schade finde, dass ich zu jung bin um ihre ganz grosse Zeit miterlebt zu haben. Gut kann ich mich aber noch an ihren - durchaus nicht für sie sprechenden - Eklat im Schweizer Literaturclub und vor allem den dadurch entstandenen Medienrummel, der in erster Linie für das Schweizer Fernsehen peinlich war, erinnern. Ihre Kolumnen sind dagegen harmlos und unterhaltsam und lassen sich jederzeit im Bus/Zug/Tram oder am Strand lesen als leichte Denkanstösse und humorvolle Alltagszwischenspiele.

Zusätzliche Infos:
Titel: Best of also... Die besten Kolumnen aus "Brigitte"
Herausgegeben von: Rowohlt Taschenbuch
Taschenbuch: 143 Seiten
Sprache: Deutsch
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
Erschienen: Dezember 2004
ISBN: 3 499 33216 7

21 Juli 2015

Gemeinsam Lesen, 21.7.15

Gemeinsam Lesen ist eine Aktion, die ursprünglich von Asaviel ins Leben gerufen wurde, nun aber schon seit Ende August 2014 abwechselnd von Aleshanee und Schlunzen Bücher fortgeführt wird.



Ich schaffe es endlich wieder einmal, an der Aktion "Gemeinsam Lesen" teilzunehmen und bin schon ganz gespannt auf eure Bücher, die ich mir im Verlauf des Tages noch ein wenig genauer ansehen werde.

1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?
Ich beginne heute mit "Der Kasernendieb" von Tobias Wolff, starte also auf der ersten Seite.

2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
Als seine beiden Söhne noch klein waren, gewöhnte Guy Bishop sich an, abends auf dem Weg ins Bett einen Blick in ihr Zimmer zu werfen.

3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden?
Von diesem Buch und dem Autor hatte ich zuvor noch nie wirklich etwas gehört, aber der Titel klingelte in meinen Ohren, als würde ich ihn von irgendwo kennen. Ich werde es bei der Lektüre des Buches herausfinden und da der Autor als Star der amerikanischen Gegenwartsliteratur gilt, wird es Zeit, dass ich endlich einmal ein Buch von ihm lese.
 
4.  Planst du deinen Lesemonat (oder z.b. Lesesommer) und erreichst du deine Ziele dann auch, oder liest du immer das, worauf du gerade Lust hast?
Ich plane meinen Lesemonat meistens ziemlich genau durch, erreiche meine Ziele seit einigen Monaten aber mindestens genau so häufig nicht (mehr), weshalb ich in diesem Monat eine Pause gemacht habe mit meiner Leseliste und einfach Bücher zum Buchthema des Monats lese. Den August werde ich aber wieder sehr genau planen und ich hoffe, dass meine Planung ab dann wieder realistischer ausfällt und so auch eingehalten werden kann.

20 Juli 2015

Sex and the Dorf

Dieses Buch habe ich in einer Leserunde von Lovelybooks gelesen und ich bedanke mich herzlich für dieses Leseexemplar.

Sex and the Dorf - Julia Kaufhold

Beschreibung von Lovelybooks:
Sex mit dir ist langweilig, sagt Simon. Nach acht Jahren. Und geht. Da hält Caro es einfach nicht mehr aus in Hamburg. Weil sie schon immer raus aufs Land wollte, heuert sie kurzerhand bei einer Dorfzeitung an wo sich ihre Bullerbü-Fantasien schnell an der güllegeschwängerten Luft zersetzen. Außerdem kennt sie kein Schwein. Das ändert sich, als sie Saranya, Karrierefrau in Stilettos, und Landei Nelly trifft. Sie alle sind über 30 und Single: eine Dorf-Rarität. Kein Wunder also, dass es nicht nur bei Gesprächen über Männer, Sex und Liebe bleibt um Caros Selbstbewusstsein wiederzubeleben, braucht es Taten! Als dann auch noch ein gewisser Herr Groß auf den Plan tritt und die Freundinnen um ihr Dorf kämpfen müssen, haben sie eine ebenso pikante wie brillante Idee...

