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31 Mai 2014

Foxfire

Foxfire, Bekenntnisse einer Mädchengang - Joyce Carol Oates

Klappentext:
In flammender Schrift sind eines Tages auf Hauswänden Parolen zu lesen wie: »Foxfires Rache« oder »Foxfire brennt immer weiter«. Ein Schülerstreich, so scheint es. Doch dann verschafft sich »Foxfire« Respekt. Und seine Opfer sind immer Männer. Hinter »Foxfire« stecken vierzehn-, fünfzehnjährige Mädchen, die es satthaben, immer auf der Verliererseite zu stehen. Sollen die anderen sie doch für Kriminelle halten, sie verstehen sich als Blutsschwesternschaft, in der sie Freundschaft, Liebe und ein Zuhause finden. Doch in ihrer Rebellion gegen die Welt schraubt sich die Spirale der Gewalt immer höher. Und der Absprung wird immer schwerer.

Meine Meinung:
Ich war von diesem Buch leider ziemlich genervt und auch gelangweilt und war sehr, sehr froh, als ich es endlich beendet hatte. Zeitweise spielte ich sogar mit dem Gedanken, es einfach abzubrechen, was ich dann doch nicht übers Herz gebracht habe.
Mein grösstes Problem war, dass dieses Buch versucht, eine Geschichte zu erzählen, die in der Vergangenheit, also in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts, spielt. Nur leider gelingt dies überhaupt nicht. Nicht nur, dass das Cover weit entfernt von diesem Eindruck ist, auch die Sprache ähnelt so gar nicht einer Sprache, die in die Nachkriegszeit in Amerika passen könnte. Bei den Beschreibungen hätte ich gerade noch ein Auge zugedrückt, weil das Buch ja aus der heutigen Sicht wie eine Erinnerung einer mittlerweile schon älteren Frau erzählt wird. Aber auch die Dialoge haben so gar nichts mit anderen Dialogen, die in dieser Zeit spielen gemeinsam und das konnte mich einfach nicht überzeugen.
Ansonsten muss ich sagen, dass mir die Erzählerin sehr sympathisch war. Ihre eigene Familiengeschichte und ihre Lebensweisheit hat mich berührt und wirkte für mich sehr ausgearbeitet. Auch die Freundschaft der Mädchen - das wichtigste und auch eher gelungen Element im Buch - könnte sich gut so oder ähnlich ereignet haben.

Schreibstil und Handlung:
Über den Schreibstil habe ich mich schon ausgelassen und muss jetzt nun doch noch erwähnen, dass die Idee zum Buch mir wirklich gefallen hat. Die Handlung wirkte nur wegen dem Stil und wegen den teilweise zu übertrieben dargestellten Ideen der jungen Mädchen ein wenig überspitzt und konnte darum nicht überzeugen. Die Idee an sich hat mir aber eigentlich gut gefallen und man hätte noch viel mehr daraus machen können.
Was mir aber sehr gut gefallen hat war die Darstellung von Legs "Heimaufenthalt". Die Demütigungen, die sie erfahren musste wirkten sehr authentisch und ich fand es eindrücklich dargestellt, wie sie als Mensch gebrochen wurde und trotzdem noch versucht hat, ein "gutes" Leben zu führen.

Personen:
Bei der Aktion "Gemeinsam Lesen" habe ich in meinem Post die Frage beantworten müssen, mit welchen Schauspielern ich die Protagonisten aus diesem Buch besetzen würde.
Ich habe die Frage folgendermassen beantwortet:
"Ich kenne mich zu wenig aus, deshalb versuche ich einmal, zu charakterisieren.
Maddy müsste von einer mutigen, durchschnittlich attraktiven Schauspielerin gespielt werden, Legs könnte nur von einer absolut androgynen Sexbombe verkörpert werden und Goldie müsste grob, rauh, derb und trotzdem attraktiv sein. Rita müsste von einer sehr wandelbaren Schauspielerin gespielt werden. Sie müsste rothaarig sein und innerhalb von kürzester Zeit ziemlich viel Gewicht zu- oder abnehmen können (eine Art Renée Zellweger mit roten Haaren). Lana schliesslich ist irgendwie sehr unscheinbar und müsste von einer absoluten No-Name-Schauspielerin gespielt werden, die nicht zu viele Ambitionen hat, berühmt zu werden..."
Es lässt sich wohl gut erkennen, dass mir die Figuren insgesamt zu flach gestaltet waren, mit Ausnahme von Maddy, welche die Geschichte erzählt.

Fazit:
Vielleicht gefällt das Buch jüngeren Frauen und Mädchen besser. Ich selber konnte leider nicht so viel damit anfangen und werde es wieder in das Regal meiner Schwester zurück stellen, ohne es weiter zu empfehlen.

Zusätzliche Infos:
Autorin: Joyce Carol Oates
Taschenbuch: 448 Seiten
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Englisch
Übersetzt von: Birgitt Kollmann
Verlag: dtv
ISBN 978-3-423-62497-8

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