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14 Januar 2013

Sehet die Sünder

Sehet die Sünder, Liv Winterberg

Klappentext:
Bretagne, 1440. Grauenvolle Dinge gehen vor in dem kleinen Dorf Saint Mourelles. Menschen verschwinden und werden ermordet im Wald aufgefunden. Misstrauen schleicht sich in die einst so harmonische Dorfgemeinschaft: Lebt ein Wahnsinniger unter ihnen, oder ist es eine Heimsuchung des Teufels? Catheline, Haushälterin beim Pfarrer, und der junge Bauer Mathis beschliessen, den entsetzlichen Vorfällen auf den Grund zu gehen. Die Spuren führen zum nahegelegenen Schloss...

Inhalt:
Schon von Anfang an ist man als Leser mitten im Dorfalltag drin. Zuerst werden alle Figuren einmal sehr liebevoll vorgestellt und erhalten einen Charakter und eine Geschichte. So erfährt man zum Beispiel, dass der Bauer Mathis nach einer schweren Beinverletzung nicht mehr vollständig genesen ist und sich nun nich mehr würdig fühlt, die schöne und kluge Catheline zu heiraten. Oder man nimmt an einer Geburt teil, welche die Dorfgemeinschaft um ein Mitglied reicher macht. Doch dann geht die Geschichte richtig los; kaum hat man die Figuren lieb gewonnen, verschwindet Raymond, der Sohn des Schmiedes und wenn man dem Klappentext glauben kann, hat die Geschichte nichts Gutes mit ihm vor. So geht es immer weiter, Menschen verschwinden und Menschen werden tot aufgefunden. Streitereien unter den Dorfbewohnern führen schon bald zu wüsten Anschuldigungen und es geht nicht lange, bis alle Nerven blank liegen. Die Menschen werden neben der Angst und dem Kummer nun zusätzlich durch Zwiste und Hass geschwächt. Die Kirche spielt auch eine sehr starke Rolle, die Geistlichen scheinen immer wieder das letzte Wort zu haben. Doch der junge Bauer Mathis ist zwar körperlich versehrt, aber sein Herz ist immer noch mutig und sein Geist ist stark und so kommt es, dass er sich aufmacht um den Täter und Lösungen für die vielen ungelösten Rätsel zu suchen, immer unterstützt von den starken und mutigen Frauen des Dorfes.

Meine Meinung:
Sehet die Sünder ist ein temporeiches Buch, welches sich an einige geschichtliche Ereignisse und vor allem sehr stark an die politische Situation um 1440 anlehnt. Mit einer jugendlich schnörkellosen und nicht mit historischen Details überladenen Sprache wird der Leser in die Dorfgemeinschaft eingeführt und nimmt von Anfang an an jeglichen Ereignissen Teil. Während immer mehr Leichen gefunden werden, rannte mir die Handlung ein wenig zu sehr davon, die Szenen waren mir zu kurz und liessen nicht mehr viel Zeit, um näher auf das Dorfleben und die Trauer der Angehörigen einzugehen. Doch dann ging es wieder in einem ein wenig langsameren Tempo und somit mit mehr Hintergrund und Tiefe weiter, was der Geschichte sehr förderlich war.
Insgesamt ist Sehet die Sünder ein wirklich gelungenes Jugendbuch für alle, welche historische Romane - welche sich nicht zu sehr in geschichtlichen Details verlieren - mögen.

Zusätzliche Infos:
Autorin: Liv Winterberg
Taschenbuch: 432 Seiten
Verlag: dtv
Sprache: Deutsch
 

ISBN-10 3-423-24940-4
Herzlichen Dank dem dtv Verlag und herzlichen Dank auch an Liv Winterberg für die Betreuung der Leserunde auf lovelybooks.

1 Kommentar:

  1. Auf historische Romane stehe ich nicht soooo ...aber es klingt ja trotzdem ganz gut :D
    schöne Rezension ^^

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