Meine Meinung:
"Sex and the Dorf" hat mich überrascht und überzeugt. Trotz oder vielleicht auch wegen dem sehr reisserischen Titel beinhaltet das Buch nebst treffsicherem Humor, überzeichneten und darum um so witzigeren Klischees und Vorurteilen und pikanten Szenen jeglicher Art auch ein grosses Mass an Tiefsinn. Gleich zu Beginn treffen wir eine gerade erst sitzen gelassene - und was bitte ist das für ein Grund - und ziemlich verzweifelte Protagonistin an, die überstürzt aber nicht gedankenlos aufs Land zieht, um Abstand zu schaffen und sich ein neues Leben aufzubauen und einen Job bei einer Dorfzeitung anzunehmen. Dafür lässt sie sogar ein Angebot der "Brigitte" sausen und landet dann Hals über Kopf im Chaos und in einer Stille und einem Gestank, die sie zur Verzweiflung bringen. Schnell lernt sie aber, dass sich hinter manchen mürrischen Fassaden ein grosses Herz verbirgt und dass sie ihr Leben endlich wieder selber in die Hand nehmen muss. Zum Glück sind da Nelly und Saranya, Wilma und Knut und dann ist da ja auch noch diese Geschichte mit den Herzensmännern...

Schreibstil und Handlung:
Den Schreibstil von "Sex and the Dorf" würde ich als sehr frisch bezeichnen. Voller Witz und in rasendem Tempo werden Pointen hervor gezaubert, die es in sich haben. Situationskomik wechselt sich ab mit nachdenklichen Episoden und gepfefferten, intelligenten Dialogen. Mich hat das Buch sehr gut unterhalten und ich finde, dass die Sprache passend zum Inhalt, zum Genre und zur gesamten Aufmachung gewählt ist.
Von der Handlung her kann ich ebenfalls nur Gutes verkünden. In Chick-Lit-Romanen (ich mag dieses Wort eigentlich nicht...) muss alles überzeichnet werden, es müssen Situationen eingebaut sein, die in einer solch überbordenden Art nie alle nacheinander im Leben geschehen würden und trotzdem müssen eine gewisse Logik, ein bestimmter Sinn und eine durchdachte Handlung vorhanden sein. Dies alles ist bei "Sex and the Dorf" durchaus der Fall und gegen Ende erfährt man sogar noch, was es ganz genau mit dem Titel auf sich hat, man darf also gespannt sein.

Personen:
Caro ist am Anfang die verlorene, verzweifelte, verlassene, bemitleidenswerte, fremdbestimmte Protagonistin und wird immer mehr zur an- und zupackenden, optimistischen, freundschaftlichen und selbstbestimmten Protagonistin. Ihre offene Art, ihr gnadenloses Urteil über sich und andere und ihre immer vorlautere und trotzdem verantwortungsbewusste Schnauze machen sie zu einer sympathischen Person mit Ecken und Kanten und einem grossen Herz.
Nelly und Saranya stellen sich bald als diese Freundinnen heraus, die man in jeder Situation anrufen und um Rat fragen, mit denen man lachen und weinen, sich aufregen und austoben und einfach nur glücklich sein kann. Genau solche Freundinnen, die Caro in ihrer Situation braucht und schätzt.
Wilma und Knut hingegen sind diese Menschen, die in der Ferne die Mutter und den Vater, die liebevolle Tante und den beschützenden Onkel verkörpern und bei denen vor allem Caro aber auch das ganze Trio, also Caro, Nelly und Saranya, ein Zuhause und Rat und Tat finden.
Die Dorfgemeinschaft besteht aus weiteren leicht bis äusserst schrägen Personen, die Caro nach und nach ans Herz wachsen und dann ist da ja auch noch dieser gewisse Herr Groß...

Fazit:
"Sex and the Dorf" ist ein unterhaltsames und intelligentes Buch für Frauen jeden Alters und somit ideal für gemütliche Lesestunden unterwegs oder am Strand, einfach nur Kopf abschalten und die Lachmuskeln trainieren.

