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16 Dezember 2010

Weihnachtskrimi Folge 16

 Am Dienstag trafen sich alle wieder in Forchels Büro.
Begonnen wurde mit einer guten Nachricht.
„Der Computer ist geknackt, ich werde heute nach dem Mittag vorbei gehen und ihn mir ansehen“, sagte Forchel.
„Hast du noch mit ihren Eltern gesprochen?“, fragte Lisa.
„Ja, ihre Mutter war am Apparat. Sandra Volkerz war fünf Jahre lang mit Lasse Tukens zusammen gewesen, bevor sie sich von ihm getrennt hatte. Es war also eine Beziehung seit früher Jugend. Lasse war immer schon politisch motiviert gewesen und mit der Zeit stärker nach rechts abgedriftet.“
„Wir suchen also eine stark rechts orientierte politische Gruppierung in der auch noch dieser Lasse Tukens Mitglied ist“, bemerkte Sandro.
„Im besten Fall schon“, antwortete Forchel, „habt ihr denn schon was in dieser Richtung gefunden?“
„Dazu möchten wir später kommen“, wehrte Lisa ab. „Warum hat sie sich von Lasse getrennt?“
Forchel räusperte sich zuerst, bevor er begann.
„Laut ihrer Mutter habe er sie zu sehr eingeengt. Ich weiss jedoch nicht, wie ich dies genau interpretieren soll. Zudem habe stets versucht, sie politisch zu beeinflussen. Dies habe sie sich nicht länger gefallen lassen wollen.“
„Und?“, fragte Sandro.
„Was meinst du?“
„Da ist noch etwas in deiner Stimme.“
„Stimmt“, antwortete Forchel, „ich habe sie gefragt, warum sie ihre Tochter gehasst hat.“
Es wurde so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können.
„Was hat sie gesagt?“, fragte Lisa schliesslich atemlos.
„Wie es scheint hat Sandra Volkerz sich geweigert eine Religion anzunehmen. Dann soll sie dem Vater auch zehntausend Franken entwendet haben. Dies sei mit Hilfe eines Kreditkartenbetrugs geschehen. Und dann war da Lasse. Die Eltern waren anfangs überhaupt nicht von ihm begeistert. Nach etwa zwei Jahren hatten sie ihn aber ins Herz geschlossen. Die Hochzeit war bereits geplant, als Sandra mit ihm Schluss machte. Dies war dann der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.“
„Das klingt ja wie in einem schlechten Film“, entrüstete sich Lisa.
„Scheint so, als wären wir alle in diesem Film gefangen“, bemerkte Forchel. Aber sagt schon, was habt ihr heraus gefunden?“
Sandro räusperte sich und hob dann die Stimme.
„Wir haben zwei Organisationen, die für uns in Frage kommen. Zuerst einmal „Einigkeit“. Dies ist eine Vereinigung von rechts orientierten jungen Männern. Frauen sind nicht zugelassen. Diese Männer richten sich nach Hitlers Grundgedanken und verherrlichen seine Politik. Sandra Volkerz hat zwei Bücher über sie geschrieben und wurde in mehreren Zeitungen von ihnen angegriffen. In einem Zeitungsartikel stand, dass sie auch einmal tätlich angegriffen worden sei.“
„Die zweite Organisation“, meldete sich Lisa zu Wort, „ist „Junge Vaterlandstreue“. Auch hier handelt es sich um Männer, Frauen sind jedoch bei Grossdemonstrationen und anderen politischen Aktionen als Helferinnen zugelassen. Diese Gruppierung fällt vor allem durch ihre gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei auf. Die Männer greifen Ausländer und Hilfsorganisationen gezielt mit Worten und Taten an. So haben sie auch Sandra Volkerz mehrmals öffentlich beschimpft und sind bei ihr zu Hause eingebrochen. Sandra hat ein Buch über sie geschrieben.“
„Das klingt ja mal ziemlich deftig“, sagte Forchel.
„Sollen wir untersuchen, ob Lasse irgendwo Mitglied war?“, fragte Sandro.
„Tut dies“, antwortete Forchel, „ich werde mir mal den Computer anschauen.“
 

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