Zusätzliche Infos:
Titel: Sex and the Dorf
Autorin: Julia Kaufhold
Taschenbuch, Broschur: 416 Seiten
Sprache: Deutsch
Verlag: Goldmann
Erscheinungstermin: 22. Juni 2015 
ISBN: 978-3-442-48274-0

19 Juli 2015

Unser erstes komplett eingerichtetes Zimmer

Grün, grün, grün, grün, grün... Es ist unschwer zu erkennen, welche Farbe unsere kleine aber feine Wohlfühloase dominiert. Grün war schon immer meine liebste Badezimmerfarbe. Nur konnte ich in meiner alten Wohnung das Bad nicht grün einrichten, weil die nicht weiss verputzten Wände in einem ziemlich hässlichen Gelbton daher kamen.
Als der Liebste und ich wussten, dass wir ein komplett weisses Badezimmer bekommen würden, kauften wir diese Einrichtung schon einmal ein. Weit vor der Schlüsselübergabe und grün dominiert. Am 3.7. war das Badezimmer bereits vollständig eingerichtet und nur der Duschvorhang fehlte noch. Den kauften wir aber beim nächsten Möbelhausbesuch doch noch ein (im Internet hatten wir zuvor den "perfekten" und nicht zu überteuerten Duschvorhang gesucht und dann nur noch am richtigen Ort eingekauft) und ein wenig putzen musste ich das Ganze dann auch noch. Auf dem weissen Boden sieht man ja nämlich jedes Stäubchen... Aber dies ist es wert. Wie gefällt euch unser grüner Schatz?





14 Juli 2015

Kurzrezension: Sergej Sergejewitsch Prokofjew

Sergej Sergejewitsch Prokofjew - Nataja Pawlowna Sawkina

Sergej Prokofjew gilt als Klassiker des 20. Jahrhunderts; seine Musik ist auch ausserhalb der Greznen Russlands populär. Sie beeindruckt durch ihre gestalterische Ausdruckskraft und war zugleich eine Kamfansage gegen alles Spiessige und Oberflächliche. Prokofjew schöpft wie andere Repräsentanten russischer Kunst aus einer Quelle, die über Jahrhunderte hinweg kulturell bestimmend war: die Verbundenheit mit dem LEben des russischen Volkes und seiner Geschichte.
Mit zahlreichen Abbildungen, Werkverzeichnis und Register

Meine Meinung:
Vor allem der Anfang dieser Biografie hat mir sehr gut gefallen. Sehr viele Geschichten aus Prokofjews Jugend hatte ich so zuvor noch nie gehört. Ich erfuhr einiges über seine Familie und seine Ausbildung und dies in einem unterhaltsamen und flüssigen Schreibstil.
Dann aber begann das Buch ein wenig mühsamer zu werden. Die erhoffte kritische Betrachtung seines politischen Wirkens blieb gänzlich aus und die Autorin beschrieb in chronologischer Reihenfolge jedes seiner Werke, deren Aufbau und deren Rezension. Dies war durchaus interessant, liess sich aber nur noch etappenweise lesen. Ich wurde mit Informationen überhäuft und erfuhr leider nicht mehr so viel Privates sondern viel mehr Kompositorisches. Dies war natürlich auch sehr spannend, aber ich hätte mir noch mehr Details zu seinem Leben gewünscht.
Alles in allem hat mir die Biografie dieser faszinierenden Persönlichkeit aber sehr gut gefallen und ich empfehle sie gerne weiter, wenn man mehr über das Werk von Prokofjew erfahren will. Viele Bilder, ein umfassendes Werkverzeichnis und ein Personenregister erleichtern zudem das Blättern in dieser Ausgabe ungemein.

Zusätzliche Infos:
Titel: Sergej Sergejewitsch Prokofjew
Autorin: Nataja Pawlowna Sawka
Taschenbuch: 277 Seiten
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Russich
Übersetzt von: Ernst Kuhn
Verlag: Piper-Schott
ISBN 3-7957-8281-3

13 Juli 2015

Lese-Statistik Juni 2015

Sehr verspätet - der Umzug war wichtiger - nun auch endlich meine Lese-Statistik vom Juni 2015.  Und wie ich so meine Rezensionen zusammen suche, trifft mich fast der Schlag. Was? Wie war das mit dem Juni? Zehn Bücher lesen und ich war so gut dabei? Und was war mit "Ich habe nun viel Zeit"? Denkste... Mit dem Kopf in den (Umzugs-)wolken, den Kisten, der Planung, den Ferien, der Einrichtung, den Einkaufslisten liess es sich nicht gut lesen. Und zum ersten Mal bin ich gar nicht glücklich darüber, so eine fortgeschrittene Parallelleserin zu sein. Angefangene Bücher gibt es einige. In welche Statistik die dann hinein rutschen ist mir zwar ein Rätsel, aber nun ja... Und da der Juli irgendwie auch schon fast wieder halb um ist, mache ich mir dazu einfach keinen Kopf. Bis morgen will ich alles eingerichtet haben, da das Chaos langsam aber sicher nervt. Ein letztes Mal werden heute Abend noch Büro und Musikzimmer umgestellt (das Gästesofa, das ihr nun ja schon sehr gut von meinen vielen gemütlichen Lese-Miteinander-Abenden kennt, kommt nun definitiv ins Musikzimmer) und ganz viel Karton und Plastik muss in den Keller wandern, bis wir eine Alternative und sinnvolle Entsorgungsart gefunden haben.

Nun aber genug gelabbert und es geht zu meinen Büchern, die ich im Juni gelesen habe und die mich - mit Ausnahme der spannenden aber auch sehr gehaltvollen Biografie - allesamt eher enttäuscht haben:


Der Flug des Schillerfalters: RomanDer Flug des Schillerfalters - Jannis Becker


Dieses Buch sollte wohl gelesen werden, obwohl es für psychisch labile Menschen durchaus eine Tortur sein kann, sich mit den Themen Suizid und Verlust auseinander zu setzen. Ich denke, dass "Der Flug des Schillerfalters" viel Verständnis erwecken kann und sicher auch den Willen, nicht sofort zu urteilen, sondern vielleicht auch einmal genauer hinzuschauen. Deshalb empfehle ich das Buch gerne weiter. Es ist jedoch wichtig, dass man sich bewusst Zeit dafür nimmt und dass man - wenn nötig - mit jemandem darüber sprechen kann.

Meine Rezension



George und Joshua: Der Weg der HoffnungGeorge und Joshua, der Weg der Hoffnung - Hannah Ben


Was geschieht, wenn du immer zu allen freundlich und nett bist, damit jeder dich mag - und plötzlich sagt dir jemand, dass er dich nicht leiden kann? Was passiert, wenn dieser Jemand anfängt, die schützende Barriere um dich herum einfach zu zerstören? Wenn er dich verabscheut - ohne Grund? 
Und was tust du, wenn du herausfindest, dass es ein Geheimnis gibt, dass dich mit demjenigen mehr verbindet, als du gedacht hast? Wie weit würdest du gehen, um dieses Geheimnis ans Licht zu bringen?


Meine Rezension 

Dem Glück so nah - Louise Walters

Roberta liebt Bücher. Sie liebt es, in alten Ausgaben zu stöbern und dabei unerwartete Entdeckungen zu machen: Briefe, Notizen oder Postkarten, die die Vorbesitzer zwischen den Seiten vergessen haben. Als sie in einem alten Koffer ihrer Grossmutter einen wahren Bücherschatz findet, stösst sie in einem der Exemplare auf einen Brief, der all ihre bisherigen Fundstücke in den Schatten stellt. Es ist ein Liebesbrief ihres im Krieg gefallenen Grossvaters – doch ist er datiert auf einen Zeitpunkt, als dieser schon längst hätte tot sein müssen...

Meine Rezension



Sergej Sergejewitsch Prokofjew - Natalja Pawlowna Sawkina

Sergej Prokofjew gilt als Klassiker des 20. Jahrhunderts; seine Musik ist auch ausserhalb der Grezen Russlands populär. Sie beeindruckt durch ihre gestalterische Ausdruckskraft und war zugleich eine Kampfansage gegen alles Spiessige und Oberflächliche. Prokofjew schöpft wie andere Repräsentanten russischer Kunst aus einer Quelle, die über Jahrhunderte hinweg kulturell bestimmend war: die Verbundenheit mit dem Leben des russischen Volkes und seiner Geschichte.
Rezension folgt.


Der Juni in Zahlen: 

Gelesene Bücher: 4
Gelesene Seiten: 1379
Durchschnittliche Seitenzahl pro Tag: 45.97 Seiten
Neuzugänge: 9
Aktueller SuB-Stand: 202 (ich habe die Zweihundertermarke geknackt!!!!!)

10 Juli 2015

Daheim

Am Freitagabend waren Küche und Bad komplett eingerichtet und alle anderen Dinge standen in Schachteln bereit in der neuen Wohnung. Nur einige nicht so dringend benötigte Möbel (Tisch, Sofa, Schränke) fehlten noch, die wurden gestern Abend transportiert (danke euch beiden Lieben). Fotos sind noch fast keine gemacht und eingeräumt wird bis spätestens Ende nächste Woche alles andere. Dann kann ich euch auch endlich ein paar Bilder zeigen.

Übers Wochenende und bis Mittwoch war ich bei meiner lieben Grossmutter und liess den ganzen Alltag hinter mir. Als ich am Mittwoch mit grossem Gepäck in Bern am Bahnhof ankam, standen dort eine junge Frau und ein junger Mann, die Free Hugs verteilten. Die junge Frau war so positioniert, dass ich sie nicht übersehen und schon gar nicht umgehen konnte, als ich von der Rolltreppe kam. Ich habe es mir schon so viele Male gewünscht, mich aber nie getraut, mir einen Free Hug verpassen zu lassen. Als sie mich aber so anlächelte, war es um mich geschehen und als sie bemerkte, dass ich zielstrebig auf sie zu und in ihre Arme marschierte, quietschte sie vergnügt los. Als sie mich umarmt hatte, fragte sie mich, ob ich auf dem Weg in die Ferien sei.
"Nein, ich bin gerade auf dem Heimweg", antwortete ich ihr gerührt über ihre offene Art.
"Na dann, willkommen Daheim", antwortete sie fröhlich und entliess mich in die Menge.

Daheim bin ich nun wirklich. Nach vier Jahren hin und her wohne ich nun definitiv und mit dem Liebsten zusammen im Kanton Bern in einer wunderschönen Gemeinde ein wenig ausserhalb der Stadt. Und Daheim fühlte ich mich zum ersten Mal am Mittwochnachmittag, als ich von einer Fremden willkommen geheissen und aufgenommen wurde.



Ich schulde euch:
- ganz viele Besuche auf euren Blogs
- eine Lese-Statistik vom Juni
- mindestens eine Rezension
- ein paar Bilder

Ich habe wahrscheinlich ab morgen Zeit und nehme mir diese auch. Seid aber nicht böse, wenn es hier ein wenig ruhig und entspannt zu und her geht.

Alles Liebe euch und sonnige Grüsse
Livia

02 Juli 2015

Neuzugänge im Juni

Diesen Post tippe ich mit schmerzenden Fingern, Beinen und Armen. Ich wusste nicht, dass man an so vielen und komischen Stellen Muskelkater haben kann. Aber der Umzug läuft gut und wenn alles klappt wie geplant, sind wir morgen fertig damit. Da ich morgen Abend schon länger mit Freundinnen abgemacht habe, wird der Liebste Hilfe von seinem Bruder und seinem Vater bekommen und da es dann nur noch um die schweren Möbel geht, wäre ich wahrscheinlich so oder so fehl am Platz. Zwei Tage lang schon habe ich Kisten gepackt und wieder ausgepackt und wieder gepackt. Am Abend kam dann jeweils der Liebste dazu, wir haben das Auto gefüllt und sind los zu unserer neuen Wohnung und zum ersten Mal in meinem Leben habe ich meine vielen Bücher verflucht. Ganz leise nur, aber doch. Und nach zwei Tagen schleppen sind nun (fast) alle Bücher, einen grossen Teil der Kleidung und ein wenig Küche schon an Ort und Stelle. Heute geht es dann um den ganzen Rest und morgen sind das Sofa, der Esstisch und die Schränke an der Reihe (und vielleicht schaffen wir einen Teil davon schon heute).

Um mir und uns den Umzug ein wenig zu verkomplizieren habe ich im Monat Juni einige Bücher mitgehen lassen, die ich in Treppenhäusern und Strassen gefunden habe. Die sind aber alle schon umgezogen und ich habe sie selber geschleppt. Kennt jemand eines der Bücher?